Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei ist der Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch diesen in die Drahtwindungen des Elektromagnetes e, welcher mit der Feder f durch einen Draht leitend verbunden ist, dann durch den Hebel bis in jene Metall- spitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Quecksilber dieses Gefäßes und den metallischen Boden desselben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com- mutator nach E zurück. Die Höhe der Quecksilbergefäße und des horizontalen, die Metallspitzen und den Anker tragenden Hebels sind regulirbar; sie werden derart gestellt, daß im Ruhezustande des Apparates die Metallspitzen die Quecksilberober- flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht daher seinen Anker an; es senkt sich also der Hebelarm f e und folglich muß
[Abbildung]
Fig. 194.
Großes Inductorium nach Ruhmkorff.
der Hebelarm f A steigen, d. h. die Metallspitze in A wird gehoben und kommt außer Berührung mit dem Quecksilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen, der Anker vom Elektromagnete wieder losgelassen und der Hebel schnellt wieder in die erste Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Quecksilber in Berührung kommt und also den Strom wieder schließt. Es wird also in solcher Weise eine schwingende Bewegung des Hebels erzeugt.
Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallspitze, die offenbar gleichzeitig mit der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Quecksilber kommen muß. Dieser Theil des Unterbrechers ist aber in den Kreis des inducirenden Stromes eingeschaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome von E abwechselnd geöffnet und geschlossen werden. Nehmen wir zunächst an, die Metallspitze bei B tauche in das Quecksilber ein, dann nimmt der inducirende Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur Klemme K, durch den Commutator und einen Kupferstreifen zur Klemme 2, durch
Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei iſt der Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch dieſen in die Drahtwindungen des Elektromagnetes e, welcher mit der Feder f durch einen Draht leitend verbunden iſt, dann durch den Hebel bis in jene Metall- ſpitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Queckſilber dieſes Gefäßes und den metalliſchen Boden desſelben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com- mutator nach E zurück. Die Höhe der Queckſilbergefäße und des horizontalen, die Metallſpitzen und den Anker tragenden Hebels ſind regulirbar; ſie werden derart geſtellt, daß im Ruhezuſtande des Apparates die Metallſpitzen die Queckſilberober- flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht daher ſeinen Anker an; es ſenkt ſich alſo der Hebelarm f e und folglich muß
[Abbildung]
Fig. 194.
Großes Inductorium nach Ruhmkorff.
der Hebelarm f A ſteigen, d. h. die Metallſpitze in A wird gehoben und kommt außer Berührung mit dem Queckſilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen, der Anker vom Elektromagnete wieder losgelaſſen und der Hebel ſchnellt wieder in die erſte Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Queckſilber in Berührung kommt und alſo den Strom wieder ſchließt. Es wird alſo in ſolcher Weiſe eine ſchwingende Bewegung des Hebels erzeugt.
Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallſpitze, die offenbar gleichzeitig mit der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Queckſilber kommen muß. Dieſer Theil des Unterbrechers iſt aber in den Kreis des inducirenden Stromes eingeſchaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome von E abwechſelnd geöffnet und geſchloſſen werden. Nehmen wir zunächſt an, die Metallſpitze bei B tauche in das Queckſilber ein, dann nimmt der inducirende Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur Klemme K, durch den Commutator und einen Kupferſtreifen zur Klemme 2, durch
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Den Strom für den Unterbrecher liefert das Element E; hierbei iſt der
Stromlauf folgender: Vom Elemente E zur Klemme k des Commutators, durch
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durch einen Draht leitend verbunden iſt, dann durch den Hebel bis in jene Metall-
ſpitze, die in das Gefäß A taucht, durch das Queckſilber dieſes Gefäßes und den
metalliſchen Boden desſelben zur Klemme k1 und endlich von hier durch den Com-
mutator nach E zurück. Die Höhe der Queckſilbergefäße und des horizontalen, die
Metallſpitzen und den Anker tragenden Hebels ſind regulirbar; ſie werden derart
geſtellt, daß im Ruhezuſtande des Apparates die Metallſpitzen die Queckſilberober-
flächen berühren. Sobald der Strom von E den eben angegebenen (in der Figur
punktirt gezeichneten) Weg durchfließt, wird der Elektromagnet e erregt und zieht
daher ſeinen Anker an; es ſenkt ſich alſo der Hebelarm f e und folglich muß
[Abbildung Fig. 194.
Großes Inductorium nach Ruhmkorff.]
der Hebelarm f A ſteigen, d. h. die Metallſpitze in A wird gehoben und kommt
außer Berührung mit dem Queckſilber. Dadurch wird der Strom unterbrochen,
der Anker vom Elektromagnete wieder losgelaſſen und der Hebel ſchnellt wieder
in die erſte Lage zurück, wodurch die Spitze in A neuerdings mit dem Queckſilber
in Berührung kommt und alſo den Strom wieder ſchließt. Es wird alſo in ſolcher
Weiſe eine ſchwingende Bewegung des Hebels erzeugt.
Bei B trägt der Hebel eine zweite Metallſpitze, die offenbar gleichzeitig mit
der Spitze in A in und außer Berührung mit dem Queckſilber kommen muß.
Dieſer Theil des Unterbrechers iſt aber in den Kreis des inducirenden Stromes
eingeſchaltet, folglich muß auch der inducirende Strom gleichzeitig mit dem Strome
von E abwechſelnd geöffnet und geſchloſſen werden. Nehmen wir zunächſt an, die
Metallſpitze bei B tauche in das Queckſilber ein, dann nimmt der inducirende
Strom folgenden (mit Strichpunkt gezeichneten) Weg: Von der Batterie G zur
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/318>, abgerufen am 24.11.2024.
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