Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Idee, in der Weise continuirliche Ströme einer Richtung zu erregen, daß er einen
inducirenden Magnet in einem hohlen und mit Drahtspiralen umgebenen Eisen-
ringe, der an einem Gestelle befestigt war, sich bewegen ließ. Erst in späterer Zeit
bediente er sich der Anordnung, welche Pacinotti dem Ringe gegeben hatte, und
im Jahre 1871 baute er die erste Maschine unter Anwendung des Gramme'schen
Ringes und des dynamischen Principes, also eine Maschine für continuirliche
dynamoelektrische Ströme. Gramme hatte das Glück, finanzielle Unterstützung zu
finden, und so folgte auf seine erste für Handbetrieb eingerichtete dynamoelektrische

[Abbildung] Fig. 231.

Z. Th. Gramme.

Ringmaschine im Jahre 1872 bereits eine große auf denselben Principien beruhende
Maschine.

Im Jahre 1872 wurde vom Ingenieur F. v. Hefner-Altenek der Firma
Siemens und Halske die Trommelmaschine construirt, bei welcher der Gramme'sche
Ring durch einen mit Draht in der Richtung seiner Axe bewickelten geraden
Cylinder (die Trommel) ersetzt ist. Die Pacinotti-Gramme'sche Ringmaschine und
die Hefner-Altenek'sche Trommelmaschine wurden zum Vorbilde der vielen gegen-
wärtig construirten dynamoelektrischen Maschinen, die sich sehr häufig nur durch
ganz unwesentliche Aeußerlichkeiten von ihren Vorbildern unterscheiden.

Idee, in der Weiſe continuirliche Ströme einer Richtung zu erregen, daß er einen
inducirenden Magnet in einem hohlen und mit Drahtſpiralen umgebenen Eiſen-
ringe, der an einem Geſtelle befeſtigt war, ſich bewegen ließ. Erſt in ſpäterer Zeit
bediente er ſich der Anordnung, welche Pacinotti dem Ringe gegeben hatte, und
im Jahre 1871 baute er die erſte Maſchine unter Anwendung des Gramme’ſchen
Ringes und des dynamiſchen Principes, alſo eine Maſchine für continuirliche
dynamoelektriſche Ströme. Gramme hatte das Glück, finanzielle Unterſtützung zu
finden, und ſo folgte auf ſeine erſte für Handbetrieb eingerichtete dynamoelektriſche

[Abbildung] Fig. 231.

Z. Th. Gramme.

Ringmaſchine im Jahre 1872 bereits eine große auf denſelben Principien beruhende
Maſchine.

Im Jahre 1872 wurde vom Ingenieur F. v. Hefner-Altenek der Firma
Siemens und Halske die Trommelmaſchine conſtruirt, bei welcher der Gramme’ſche
Ring durch einen mit Draht in der Richtung ſeiner Axe bewickelten geraden
Cylinder (die Trommel) erſetzt iſt. Die Pacinotti-Gramme’ſche Ringmaſchine und
die Hefner-Altenek’ſche Trommelmaſchine wurden zum Vorbilde der vielen gegen-
wärtig conſtruirten dynamoelektriſchen Maſchinen, die ſich ſehr häufig nur durch
ganz unweſentliche Aeußerlichkeiten von ihren Vorbildern unterſcheiden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0373" n="359"/>
Idee, in der Wei&#x017F;e continuirliche Ströme einer Richtung zu erregen, daß er einen<lb/>
inducirenden Magnet in einem hohlen und mit Draht&#x017F;piralen umgebenen Ei&#x017F;en-<lb/>
ringe, der an einem Ge&#x017F;telle befe&#x017F;tigt war, &#x017F;ich bewegen ließ. Er&#x017F;t in &#x017F;päterer Zeit<lb/>
bediente er &#x017F;ich der Anordnung, welche Pacinotti dem Ringe gegeben hatte, und<lb/>
im Jahre 1871 baute er die er&#x017F;te Ma&#x017F;chine unter Anwendung des Gramme&#x2019;&#x017F;chen<lb/>
Ringes und des dynami&#x017F;chen Principes, al&#x017F;o eine Ma&#x017F;chine für continuirliche<lb/>
dynamoelektri&#x017F;che Ströme. Gramme hatte das Glück, finanzielle Unter&#x017F;tützung zu<lb/>
finden, und &#x017F;o folgte auf &#x017F;eine er&#x017F;te für Handbetrieb eingerichtete dynamoelektri&#x017F;che<lb/><figure><head>Fig. 231.</head><lb/><p>Z. Th. Gramme.</p></figure><lb/>
Ringma&#x017F;chine im Jahre 1872 bereits eine große auf den&#x017F;elben Principien beruhende<lb/>
Ma&#x017F;chine.</p><lb/>
            <p>Im Jahre 1872 wurde vom Ingenieur F. v. <hi rendition="#g">Hefner-Altenek</hi> der Firma<lb/>
Siemens und Halske die Trommelma&#x017F;chine con&#x017F;truirt, bei welcher der Gramme&#x2019;&#x017F;che<lb/>
Ring durch einen mit Draht in der Richtung &#x017F;einer Axe bewickelten geraden<lb/>
Cylinder (die Trommel) er&#x017F;etzt i&#x017F;t. Die Pacinotti-Gramme&#x2019;&#x017F;che Ringma&#x017F;chine und<lb/>
die Hefner-Altenek&#x2019;&#x017F;che Trommelma&#x017F;chine wurden zum Vorbilde der vielen gegen-<lb/>
wärtig con&#x017F;truirten dynamoelektri&#x017F;chen Ma&#x017F;chinen, die &#x017F;ich &#x017F;ehr häufig nur durch<lb/>
ganz unwe&#x017F;entliche Aeußerlichkeiten von ihren Vorbildern unter&#x017F;cheiden.</p>
          </div><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[359/0373] Idee, in der Weiſe continuirliche Ströme einer Richtung zu erregen, daß er einen inducirenden Magnet in einem hohlen und mit Drahtſpiralen umgebenen Eiſen- ringe, der an einem Geſtelle befeſtigt war, ſich bewegen ließ. Erſt in ſpäterer Zeit bediente er ſich der Anordnung, welche Pacinotti dem Ringe gegeben hatte, und im Jahre 1871 baute er die erſte Maſchine unter Anwendung des Gramme’ſchen Ringes und des dynamiſchen Principes, alſo eine Maſchine für continuirliche dynamoelektriſche Ströme. Gramme hatte das Glück, finanzielle Unterſtützung zu finden, und ſo folgte auf ſeine erſte für Handbetrieb eingerichtete dynamoelektriſche [Abbildung Fig. 231. Z. Th. Gramme.] Ringmaſchine im Jahre 1872 bereits eine große auf denſelben Principien beruhende Maſchine. Im Jahre 1872 wurde vom Ingenieur F. v. Hefner-Altenek der Firma Siemens und Halske die Trommelmaſchine conſtruirt, bei welcher der Gramme’ſche Ring durch einen mit Draht in der Richtung ſeiner Axe bewickelten geraden Cylinder (die Trommel) erſetzt iſt. Die Pacinotti-Gramme’ſche Ringmaſchine und die Hefner-Altenek’ſche Trommelmaſchine wurden zum Vorbilde der vielen gegen- wärtig conſtruirten dynamoelektriſchen Maſchinen, die ſich ſehr häufig nur durch ganz unweſentliche Aeußerlichkeiten von ihren Vorbildern unterſcheiden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/373
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 359. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/373>, abgerufen am 22.11.2024.