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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Spannungsreihe der Metalle

[Beginn Spaltensatz]
nach Volta:
Silber
Gold
Graphit
-- Braunstein
[Spaltenumbruch]
nach Pfaff (1837):
Eisen
Wismuth
Antimon
Kupfer
Silber
Gold
Uran?
Tellur
Platin
-- Palladium.
[Ende Spaltensatz]

Diese Reihen stimmen untereinander und mit jenen anderer Forscher ziemlich
genau überein. Etwaige Abweichungen können auch darin ihre Erklärung finden,
daß bei den verschiedenen Untersuchungen die Reinheit der Metalle eine ver-
schiedene war.

Diese Reihen geben jedoch nicht nur für jede Gruppirung je zweier Elemente
die Elektricitätsart an, sondern sie gestatten auch eine relative Bestimmung der
Größe der erregten Elektricitäten. Volta bewies nämlich für diese Reihen experi-
mentell den Satz: Je größer der Abstand der Metalle in der Spannungs-
reihe ist, desto größer ist ihre elektrische Differenz; die elektrische
Differenz zweier Metalle in der Spannungsreihe ist gleich der Summe
der elektrischen Differenzen aller zwischenliegenden
.

Als Volta die verschiedenen elektrischen Differenzen zwischen den einzelnen
Metallen maß, fand er nämlich:

[Tabelle]

Man ersieht hieraus, daß wirklich der Differenzwerth zwischen Zink und
Silber gleich ist der Summe der Differenzwerthe zwischen Zink und Blei, Blei
und Zinn, Zinn und Eisen, Eisen und Kupfer, Kupfer und Silber; ferner jener
zwischen Zink und Eisen gleich der Summe der Werthe zwischen Zink und Blei,
Blei und Zinn, Zinn und Eisen u. s. w., also ganz entsprechend dem oben an-
gegebenen Gesetze.

Sind auch Volta's Messungen keine ganz genauen, so beeinflußt dies
doch nicht die Richtigkeit des Gesetzes, da dieses sich auch noch in anderer Art
nachweisen läßt. Ferner wurde es auch durch exacte Messungen, welche später
Kohlrausch mit Hilfe seines (auf Seite 116 beschriebenen) Condensators durch-
geführt hat, bestätigt.

Spannungsreihe der Metalle

[Beginn Spaltensatz]
nach Volta:
Silber
Gold
Graphit
— Braunſtein
[Spaltenumbruch]
nach Pfaff (1837):
Eiſen
Wismuth
Antimon
Kupfer
Silber
Gold
Uran?
Tellur
Platin
— Palladium.
[Ende Spaltensatz]

Dieſe Reihen ſtimmen untereinander und mit jenen anderer Forſcher ziemlich
genau überein. Etwaige Abweichungen können auch darin ihre Erklärung finden,
daß bei den verſchiedenen Unterſuchungen die Reinheit der Metalle eine ver-
ſchiedene war.

Dieſe Reihen geben jedoch nicht nur für jede Gruppirung je zweier Elemente
die Elektricitätsart an, ſondern ſie geſtatten auch eine relative Beſtimmung der
Größe der erregten Elektricitäten. Volta bewies nämlich für dieſe Reihen experi-
mentell den Satz: Je größer der Abſtand der Metalle in der Spannungs-
reihe iſt, deſto größer iſt ihre elektriſche Differenz; die elektriſche
Differenz zweier Metalle in der Spannungsreihe iſt gleich der Summe
der elektriſchen Differenzen aller zwiſchenliegenden
.

Als Volta die verſchiedenen elektriſchen Differenzen zwiſchen den einzelnen
Metallen maß, fand er nämlich:

[Tabelle]

Man erſieht hieraus, daß wirklich der Differenzwerth zwiſchen Zink und
Silber gleich iſt der Summe der Differenzwerthe zwiſchen Zink und Blei, Blei
und Zinn, Zinn und Eiſen, Eiſen und Kupfer, Kupfer und Silber; ferner jener
zwiſchen Zink und Eiſen gleich der Summe der Werthe zwiſchen Zink und Blei,
Blei und Zinn, Zinn und Eiſen u. ſ. w., alſo ganz entſprechend dem oben an-
gegebenen Geſetze.

Sind auch Volta’s Meſſungen keine ganz genauen, ſo beeinflußt dies
doch nicht die Richtigkeit des Geſetzes, da dieſes ſich auch noch in anderer Art
nachweiſen läßt. Ferner wurde es auch durch exacte Meſſungen, welche ſpäter
Kohlrauſch mit Hilfe ſeines (auf Seite 116 beſchriebenen) Condenſators durch-
geführt hat, beſtätigt.

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[168/0182] Spannungsreihe der Metalle nach Volta: Silber Gold Graphit — Braunſtein nach Pfaff (1837): Eiſen Wismuth Antimon Kupfer Silber Gold Uran? Tellur Platin — Palladium. Dieſe Reihen ſtimmen untereinander und mit jenen anderer Forſcher ziemlich genau überein. Etwaige Abweichungen können auch darin ihre Erklärung finden, daß bei den verſchiedenen Unterſuchungen die Reinheit der Metalle eine ver- ſchiedene war. Dieſe Reihen geben jedoch nicht nur für jede Gruppirung je zweier Elemente die Elektricitätsart an, ſondern ſie geſtatten auch eine relative Beſtimmung der Größe der erregten Elektricitäten. Volta bewies nämlich für dieſe Reihen experi- mentell den Satz: Je größer der Abſtand der Metalle in der Spannungs- reihe iſt, deſto größer iſt ihre elektriſche Differenz; die elektriſche Differenz zweier Metalle in der Spannungsreihe iſt gleich der Summe der elektriſchen Differenzen aller zwiſchenliegenden. Als Volta die verſchiedenen elektriſchen Differenzen zwiſchen den einzelnen Metallen maß, fand er nämlich: Man erſieht hieraus, daß wirklich der Differenzwerth zwiſchen Zink und Silber gleich iſt der Summe der Differenzwerthe zwiſchen Zink und Blei, Blei und Zinn, Zinn und Eiſen, Eiſen und Kupfer, Kupfer und Silber; ferner jener zwiſchen Zink und Eiſen gleich der Summe der Werthe zwiſchen Zink und Blei, Blei und Zinn, Zinn und Eiſen u. ſ. w., alſo ganz entſprechend dem oben an- gegebenen Geſetze. Sind auch Volta’s Meſſungen keine ganz genauen, ſo beeinflußt dies doch nicht die Richtigkeit des Geſetzes, da dieſes ſich auch noch in anderer Art nachweiſen läßt. Ferner wurde es auch durch exacte Meſſungen, welche ſpäter Kohlrauſch mit Hilfe ſeines (auf Seite 116 beſchriebenen) Condenſators durch- geführt hat, beſtätigt.

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/182>, abgerufen am 30.09.2024.