Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Bewegung des Pendels überträgt die Sperrklinke q und das Sperrrad O
durch ein auf seiner Axe P angebrachtes (in der Figur gedecktes) Wurmrad auf
das Zahnrad m und versetzt hierdurch dieses in ununterbrochene Drehung. Auf
der Welle D M dieses Zahnrades sitzt der Conus L", welcher bei seiner Drehung
den Conus L' durch Reibung mitnimmt. Die Axe von L' ist durch das verstell-
bare Gewicht E' belastet und durch ein Universalgelenk E2 mit der Welle F des
Zählwerkes verbunden. Das eine Ende der Axe E ist durch eine Stange D mit
dem Eisenkerne C des Solenoides B verbunden. Die Bewegung dieses Eisenkernes

[Abbildung] Fig. 417.

Elektrometer von Maxim.

bewirkt also ein Heben oder Senken der Axe E bei e. Dieses einseitige Heben
oder Senken der Axe hat zur Folge, daß der Conus L' mit einem größeren oder
geringeren Umfange auf L" aufruht, daß also das Uebersetzungsverhältniß zwischen
beiden geändert wird in dem Maße, als die Anziehungskraft des Solenoides B
sich ändert. Somit geht auch das Zählwerk schneller oder langsamer, je nachdem
die Stromstärke größer oder geringer ist.

Diesem von Maxim construirten Elektrometer ist in Bezug auf das Con-
structionsprincip auch ein von Ch. A. Carus-Wilson construirtes Dynamo-
meter ähnlich, obschon dieses in der Vorrichtung zur Variirung des Ueber-

38*

Die Bewegung des Pendels überträgt die Sperrklinke q und das Sperrrad O
durch ein auf ſeiner Axe P angebrachtes (in der Figur gedecktes) Wurmrad auf
das Zahnrad m und verſetzt hierdurch dieſes in ununterbrochene Drehung. Auf
der Welle D M dieſes Zahnrades ſitzt der Conus L″, welcher bei ſeiner Drehung
den Conus L' durch Reibung mitnimmt. Die Axe von L' iſt durch das verſtell-
bare Gewicht E' belaſtet und durch ein Univerſalgelenk E2 mit der Welle F des
Zählwerkes verbunden. Das eine Ende der Axe E iſt durch eine Stange D mit
dem Eiſenkerne C des Solenoides B verbunden. Die Bewegung dieſes Eiſenkernes

[Abbildung] Fig. 417.

Elektrometer von Maxim.

bewirkt alſo ein Heben oder Senken der Axe E bei e. Dieſes einſeitige Heben
oder Senken der Axe hat zur Folge, daß der Conus L' mit einem größeren oder
geringeren Umfange auf L″ aufruht, daß alſo das Ueberſetzungsverhältniß zwiſchen
beiden geändert wird in dem Maße, als die Anziehungskraft des Solenoides B
ſich ändert. Somit geht auch das Zählwerk ſchneller oder langſamer, je nachdem
die Stromſtärke größer oder geringer iſt.

Dieſem von Maxim conſtruirten Elektrometer iſt in Bezug auf das Con-
ſtructionsprincip auch ein von Ch. A. Carus-Wilſon conſtruirtes Dynamo-
meter ähnlich, obſchon dieſes in der Vorrichtung zur Variirung des Ueber-

38*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0609" n="595"/>
            <p>Die Bewegung des Pendels überträgt die Sperrklinke <hi rendition="#aq">q</hi> und das Sperrrad <hi rendition="#aq">O</hi><lb/>
durch ein auf &#x017F;einer Axe <hi rendition="#aq">P</hi> angebrachtes (in der Figur gedecktes) Wurmrad auf<lb/>
das Zahnrad <hi rendition="#aq">m</hi> und ver&#x017F;etzt hierdurch die&#x017F;es in ununterbrochene Drehung. Auf<lb/>
der Welle <hi rendition="#aq">D M</hi> die&#x017F;es Zahnrades &#x017F;itzt der Conus <hi rendition="#aq">L&#x2033;</hi>, welcher bei &#x017F;einer Drehung<lb/>
den Conus <hi rendition="#aq">L'</hi> durch Reibung mitnimmt. Die Axe von <hi rendition="#aq">L'</hi> i&#x017F;t durch das ver&#x017F;tell-<lb/>
bare Gewicht <hi rendition="#aq">E'</hi> bela&#x017F;tet und durch ein Univer&#x017F;algelenk <hi rendition="#aq">E<hi rendition="#sub">2</hi></hi> mit der Welle <hi rendition="#aq">F</hi> des<lb/>
Zählwerkes verbunden. Das eine Ende der Axe <hi rendition="#aq">E</hi> i&#x017F;t durch eine Stange <hi rendition="#aq">D</hi> mit<lb/>
dem Ei&#x017F;enkerne <hi rendition="#aq">C</hi> des Solenoides <hi rendition="#aq">B</hi> verbunden. Die Bewegung die&#x017F;es Ei&#x017F;enkernes<lb/><figure><head>Fig. 417.</head><lb/><p>Elektrometer von Maxim.</p></figure><lb/>
bewirkt al&#x017F;o ein Heben oder Senken der Axe <hi rendition="#aq">E</hi> bei <hi rendition="#aq">e</hi>. Die&#x017F;es ein&#x017F;eitige Heben<lb/>
oder Senken der Axe hat zur Folge, daß der Conus <hi rendition="#aq">L'</hi> mit einem größeren oder<lb/>
geringeren Umfange auf <hi rendition="#aq">L&#x2033;</hi> aufruht, daß al&#x017F;o das Ueber&#x017F;etzungsverhältniß zwi&#x017F;chen<lb/>
beiden geändert wird in dem Maße, als die Anziehungskraft des Solenoides <hi rendition="#aq">B</hi><lb/>
&#x017F;ich ändert. Somit geht auch das Zählwerk &#x017F;chneller oder lang&#x017F;amer, je nachdem<lb/>
die Strom&#x017F;tärke größer oder geringer i&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;em von Maxim con&#x017F;truirten Elektrometer i&#x017F;t in Bezug auf das Con-<lb/>
&#x017F;tructionsprincip auch ein von <hi rendition="#g">Ch. A. Carus-Wil&#x017F;on</hi> con&#x017F;truirtes Dynamo-<lb/>
meter ähnlich, ob&#x017F;chon die&#x017F;es in der Vorrichtung zur Variirung des Ueber-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">38*</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[595/0609] Die Bewegung des Pendels überträgt die Sperrklinke q und das Sperrrad O durch ein auf ſeiner Axe P angebrachtes (in der Figur gedecktes) Wurmrad auf das Zahnrad m und verſetzt hierdurch dieſes in ununterbrochene Drehung. Auf der Welle D M dieſes Zahnrades ſitzt der Conus L″, welcher bei ſeiner Drehung den Conus L' durch Reibung mitnimmt. Die Axe von L' iſt durch das verſtell- bare Gewicht E' belaſtet und durch ein Univerſalgelenk E2 mit der Welle F des Zählwerkes verbunden. Das eine Ende der Axe E iſt durch eine Stange D mit dem Eiſenkerne C des Solenoides B verbunden. Die Bewegung dieſes Eiſenkernes [Abbildung Fig. 417. Elektrometer von Maxim.] bewirkt alſo ein Heben oder Senken der Axe E bei e. Dieſes einſeitige Heben oder Senken der Axe hat zur Folge, daß der Conus L' mit einem größeren oder geringeren Umfange auf L″ aufruht, daß alſo das Ueberſetzungsverhältniß zwiſchen beiden geändert wird in dem Maße, als die Anziehungskraft des Solenoides B ſich ändert. Somit geht auch das Zählwerk ſchneller oder langſamer, je nachdem die Stromſtärke größer oder geringer iſt. Dieſem von Maxim conſtruirten Elektrometer iſt in Bezug auf das Con- ſtructionsprincip auch ein von Ch. A. Carus-Wilſon conſtruirtes Dynamo- meter ähnlich, obſchon dieſes in der Vorrichtung zur Variirung des Ueber- 38*

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/609
Zitationshilfe: Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/609>, abgerufen am 22.11.2024.