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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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In der Construction ist die Maschine von Meritens der Alliance-Maschine

[Abbildung] Fig. 233.
[Abbildung] Fig. 234.

Maschine von de Meritens.

überlegen, da man die einzelnen
Theile der Armatur, falls sie
beschädigt werden, sehr leicht und
ohne die ganze Maschine demon-
tiren zu müssen, erneuern, be-
ziehungsweise ausbessern kann.
Doch ist selbstverständlich auch
diese Maschine nicht frei von
jenen Uebelständen, welche die
Anwendung permanenter Mag-
nete mit sich bringt.

Wir wollen uns nun
jenen Maschinen zuwenden, die,
wie schon in der historischen
Einleitung gezeigt wurde, eigent-
lich den Ausgangspunkt des
gegenwärtigen Aufschwunges der
elektrotechnischen Großindustrie
bilden, nämlich den Maschinen
von Gramme und jenen von
der Firma Siemens und Halske.

Die Maschinen von
Gramme
sollen uns zunächst
beschäftigen. Da der Gramme'sche
Ring in mehr oder weniger
glücklich gewählten Modificatio-
nen den Hauptbestandtheil vie-
ler Maschinen bildet, wollen
wir den Bau und die Wir-
kungsweise desselben etwas ein-
gehender betrachten. A N B S
(Fig. 235) stellt einen ringför-
migen Magnet dar, welcher bei
N seinen Nordpol, bei S seinen
Südpol besitzt. Auf den Ring
ist eine Drahtspirale gewunden,
welche sich längs des ersteren
im Kreise herumbewegen läßt.
Es ist nun zu untersuchen, welchen
Inductionswirkungen die Spirale
in den verschiedenen Stellungen
1 bis 8 während ihrer Bewe-
gung ausgesetzt ist. Aus dem
Anblicke der Figur ist leicht ein-
zusehen, daß die Spirale auf
dem Wege von A über N nach B, also in den Stellungen 1, 2, 3 und 4,
vorwiegend dem Einflusse des Nordpoles, auf ihrem Wege von B über S nach A,

In der Conſtruction iſt die Maſchine von Méritens der Alliance-Maſchine

[Abbildung] Fig. 233.
[Abbildung] Fig. 234.

Maſchine von de Méritens.

überlegen, da man die einzelnen
Theile der Armatur, falls ſie
beſchädigt werden, ſehr leicht und
ohne die ganze Maſchine demon-
tiren zu müſſen, erneuern, be-
ziehungsweiſe ausbeſſern kann.
Doch iſt ſelbſtverſtändlich auch
dieſe Maſchine nicht frei von
jenen Uebelſtänden, welche die
Anwendung permanenter Mag-
nete mit ſich bringt.

Wir wollen uns nun
jenen Maſchinen zuwenden, die,
wie ſchon in der hiſtoriſchen
Einleitung gezeigt wurde, eigent-
lich den Ausgangspunkt des
gegenwärtigen Aufſchwunges der
elektrotechniſchen Großinduſtrie
bilden, nämlich den Maſchinen
von Gramme und jenen von
der Firma Siemens und Halske.

Die Maſchinen von
Gramme
ſollen uns zunächſt
beſchäftigen. Da der Gramme’ſche
Ring in mehr oder weniger
glücklich gewählten Modificatio-
nen den Hauptbeſtandtheil vie-
ler Maſchinen bildet, wollen
wir den Bau und die Wir-
kungsweiſe desſelben etwas ein-
gehender betrachten. A N B S
(Fig. 235) ſtellt einen ringför-
migen Magnet dar, welcher bei
N ſeinen Nordpol, bei S ſeinen
Südpol beſitzt. Auf den Ring
iſt eine Drahtſpirale gewunden,
welche ſich längs des erſteren
im Kreiſe herumbewegen läßt.
Es iſt nun zu unterſuchen, welchen
Inductionswirkungen die Spirale
in den verſchiedenen Stellungen
1 bis 8 während ihrer Bewe-
gung ausgeſetzt iſt. Aus dem
Anblicke der Figur iſt leicht ein-
zuſehen, daß die Spirale auf
dem Wege von A über N nach B, alſo in den Stellungen 1, 2, 3 und 4,
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[362/0376] In der Conſtruction iſt die Maſchine von Méritens der Alliance-Maſchine [Abbildung Fig. 233.] [Abbildung Fig. 234. Maſchine von de Méritens.] überlegen, da man die einzelnen Theile der Armatur, falls ſie beſchädigt werden, ſehr leicht und ohne die ganze Maſchine demon- tiren zu müſſen, erneuern, be- ziehungsweiſe ausbeſſern kann. Doch iſt ſelbſtverſtändlich auch dieſe Maſchine nicht frei von jenen Uebelſtänden, welche die Anwendung permanenter Mag- nete mit ſich bringt. Wir wollen uns nun jenen Maſchinen zuwenden, die, wie ſchon in der hiſtoriſchen Einleitung gezeigt wurde, eigent- lich den Ausgangspunkt des gegenwärtigen Aufſchwunges der elektrotechniſchen Großinduſtrie bilden, nämlich den Maſchinen von Gramme und jenen von der Firma Siemens und Halske. Die Maſchinen von Gramme ſollen uns zunächſt beſchäftigen. Da der Gramme’ſche Ring in mehr oder weniger glücklich gewählten Modificatio- nen den Hauptbeſtandtheil vie- ler Maſchinen bildet, wollen wir den Bau und die Wir- kungsweiſe desſelben etwas ein- gehender betrachten. A N B S (Fig. 235) ſtellt einen ringför- migen Magnet dar, welcher bei N ſeinen Nordpol, bei S ſeinen Südpol beſitzt. Auf den Ring iſt eine Drahtſpirale gewunden, welche ſich längs des erſteren im Kreiſe herumbewegen läßt. Es iſt nun zu unterſuchen, welchen Inductionswirkungen die Spirale in den verſchiedenen Stellungen 1 bis 8 während ihrer Bewe- gung ausgeſetzt iſt. Aus dem Anblicke der Figur iſt leicht ein- zuſehen, daß die Spirale auf dem Wege von A über N nach B, alſo in den Stellungen 1, 2, 3 und 4, vorwiegend dem Einfluſſe des Nordpoles, auf ihrem Wege von B über S nach A,

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/376>, abgerufen am 22.11.2024.