Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Schädelknochen. den sechsten oder siebenten Monat membranös. Frühzeitig, schonim Anfange des vierten Monates, erscheinen zwei neue Knochen- kerne in den kleinen Flügelfortsätzen. Nach Meckel (l. c. S. 621.) jedoch stellen diese nur das innere Blatt derselben dar, indem das äussere Blatt aus dem grossen Flügel hervorsprosst. Neue Knochenkerne bilden sich bald in dem kleinen Flügel. Die- ser ist wenigstens theilweise schon in dem unverletzten Schädel sichtbar, im vierten Monate länglich, nach vorn spitz, nach vorn und unten bogenförmig ausgeschnitten. Im fünften und sechsten wird er grösser und dreieckig. Ueber die Verknöcherung des Körpers weichen die Angaben ab. Kerkring (l. c. p. 227.) und Nesbitt (l. c. S. 53.) lassen ihn aus zwei Kernen im vierten Mo- nate entstehen; desgleichen Meckel (l. c. S. 623.) und Ritgen (l. c. S. 169.). Nicolai (l. c. S. 13.) beschreibt ihn aus dem dritten Monate als einen unpaaren Knochenkern, wie wir es aber vor dem vierten Monate nicht sehen. Rasch verknöchert der an der Unterfläche des Schädels gelegene Theil. Im vierten Monate ist er rundlich, im fünften wird er nach hinten breiter, im sechsten dagegen bedeutend länger. Die Entfernung vom Hinterhaupts- beine ist bis zum sechsten Monate bedeutend. Die Verschmel- zung dagegen findet erst nach der Geburt Statt. Das ganze Keil- bein hat so acht oder neun Knochenkerne, welche durch rasche Ausbildung den später so vielgestaltigen Knochen constituiren. Doch ist seine äussere Form im Wesentlichen schon als Knorpel gebildet und nur der Erhärtungsprocess geht im Allgemeinen auf die erwähnte Weise vor sich. Vgl. Kerkring p. 225. 230. Nes- bitt S. 53. Sömmering p. 115. Danz S. 204. Meckel S. 223-- 225. Senff p. 30. 31. Oberkampf anat. foet. p. 41. Nicolai S. 13. 18. 24. fgg. Ritgen S. 168--171. E. H. Weber S. 74. 75. d. Die Schläfenbeine. -- Hier muss man zwei wesentlich Schädelknochen. den sechsten oder siebenten Monat membranös. Frühzeitig, schonim Anfange des vierten Monates, erscheinen zwei neue Knochen- kerne in den kleinen Flügelfortsätzen. Nach Meckel (l. c. S. 621.) jedoch stellen diese nur das innere Blatt derselben dar, indem das äuſsere Blatt aus dem groſsen Flügel hervorsproſst. Neue Knochenkerne bilden sich bald in dem kleinen Flügel. Die- ser ist wenigstens theilweise schon in dem unverletzten Schädel sichtbar, im vierten Monate länglich, nach vorn spitz, nach vorn und unten bogenförmig ausgeschnitten. Im fünften und sechsten wird er gröſser und dreieckig. Ueber die Verknöcherung des Körpers weichen die Angaben ab. Kerkring (l. c. p. 227.) und Nesbitt (l. c. S. 53.) lassen ihn aus zwei Kernen im vierten Mo- nate entstehen; desgleichen Meckel (l. c. S. 623.) und Ritgen (l. c. S. 169.). Nicolai (l. c. S. 13.) beschreibt ihn aus dem dritten Monate als einen unpaaren Knochenkern, wie wir es aber vor dem vierten Monate nicht sehen. Rasch verknöchert der an der Unterfläche des Schädels gelegene Theil. Im vierten Monate ist er rundlich, im fünften wird er nach hinten breiter, im sechsten dagegen bedeutend länger. Die Entfernung vom Hinterhaupts- beine ist bis zum sechsten Monate bedeutend. Die Verschmel- zung dagegen findet erst nach der Geburt Statt. Das ganze Keil- bein hat so acht oder neun Knochenkerne, welche durch rasche Ausbildung den später so vielgestaltigen Knochen constituiren. Doch ist seine äuſsere Form im Wesentlichen schon als Knorpel gebildet und nur der Erhärtungsproceſs geht im Allgemeinen auf die erwähnte Weise vor sich. Vgl. Kerkring p. 225. 230. Nes- bitt S. 53. Sömmering p. 115. Danz S. 204. Meckel S. 223— 225. Senff p. 30. 31. Oberkampf anat. foet. p. 41. Nicolai S. 13. 18. 24. fgg. Ritgen S. 168—171. E. H. Weber S. 74. 75. d. 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Schädelknochen.
den sechsten oder siebenten Monat membranös. Frühzeitig, schon
im Anfange des vierten Monates, erscheinen zwei neue Knochen-
kerne in den kleinen Flügelfortsätzen. Nach Meckel (l. c. S.
621.) jedoch stellen diese nur das innere Blatt derselben dar,
indem das äuſsere Blatt aus dem groſsen Flügel hervorsproſst.
Neue Knochenkerne bilden sich bald in dem kleinen Flügel. Die-
ser ist wenigstens theilweise schon in dem unverletzten Schädel
sichtbar, im vierten Monate länglich, nach vorn spitz, nach vorn
und unten bogenförmig ausgeschnitten. Im fünften und sechsten
wird er gröſser und dreieckig. Ueber die Verknöcherung des
Körpers weichen die Angaben ab. Kerkring (l. c. p. 227.) und
Nesbitt (l. c. S. 53.) lassen ihn aus zwei Kernen im vierten Mo-
nate entstehen; desgleichen Meckel (l. c. S. 623.) und Ritgen (l.
c. S. 169.). Nicolai (l. c. S. 13.) beschreibt ihn aus dem dritten
Monate als einen unpaaren Knochenkern, wie wir es aber vor
dem vierten Monate nicht sehen. Rasch verknöchert der an der
Unterfläche des Schädels gelegene Theil. Im vierten Monate ist
er rundlich, im fünften wird er nach hinten breiter, im sechsten
dagegen bedeutend länger. Die Entfernung vom Hinterhaupts-
beine ist bis zum sechsten Monate bedeutend. Die Verschmel-
zung dagegen findet erst nach der Geburt Statt. Das ganze Keil-
bein hat so acht oder neun Knochenkerne, welche durch rasche
Ausbildung den später so vielgestaltigen Knochen constituiren.
Doch ist seine äuſsere Form im Wesentlichen schon als Knorpel
gebildet und nur der Erhärtungsproceſs geht im Allgemeinen auf
die erwähnte Weise vor sich. Vgl. Kerkring p. 225. 230. Nes-
bitt S. 53. Sömmering p. 115. Danz S. 204. Meckel S. 223—
225. Senff p. 30. 31. Oberkampf anat. foet. p. 41. Nicolai S.
13. 18. 24. fgg. Ritgen S. 168—171. E. H. Weber S. 74. 75.
d. Die Schläfenbeine. — Hier muſs man zwei wesentlich
verschiedene Theile unterscheiden, nämlich 1. die dem Gehöror-
gane angehörigen Knochen und 2. die übrigen knöchernen Theile
des Schläfenbeines. Die ersteren sind schon oben bei der Ent-
wickelungsgeschichte des Ohres erwähnt worden. Daher wir
nur die letzteren noch zu berühren haben. Hier ebenfalls müssen
wir, wie wir dies bei den übrigen Schädelknochen schon still-
schweigend gethan, manches zu dem Gesichte Gehörige abhan-
deln, um nicht durch Zerreiſsung des Ganzen den Ueberblick zu
verwirren. Kerkring (l. c. p. 220.) sah die erste Verknöcherung
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