g laufen und Gewichte tragen. Letztere dienen dazu, um die Drähte immer in gleicher Weise gespannt zu erhalten. Zwischen beiden Lagerpaaren befindet sich ein Kästchen k aus Eisenblech, welches an jenen Flächen, die den Lagern zugewandt sind, mit Glasplatten verschlossen ist. Die Drähte werden durch enge Oeffnungen, welche eben nur erstere passiren lassen, durch die Glasplatten und somit auch durch das Kästchen geführt. Letzteres ist mit Quecksilber gefüllt. Die Einschaltung des Rheo- chordes in einen Stromkreis wird durch die an den Lagern d c befestigten Klemm- schrauben ermöglicht.
[Abbildung]
Fig. 121.
Reochord.
[Abbildung]
Fig. 122.
Widerstandskasten von Siemens.
Der Strom tritt alsdann durch eine Klemmschraube ein, durchfließt den dazu ge- hörigen Draht bis zum Kästchen, geht durch das in demselben befindliche Quecksilber zum zweiten Draht und verläßt durch diesen und die zweite Klemmschraube den Apparat. Es ist leicht einzusehen, daß durch Verschieben des Quecksilberkästchens längs der beiden Drähte beliebige Drahtlängen eingeschaltet werden können. Um diese messen zu können, trägt das Grundbrett des Rheochordes eine auf der Metallplatte h i eingravirte Theilung und das Kästchen eine Marke. Da aber die Drähte schwer ihrer ganzen Länge nach in vollkommen gleicher Stärke zu erhalten sind, muß man für genaue Messungen die Drähte durch Vergleichung mit einem Normalmaße aichen.
Sowohl der früher beschriebene Rheostat als auch der Rheochord von Poggendorff gestatten jedoch nur verhältnißmäßig kleine Widerstände in einen
Urbanitzky: Elektricität. 14
g laufen und Gewichte tragen. Letztere dienen dazu, um die Drähte immer in gleicher Weiſe geſpannt zu erhalten. Zwiſchen beiden Lagerpaaren befindet ſich ein Käſtchen k aus Eiſenblech, welches an jenen Flächen, die den Lagern zugewandt ſind, mit Glasplatten verſchloſſen iſt. Die Drähte werden durch enge Oeffnungen, welche eben nur erſtere paſſiren laſſen, durch die Glasplatten und ſomit auch durch das Käſtchen geführt. Letzteres iſt mit Queckſilber gefüllt. Die Einſchaltung des Rheo- chordes in einen Stromkreis wird durch die an den Lagern d c befeſtigten Klemm- ſchrauben ermöglicht.
[Abbildung]
Fig. 121.
Reochord.
[Abbildung]
Fig. 122.
Widerſtandskaſten von Siemens.
Der Strom tritt alsdann durch eine Klemmſchraube ein, durchfließt den dazu ge- hörigen Draht bis zum Käſtchen, geht durch das in demſelben befindliche Queckſilber zum zweiten Draht und verläßt durch dieſen und die zweite Klemmſchraube den Apparat. Es iſt leicht einzuſehen, daß durch Verſchieben des Queckſilberkäſtchens längs der beiden Drähte beliebige Drahtlängen eingeſchaltet werden können. Um dieſe meſſen zu können, trägt das Grundbrett des Rheochordes eine auf der Metallplatte h i eingravirte Theilung und das Käſtchen eine Marke. Da aber die Drähte ſchwer ihrer ganzen Länge nach in vollkommen gleicher Stärke zu erhalten ſind, muß man für genaue Meſſungen die Drähte durch Vergleichung mit einem Normalmaße aichen.
Sowohl der früher beſchriebene Rheoſtat als auch der Rheochord von Poggendorff geſtatten jedoch nur verhältnißmäßig kleine Widerſtände in einen
Urbanitzky: Elektricität. 14
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g laufen und Gewichte tragen. Letztere dienen dazu, um die Drähte immer in gleicher
Weiſe geſpannt zu erhalten. Zwiſchen beiden Lagerpaaren befindet ſich ein Käſtchen k
aus Eiſenblech, welches an jenen Flächen, die den Lagern zugewandt ſind, mit
Glasplatten verſchloſſen iſt. Die Drähte werden durch enge Oeffnungen, welche
eben nur erſtere paſſiren laſſen, durch die Glasplatten und ſomit auch durch das
Käſtchen geführt. Letzteres iſt mit Queckſilber gefüllt. Die Einſchaltung des Rheo-
chordes in einen Stromkreis wird durch die an den Lagern d c befeſtigten Klemm-
ſchrauben ermöglicht.
[Abbildung Fig. 121.
Reochord.]
[Abbildung Fig. 122.
Widerſtandskaſten von Siemens.]
Der Strom tritt alsdann durch eine Klemmſchraube ein, durchfließt den dazu ge-
hörigen Draht bis zum Käſtchen, geht durch das in demſelben befindliche Queckſilber zum
zweiten Draht und verläßt durch dieſen und die zweite Klemmſchraube den Apparat.
Es iſt leicht einzuſehen, daß durch Verſchieben des Queckſilberkäſtchens längs der
beiden Drähte beliebige Drahtlängen eingeſchaltet werden können. Um dieſe meſſen
zu können, trägt das Grundbrett des Rheochordes eine auf der Metallplatte h i
eingravirte Theilung und das Käſtchen eine Marke. Da aber die Drähte ſchwer
ihrer ganzen Länge nach in vollkommen gleicher Stärke zu erhalten ſind, muß man
für genaue Meſſungen die Drähte durch Vergleichung mit einem Normalmaße aichen.
Sowohl der früher beſchriebene Rheoſtat als auch der Rheochord von
Poggendorff geſtatten jedoch nur verhältnißmäßig kleine Widerſtände in einen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/223>, abgerufen am 21.11.2024.
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