Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.Von dem Embryo. 160. 163.) hat jedoch späterhin seine eigene Ansicht wiederumvertheidigt, nach Untersuchungen an Amphibien bestätigt und mehrere von Rathke's Irrthümern berichtigt. -- Nach K. E. v. Bär treten bei dem Hühnchen die vier Bogen erst in einen Sei- tenast jederseits zusammen, zu seiner sogenannten Aortenwurzel. Am Anfange des dritten Tages laufen beide Aortenwurzeln noch eine Strecke getrennt und vereinigen sich erst in einiger Entfer- nung vom ersten Kiemenbogen nach hinten zu einem einfachen Stamme, zur Aorta (l. c. S. 53. bei Burdach S. 282.). Aus dem ersten Kiemengefässe tritt die Kopfschlagader hervor. Am vier- ten Tage aber schliesst sich das erste Kiemengefäss und der Kopfschlagader strömt nun auf demselben Wege neues Blut zu, auf welchem es früher abfloss (l. c. S. 57. bei Burdach S. 287.). Nun wird auch das zweite Kiemengefäss schwächer, während das dritte und vierte sich verstärken. Zugleich entsteht ein fünftes Kiemengefäss unterhalb des vierten, welches auf der rechten Seite stärker ist, als auf der linken und so hat man wiederum vier Kiemengefässe, die aber den früheren vier Kiemengefässen durchaus nicht entsprechen (l. c. S. 73. bei Burdach S. 304. und Meck. Arch. 1827. S. 559.). (Parallelisirt man beide Reihen, so hat man folgendes Schema: Erste Reihe. a. 1. 2. 3. 4. 0. Zweite Reihe. b. 0. 1. 2. 3. 4.) Das vorderste Kiemengefäss a. No. 2 = b. No. 1. verschwin- Von dem Embryo. 160. 163.) hat jedoch späterhin seine eigene Ansicht wiederumvertheidigt, nach Untersuchungen an Amphibien bestätigt und mehrere von Rathke’s Irrthümern berichtigt. — Nach K. E. v. Bär treten bei dem Hühnchen die vier Bogen erst in einen Sei- tenast jederseits zusammen, zu seiner sogenannten Aortenwurzel. Am Anfange des dritten Tages laufen beide Aortenwurzeln noch eine Strecke getrennt und vereinigen sich erst in einiger Entfer- nung vom ersten Kiemenbogen nach hinten zu einem einfachen Stamme, zur Aorta (l. c. S. 53. bei Burdach S. 282.). Aus dem ersten Kiemengefäſse tritt die Kopfschlagader hervor. Am vier- ten Tage aber schlieſst sich das erste Kiemengefäſs und der Kopfschlagader strömt nun auf demselben Wege neues Blut zu, auf welchem es früher abfloſs (l. c. S. 57. bei Burdach S. 287.). Nun wird auch das zweite Kiemengefäſs schwächer, während das dritte und vierte sich verstärken. Zugleich entsteht ein fünftes Kiemengefäſs unterhalb des vierten, welches auf der rechten Seite stärker ist, als auf der linken und so hat man wiederum vier Kiemengefäſse, die aber den früheren vier Kiemengefäſsen durchaus nicht entsprechen (l. c. S. 73. bei Burdach S. 304. und Meck. Arch. 1827. S. 559.). (Parallelisirt man beide Reihen, so hat man folgendes Schema: Erste Reihe. a. 1. 2. 3. 4. 0. Zweite Reihe. b. 0. 1. 2. 3. 4.) Das vorderste Kiemengefäſs a. No. 2 = b. No. 1. verschwin- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0336" n="308"/><fw place="top" type="header">Von dem Embryo.</fw><lb/> 160. 163.) hat jedoch späterhin seine eigene Ansicht wiederum<lb/> vertheidigt, nach Untersuchungen an Amphibien bestätigt und<lb/> mehrere von Rathke’s Irrthümern berichtigt. — Nach K. E. v.<lb/> Bär treten bei dem Hühnchen die vier Bogen erst in einen Sei-<lb/> tenast jederseits zusammen, zu seiner sogenannten Aortenwurzel.<lb/> Am Anfange des dritten Tages laufen beide Aortenwurzeln noch<lb/> eine Strecke getrennt und vereinigen sich erst in einiger Entfer-<lb/> nung vom ersten Kiemenbogen nach hinten zu einem einfachen<lb/> Stamme, zur Aorta (l. c. S. 53. bei Burdach S. 282.). Aus dem<lb/> ersten Kiemengefäſse tritt die Kopfschlagader hervor. 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Von dem Embryo.
160. 163.) hat jedoch späterhin seine eigene Ansicht wiederum
vertheidigt, nach Untersuchungen an Amphibien bestätigt und
mehrere von Rathke’s Irrthümern berichtigt. — Nach K. E. v.
Bär treten bei dem Hühnchen die vier Bogen erst in einen Sei-
tenast jederseits zusammen, zu seiner sogenannten Aortenwurzel.
Am Anfange des dritten Tages laufen beide Aortenwurzeln noch
eine Strecke getrennt und vereinigen sich erst in einiger Entfer-
nung vom ersten Kiemenbogen nach hinten zu einem einfachen
Stamme, zur Aorta (l. c. S. 53. bei Burdach S. 282.). Aus dem
ersten Kiemengefäſse tritt die Kopfschlagader hervor. Am vier-
ten Tage aber schlieſst sich das erste Kiemengefäſs und der
Kopfschlagader strömt nun auf demselben Wege neues Blut zu,
auf welchem es früher abfloſs (l. c. S. 57. bei Burdach S. 287.).
Nun wird auch das zweite Kiemengefäſs schwächer, während das
dritte und vierte sich verstärken. Zugleich entsteht ein fünftes
Kiemengefäſs unterhalb des vierten, welches auf der rechten
Seite stärker ist, als auf der linken und so hat man wiederum
vier Kiemengefäſse, die aber den früheren vier Kiemengefäſsen
durchaus nicht entsprechen (l. c. S. 73. bei Burdach S. 304. und
Meck. Arch. 1827. S. 559.). (Parallelisirt man beide Reihen, so
hat man folgendes Schema:
Erste Reihe. a. 1. 2. 3. 4. 0.
Zweite Reihe. b. 0. 1. 2. 3. 4.)
Das vorderste Kiemengefäſs a. No. 2 = b. No. 1. verschwin-
det allmählig, während die drei hinteren sich noch immer erwei-
tern. b. No. 4. bleibt jedoch schwach und nur mit Mühe kennt-
lich (l. c. S. 83. bei Burdach S. 315.) und schwindet endlich
ganz. Nun bilden sich zwei Ströme deutlich aus. Der Strom
aus der rechten Herzkammer geht am Ende des sechsten und
Anfange des siebenten Tages nach b. No. 3. (= a. No. 4.) der
linken und b. No. 4. der rechten Seite; der Strom aus der lin-
ken Kammer dagegen nach a. No. 3. (= b. No. 2.) beider Seiten
und nach b. No. 3. (= a. No. 4.) der rechten Seite (l. c. S. 101.
bei Burdach S. 331.). Wenn nun mit weiterer Trennung der
Herzkammer beide Bogen sich deutlicher scheiden, so geht na-
türlich der aus der linken Kammer nach a. No. 4. (= b. No. 3.)
der rechten und a. No. 3. (= b. No. 2.) beider Seiten, der aus
der rechten Kammer dagegen nach b. No. 4. der rechten und
a. No. 4. (= b. No. 3.) der linken Seite. Nun schicken bald b.
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