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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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III. Das Ei während der Fruchtentwickelung.
und setzt weissliche Concretionen ab, welche fast nur aus Harn-
säure bestehen. Diese nehmen gegen Ende der Brütung immer
zu, so dass zuletzt nur sie und eine zähe, eiweissstoffige Flüssig-
keit übrig bleiben (Gmelins Chemie II. S. 1455.). Nach Dzondi
(l. c. p. 39.) ist sie im Anfange vollkommen wasserhell, von
süsslichem, fadigen Geschmacke. Sie wird im Laufe der Schwan-
gerschaft gelblich und pflegt einen etwas eckelhaften Geruch an-
zunehmen. Noch später dagegen wird sie gelbroth und zuletzt
braunroth. Immer aber bleibt sie wässrig. In der Regel finden
sich in ihr am Ende des Fruchtlebens weisse, leicht zerreibbare
Concretionen. Was ihre Quantität sowohl, als die der Amnion-
flüssigkeit anlangt, so fand sich bei einem Fötus von dr. j Gewicht
unc. j liq. allant. und dr. b liquor amnii, bei dr. ij Körperge-
gewicht unc. j und dr. ij liq. allant. und dr. j. liquor amnii,
bei unc. j dr. 1/3 Körpergewicht unc. ij liq. allant. und unc. vij
liq. amnii, bei unc. j dr. j Körpergewicht unc. j dr. iv liq. allant.
und unc. v liq. amnii, bei unc. iv Körpergewicht unc. iv liq.
allant
. und unc. xiv liq. amnii, bei unc. viij Körpergewicht unc.
viij. liq. allant. und unc. xxiv liq. amnii, bei unc. xxiv1/2 Körper-
gewicht unc. xvij liq. allant. und unc. xxxxj liq. amnii, bei
Pfd. ij unc. vj Körpergewicht Pfd. vj unc. ix liq. allant. und Pfd.
ij unc. iij liq. amnii und bei xx Pfd. Körpergewicht vj Pfd. liq.
allant
und iij Pfd. liq. amnii. Was das specifische Gewicht der
beiden Flüssigkeiten anlangt, so fand D. (l. c. p. 72.) bei unc. j
Körpergewicht des Embryo das der Allantoisflüssigkeit 1,007 und
das der Amnionflüssigkeit 0,982, bei unc. iv Körpergewicht das
der ersteren 1,0031/2 und das der letzteren 1,000, bei unc. vj Kör-
pergewicht 1,009 der ersteren und 1,007 der letzteren, bei unc. viij
Körpergewicht 1,020 der ersteren und 1,011 der letzteren, bei
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der letzteren, bei Pfd. iv1/2 Körpergewicht 1,012 der ersteren und
1,002 der letzteren und bei Pfd. xx Körpergewicht 1,018 der er-
steren und 1,011 der letzteren. Bei der Destillation im Wasser-
bade (l. c. p. 74.) erhält man aus dem liquor allantoidis zuerst eine
bräunliche, syrupartige Flüssigkeit von einem unangenehmen ammo-
niakalischen Geruche, bei fortgesetzter Destillation eine der getrock-
neten Blase ähnliche Masse, welche bei noch stärkerer Hitze auf-
schwillt und einen Ammoniakgeruch verbreitet. 100 Theile Flüs-

III. Das Ei während der Fruchtentwickelung.
und setzt weiſsliche Concretionen ab, welche fast nur aus Harn-
säure bestehen. Diese nehmen gegen Ende der Brütung immer
zu, so daſs zuletzt nur sie und eine zähe, eiweiſsstoffige Flüssig-
keit übrig bleiben (Gmelins Chemie II. S. 1455.). Nach Dzondi
(l. c. p. 39.) ist sie im Anfange vollkommen wasserhell, von
süſslichem, fadigen Geschmacke. Sie wird im Laufe der Schwan-
gerschaft gelblich und pflegt einen etwas eckelhaften Geruch an-
zunehmen. Noch später dagegen wird sie gelbroth und zuletzt
braunroth. Immer aber bleibt sie wäſsrig. In der Regel finden
sich in ihr am Ende des Fruchtlebens weiſse, leicht zerreibbare
Concretionen. Was ihre Quantität sowohl, als die der Amnion-
flüssigkeit anlangt, so fand sich bei einem Fötus von dr. j Gewicht
unc. j liq. allant. und dr. β liquor amnii, bei dr. ij Körperge-
gewicht unc. j und dr. ij liq. allant. und dr. j. liquor amnii,
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liq. amnii, bei unc. j dr. j Körpergewicht unc. j dr. iv liq. allant.
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allant
. und unc. xiv liq. amnii, bei unc. viij Körpergewicht unc.
viij. liq. allant. und unc. xxiv liq. amnii, bei unc. xxiv½ Körper-
gewicht unc. xvij liq. allant. und unc. xxxxj liq. amnii, bei
Pfd. ij unc. vj Körpergewicht Pfd. vj unc. ix liq. allant. und Pfd.
ij unc. iij liq. amnii und bei xx Pfd. Körpergewicht vj Pfd. liq.
allant
und iij Pfd. liq. amnii. Was das specifische Gewicht der
beiden Flüssigkeiten anlangt, so fand D. (l. c. p. 72.) bei unc. j
Körpergewicht des Embryo das der Allantoisflüssigkeit 1,007 und
das der Amnionflüssigkeit 0,982, bei unc. iv Körpergewicht das
der ersteren 1,003½ und das der letzteren 1,000, bei unc. vj Kör-
pergewicht 1,009 der ersteren und 1,007 der letzteren, bei unc. viij
Körpergewicht 1,020 der ersteren und 1,011 der letzteren, bei
unc. xxiv½ Körpergewicht 1,009 der ersteren und 1,003½ der letz-
teren, bei unc. xxx Körpergewicht 1,029½ der ersteren und 1,028
der letzteren, bei Pfd. iv½ Körpergewicht 1,012 der ersteren und
1,002 der letzteren und bei Pfd. xx Körpergewicht 1,018 der er-
steren und 1,011 der letzteren. Bei der Destillation im Wasser-
bade (l. c. p. 74.) erhält man aus dem liquor allantoidis zuerst eine
bräunliche, syrupartige Flüssigkeit von einem unangenehmen ammo-
niakalischen Geruche, bei fortgesetzter Destillation eine der getrock-
neten Blase ähnliche Masse, welche bei noch stärkerer Hitze auf-
schwillt und einen Ammoniakgeruch verbreitet. 100 Theile Flüs-

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[120/0148] III. Das Ei während der Fruchtentwickelung. und setzt weiſsliche Concretionen ab, welche fast nur aus Harn- säure bestehen. Diese nehmen gegen Ende der Brütung immer zu, so daſs zuletzt nur sie und eine zähe, eiweiſsstoffige Flüssig- keit übrig bleiben (Gmelins Chemie II. S. 1455.). Nach Dzondi (l. c. p. 39.) ist sie im Anfange vollkommen wasserhell, von süſslichem, fadigen Geschmacke. Sie wird im Laufe der Schwan- gerschaft gelblich und pflegt einen etwas eckelhaften Geruch an- zunehmen. Noch später dagegen wird sie gelbroth und zuletzt braunroth. Immer aber bleibt sie wäſsrig. In der Regel finden sich in ihr am Ende des Fruchtlebens weiſse, leicht zerreibbare Concretionen. Was ihre Quantität sowohl, als die der Amnion- flüssigkeit anlangt, so fand sich bei einem Fötus von dr. j Gewicht unc. j liq. allant. und dr. β liquor amnii, bei dr. ij Körperge- gewicht unc. j und dr. ij liq. allant. und dr. j. liquor amnii, bei unc. j dr. ⅓ Körpergewicht unc. ij liq. allant. und unc. vij liq. amnii, bei unc. j dr. j Körpergewicht unc. j dr. iv liq. allant. und unc. v liq. amnii, bei unc. iv Körpergewicht unc. iv liq. allant. und unc. xiv liq. amnii, bei unc. viij Körpergewicht unc. viij. liq. allant. und unc. xxiv liq. amnii, bei unc. xxiv½ Körper- gewicht unc. xvij liq. allant. und unc. xxxxj liq. amnii, bei Pfd. ij unc. vj Körpergewicht Pfd. vj unc. ix liq. allant. und Pfd. ij unc. iij liq. amnii und bei xx Pfd. Körpergewicht vj Pfd. liq. allant und iij Pfd. liq. amnii. Was das specifische Gewicht der beiden Flüssigkeiten anlangt, so fand D. (l. c. p. 72.) bei unc. j Körpergewicht des Embryo das der Allantoisflüssigkeit 1,007 und das der Amnionflüssigkeit 0,982, bei unc. iv Körpergewicht das der ersteren 1,003½ und das der letzteren 1,000, bei unc. vj Kör- pergewicht 1,009 der ersteren und 1,007 der letzteren, bei unc. viij Körpergewicht 1,020 der ersteren und 1,011 der letzteren, bei unc. xxiv½ Körpergewicht 1,009 der ersteren und 1,003½ der letz- teren, bei unc. xxx Körpergewicht 1,029½ der ersteren und 1,028 der letzteren, bei Pfd. iv½ Körpergewicht 1,012 der ersteren und 1,002 der letzteren und bei Pfd. xx Körpergewicht 1,018 der er- steren und 1,011 der letzteren. Bei der Destillation im Wasser- bade (l. c. p. 74.) erhält man aus dem liquor allantoidis zuerst eine bräunliche, syrupartige Flüssigkeit von einem unangenehmen ammo- niakalischen Geruche, bei fortgesetzter Destillation eine der getrock- neten Blase ähnliche Masse, welche bei noch stärkerer Hitze auf- schwillt und einen Ammoniakgeruch verbreitet. 100 Theile Flüs-

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/148>, abgerufen am 24.11.2024.