von einer Drahtspule D umgeben, deren Drahtenden zu den Klemmen k k1 führen. Die beiden Elektroden des Eies befinden sich bei e und e1; e ist ein gerader Platindraht, e1 umschließt die den Eisenstab umhüllende Glasröhre in Gestalt eines Ringes. Die Luft im Ei ist bis auf einige Millimeter Druck verdünnt. Verbindet man die beiden Elektroden mit den Polen eines Inductoriums, so ent- steht die bereits bekannte Lichterscheinung. Setzt man nun aber die Klemmen k k1 mit den Polen einer Batterie in Verbindung, so wird der Eisenstab S zum Magnete und sofort beginnt die Lichterscheinung um diesen zu rotiren, geradeso wie wir es bei festen Leitern gesehen haben.
Der Verlauf der Erscheinung ist leicht einzusehen: der erste Inductionsfunke geht in Form des Lichtschwalles von einer Elektrode zu der andern über und wird durch die Wirkung des Magnetes abgelenkt. Der darauf folgende Inductions-
[Abbildung]
Fig. 200.
Plücker'sche Fläche.
funke findet dann in der Strombahn des ersten Funkens eine bessere Leitung, als in allen übrigen Richtungen im Ei, schlägt daher diesen Weg ein und wird neuerdings abgelenkt u. s. w. Die einzelnen Entladungsfunken folgen aber so rasch aufeinander, daß die ganze Erscheinung den Eindruck eines um den Magnet rotirenden Lichtschwalles macht. Die Richtung, in welcher die Rotation erfolgt, er- giebt sich in gleicher Weise wie bei der Rotation fester Leiter um einen Magnet.
Die Einwirkung des Magnetes auf elektrische Entladungen in gasverdünnten Räumen haben namentlich Plücker und auch Hittorf einem eingehenden Studium unterworfen. Hierbei stellte sich für das Büschel- und Glimmlicht ein verschieden- artiges Verhalten heraus. Bringt man eine Geißler'sche Röhre, in welcher das Glimmlicht gut entwickelt ist (wie es z. B. die Fig. 197 und 198 zeigen), so zwischen die Pole eines Magnetes, daß die negative Elektrode die Verbindungs- linie der Pole senkrecht schneidet, so wird das ganze Glimmlicht, welches früher die Elektrode ringsum gleichförmig umgab, in eine durch die Polspitzen und die
von einer Drahtſpule D umgeben, deren Drahtenden zu den Klemmen k k1 führen. Die beiden Elektroden des Eies befinden ſich bei e und e1; e iſt ein gerader Platindraht, e1 umſchließt die den Eiſenſtab umhüllende Glasröhre in Geſtalt eines Ringes. Die Luft im Ei iſt bis auf einige Millimeter Druck verdünnt. Verbindet man die beiden Elektroden mit den Polen eines Inductoriums, ſo ent- ſteht die bereits bekannte Lichterſcheinung. Setzt man nun aber die Klemmen k k1 mit den Polen einer Batterie in Verbindung, ſo wird der Eiſenſtab S zum Magnete und ſofort beginnt die Lichterſcheinung um dieſen zu rotiren, geradeſo wie wir es bei feſten Leitern geſehen haben.
Der Verlauf der Erſcheinung iſt leicht einzuſehen: der erſte Inductionsfunke geht in Form des Lichtſchwalles von einer Elektrode zu der andern über und wird durch die Wirkung des Magnetes abgelenkt. Der darauf folgende Inductions-
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Fig. 200.
Plücker’ſche Fläche.
funke findet dann in der Strombahn des erſten Funkens eine beſſere Leitung, als in allen übrigen Richtungen im Ei, ſchlägt daher dieſen Weg ein und wird neuerdings abgelenkt u. ſ. w. Die einzelnen Entladungsfunken folgen aber ſo raſch aufeinander, daß die ganze Erſcheinung den Eindruck eines um den Magnet rotirenden Lichtſchwalles macht. Die Richtung, in welcher die Rotation erfolgt, er- giebt ſich in gleicher Weiſe wie bei der Rotation feſter Leiter um einen Magnet.
Die Einwirkung des Magnetes auf elektriſche Entladungen in gasverdünnten Räumen haben namentlich Plücker und auch Hittorf einem eingehenden Studium unterworfen. Hierbei ſtellte ſich für das Büſchel- und Glimmlicht ein verſchieden- artiges Verhalten heraus. Bringt man eine Geißler’ſche Röhre, in welcher das Glimmlicht gut entwickelt iſt (wie es z. B. die Fig. 197 und 198 zeigen), ſo zwiſchen die Pole eines Magnetes, daß die negative Elektrode die Verbindungs- linie der Pole ſenkrecht ſchneidet, ſo wird das ganze Glimmlicht, welches früher die Elektrode ringsum gleichförmig umgab, in eine durch die Polſpitzen und die
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von einer Drahtſpule D umgeben, deren Drahtenden zu den Klemmen k k1 führen.
Die beiden Elektroden des Eies befinden ſich bei e und e1; e iſt ein gerader
Platindraht, e1 umſchließt die den Eiſenſtab umhüllende Glasröhre in Geſtalt
eines Ringes. Die Luft im Ei iſt bis auf einige Millimeter Druck verdünnt.
Verbindet man die beiden Elektroden mit den Polen eines Inductoriums, ſo ent-
ſteht die bereits bekannte Lichterſcheinung. Setzt man nun aber die Klemmen k k1
mit den Polen einer Batterie in Verbindung, ſo wird der Eiſenſtab S zum Magnete
und ſofort beginnt die Lichterſcheinung um dieſen zu rotiren, geradeſo wie wir es
bei feſten Leitern geſehen haben.
Der Verlauf der Erſcheinung iſt leicht einzuſehen: der erſte Inductionsfunke
geht in Form des Lichtſchwalles von einer Elektrode zu der andern über und
wird durch die Wirkung des Magnetes abgelenkt. Der darauf folgende Inductions-
[Abbildung Fig. 200.
Plücker’ſche Fläche.]
funke findet dann in der Strombahn des erſten Funkens eine beſſere Leitung, als
in allen übrigen Richtungen im Ei, ſchlägt daher dieſen Weg ein und wird
neuerdings abgelenkt u. ſ. w. Die einzelnen Entladungsfunken folgen aber ſo raſch
aufeinander, daß die ganze Erſcheinung den Eindruck eines um den Magnet
rotirenden Lichtſchwalles macht. Die Richtung, in welcher die Rotation erfolgt, er-
giebt ſich in gleicher Weiſe wie bei der Rotation feſter Leiter um einen Magnet.
Die Einwirkung des Magnetes auf elektriſche Entladungen in gasverdünnten
Räumen haben namentlich Plücker und auch Hittorf einem eingehenden Studium
unterworfen. Hierbei ſtellte ſich für das Büſchel- und Glimmlicht ein verſchieden-
artiges Verhalten heraus. Bringt man eine Geißler’ſche Röhre, in welcher das
Glimmlicht gut entwickelt iſt (wie es z. B. die Fig. 197 und 198 zeigen), ſo
zwiſchen die Pole eines Magnetes, daß die negative Elektrode die Verbindungs-
linie der Pole ſenkrecht ſchneidet, ſo wird das ganze Glimmlicht, welches früher
die Elektrode ringsum gleichförmig umgab, in eine durch die Polſpitzen und die
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/328>, abgerufen am 24.11.2024.
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