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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

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Auf der Rotationsaxe der Maschine sitzt ein Stromsammler von derselben
Form wie sie z. B. bei der Gramme'schen Maschine angewandt wird. Dieser
besteht bei der von uns angenommenen Spulenzahl aus 40 voneinander und
von der Axe isolirten Sectoren. Letztere sind in acht Gruppen getheilt, so daß jede
Gruppe fünf Sectoren umfaßt; dabei ist die Zusammenfassung von je fünf
Sectoren in eine Gruppe in der Weise durchgeführt, daß zwischen je zwei dieser
Sectoren stets sieben Sectoren anderer Gruppen inzwischen liegen. An der Maschine
ist diese Gruppenverbindung durch acht auf die Axe isolirt aufgesetzte Metallringe
hergestellt, welche durch sternförmig von ihnen ausgehende Ansätze mit den
betreffenden Sectoren ihrer Gruppe verbunden sind.

Zur Erläuterung der etwas complicirten Anordnung möge uns das Schema
in Fig. 288 dienen. Die im Kreise angeordneten Rechtecke stellen die magnetischen
Felder wechselnder Polarität (durch schwarz und weiß angedeutet) dar, die kleinen

[Abbildung] Fig. 288.

Schema der Gleichstrom-Maschine von Siemens und Halske.

Kreisscheiben die abwechselnd
rechts und links gewundenen
Spiralen (wobei schwarz und
weiß die verschiedene Windungs-
richtung anzeigt), der mit Ziffern
1 bis 8 ..... beschriebene
Kreis den Stromsammler mit
seinen 40 Sectoren und endlich
die Linien zwischen den Kreis-
scheiben die Verbindungsdrähte
zwischen den Spulen. Die acht
Metallringe sind weggelassen; die
Stellung der Spulen zu den
Magnetpolen und den Sectoren
entspricht nur in Bezug auf die
Winkelstellung den thatsächlichen
Verhältnissen, ist aber im Uebri-
gen eine der Deutlichkeit wegen
veränderte. Für eine der acht
Sectorengruppen sind die fünf
Verbindungen durch die Linien 1 1
unter Hinweglassung des dazugehörigen Metallringes gezeichnet. In Wirklichkeit
steht jeder Verbindungsdraht zweier aufeinanderfolgender Spulen durch Vermittlung
eines Metallringes mit fünf Sectoren in Verbindung. Für die Verbindungsstelle 2
der beiden nächsten Spulen müßten sämmtliche mit 2 bezeichneten Sectoren mit
dem Punkte 2 der Spulenverbindungen durch ähnliche Linien verbunden werden
u. s. w. Man ersieht aus diesem Schema deutlich, daß zwischen je zwei aufeinander-
folgenden Sectoren einer Gruppe sieben Sectoren anderer Gruppen liegen.

Wir wollen nun die Wirkungsweise des Commutators (d. h. des Strom-
sammlers im Vereine mit den Metallringen) mit Hilfe des Schemas Fig. 289
näher betrachten. Zur Erklärung dieses Schemas möge zu dem bei Fig. 288
Gesagten noch hinzugefügt werden, daß die schwarzen Rechtecke nord- und die
weißen südpolare Felder bezeichnen, daß die schwarzen Kreisscheiben links- und die
weißen rechtsgewundene Spiralen vorstellen und die Spulen sammt den Sectoren
in der Richtung des oben gezeichneten Pfeiles (also in der Uhrzeigerrichtung) an

Auf der Rotationsaxe der Maſchine ſitzt ein Stromſammler von derſelben
Form wie ſie z. B. bei der Gramme’ſchen Maſchine angewandt wird. Dieſer
beſteht bei der von uns angenommenen Spulenzahl aus 40 voneinander und
von der Axe iſolirten Sectoren. Letztere ſind in acht Gruppen getheilt, ſo daß jede
Gruppe fünf Sectoren umfaßt; dabei iſt die Zuſammenfaſſung von je fünf
Sectoren in eine Gruppe in der Weiſe durchgeführt, daß zwiſchen je zwei dieſer
Sectoren ſtets ſieben Sectoren anderer Gruppen inzwiſchen liegen. An der Maſchine
iſt dieſe Gruppenverbindung durch acht auf die Axe iſolirt aufgeſetzte Metallringe
hergeſtellt, welche durch ſternförmig von ihnen ausgehende Anſätze mit den
betreffenden Sectoren ihrer Gruppe verbunden ſind.

Zur Erläuterung der etwas complicirten Anordnung möge uns das Schema
in Fig. 288 dienen. Die im Kreiſe angeordneten Rechtecke ſtellen die magnetiſchen
Felder wechſelnder Polarität (durch ſchwarz und weiß angedeutet) dar, die kleinen

[Abbildung] Fig. 288.

Schema der Gleichſtrom-Maſchine von Siemens und Halske.

Kreisſcheiben die abwechſelnd
rechts und links gewundenen
Spiralen (wobei ſchwarz und
weiß die verſchiedene Windungs-
richtung anzeigt), der mit Ziffern
1 bis 8 ..... beſchriebene
Kreis den Stromſammler mit
ſeinen 40 Sectoren und endlich
die Linien zwiſchen den Kreis-
ſcheiben die Verbindungsdrähte
zwiſchen den Spulen. Die acht
Metallringe ſind weggelaſſen; die
Stellung der Spulen zu den
Magnetpolen und den Sectoren
entſpricht nur in Bezug auf die
Winkelſtellung den thatſächlichen
Verhältniſſen, iſt aber im Uebri-
gen eine der Deutlichkeit wegen
veränderte. Für eine der acht
Sectorengruppen ſind die fünf
Verbindungen durch die Linien 1 1
unter Hinweglaſſung des dazugehörigen Metallringes gezeichnet. In Wirklichkeit
ſteht jeder Verbindungsdraht zweier aufeinanderfolgender Spulen durch Vermittlung
eines Metallringes mit fünf Sectoren in Verbindung. Für die Verbindungsſtelle 2
der beiden nächſten Spulen müßten ſämmtliche mit 2 bezeichneten Sectoren mit
dem Punkte 2 der Spulenverbindungen durch ähnliche Linien verbunden werden
u. ſ. w. Man erſieht aus dieſem Schema deutlich, daß zwiſchen je zwei aufeinander-
folgenden Sectoren einer Gruppe ſieben Sectoren anderer Gruppen liegen.

Wir wollen nun die Wirkungsweiſe des Commutators (d. h. des Strom-
ſammlers im Vereine mit den Metallringen) mit Hilfe des Schemas Fig. 289
näher betrachten. Zur Erklärung dieſes Schemas möge zu dem bei Fig. 288
Geſagten noch hinzugefügt werden, daß die ſchwarzen Rechtecke nord- und die
weißen ſüdpolare Felder bezeichnen, daß die ſchwarzen Kreisſcheiben links- und die
weißen rechtsgewundene Spiralen vorſtellen und die Spulen ſammt den Sectoren
in der Richtung des oben gezeichneten Pfeiles (alſo in der Uhrzeigerrichtung) an

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[414/0428] Auf der Rotationsaxe der Maſchine ſitzt ein Stromſammler von derſelben Form wie ſie z. B. bei der Gramme’ſchen Maſchine angewandt wird. Dieſer beſteht bei der von uns angenommenen Spulenzahl aus 40 voneinander und von der Axe iſolirten Sectoren. Letztere ſind in acht Gruppen getheilt, ſo daß jede Gruppe fünf Sectoren umfaßt; dabei iſt die Zuſammenfaſſung von je fünf Sectoren in eine Gruppe in der Weiſe durchgeführt, daß zwiſchen je zwei dieſer Sectoren ſtets ſieben Sectoren anderer Gruppen inzwiſchen liegen. An der Maſchine iſt dieſe Gruppenverbindung durch acht auf die Axe iſolirt aufgeſetzte Metallringe hergeſtellt, welche durch ſternförmig von ihnen ausgehende Anſätze mit den betreffenden Sectoren ihrer Gruppe verbunden ſind. Zur Erläuterung der etwas complicirten Anordnung möge uns das Schema in Fig. 288 dienen. Die im Kreiſe angeordneten Rechtecke ſtellen die magnetiſchen Felder wechſelnder Polarität (durch ſchwarz und weiß angedeutet) dar, die kleinen [Abbildung Fig. 288. Schema der Gleichſtrom-Maſchine von Siemens und Halske.] Kreisſcheiben die abwechſelnd rechts und links gewundenen Spiralen (wobei ſchwarz und weiß die verſchiedene Windungs- richtung anzeigt), der mit Ziffern 1 bis 8 ..... beſchriebene Kreis den Stromſammler mit ſeinen 40 Sectoren und endlich die Linien zwiſchen den Kreis- ſcheiben die Verbindungsdrähte zwiſchen den Spulen. Die acht Metallringe ſind weggelaſſen; die Stellung der Spulen zu den Magnetpolen und den Sectoren entſpricht nur in Bezug auf die Winkelſtellung den thatſächlichen Verhältniſſen, iſt aber im Uebri- gen eine der Deutlichkeit wegen veränderte. Für eine der acht Sectorengruppen ſind die fünf Verbindungen durch die Linien 1 1 unter Hinweglaſſung des dazugehörigen Metallringes gezeichnet. In Wirklichkeit ſteht jeder Verbindungsdraht zweier aufeinanderfolgender Spulen durch Vermittlung eines Metallringes mit fünf Sectoren in Verbindung. Für die Verbindungsſtelle 2 der beiden nächſten Spulen müßten ſämmtliche mit 2 bezeichneten Sectoren mit dem Punkte 2 der Spulenverbindungen durch ähnliche Linien verbunden werden u. ſ. w. Man erſieht aus dieſem Schema deutlich, daß zwiſchen je zwei aufeinander- folgenden Sectoren einer Gruppe ſieben Sectoren anderer Gruppen liegen. Wir wollen nun die Wirkungsweiſe des Commutators (d. h. des Strom- ſammlers im Vereine mit den Metallringen) mit Hilfe des Schemas Fig. 289 näher betrachten. Zur Erklärung dieſes Schemas möge zu dem bei Fig. 288 Geſagten noch hinzugefügt werden, daß die ſchwarzen Rechtecke nord- und die weißen ſüdpolare Felder bezeichnen, daß die ſchwarzen Kreisſcheiben links- und die weißen rechtsgewundene Spiralen vorſtellen und die Spulen ſammt den Sectoren in der Richtung des oben gezeichneten Pfeiles (alſo in der Uhrzeigerrichtung) an

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Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/428>, abgerufen am 21.11.2024.