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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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Von dem Embryo.
trischen Verhältnissen sich ergebenden Resultate durchgehen. 1.
In den Lungen vermehrt sich die primäre Grösse der Lungen-
bläschen nur um Weniges und kehrt dann zur fixen Grösse, welche
ebenfalls nur wenig kleiner, bisweilen fast gleich ist, zurück.
Wie früh aber die relative Grösse abnehme, kann Jedem auf den
ersten Blick schon I. A. d. B. e. zeigen. Ja die Exponenten die-
ses Verhältnisses sind so klein, als sie sich vielleicht kaum in ir-
gend einer wahren Drüse sonst finden. 2. Leider sind die über
die Gallengänge veranstalteten Messungen noch zu gering, als dass
sich sichere Resultate daraus entnehmen liessen. In der ersten
Zeit der Entwickelung der Leber bei dem Hühnchen werden sie
mit Vermehrung ihrer Zahl dem allgemeinen Gesetze nach klei-
ner. Späterhin aber ist uns bis jetzt noch keine sichere Messung der
Gallengänge gelungen. 3. Wie das Pankreas sich zuerst unter
den vier Speicheldrüsen in seinen inneren Gängen ausbildet, so
sind auch seine blinden Enden der Drüsengänge, wenn man viel-
leicht die allererste Fötalzeit abrechnet, die kleinsten. Auf sie
folgen in aufsteigender Ordnung die Parotis, die Unterzungen-
drüse, die Unterkieferdrüse. In der Parotis hält sich die abso-
lute Grösse der Gänge anfangs zwischen sehr engen Grenzen. Die
Undulation der primären Grösse scheint sich aber dafür mehrere
Male zu wiederholen; späterhin dagegen wird diese bedeutend ver-
mindert. Die Unterkiefer- und Unterzungendrüse scheinen von dem
allgemeinen Gesetze durchaus nicht abzuweichen. Dagegen scheint
die absolute Grösse der blinden Enden der Meibomischen Drüsen
wiederum etwas zuzunehmen. 4. Die ausführenden Gänge, wel-
che dem Hauptausführungsgange nahe liegen, vergrössern sich im
Laufe des Wachsthumes um so mehr, je näher sie sich jenem be-
finden. Die kleinsten Gänge dagegen, auf denen die Endbläschen
unmittelbar sitzen, werden mit der Vermehrung dieser Letzteren
sowohl dünner, als kürzer. 5. Die äusseren Begrenzungen des
Blastema laufen der Ausbildung der inneren Gänge immer paral-
lel. Die Lappen desselben sind also verhältnissmässig um so grö-
sser, je grösser das Verhältniss der Grösse der einzelnen blinden
Enden zur Grösse des ganzen Organes sind. Im Laufe der Ent-
wickelung zerfallen sie in immer kleinere Läppchen, welche je-
doch stets die Grösse der blinden Enden um mehr oder weniger
übertreffen. Wie aber die Gänge sich zu grösseren sammeln
und diese grösseren sich wiederum zu Hauptgängen und zuletzt

zu

Von dem Embryo.
trischen Verhältnissen sich ergebenden Resultate durchgehen. 1.
In den Lungen vermehrt sich die primäre Gröſse der Lungen-
bläschen nur um Weniges und kehrt dann zur fixen Gröſse, welche
ebenfalls nur wenig kleiner, bisweilen fast gleich ist, zurück.
Wie früh aber die relative Gröſse abnehme, kann Jedem auf den
ersten Blick schon I. A. d. B. e. zeigen. Ja die Exponenten die-
ses Verhältnisses sind so klein, als sie sich vielleicht kaum in ir-
gend einer wahren Drüse sonst finden. 2. Leider sind die über
die Gallengänge veranstalteten Messungen noch zu gering, als daſs
sich sichere Resultate daraus entnehmen lieſsen. In der ersten
Zeit der Entwickelung der Leber bei dem Hühnchen werden sie
mit Vermehrung ihrer Zahl dem allgemeinen Gesetze nach klei-
ner. Späterhin aber ist uns bis jetzt noch keine sichere Messung der
Gallengänge gelungen. 3. Wie das Pankreas sich zuerst unter
den vier Speicheldrüsen in seinen inneren Gängen ausbildet, so
sind auch seine blinden Enden der Drüsengänge, wenn man viel-
leicht die allererste Fötalzeit abrechnet, die kleinsten. Auf sie
folgen in aufsteigender Ordnung die Parotis, die Unterzungen-
drüse, die Unterkieferdrüse. In der Parotis hält sich die abso-
lute Gröſse der Gänge anfangs zwischen sehr engen Grenzen. Die
Undulation der primären Gröſse scheint sich aber dafür mehrere
Male zu wiederholen; späterhin dagegen wird diese bedeutend ver-
mindert. Die Unterkiefer- und Unterzungendrüse scheinen von dem
allgemeinen Gesetze durchaus nicht abzuweichen. Dagegen scheint
die absolute Gröſse der blinden Enden der Meibomischen Drüsen
wiederum etwas zuzunehmen. 4. Die ausführenden Gänge, wel-
che dem Hauptausführungsgange nahe liegen, vergröſsern sich im
Laufe des Wachsthumes um so mehr, je näher sie sich jenem be-
finden. Die kleinsten Gänge dagegen, auf denen die Endbläschen
unmittelbar sitzen, werden mit der Vermehrung dieser Letzteren
sowohl dünner, als kürzer. 5. Die äuſseren Begrenzungen des
Blastema laufen der Ausbildung der inneren Gänge immer paral-
lel. Die Lappen desselben sind also verhältniſsmäſsig um so grö-
ſser, je gröſser das Verhältniſs der Gröſse der einzelnen blinden
Enden zur Gröſse des ganzen Organes sind. Im Laufe der Ent-
wickelung zerfallen sie in immer kleinere Läppchen, welche je-
doch stets die Gröſse der blinden Enden um mehr oder weniger
übertreffen. Wie aber die Gänge sich zu gröſseren sammeln
und diese gröſseren sich wiederum zu Hauptgängen und zuletzt

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[544/0572] Von dem Embryo. trischen Verhältnissen sich ergebenden Resultate durchgehen. 1. In den Lungen vermehrt sich die primäre Gröſse der Lungen- bläschen nur um Weniges und kehrt dann zur fixen Gröſse, welche ebenfalls nur wenig kleiner, bisweilen fast gleich ist, zurück. Wie früh aber die relative Gröſse abnehme, kann Jedem auf den ersten Blick schon I. A. d. B. e. zeigen. Ja die Exponenten die- ses Verhältnisses sind so klein, als sie sich vielleicht kaum in ir- gend einer wahren Drüse sonst finden. 2. Leider sind die über die Gallengänge veranstalteten Messungen noch zu gering, als daſs sich sichere Resultate daraus entnehmen lieſsen. In der ersten Zeit der Entwickelung der Leber bei dem Hühnchen werden sie mit Vermehrung ihrer Zahl dem allgemeinen Gesetze nach klei- ner. Späterhin aber ist uns bis jetzt noch keine sichere Messung der Gallengänge gelungen. 3. Wie das Pankreas sich zuerst unter den vier Speicheldrüsen in seinen inneren Gängen ausbildet, so sind auch seine blinden Enden der Drüsengänge, wenn man viel- leicht die allererste Fötalzeit abrechnet, die kleinsten. Auf sie folgen in aufsteigender Ordnung die Parotis, die Unterzungen- drüse, die Unterkieferdrüse. In der Parotis hält sich die abso- lute Gröſse der Gänge anfangs zwischen sehr engen Grenzen. Die Undulation der primären Gröſse scheint sich aber dafür mehrere Male zu wiederholen; späterhin dagegen wird diese bedeutend ver- mindert. Die Unterkiefer- und Unterzungendrüse scheinen von dem allgemeinen Gesetze durchaus nicht abzuweichen. Dagegen scheint die absolute Gröſse der blinden Enden der Meibomischen Drüsen wiederum etwas zuzunehmen. 4. Die ausführenden Gänge, wel- che dem Hauptausführungsgange nahe liegen, vergröſsern sich im Laufe des Wachsthumes um so mehr, je näher sie sich jenem be- finden. Die kleinsten Gänge dagegen, auf denen die Endbläschen unmittelbar sitzen, werden mit der Vermehrung dieser Letzteren sowohl dünner, als kürzer. 5. Die äuſseren Begrenzungen des Blastema laufen der Ausbildung der inneren Gänge immer paral- lel. Die Lappen desselben sind also verhältniſsmäſsig um so grö- ſser, je gröſser das Verhältniſs der Gröſse der einzelnen blinden Enden zur Gröſse des ganzen Organes sind. Im Laufe der Ent- wickelung zerfallen sie in immer kleinere Läppchen, welche je- doch stets die Gröſse der blinden Enden um mehr oder weniger übertreffen. Wie aber die Gänge sich zu gröſseren sammeln und diese gröſseren sich wiederum zu Hauptgängen und zuletzt zu

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/572>, abgerufen am 22.11.2024.