ab. Zwischen dieser Hülle und dem positiven Lichtbüschel ist kein Licht zu sehen; es ist dies der sogenannte dunkle Raum.
Enthält das Ei andere Gase im verdünnten Zustande, so bekommen die Lichterscheinungen andere Farben. Bei Anwendung von Kohlensäure ist das positive Büschellicht grün oder blaugrün gefärbt, indeß das Glimmlicht, welches sich in diesem Gase besonders schön entwickelt, eine prachtvoll lavendelblaue Färbung annimmt. Wasserstoffgas wird im Büschellichte rosa, feurigroth, wenn es enge Röhren durchsetzen muß, im Glimmlichte röthlich. Bei Sauerstoff beobachtete der Verfasser in der Regel rauchgraues oder gelblichgraues, wolkenförmiges Büschel- licht bei Anwendung verhältnißmäßig weiter Röhren und gleichzeitig röthliches bis rosafarbenes Glimmlicht. Bei sehr raschem Uebergange von großen zu geringen Röhrendurchmessern, also trichterförmiger Gestaltung der Röhre wurde häufig auch prächtig smaragdgrünes Licht beobachtet. Noch mannigfaltiger werden die Licht- erscheinungen bei mehrfach zusammengesetzten Gasen.
Die mechanischen Wirkungen elektrischer Entladungen lassen sich zum Theile schon durch den Elektrophor oder die Reibungs-Elektrisirmaschine zeigen, treten aber bedeutend kräftiger auf, wenn man die Entladungsschläge von Batterien benützt. Zu den einfachsten dieser Erscheinungen gehören jene, welche auf der An- ziehung und Abstoßung der Elektricitäten beruhen. Hier haben wir zunächst des elektrischen Windes zu gedenken. Wieso dieser entsteht, wurde bereits früher gelegentlich der Spitzenwirkung erörtert. Dort wurde auch angegeben, daß durch den elektrischen Wind eine Kerzenflamme ausgeblasen werden könne, daß auch entsprechend geformte und befestigte Körper in Bewegung versetzt werden können (elektrisches Flugrad). Es wurde dort auch gesagt, daß die Bewegung des Flug- rades eine Folge der zwischen den Lufttheilchen und der Spitze thätigen Abstoßungs- kraft sei. Wir fügen dem noch bei, in welcher Art man sich von der Richtigkeit dieser Erklärung überzeugen kann. Man setzt das Flugrädchen unter die Glocke einer Luftpumpe und elektrisirt es, nachdem die Luft ausgepumpt ist. Das Flug- rädchen rotirt dann in der verdünnten Luft viel langsamer, weil jetzt bedeutend weniger Lufttheilchen vorhanden sind, daher auch weniger Lufttheilchen von den Spitzen abgestoßen werden können, was schließlich zur Folge hat, daß die Reactionswirkung eine schwächere werden muß.
Die elektrischen Anziehungs- und Abstoßungserscheinungen sind auch zu einer Reihe elektrischer Spielereien benützt worden. Hierher gehören der elektrische Schmetterling, das elektrische Glockenspiel, das elektrische Kugelspiel, der elektrische Hammer, die elektrischen Tänzer, Blumen, Papierbüschel, die unter dem Namen Ano-Katho neuerdings wieder mehrfach aufgetauchte elektrische Cassette u. s. w. Es ist wohl überflüssig, alle diese Spielereien zu erklären und dürfte daher die Vorführung einiger derselben genügen. Das elektrische Kugelspiel kann z. B. in der Weise gezeigt werden, daß man auf eine Metallplatte, welche zur Erde abgeleitet ist, eine größere Anzahl von kleinen Kork- oder Hollundermarkkugeln bringt und dann eine Glasglocke darüberstülpt, wie dies Fig. 77 zeigt. In die Glocke ragt ein Metallstab hinein, der an seinen beiden Enden mit Kugeln versehen ist. Theilt man dann der oberen Kugel Elektricität mit, so wird auch die Kugel innerhalb der Glasglocke elektrisch, zieht die Korkkugeln an, elektrisirt sie und stößt sie dann wieder ab. Hierauf fallen die elektrisirten Kugeln auf die zur Erde abgeleitete Metallplatte, geben dort ihre elektrische Ladung ab und können nun ueuerdings wieder von der Kugel des Zuleitungsstabes angezogen werden. Das
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ab. Zwiſchen dieſer Hülle und dem poſitiven Lichtbüſchel iſt kein Licht zu ſehen; es iſt dies der ſogenannte dunkle Raum.
Enthält das Ei andere Gaſe im verdünnten Zuſtande, ſo bekommen die Lichterſcheinungen andere Farben. Bei Anwendung von Kohlenſäure iſt das poſitive Büſchellicht grün oder blaugrün gefärbt, indeß das Glimmlicht, welches ſich in dieſem Gaſe beſonders ſchön entwickelt, eine prachtvoll lavendelblaue Färbung annimmt. Waſſerſtoffgas wird im Büſchellichte roſa, feurigroth, wenn es enge Röhren durchſetzen muß, im Glimmlichte röthlich. Bei Sauerſtoff beobachtete der Verfaſſer in der Regel rauchgraues oder gelblichgraues, wolkenförmiges Büſchel- licht bei Anwendung verhältnißmäßig weiter Röhren und gleichzeitig röthliches bis roſafarbenes Glimmlicht. Bei ſehr raſchem Uebergange von großen zu geringen Röhrendurchmeſſern, alſo trichterförmiger Geſtaltung der Röhre wurde häufig auch prächtig ſmaragdgrünes Licht beobachtet. Noch mannigfaltiger werden die Licht- erſcheinungen bei mehrfach zuſammengeſetzten Gaſen.
Die mechaniſchen Wirkungen elektriſcher Entladungen laſſen ſich zum Theile ſchon durch den Elektrophor oder die Reibungs-Elektriſirmaſchine zeigen, treten aber bedeutend kräftiger auf, wenn man die Entladungsſchläge von Batterien benützt. Zu den einfachſten dieſer Erſcheinungen gehören jene, welche auf der An- ziehung und Abſtoßung der Elektricitäten beruhen. Hier haben wir zunächſt des elektriſchen Windes zu gedenken. Wieſo dieſer entſteht, wurde bereits früher gelegentlich der Spitzenwirkung erörtert. Dort wurde auch angegeben, daß durch den elektriſchen Wind eine Kerzenflamme ausgeblaſen werden könne, daß auch entſprechend geformte und befeſtigte Körper in Bewegung verſetzt werden können (elektriſches Flugrad). Es wurde dort auch geſagt, daß die Bewegung des Flug- rades eine Folge der zwiſchen den Lufttheilchen und der Spitze thätigen Abſtoßungs- kraft ſei. Wir fügen dem noch bei, in welcher Art man ſich von der Richtigkeit dieſer Erklärung überzeugen kann. Man ſetzt das Flugrädchen unter die Glocke einer Luftpumpe und elektriſirt es, nachdem die Luft ausgepumpt iſt. Das Flug- rädchen rotirt dann in der verdünnten Luft viel langſamer, weil jetzt bedeutend weniger Lufttheilchen vorhanden ſind, daher auch weniger Lufttheilchen von den Spitzen abgeſtoßen werden können, was ſchließlich zur Folge hat, daß die Reactionswirkung eine ſchwächere werden muß.
Die elektriſchen Anziehungs- und Abſtoßungserſcheinungen ſind auch zu einer Reihe elektriſcher Spielereien benützt worden. Hierher gehören der elektriſche Schmetterling, das elektriſche Glockenſpiel, das elektriſche Kugelſpiel, der elektriſche Hammer, die elektriſchen Tänzer, Blumen, Papierbüſchel, die unter dem Namen Ano-Katho neuerdings wieder mehrfach aufgetauchte elektriſche Caſſette u. ſ. w. Es iſt wohl überflüſſig, alle dieſe Spielereien zu erklären und dürfte daher die Vorführung einiger derſelben genügen. Das elektriſche Kugelſpiel kann z. B. in der Weiſe gezeigt werden, daß man auf eine Metallplatte, welche zur Erde abgeleitet iſt, eine größere Anzahl von kleinen Kork- oder Hollundermarkkugeln bringt und dann eine Glasglocke darüberſtülpt, wie dies Fig. 77 zeigt. In die Glocke ragt ein Metallſtab hinein, der an ſeinen beiden Enden mit Kugeln verſehen iſt. Theilt man dann der oberen Kugel Elektricität mit, ſo wird auch die Kugel innerhalb der Glasglocke elektriſch, zieht die Korkkugeln an, elektriſirt ſie und ſtößt ſie dann wieder ab. Hierauf fallen die elektriſirten Kugeln auf die zur Erde abgeleitete Metallplatte, geben dort ihre elektriſche Ladung ab und können nun ueuerdings wieder von der Kugel des Zuleitungsſtabes angezogen werden. Das
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Enthält das Ei andere Gaſe im verdünnten Zuſtande, ſo bekommen die
Lichterſcheinungen andere Farben. Bei Anwendung von Kohlenſäure iſt das poſitive
Büſchellicht grün oder blaugrün gefärbt, indeß das Glimmlicht, welches ſich in
dieſem Gaſe beſonders ſchön entwickelt, eine prachtvoll lavendelblaue Färbung
annimmt. Waſſerſtoffgas wird im Büſchellichte roſa, feurigroth, wenn es enge
Röhren durchſetzen muß, im Glimmlichte röthlich. Bei Sauerſtoff beobachtete der
Verfaſſer in der Regel rauchgraues oder gelblichgraues, wolkenförmiges Büſchel-
licht bei Anwendung verhältnißmäßig weiter Röhren und gleichzeitig röthliches
bis roſafarbenes Glimmlicht. Bei ſehr raſchem Uebergange von großen zu geringen
Röhrendurchmeſſern, alſo trichterförmiger Geſtaltung der Röhre wurde häufig auch
prächtig ſmaragdgrünes Licht beobachtet. Noch mannigfaltiger werden die Licht-
erſcheinungen bei mehrfach zuſammengeſetzten Gaſen.
Die mechaniſchen Wirkungen elektriſcher Entladungen laſſen ſich zum
Theile ſchon durch den Elektrophor oder die Reibungs-Elektriſirmaſchine zeigen,
treten aber bedeutend kräftiger auf, wenn man die Entladungsſchläge von Batterien
benützt. Zu den einfachſten dieſer Erſcheinungen gehören jene, welche auf der An-
ziehung und Abſtoßung der Elektricitäten beruhen. Hier haben wir zunächſt des
elektriſchen Windes zu gedenken. Wieſo dieſer entſteht, wurde bereits früher
gelegentlich der Spitzenwirkung erörtert. Dort wurde auch angegeben, daß durch
den elektriſchen Wind eine Kerzenflamme ausgeblaſen werden könne, daß auch
entſprechend geformte und befeſtigte Körper in Bewegung verſetzt werden können
(elektriſches Flugrad). Es wurde dort auch geſagt, daß die Bewegung des Flug-
rades eine Folge der zwiſchen den Lufttheilchen und der Spitze thätigen Abſtoßungs-
kraft ſei. Wir fügen dem noch bei, in welcher Art man ſich von der Richtigkeit
dieſer Erklärung überzeugen kann. Man ſetzt das Flugrädchen unter die Glocke
einer Luftpumpe und elektriſirt es, nachdem die Luft ausgepumpt iſt. Das Flug-
rädchen rotirt dann in der verdünnten Luft viel langſamer, weil jetzt bedeutend
weniger Lufttheilchen vorhanden ſind, daher auch weniger Lufttheilchen von den
Spitzen abgeſtoßen werden können, was ſchließlich zur Folge hat, daß die
Reactionswirkung eine ſchwächere werden muß.
Die elektriſchen Anziehungs- und Abſtoßungserſcheinungen ſind auch zu
einer Reihe elektriſcher Spielereien benützt worden. Hierher gehören der elektriſche
Schmetterling, das elektriſche Glockenſpiel, das elektriſche Kugelſpiel, der elektriſche
Hammer, die elektriſchen Tänzer, Blumen, Papierbüſchel, die unter dem Namen
Ano-Katho neuerdings wieder mehrfach aufgetauchte elektriſche Caſſette u. ſ. w.
Es iſt wohl überflüſſig, alle dieſe Spielereien zu erklären und dürfte daher die
Vorführung einiger derſelben genügen. Das elektriſche Kugelſpiel kann z. B. in
der Weiſe gezeigt werden, daß man auf eine Metallplatte, welche zur Erde
abgeleitet iſt, eine größere Anzahl von kleinen Kork- oder Hollundermarkkugeln
bringt und dann eine Glasglocke darüberſtülpt, wie dies Fig. 77 zeigt. In die
Glocke ragt ein Metallſtab hinein, der an ſeinen beiden Enden mit Kugeln verſehen
iſt. Theilt man dann der oberen Kugel Elektricität mit, ſo wird auch die Kugel
innerhalb der Glasglocke elektriſch, zieht die Korkkugeln an, elektriſirt ſie und
ſtößt ſie dann wieder ab. Hierauf fallen die elektriſirten Kugeln auf die zur Erde
abgeleitete Metallplatte, geben dort ihre elektriſche Ladung ab und können nun
ueuerdings wieder von der Kugel des Zuleitungsſtabes angezogen werden. Das
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/161>, abgerufen am 24.11.2024.
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