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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Einfurchungsbildungen. Nase.
spaltes kommen. Mit Vergrösserung der Schnabelspitze aber wer-
den sie tiefer und dringen zwischen dieser und den Oberkiefern
in die Mundhöhle durch. So entstehen die ersten Formationen
der Choanen und der sutura intermaxillaris, da die Schnabel-
spitze von dem Zwischenkiefer gebildet wird, von ihr aber nach
aussen der Hasenschartenspalt und dann der Oberkiefer folgt.
Dieser letztere ist zuerst ein runder Wulst am Ende der Bauch-
platten, welcher sich verlängert, der Schnabelspitze näher rückt und
zuletzt sich an der äusseren Seite der Nasenöffnung endigt. Ganz
so entspringt der Unterkiefer am zweiten Tage. Die Verschmel-
zung seiner beiden Seitenhälften fällt in den dritten Tag. Am
fünften Tage (S. 14.) krümmen sie sich nach oben (vorn) und
spitzen sich abgesondert zu. Am sechsten Tage verfliessen die
beiden Spitzen und der gekrümmte Unterschnabel berührt mit
seiner Spitze den Oberschnabel. -- "Die Nase entstünde sonach,
genau genommen, hinter den Augen und zieht sich erst mit den
Hemisphären herab nach innen und vor die Augen." -- So die
Darstellung Huschke's. -- Nach von Bär (über Entwickelungs-
geschichte S. 65. bei Burdach S. 295.) sieht man im Verlaufe des
dritten Tages an der Unterfläche jeder Hemisphäre des grossen
Gehirnes eine kleine runde, helle Fläche, umgeben von einem
dunkelen Kreise. Dieses ist der hohle Riechnerve, welcher ge-
gen die Basis des Schädels hervortritt. Aeusserlich ist jedoch
an der unteren Fläche des Schädels noch keine Veränderung wahr-
zunehmen. An dem vierten Tage bildet sich jedoch an der ent-
sprechenden Stelle in der jetzt verdickten Masse des Schädels
(üb. Entw.gesch. S. 78. bei Burdach S. 309.) ein längliches mit
einem wulstigen Rande versehenes Grübchen, die Nasengrube.
Beide Nasengruben liegen ziemlich dicht beisammen. Der Ober-
kiefer entsteht als eine schmale Leiste von Bildungsgewebe, wel-
che von dem hinteren Augenrande beginnt und nach vorn zu
wächst. Der Unterkiefer ist schon da, aber noch nicht kenntlich,
da der erste Kiemenbogen zum Unterkiefer wird und um diese
Zeit schon sich verdickt. Am fünften Tage werden die Nasen-
gruben tiefer und durch den vorspringenden Stirnfortsatz mehr
getrennt (üb. Entw.gesch. S. 87. bei Burdach S. 319.). Die
Tiefe der Nasengrube (üb. Entw.gesch. S. 106. bei Burdach S.
337.) wird am sechsten Tage bedeutender. Der Oberkiefer er-
reicht mit dünner Spitze den Stirnfortsatz. Zwischen beiden

Einfurchungsbildungen. Nase.
spaltes kommen. Mit Vergröſserung der Schnabelspitze aber wer-
den sie tiefer und dringen zwischen dieser und den Oberkiefern
in die Mundhöhle durch. So entstehen die ersten Formationen
der Choanen und der sutura intermaxillaris, da die Schnabel-
spitze von dem Zwischenkiefer gebildet wird, von ihr aber nach
auſsen der Hasenschartenspalt und dann der Oberkiefer folgt.
Dieser letztere ist zuerst ein runder Wulst am Ende der Bauch-
platten, welcher sich verlängert, der Schnabelspitze näher rückt und
zuletzt sich an der äuſseren Seite der Nasenöffnung endigt. Ganz
so entspringt der Unterkiefer am zweiten Tage. Die Verschmel-
zung seiner beiden Seitenhälften fällt in den dritten Tag. Am
fünften Tage (S. 14.) krümmen sie sich nach oben (vorn) und
spitzen sich abgesondert zu. Am sechsten Tage verflieſsen die
beiden Spitzen und der gekrümmte Unterschnabel berührt mit
seiner Spitze den Oberschnabel. — „Die Nase entstünde sonach,
genau genommen, hinter den Augen und zieht sich erst mit den
Hemisphären herab nach innen und vor die Augen.“ — So die
Darstellung Huschke’s. — Nach von Bär (über Entwickelungs-
geschichte S. 65. bei Burdach S. 295.) sieht man im Verlaufe des
dritten Tages an der Unterfläche jeder Hemisphäre des groſsen
Gehirnes eine kleine runde, helle Fläche, umgeben von einem
dunkelen Kreise. Dieses ist der hohle Riechnerve, welcher ge-
gen die Basis des Schädels hervortritt. Aeuſserlich ist jedoch
an der unteren Fläche des Schädels noch keine Veränderung wahr-
zunehmen. An dem vierten Tage bildet sich jedoch an der ent-
sprechenden Stelle in der jetzt verdickten Masse des Schädels
(üb. Entw.gesch. S. 78. bei Burdach S. 309.) ein längliches mit
einem wulstigen Rande versehenes Grübchen, die Nasengrube.
Beide Nasengruben liegen ziemlich dicht beisammen. Der Ober-
kiefer entsteht als eine schmale Leiste von Bildungsgewebe, wel-
che von dem hinteren Augenrande beginnt und nach vorn zu
wächst. Der Unterkiefer ist schon da, aber noch nicht kenntlich,
da der erste Kiemenbogen zum Unterkiefer wird und um diese
Zeit schon sich verdickt. Am fünften Tage werden die Nasen-
gruben tiefer und durch den vorspringenden Stirnfortsatz mehr
getrennt (üb. Entw.gesch. S. 87. bei Burdach S. 319.). Die
Tiefe der Nasengrube (üb. Entw.gesch. S. 106. bei Burdach S.
337.) wird am sechsten Tage bedeutender. Der Oberkiefer er-
reicht mit dünner Spitze den Stirnfortsatz. Zwischen beiden

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[477/0505] Einfurchungsbildungen. Nase. spaltes kommen. Mit Vergröſserung der Schnabelspitze aber wer- den sie tiefer und dringen zwischen dieser und den Oberkiefern in die Mundhöhle durch. So entstehen die ersten Formationen der Choanen und der sutura intermaxillaris, da die Schnabel- spitze von dem Zwischenkiefer gebildet wird, von ihr aber nach auſsen der Hasenschartenspalt und dann der Oberkiefer folgt. Dieser letztere ist zuerst ein runder Wulst am Ende der Bauch- platten, welcher sich verlängert, der Schnabelspitze näher rückt und zuletzt sich an der äuſseren Seite der Nasenöffnung endigt. Ganz so entspringt der Unterkiefer am zweiten Tage. Die Verschmel- zung seiner beiden Seitenhälften fällt in den dritten Tag. Am fünften Tage (S. 14.) krümmen sie sich nach oben (vorn) und spitzen sich abgesondert zu. Am sechsten Tage verflieſsen die beiden Spitzen und der gekrümmte Unterschnabel berührt mit seiner Spitze den Oberschnabel. — „Die Nase entstünde sonach, genau genommen, hinter den Augen und zieht sich erst mit den Hemisphären herab nach innen und vor die Augen.“ — So die Darstellung Huschke’s. — Nach von Bär (über Entwickelungs- geschichte S. 65. bei Burdach S. 295.) sieht man im Verlaufe des dritten Tages an der Unterfläche jeder Hemisphäre des groſsen Gehirnes eine kleine runde, helle Fläche, umgeben von einem dunkelen Kreise. Dieses ist der hohle Riechnerve, welcher ge- gen die Basis des Schädels hervortritt. Aeuſserlich ist jedoch an der unteren Fläche des Schädels noch keine Veränderung wahr- zunehmen. An dem vierten Tage bildet sich jedoch an der ent- sprechenden Stelle in der jetzt verdickten Masse des Schädels (üb. Entw.gesch. S. 78. bei Burdach S. 309.) ein längliches mit einem wulstigen Rande versehenes Grübchen, die Nasengrube. Beide Nasengruben liegen ziemlich dicht beisammen. Der Ober- kiefer entsteht als eine schmale Leiste von Bildungsgewebe, wel- che von dem hinteren Augenrande beginnt und nach vorn zu wächst. Der Unterkiefer ist schon da, aber noch nicht kenntlich, da der erste Kiemenbogen zum Unterkiefer wird und um diese Zeit schon sich verdickt. Am fünften Tage werden die Nasen- gruben tiefer und durch den vorspringenden Stirnfortsatz mehr getrennt (üb. Entw.gesch. S. 87. bei Burdach S. 319.). Die Tiefe der Nasengrube (üb. Entw.gesch. S. 106. bei Burdach S. 337.) wird am sechsten Tage bedeutender. Der Oberkiefer er- reicht mit dünner Spitze den Stirnfortsatz. Zwischen beiden

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/505>, abgerufen am 22.11.2024.