Mitte der Zinkstab durchgesteckt wird. Das Silberband wird zwischen dem Glasrande und dem Stöpsel herausgeführt. Die Anwendung von Paraffin zum Verschlusse des Elementes ist zweckmäßig, weil das Paraffin nicht nur ein guter Isolator ist, sondern auch keine Feuchtigkeit annimmt und bei niederer Temperatur schmilzt, so daß Sprünge oder kleine Oeffnungen leicht mit einem warmen Metallspatel geschlossen werden können.
Die Elemente werden hintereinander verbunden, indem man den Silberstreifen eines Elementes in eine Bohrung des Zinkstabes eines folgenden Elementes hineinsteckt und dort durch Hineindrücken eines keilförmigen Stiftes festklemmt.
Durch die Anwendung der Ammoniaklösung wird die Auflösung des Zinkes während der Zeit, als die Säule außer Gebrauch steht, hintangehalten. Dies ist namentlich dann werthvoll, wenn die Batterie nicht ständig, sondern nur zeitweise benützt wird.
Die Stärke des Stromes ist anfänglich, wenn das neue Element in Gebrauch gesetzt wird, ziemlich gering und steigt erst während der Verwendung, wobei sie jedoch in kurzer Zeit ihre nor- male Stärke annimmt und diese dann nahezu unverändert bei- behält. Die Ursache dieser Er- scheinung liegt in der Construc- tion des Elementes. Wird näm- lich letzteres zum erstenmale in Verwendung genommen, so ist die Oberfläche der Silberelektrode sehr klein, da sie eben nur aus den durch das Pergamentpapier durchgesteckten Stücken des Silber- bandes besteht; nach kurzem Ge- brauche tritt jedoch das inzwischen aus dem Chlorsilber reducirte Silber hinzu und bildet die für das Element passende Silber-
[Abbildung]
Fig. 317.
Elemente von Warren de la Rue.
oberfläche. Nachstehende von Warren de la Rue berührende Beobachtungsreihe läßt dieses Verhalten deutlich erkennen.
Seine Säule entwickelte im Voltameter
am 29. Juni 1875 per Minute 1 Kubikcentimeter Gas
" 4. Juli " " " 1·4 " "
" 27. Octob. " " " 1·4 " "
" 15. März 1876 " " 1·45 " "
" 8. April " " " 1·41 " "
Warren de la Rue stellte sich sehr große Batterien aus diesen Elementen zusammen, indem er stets je zehn Elemente in eine Platte aus Hartgummi steckte, wie dies Fig. 317 zeigt, und dann daraus Gruppen aus je 200 Elementen bildete. Er benützte schließlich bei seinen Versuchen eine Batterie von 11.000 Elementen. In Folge dieser großen Anzahl von Elementen und der sorgfältigen Isolirung entwickelte die Batterie eine solche Spannung, daß zwischen beiden Polenden ein fortwährendes Funkenüberschlagen, wie es eine Reibungselektrisir- maschine zeigt, erhalten werden konnte.
Mitte der Zinkſtab durchgeſteckt wird. Das Silberband wird zwiſchen dem Glasrande und dem Stöpſel herausgeführt. Die Anwendung von Paraffin zum Verſchluſſe des Elementes iſt zweckmäßig, weil das Paraffin nicht nur ein guter Iſolator iſt, ſondern auch keine Feuchtigkeit annimmt und bei niederer Temperatur ſchmilzt, ſo daß Sprünge oder kleine Oeffnungen leicht mit einem warmen Metallſpatel geſchloſſen werden können.
Die Elemente werden hintereinander verbunden, indem man den Silberſtreifen eines Elementes in eine Bohrung des Zinkſtabes eines folgenden Elementes hineinſteckt und dort durch Hineindrücken eines keilförmigen Stiftes feſtklemmt.
Durch die Anwendung der Ammoniaklöſung wird die Auflöſung des Zinkes während der Zeit, als die Säule außer Gebrauch ſteht, hintangehalten. Dies iſt namentlich dann werthvoll, wenn die Batterie nicht ſtändig, ſondern nur zeitweiſe benützt wird.
Die Stärke des Stromes iſt anfänglich, wenn das neue Element in Gebrauch geſetzt wird, ziemlich gering und ſteigt erſt während der Verwendung, wobei ſie jedoch in kurzer Zeit ihre nor- male Stärke annimmt und dieſe dann nahezu unverändert bei- behält. Die Urſache dieſer Er- ſcheinung liegt in der Conſtruc- tion des Elementes. Wird näm- lich letzteres zum erſtenmale in Verwendung genommen, ſo iſt die Oberfläche der Silberelektrode ſehr klein, da ſie eben nur aus den durch das Pergamentpapier durchgeſteckten Stücken des Silber- bandes beſteht; nach kurzem Ge- brauche tritt jedoch das inzwiſchen aus dem Chlorſilber reducirte Silber hinzu und bildet die für das Element paſſende Silber-
[Abbildung]
Fig. 317.
Elemente von Warren de la Rue.
oberfläche. Nachſtehende von Warren de la Rue berührende Beobachtungsreihe läßt dieſes Verhalten deutlich erkennen.
Seine Säule entwickelte im Voltameter
am 29. Juni 1875 per Minute 1 Kubikcentimeter Gas
„ 4. Juli „ „ „ 1·4 „ „
„ 27. Octob. „ „ „ 1·4 „ „
„ 15. März 1876 „ „ 1·45 „ „
„ 8. April „ „ „ 1·41 „ „
Warren de la Rue ſtellte ſich ſehr große Batterien aus dieſen Elementen zuſammen, indem er ſtets je zehn Elemente in eine Platte aus Hartgummi ſteckte, wie dies Fig. 317 zeigt, und dann daraus Gruppen aus je 200 Elementen bildete. Er benützte ſchließlich bei ſeinen Verſuchen eine Batterie von 11.000 Elementen. In Folge dieſer großen Anzahl von Elementen und der ſorgfältigen Iſolirung entwickelte die Batterie eine ſolche Spannung, daß zwiſchen beiden Polenden ein fortwährendes Funkenüberſchlagen, wie es eine Reibungselektriſir- maſchine zeigt, erhalten werden konnte.
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Mitte der Zinkſtab durchgeſteckt wird. Das Silberband wird zwiſchen dem Glasrande
und dem Stöpſel herausgeführt. Die Anwendung von Paraffin zum Verſchluſſe
des Elementes iſt zweckmäßig, weil das Paraffin nicht nur ein guter Iſolator iſt,
ſondern auch keine Feuchtigkeit annimmt und bei niederer Temperatur ſchmilzt, ſo
daß Sprünge oder kleine Oeffnungen leicht mit einem warmen Metallſpatel
geſchloſſen werden können.
Die Elemente werden hintereinander verbunden, indem man den Silberſtreifen
eines Elementes in eine Bohrung des Zinkſtabes eines folgenden Elementes hineinſteckt
und dort durch Hineindrücken eines keilförmigen Stiftes feſtklemmt.
Durch die Anwendung der Ammoniaklöſung wird die Auflöſung des Zinkes
während der Zeit, als die Säule außer Gebrauch ſteht, hintangehalten. Dies iſt
namentlich dann werthvoll, wenn die Batterie nicht ſtändig, ſondern nur zeitweiſe
benützt wird.
Die Stärke des Stromes iſt anfänglich, wenn das neue Element in Gebrauch
geſetzt wird, ziemlich gering und ſteigt erſt während der Verwendung, wobei ſie
jedoch in kurzer Zeit ihre nor-
male Stärke annimmt und dieſe
dann nahezu unverändert bei-
behält. Die Urſache dieſer Er-
ſcheinung liegt in der Conſtruc-
tion des Elementes. Wird näm-
lich letzteres zum erſtenmale in
Verwendung genommen, ſo iſt
die Oberfläche der Silberelektrode
ſehr klein, da ſie eben nur aus
den durch das Pergamentpapier
durchgeſteckten Stücken des Silber-
bandes beſteht; nach kurzem Ge-
brauche tritt jedoch das inzwiſchen
aus dem Chlorſilber reducirte
Silber hinzu und bildet die für
das Element paſſende Silber-
[Abbildung Fig. 317.
Elemente von Warren de la Rue.]
oberfläche. Nachſtehende von Warren de la Rue berührende Beobachtungsreihe
läßt dieſes Verhalten deutlich erkennen.
Seine Säule entwickelte im Voltameter
am 29. Juni 1875 per Minute 1 Kubikcentimeter Gas
„ 4. Juli „ „ „ 1·4 „ „
„ 27. Octob. „ „ „ 1·4 „ „
„ 15. März 1876 „ „ 1·45 „ „
„ 8. April „ „ „ 1·41 „ „
Warren de la Rue ſtellte ſich ſehr große Batterien aus dieſen Elementen
zuſammen, indem er ſtets je zehn Elemente in eine Platte aus Hartgummi ſteckte,
wie dies Fig. 317 zeigt, und dann daraus Gruppen aus je 200 Elementen
bildete. Er benützte ſchließlich bei ſeinen Verſuchen eine Batterie von 11.000
Elementen. In Folge dieſer großen Anzahl von Elementen und der ſorgfältigen
Iſolirung entwickelte die Batterie eine ſolche Spannung, daß zwiſchen beiden
Polenden ein fortwährendes Funkenüberſchlagen, wie es eine Reibungselektriſir-
maſchine zeigt, erhalten werden konnte.
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/483>, abgerufen am 22.11.2024.
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