Zeichenkohle gesetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in Quecksilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eisen metallisirte Kohle erwiesen sich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch einfachere Anordnung veranschaulicht Fig. 648; zwei Drahtstiften sind parallel nebeneinander und ein dritter quer darüber gelegt. Die unterhalb liegenden Stifte sind bei x und y in den Stromkreis ein- geschaltet. Bei dieser An- ordnung bilden die Con- tacte des quergelegten Stiftes mit den beiden darunter liegenden Stiften den veränderlichen Wider- stand, welcher die Er- reichung der oben an- gegebenen mikrophonischen Wirkungen ermöglichte.
Mikrophone von großer Empfindlichkeit zei- gen die in den Fig. 649 und 650 abgebildeten Formen. In Fig. 649 ist auf dem Grundbrette D ein Resonanzboden vertical befestigt. Dieser trägt die beiden Kohlenklötzchen C C, welche an den einander zugewandten Flächen kleine Aushöhlungen zeigen, in deren unterer der beider- seits zugespitzte Kohlenstab A aufruht, während die obere dazu dient, den Kohlenstab in einer verti- calen Stellung zu erhalten. An die beiden Kohlen- klötzchen C C sind die Drähte x y zur Ein- schaltung in den Strom- kreis angebracht. Um mit
[Abbildung]
Fig. 649.
[Abbildung]
Fig. 650.
Mikrophone von Hughes.
diesem Mikrophone zu experimentiren, stellt man dasselbe auf ein mehrfach zu- sammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei Stücke eines Kautschukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenso mit einem Bell'schen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanche- oder 3 Daniell- Elementen) verbunden, wie bei den vorbeschriebenen Anordnungen. Dieses Mikrophon
Zeichenkohle geſetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in Queckſilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eiſen metalliſirte Kohle erwieſen ſich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch einfachere Anordnung veranſchaulicht Fig. 648; zwei Drahtſtiften ſind parallel nebeneinander und ein dritter quer darüber gelegt. Die unterhalb liegenden Stifte ſind bei x und y in den Stromkreis ein- geſchaltet. Bei dieſer An- ordnung bilden die Con- tacte des quergelegten Stiftes mit den beiden darunter liegenden Stiften den veränderlichen Wider- ſtand, welcher die Er- reichung der oben an- gegebenen mikrophoniſchen Wirkungen ermöglichte.
Mikrophone von großer Empfindlichkeit zei- gen die in den Fig. 649 und 650 abgebildeten Formen. In Fig. 649 iſt auf dem Grundbrette D ein Reſonanzboden vertical befeſtigt. Dieſer trägt die beiden Kohlenklötzchen C C, welche an den einander zugewandten Flächen kleine Aushöhlungen zeigen, in deren unterer der beider- ſeits zugeſpitzte Kohlenſtab A aufruht, während die obere dazu dient, den Kohlenſtab in einer verti- calen Stellung zu erhalten. An die beiden Kohlen- klötzchen C C ſind die Drähte x y zur Ein- ſchaltung in den Strom- kreis angebracht. Um mit
[Abbildung]
Fig. 649.
[Abbildung]
Fig. 650.
Mikrophone von Hughes.
dieſem Mikrophone zu experimentiren, ſtellt man dasſelbe auf ein mehrfach zu- ſammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei Stücke eines Kautſchukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenſo mit einem Bell’ſchen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanché- oder 3 Daniell- Elementen) verbunden, wie bei den vorbeſchriebenen Anordnungen. Dieſes Mikrophon
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0907"n="893"/>
Zeichenkohle geſetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in<lb/>
Queckſilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eiſen<lb/>
metalliſirte Kohle erwieſen ſich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch<lb/>
einfachere Anordnung veranſchaulicht Fig. 648; zwei Drahtſtiften ſind parallel<lb/>
nebeneinander und ein<lb/>
dritter quer darüber gelegt.<lb/>
Die unterhalb liegenden<lb/>
Stifte ſind bei <hirendition="#aq">x</hi> und <hirendition="#aq">y</hi><lb/>
in den Stromkreis ein-<lb/>
geſchaltet. Bei dieſer An-<lb/>
ordnung bilden die Con-<lb/>
tacte des quergelegten<lb/>
Stiftes mit den beiden<lb/>
darunter liegenden Stiften<lb/>
den veränderlichen Wider-<lb/>ſtand, welcher die Er-<lb/>
reichung der oben an-<lb/>
gegebenen mikrophoniſchen<lb/>
Wirkungen ermöglichte.</p><lb/><p>Mikrophone von<lb/>
großer Empfindlichkeit zei-<lb/>
gen die in den Fig. 649<lb/>
und 650 abgebildeten<lb/>
Formen. In Fig. 649<lb/>
iſt auf dem Grundbrette <hirendition="#aq">D</hi><lb/>
ein Reſonanzboden vertical<lb/>
befeſtigt. Dieſer trägt die<lb/>
beiden Kohlenklötzchen <hirendition="#aq">C C</hi>,<lb/>
welche an den einander<lb/>
zugewandten Flächen kleine<lb/>
Aushöhlungen zeigen, in<lb/>
deren unterer der beider-<lb/>ſeits zugeſpitzte Kohlenſtab<lb/><hirendition="#aq">A</hi> aufruht, während die<lb/>
obere dazu dient, den<lb/>
Kohlenſtab in einer verti-<lb/>
calen Stellung zu erhalten.<lb/>
An die beiden Kohlen-<lb/>
klötzchen <hirendition="#aq">C C</hi>ſind die<lb/>
Drähte <hirendition="#aq">x y</hi> zur Ein-<lb/>ſchaltung in den Strom-<lb/>
kreis angebracht. Um mit<lb/><figure><head>Fig. 649.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 650.</head><lb/><p>Mikrophone von Hughes.</p></figure><lb/>
dieſem Mikrophone zu experimentiren, ſtellt man dasſelbe auf ein mehrfach zu-<lb/>ſammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei<lb/>
Stücke eines Kautſchukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder<lb/>
Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte <hirendition="#aq">x y</hi> werden ebenſo mit einem<lb/>
Bell’ſchen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanch<hirendition="#aq">é</hi>- oder 3 Daniell-<lb/>
Elementen) verbunden, wie bei den vorbeſchriebenen Anordnungen. Dieſes Mikrophon<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[893/0907]
Zeichenkohle geſetzt war, welches man zuvor zur Weißgluth erhitzt und dann in
Queckſilber getaucht hatte; mit Platinchlorid getränkte Holzkohle oder durch Eiſen
metalliſirte Kohle erwieſen ſich ebenfalls als brauchbar. Eine, wenn möglich, noch
einfachere Anordnung veranſchaulicht Fig. 648; zwei Drahtſtiften ſind parallel
nebeneinander und ein
dritter quer darüber gelegt.
Die unterhalb liegenden
Stifte ſind bei x und y
in den Stromkreis ein-
geſchaltet. Bei dieſer An-
ordnung bilden die Con-
tacte des quergelegten
Stiftes mit den beiden
darunter liegenden Stiften
den veränderlichen Wider-
ſtand, welcher die Er-
reichung der oben an-
gegebenen mikrophoniſchen
Wirkungen ermöglichte.
Mikrophone von
großer Empfindlichkeit zei-
gen die in den Fig. 649
und 650 abgebildeten
Formen. In Fig. 649
iſt auf dem Grundbrette D
ein Reſonanzboden vertical
befeſtigt. Dieſer trägt die
beiden Kohlenklötzchen C C,
welche an den einander
zugewandten Flächen kleine
Aushöhlungen zeigen, in
deren unterer der beider-
ſeits zugeſpitzte Kohlenſtab
A aufruht, während die
obere dazu dient, den
Kohlenſtab in einer verti-
calen Stellung zu erhalten.
An die beiden Kohlen-
klötzchen C C ſind die
Drähte x y zur Ein-
ſchaltung in den Strom-
kreis angebracht. Um mit
[Abbildung Fig. 649.]
[Abbildung Fig. 650.
Mikrophone von Hughes.]
dieſem Mikrophone zu experimentiren, ſtellt man dasſelbe auf ein mehrfach zu-
ſammengelegtes Tuch, oder auf eine Unterlage aus Watte oder endlich auf zwei
Stücke eines Kautſchukrohres. Man verhindert hierdurch die Aufnahme fremder
Schwingungen durch das Mikrophon. Die Drähte x y werden ebenſo mit einem
Bell’ſchen Telephone und einer Batterie (von 1 bis 2 Leclanché- oder 3 Daniell-
Elementen) verbunden, wie bei den vorbeſchriebenen Anordnungen. Dieſes Mikrophon
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 893. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/907>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.