Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.Zweytes Buch. Die Geliebte. Die ich mir zum Mädchen wähle, Soll von aufgeweckter Seele, Soll von schlanker Länge seyn. Sanfte Güte, Witz im Scherze Rührt mein Herze; Nicht ein glatt Gesicht allein. Allzujung taugt nur zum Spielen! Fleischigt sey sie anzufühlen, Und gewölbt die weisse Brust. Die Brunette soll vor allen Mir gefallen: Sie ist dauerhaft zur Lust. Setzt noch unter diese Dinge, Daß sie artig tanz' und singe: Welches Mädchen ist ihr gleich? O ihr Mädchenkenner! saget: Wers erjaget, Hat der nicht ein Königreich? Siehe Oeuvres de Clement Marot, chanson 24. Die D 2
Zweytes Buch. Die Geliebte. Die ich mir zum Maͤdchen waͤhle, Soll von aufgeweckter Seele, Soll von ſchlanker Laͤnge ſeyn. Sanfte Guͤte, Witz im Scherze Ruͤhrt mein Herze; Nicht ein glatt Geſicht allein. Allzujung taugt nur zum Spielen! Fleiſchigt ſey ſie anzufuͤhlen, Und gewoͤlbt die weiſſe Bruſt. Die Brunette ſoll vor allen Mir gefallen: Sie iſt dauerhaft zur Luſt. Setzt noch unter dieſe Dinge, Daß ſie artig tanz’ und ſinge: Welches Maͤdchen iſt ihr gleich? O ihr Maͤdchenkenner! ſaget: Wers erjaget, Hat der nicht ein Koͤnigreich? Siehe Oeuvres de Clement Marot, chanſon 24. Die D 2
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Zweytes Buch.
Die Geliebte.
Die ich mir zum Maͤdchen waͤhle,
Soll von aufgeweckter Seele,
Soll von ſchlanker Laͤnge ſeyn.
Sanfte Guͤte, Witz im Scherze
Ruͤhrt mein Herze;
Nicht ein glatt Geſicht allein.
Allzujung taugt nur zum Spielen!
Fleiſchigt ſey ſie anzufuͤhlen,
Und gewoͤlbt die weiſſe Bruſt.
Die Brunette ſoll vor allen
Mir gefallen:
Sie iſt dauerhaft zur Luſt.
Setzt noch unter dieſe Dinge,
Daß ſie artig tanz’ und ſinge:
Welches Maͤdchen iſt ihr gleich?
O ihr Maͤdchenkenner! ſaget:
Wers erjaget,
Hat der nicht ein Koͤnigreich?
Siehe Oeuvres de Clement Marot, chanſon 24.
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