Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.Lyrische Gedichte Die Wünsche. Welche Gottheit soll auch mir Einen Wunsch gewähren? Unentschlossen irr ich hier Zwischen den Altären. Sorgen schwärmen rund herum Um den Gott der Schätze; Und der Ehre Heiligthum Liegt voll falscher Netze. Jn der Schönheit Schoose liegt Amor, der mit Küssen Sich an ihren Busen schmiegt, Da wir zittern müssen. Amor soll willkommen seyn: Doch ich will nur lachen; Und er muß bey meinem Wein Mich nicht irre machen. Ruhm und du, geflügelt Gold! Jch entsag euch beyden. Wenn ihr selbst mich suchen wollt; Will ich euch nicht meiden. An
Lyriſche Gedichte Die Wuͤnſche. Welche Gottheit ſoll auch mir Einen Wunſch gewaͤhren? Unentſchloſſen irr ich hier Zwiſchen den Altaͤren. Sorgen ſchwaͤrmen rund herum Um den Gott der Schaͤtze; Und der Ehre Heiligthum Liegt voll falſcher Netze. Jn der Schoͤnheit Schooſe liegt Amor, der mit Kuͤſſen Sich an ihren Buſen ſchmiegt, Da wir zittern muͤſſen. Amor ſoll willkommen ſeyn: Doch ich will nur lachen; Und er muß bey meinem Wein Mich nicht irre machen. Ruhm und du, gefluͤgelt Gold! Jch entſag euch beyden. Wenn ihr ſelbſt mich ſuchen wollt; Will ich euch nicht meiden. An
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0044" n="30"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Lyriſche Gedichte</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Die Wuͤnſche.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">W</hi>elche Gottheit ſoll auch mir</l><lb/> <l>Einen Wunſch gewaͤhren?</l><lb/> <l>Unentſchloſſen irr ich hier</l><lb/> <l>Zwiſchen den Altaͤren.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">S</hi>orgen ſchwaͤrmen rund herum</l><lb/> <l>Um den Gott der Schaͤtze;</l><lb/> <l>Und der Ehre Heiligthum</l><lb/> <l>Liegt voll falſcher Netze.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#in">J</hi>n der Schoͤnheit Schooſe liegt</l><lb/> <l>Amor, der mit Kuͤſſen</l><lb/> <l>Sich an ihren Buſen ſchmiegt,</l><lb/> <l>Da wir zittern muͤſſen.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l><hi rendition="#in">A</hi>mor ſoll willkommen ſeyn:</l><lb/> <l>Doch ich will nur lachen;</l><lb/> <l>Und er muß bey meinem Wein</l><lb/> <l>Mich nicht irre machen.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l><hi rendition="#in">R</hi>uhm und du, gefluͤgelt Gold!</l><lb/> <l>Jch entſag euch beyden.</l><lb/> <l>Wenn ihr ſelbſt mich ſuchen wollt;</l><lb/> <l>Will ich euch nicht meiden.</l> </lg> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">An</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0044]
Lyriſche Gedichte
Die Wuͤnſche.
Welche Gottheit ſoll auch mir
Einen Wunſch gewaͤhren?
Unentſchloſſen irr ich hier
Zwiſchen den Altaͤren.
Sorgen ſchwaͤrmen rund herum
Um den Gott der Schaͤtze;
Und der Ehre Heiligthum
Liegt voll falſcher Netze.
Jn der Schoͤnheit Schooſe liegt
Amor, der mit Kuͤſſen
Sich an ihren Buſen ſchmiegt,
Da wir zittern muͤſſen.
Amor ſoll willkommen ſeyn:
Doch ich will nur lachen;
Und er muß bey meinem Wein
Mich nicht irre machen.
Ruhm und du, gefluͤgelt Gold!
Jch entſag euch beyden.
Wenn ihr ſelbſt mich ſuchen wollt;
Will ich euch nicht meiden.
An
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie Erstausgabe der vorliegenden Gedichtsammlung … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |