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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Schädel und Wirbelsäule.

Die Entwickelungsgeschichte des peripherischen Theiles des
serösen Blattes wird nun von uns nach folgender Anordnung abge-
handelt werden. A. Knochengerüst nebst den dazu gehörigen
ligamentösen Theilen: 1. Oberes Centralrohr, oberes Rohr, Ner-
vensystemrohr, Schädel und Wirbelsäule. 2. Unteres Rohr, ve-
getatives Rohr, Rippenbögen nebst den analogen Theilen. 3. Ex-
tremitätengürtel. B. Weiche Theile: 1. Muskeln, Sehnen, Apo-
neurosen und Schleimgewebe. 2. Aeussere Haut des Embryo
nebst dem die Fortsetzung derselben darstellenden Hüllentheile.

A. Oberes Centralrohr.
Schädel und Wirbelsäule.

Kein Theil der Entwickelungsgeschichte hat weniger wahr-
haft wissenschaftliche Resultate bei einer verhältnissmässig grösse-
ren Anzahl von Datis aufzuweisen, als die Evolution des Skelet-
tes. Denn was sind alle jene Angaben über die erste Verknöche-
rung, als Einzelheiten, die Keiner bisher in einen inneren Zusam-
menhang zu bringen im Stande war und Jemand wohl kaum je
im Stande seyn wird? Wollte man dagegen zweckmässig diesen
Theil der Entwickelungsgeschichte auffassen, so müsste man zuerst
die Morphologie des Skelettes, d. h. seine bloss äussere Gestalt-
bildung ohne Rücksicht auf seine Beschaffenheit als hautartigen
Theil, als Knorpel oder als Knochen ins Auge fassen. Die Auf-
zählung der zuerst sich bildenden Knochenkerne ist von unterge-
ordnetem Werthe und von mehr histiologischem Interesse; sie hat
aber für die morphologische Betrachtung der früheren Zeit nur
insofern Bedeutung, als man im Allgemeinen behaupten kann, dass
in jedem gesonderten und entschieden getrennten Theile des Knor-
pelskelettes ein isolirter Kern entstehe. So viel in letzterer
Richtung schon vorgearbeitet ist, so wenig ist in ersterer gethan
worden. Erst in der neuesten Zeit hat E. H. Weber (Meckels
Arch. 1827. S. 230--232.) zu den einzelnen früher von Senff,
Meckel, Blumenbach, Serres, Bär u. A. gegebenen Andeutungen
einiges Zusammenhängende, wiewohl aus einer relativ späteren
Zeit, hinzugefügt. Die folgenden Fragmente sind theils nach die-
sen Angaben, theils nach eigenen an Vögeln, Säugethieren und
dem Menschen gemachten Untersuchungen zusammengestellt.

Die Rückensaite und die Rückenplatten, vorzüglich der nach

Schädel und Wirbelsäule.

Die Entwickelungsgeschichte des peripherischen Theiles des
serösen Blattes wird nun von uns nach folgender Anordnung abge-
handelt werden. A. Knochengerüst nebst den dazu gehörigen
ligamentösen Theilen: 1. Oberes Centralrohr, oberes Rohr, Ner-
vensystemrohr, Schädel und Wirbelsäule. 2. Unteres Rohr, ve-
getatives Rohr, Rippenbögen nebst den analogen Theilen. 3. Ex-
tremitätengürtel. B. Weiche Theile: 1. Muskeln, Sehnen, Apo-
neurosen und Schleimgewebe. 2. Aeuſsere Haut des Embryo
nebst dem die Fortsetzung derselben darstellenden Hüllentheile.

A. Oberes Centralrohr.
Schädel und Wirbelsäule.

Kein Theil der Entwickelungsgeschichte hat weniger wahr-
haft wissenschaftliche Resultate bei einer verhältniſsmäſsig gröſse-
ren Anzahl von Datis aufzuweisen, als die Evolution des Skelet-
tes. Denn was sind alle jene Angaben über die erste Verknöche-
rung, als Einzelheiten, die Keiner bisher in einen inneren Zusam-
menhang zu bringen im Stande war und Jemand wohl kaum je
im Stande seyn wird? Wollte man dagegen zweckmäſsig diesen
Theil der Entwickelungsgeschichte auffassen, so müſste man zuerst
die Morphologie des Skelettes, d. h. seine bloſs äuſsere Gestalt-
bildung ohne Rücksicht auf seine Beschaffenheit als hautartigen
Theil, als Knorpel oder als Knochen ins Auge fassen. Die Auf-
zählung der zuerst sich bildenden Knochenkerne ist von unterge-
ordnetem Werthe und von mehr histiologischem Interesse; sie hat
aber für die morphologische Betrachtung der früheren Zeit nur
insofern Bedeutung, als man im Allgemeinen behaupten kann, daſs
in jedem gesonderten und entschieden getrennten Theile des Knor-
pelskelettes ein isolirter Kern entstehe. So viel in letzterer
Richtung schon vorgearbeitet ist, so wenig ist in ersterer gethan
worden. Erst in der neuesten Zeit hat E. H. Weber (Meckels
Arch. 1827. S. 230—232.) zu den einzelnen früher von Senff,
Meckel, Blumenbach, Serres, Bär u. A. gegebenen Andeutungen
einiges Zusammenhängende, wiewohl aus einer relativ späteren
Zeit, hinzugefügt. Die folgenden Fragmente sind theils nach die-
sen Angaben, theils nach eigenen an Vögeln, Säugethieren und
dem Menschen gemachten Untersuchungen zusammengestellt.

Die Rückensaite und die Rückenplatten, vorzüglich der nach

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[219/0247] Schädel und Wirbelsäule. Die Entwickelungsgeschichte des peripherischen Theiles des serösen Blattes wird nun von uns nach folgender Anordnung abge- handelt werden. A. Knochengerüst nebst den dazu gehörigen ligamentösen Theilen: 1. Oberes Centralrohr, oberes Rohr, Ner- vensystemrohr, Schädel und Wirbelsäule. 2. Unteres Rohr, ve- getatives Rohr, Rippenbögen nebst den analogen Theilen. 3. Ex- tremitätengürtel. B. Weiche Theile: 1. Muskeln, Sehnen, Apo- neurosen und Schleimgewebe. 2. Aeuſsere Haut des Embryo nebst dem die Fortsetzung derselben darstellenden Hüllentheile. A. Oberes Centralrohr. Schädel und Wirbelsäule. Kein Theil der Entwickelungsgeschichte hat weniger wahr- haft wissenschaftliche Resultate bei einer verhältniſsmäſsig gröſse- ren Anzahl von Datis aufzuweisen, als die Evolution des Skelet- tes. Denn was sind alle jene Angaben über die erste Verknöche- rung, als Einzelheiten, die Keiner bisher in einen inneren Zusam- menhang zu bringen im Stande war und Jemand wohl kaum je im Stande seyn wird? Wollte man dagegen zweckmäſsig diesen Theil der Entwickelungsgeschichte auffassen, so müſste man zuerst die Morphologie des Skelettes, d. h. seine bloſs äuſsere Gestalt- bildung ohne Rücksicht auf seine Beschaffenheit als hautartigen Theil, als Knorpel oder als Knochen ins Auge fassen. Die Auf- zählung der zuerst sich bildenden Knochenkerne ist von unterge- ordnetem Werthe und von mehr histiologischem Interesse; sie hat aber für die morphologische Betrachtung der früheren Zeit nur insofern Bedeutung, als man im Allgemeinen behaupten kann, daſs in jedem gesonderten und entschieden getrennten Theile des Knor- pelskelettes ein isolirter Kern entstehe. So viel in letzterer Richtung schon vorgearbeitet ist, so wenig ist in ersterer gethan worden. Erst in der neuesten Zeit hat E. H. Weber (Meckels Arch. 1827. S. 230—232.) zu den einzelnen früher von Senff, Meckel, Blumenbach, Serres, Bär u. A. gegebenen Andeutungen einiges Zusammenhängende, wiewohl aus einer relativ späteren Zeit, hinzugefügt. Die folgenden Fragmente sind theils nach die- sen Angaben, theils nach eigenen an Vögeln, Säugethieren und dem Menschen gemachten Untersuchungen zusammengestellt. Die Rückensaite und die Rückenplatten, vorzüglich der nach

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/247>, abgerufen am 23.11.2024.