vermöge der Elasticität der ersteren wieder zurück. Wechseln Stromöffnungen und Stromschließungen miteinander ab oder treten überhaupt Stromschwankungen ein, so muß sich diesen entsprechend auch die Reibung zwischen Feder a und Cylinder A ändern und dementsprechend wird die Glimmerplatte D in Schwingungen gerathen. Werden daher die Stromschwankungen durch Sprechen vor dem Transmitter hervor- gerufen, so muß die Glimmerplatte die auf den Transmitter wirkenden Schallwellen wiedergeben. In Fig. 679 ist die Gesammtanordnung dieses chemischen Telephon- Systemes skizzirt. Hierbei stellt S den Kohlentransmitter dar, der mit der primären Spirale der Inductionsrolle I und der Batterie B zu einem Stromkreise geschaltet ist, während die secundäre Spirale einerseits mit der Erdleitung E, andererseits durch den Liniendraht mit der auf der Glimmerplatte P befestigten Feder G verbunden ist. Der Gypscylinder, auf welchem die Feder schleift, steht mit der Erde E in Verbindung.
[Abbildung]
Fig. 680.
Dolbear's Empfänger.
Dolbear gelang die Construction eines Empfängers, dessen Wirksamkeit auf elektro- statischen Erscheinungen beruht (vergl. singender Condensator, Seite 883). Dieser Empfänger besteht in seiner einfachsten Form aus zwei Metallscheiben von beiläufig 5 Centimeter Durch- messer, welche derart einander parallel gegenüber- gestellt sind, daß sie sich nicht berühren. Es wird dies, wie Fig. 680 erkennen läßt, durch eine Fassung (aus Hartgummi) erreicht, in welcher zur Aufnahme der Scheiben entsprechende Rinnen angebracht sind. Die Hartgummifassung ist einer- seits mit einem Deckel verschraubt, welcher den Schallbecher C trägt, andererseits mit einer Art Knopf H versehen, welcher als Handhabe zum Halten des Empfängers dient. In die Mitte des letzteren ist eine Schraube S eingelassen, deren Ende jene Scheibe berührt, welche der Handhabe zunächst liegt. Da diese Scheibe an ihren Rändern durch die Hartgummifassung, in der Mitte durch die Schraube gehalten wird, kann sie natürlich keine Schwingungen ausführen. Die gegen den Schallbecher zu gelegene Scheibe ist jedoch nur an den Rändern befestigt und kann daher in Schwingungen versetzt werden. Der Zweck der Schraube S besteht jedoch nicht nur darin, die ersterwähnte Scheibe am Schwingen zu verhindern, sondern auch darin, die Entfernung beider Scheiben voneinander regulirbar zu machen.
Jede der, voneinander durch die Hartgummifassung isolirten, Metallscheiben steht mit einer Klemmschraube A in leitender Verbindung. In letztere sind die Enden der secundären Spirale eines Inductions-Apparates eingespannt, so daß also die beiden Scheiben gewissermaßen die Pole des Inductoriums bilden und sich als einen Condensator darstellen, bei welchem Luft die isolirende Zwischenschichte bildet. Die beiden Scheiben erhalten daher einander entgegengesetzte elektrische Ladungen, sobald durch den Inductions-Apparat in irgend einer Weise Inductions- ströme erregt werden. Eine Reihenfolge von Inductionsströmen wird auch eine Reihenfolge von Ladungen bewirken, und da die entgegengesetzten elektrischen
vermöge der Elaſticität der erſteren wieder zurück. Wechſeln Stromöffnungen und Stromſchließungen miteinander ab oder treten überhaupt Stromſchwankungen ein, ſo muß ſich dieſen entſprechend auch die Reibung zwiſchen Feder a und Cylinder A ändern und dementſprechend wird die Glimmerplatte D in Schwingungen gerathen. Werden daher die Stromſchwankungen durch Sprechen vor dem Transmitter hervor- gerufen, ſo muß die Glimmerplatte die auf den Transmitter wirkenden Schallwellen wiedergeben. In Fig. 679 iſt die Geſammtanordnung dieſes chemiſchen Telephon- Syſtemes ſkizzirt. Hierbei ſtellt S den Kohlentransmitter dar, der mit der primären Spirale der Inductionsrolle I und der Batterie B zu einem Stromkreiſe geſchaltet iſt, während die ſecundäre Spirale einerſeits mit der Erdleitung E, andererſeits durch den Liniendraht mit der auf der Glimmerplatte P befeſtigten Feder G verbunden iſt. Der Gypscylinder, auf welchem die Feder ſchleift, ſteht mit der Erde E in Verbindung.
[Abbildung]
Fig. 680.
Dolbear’s Empfänger.
Dolbear gelang die Conſtruction eines Empfängers, deſſen Wirkſamkeit auf elektro- ſtatiſchen Erſcheinungen beruht (vergl. ſingender Condenſator, Seite 883). Dieſer Empfänger beſteht in ſeiner einfachſten Form aus zwei Metallſcheiben von beiläufig 5 Centimeter Durch- meſſer, welche derart einander parallel gegenüber- geſtellt ſind, daß ſie ſich nicht berühren. Es wird dies, wie Fig. 680 erkennen läßt, durch eine Faſſung (aus Hartgummi) erreicht, in welcher zur Aufnahme der Scheiben entſprechende Rinnen angebracht ſind. Die Hartgummifaſſung iſt einer- ſeits mit einem Deckel verſchraubt, welcher den Schallbecher C trägt, andererſeits mit einer Art Knopf H verſehen, welcher als Handhabe zum Halten des Empfängers dient. In die Mitte des letzteren iſt eine Schraube S eingelaſſen, deren Ende jene Scheibe berührt, welche der Handhabe zunächſt liegt. Da dieſe Scheibe an ihren Rändern durch die Hartgummifaſſung, in der Mitte durch die Schraube gehalten wird, kann ſie natürlich keine Schwingungen ausführen. Die gegen den Schallbecher zu gelegene Scheibe iſt jedoch nur an den Rändern befeſtigt und kann daher in Schwingungen verſetzt werden. Der Zweck der Schraube S beſteht jedoch nicht nur darin, die erſterwähnte Scheibe am Schwingen zu verhindern, ſondern auch darin, die Entfernung beider Scheiben voneinander regulirbar zu machen.
Jede der, voneinander durch die Hartgummifaſſung iſolirten, Metallſcheiben ſteht mit einer Klemmſchraube A in leitender Verbindung. In letztere ſind die Enden der ſecundären Spirale eines Inductions-Apparates eingeſpannt, ſo daß alſo die beiden Scheiben gewiſſermaßen die Pole des Inductoriums bilden und ſich als einen Condenſator darſtellen, bei welchem Luft die iſolirende Zwiſchenſchichte bildet. Die beiden Scheiben erhalten daher einander entgegengeſetzte elektriſche Ladungen, ſobald durch den Inductions-Apparat in irgend einer Weiſe Inductions- ſtröme erregt werden. Eine Reihenfolge von Inductionsſtrömen wird auch eine Reihenfolge von Ladungen bewirken, und da die entgegengeſetzten elektriſchen
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[916/0930]
vermöge der Elaſticität der erſteren wieder zurück. Wechſeln Stromöffnungen und
Stromſchließungen miteinander ab oder treten überhaupt Stromſchwankungen ein,
ſo muß ſich dieſen entſprechend auch die Reibung zwiſchen Feder a und Cylinder A
ändern und dementſprechend wird die Glimmerplatte D in Schwingungen gerathen.
Werden daher die Stromſchwankungen durch Sprechen vor dem Transmitter hervor-
gerufen, ſo muß die Glimmerplatte die auf den Transmitter wirkenden Schallwellen
wiedergeben. In Fig. 679 iſt die Geſammtanordnung dieſes chemiſchen Telephon-
Syſtemes ſkizzirt. Hierbei ſtellt S den Kohlentransmitter dar, der mit der primären
Spirale der Inductionsrolle I und der Batterie B zu einem Stromkreiſe geſchaltet iſt,
während die ſecundäre Spirale einerſeits mit der Erdleitung E, andererſeits durch
den Liniendraht mit der auf der Glimmerplatte P befeſtigten Feder G verbunden iſt.
Der Gypscylinder, auf welchem die Feder ſchleift, ſteht mit der Erde E in Verbindung.
[Abbildung Fig. 680.
Dolbear’s Empfänger.]
Dolbear gelang die Conſtruction eines
Empfängers, deſſen Wirkſamkeit auf elektro-
ſtatiſchen Erſcheinungen beruht (vergl. ſingender
Condenſator, Seite 883). Dieſer Empfänger
beſteht in ſeiner einfachſten Form aus zwei
Metallſcheiben von beiläufig 5 Centimeter Durch-
meſſer, welche derart einander parallel gegenüber-
geſtellt ſind, daß ſie ſich nicht berühren. Es
wird dies, wie Fig. 680 erkennen läßt, durch
eine Faſſung (aus Hartgummi) erreicht, in welcher
zur Aufnahme der Scheiben entſprechende Rinnen
angebracht ſind. Die Hartgummifaſſung iſt einer-
ſeits mit einem Deckel verſchraubt, welcher den
Schallbecher C trägt, andererſeits mit einer Art
Knopf H verſehen, welcher als Handhabe zum
Halten des Empfängers dient. In die Mitte
des letzteren iſt eine Schraube S eingelaſſen,
deren Ende jene Scheibe berührt, welche der
Handhabe zunächſt liegt. Da dieſe Scheibe an
ihren Rändern durch die Hartgummifaſſung, in
der Mitte durch die Schraube gehalten wird,
kann ſie natürlich keine Schwingungen ausführen.
Die gegen den Schallbecher zu gelegene Scheibe
iſt jedoch nur an den Rändern befeſtigt und kann daher in Schwingungen verſetzt
werden. Der Zweck der Schraube S beſteht jedoch nicht nur darin, die erſterwähnte
Scheibe am Schwingen zu verhindern, ſondern auch darin, die Entfernung beider
Scheiben voneinander regulirbar zu machen.
Jede der, voneinander durch die Hartgummifaſſung iſolirten, Metallſcheiben
ſteht mit einer Klemmſchraube A in leitender Verbindung. In letztere ſind die
Enden der ſecundären Spirale eines Inductions-Apparates eingeſpannt, ſo daß
alſo die beiden Scheiben gewiſſermaßen die Pole des Inductoriums bilden und
ſich als einen Condenſator darſtellen, bei welchem Luft die iſolirende Zwiſchenſchichte
bildet. Die beiden Scheiben erhalten daher einander entgegengeſetzte elektriſche
Ladungen, ſobald durch den Inductions-Apparat in irgend einer Weiſe Inductions-
ſtröme erregt werden. Eine Reihenfolge von Inductionsſtrömen wird auch eine
Reihenfolge von Ladungen bewirken, und da die entgegengeſetzten elektriſchen
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Urbanitzky, Alfred von: Die Elektricität im Dienste der Menschheit. Wien; Leipzig, 1885, S. 916. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/urbanitzky_electricitaet_1885/930>, abgerufen am 22.11.2024.
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