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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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II. Das Ei v. d. Momente s. Lostrennung v. Eierstocke.
verdienstlich, dass Crnikschank (Reils Arch. III. S. 74--100.) die
Graaf'schen Versuche wiederholte und bestätigte, wenn er auch
keine wesentlich neuen Resultate hinzuzufügen vermochte, ja durch
manche Irrthümer sogar den Gegenstand entstellte. So will er
schon (Versuch II. S. 78.) zwei Stunden nach der Begattung die
Oeffnungen in den Folliculis gesehen haben, welches sicher unrich-
tig ist. Denn er selbst fand (Vers. XXV. S. 88.) zugleich nach zwei
und ein halb Tagen noch keine Oeffnungen in den Folliculis.
Dagegen beobachtete er nach zwei Tagen und 22 Stunden (Vers.
XXVIII. S. 89.) schon sehr kleine Eichen in den Tuben, die mit
drei Häuten versehen gewesen seyn sollen, welche er mit den
Halonen des Vogeleies vergleicht. Drei Tage nach der Begattung
suchte er in einem Falle (Vers. III. S. 78.) vergeblich die Eichen
in den Tuben, wiewohl die Folliculi an der Spitze ein Loch hat-
ten; in einem anderen Falle (Vers. XVII. S. 84.) fanden sich die
Eichen noch in den Spitzen der Folliculi; in einem dritten (Vers.
XXIII. S. 87.) machte die innere Haut einen Fleck in der Mitte
des in den Tuben befindlichen Eichens (ob erstes Rudiment des
Embryo?). In einem vierten Falle (Vers. XXVI. S. 88.) endlich
schienen die aus der Nähe des Endes der Muttertrompeten ge-
nommenen Eichen aus drei Häuten zu bestehen. Am vierten
Tage (Vers. XX. S. 85. 86.) waren die Eichen an der Spitze wie
eingedrückt ohne deutliche Oeffnung. Auch konnte er keine Ei-
chen in den Tuben auffinden. Nach 31/2 Tagen (Vers. XXIV.
S. 87.) konnten die Eichen in den Trompeten gesehen wer-
den, obwohl man in den Folliculis keine Mündung (mehr) be-
merkte. Am Ende des vierten Tages (Vers. XIX. S. 85.) fand
er die Eichen in der Nähe der Mündung der Tuben angehäuft.
Die innere Membran des Eichens lag der anderen näher an. Wie-
wohl Cruikschank in einem Falle (Versuch IV. S. 79.) fünf Tage
nach der Befruchtung keine Eichen in den Tuben oder Gebärmut-
terhörnern aufgefunden hatte, so hingen diese doch in einem an-
deren Falle (Vers. XV. S. 83.) locker in der Gebärmutter. Noch
deutlicher zeigte sich dieses nach sechs Tagen (Vers. IX. S. 81.)
Die Eichen enthielten deutlich eine Blase in ihrem Inneren und
hatten an einer bestimmten Stelle einen Fleck. Am siebenten
Tage (Vers. XII. S. 82.) war ein gallertartiger Stoff dicht unter-
halb des Eichens (Eiweiss des Säugethiereies s. unten), nicht aber
die Spur eines Embryo zu erkennen. Nach sieben und ein halb Ta-

II. Das Ei v. d. Momente s. Lostrennung v. Eierstocke.
verdienstlich, daſs Crnikschank (Reils Arch. III. S. 74—100.) die
Graaf’schen Versuche wiederholte und bestätigte, wenn er auch
keine wesentlich neuen Resultate hinzuzufügen vermochte, ja durch
manche Irrthümer sogar den Gegenstand entstellte. So will er
schon (Versuch II. S. 78.) zwei Stunden nach der Begattung die
Oeffnungen in den Folliculis gesehen haben, welches sicher unrich-
tig ist. Denn er selbst fand (Vers. XXV. S. 88.) zugleich nach zwei
und ein halb Tagen noch keine Oeffnungen in den Folliculis.
Dagegen beobachtete er nach zwei Tagen und 22 Stunden (Vers.
XXVIII. S. 89.) schon sehr kleine Eichen in den Tuben, die mit
drei Häuten versehen gewesen seyn sollen, welche er mit den
Halonen des Vogeleies vergleicht. Drei Tage nach der Begattung
suchte er in einem Falle (Vers. III. S. 78.) vergeblich die Eichen
in den Tuben, wiewohl die Folliculi an der Spitze ein Loch hat-
ten; in einem anderen Falle (Vers. XVII. S. 84.) fanden sich die
Eichen noch in den Spitzen der Folliculi; in einem dritten (Vers.
XXIII. S. 87.) machte die innere Haut einen Fleck in der Mitte
des in den Tuben befindlichen Eichens (ob erstes Rudiment des
Embryo?). In einem vierten Falle (Vers. XXVI. S. 88.) endlich
schienen die aus der Nähe des Endes der Muttertrompeten ge-
nommenen Eichen aus drei Häuten zu bestehen. Am vierten
Tage (Vers. XX. S. 85. 86.) waren die Eichen an der Spitze wie
eingedrückt ohne deutliche Oeffnung. Auch konnte er keine Ei-
chen in den Tuben auffinden. Nach 3½ Tagen (Vers. XXIV.
S. 87.) konnten die Eichen in den Trompeten gesehen wer-
den, obwohl man in den Folliculis keine Mündung (mehr) be-
merkte. Am Ende des vierten Tages (Vers. XIX. S. 85.) fand
er die Eichen in der Nähe der Mündung der Tuben angehäuft.
Die innere Membran des Eichens lag der anderen näher an. Wie-
wohl Cruikschank in einem Falle (Versuch IV. S. 79.) fünf Tage
nach der Befruchtung keine Eichen in den Tuben oder Gebärmut-
terhörnern aufgefunden hatte, so hingen diese doch in einem an-
deren Falle (Vers. XV. S. 83.) locker in der Gebärmutter. Noch
deutlicher zeigte sich dieses nach sechs Tagen (Vers. IX. S. 81.)
Die Eichen enthielten deutlich eine Blase in ihrem Inneren und
hatten an einer bestimmten Stelle einen Fleck. Am siebenten
Tage (Vers. XII. S. 82.) war ein gallertartiger Stoff dicht unter-
halb des Eichens (Eiweiſs des Säugethiereies s. unten), nicht aber
die Spur eines Embryo zu erkennen. Nach sieben und ein halb Ta-

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[34/0062] II. Das Ei v. d. Momente s. Lostrennung v. Eierstocke. verdienstlich, daſs Crnikschank (Reils Arch. III. S. 74—100.) die Graaf’schen Versuche wiederholte und bestätigte, wenn er auch keine wesentlich neuen Resultate hinzuzufügen vermochte, ja durch manche Irrthümer sogar den Gegenstand entstellte. So will er schon (Versuch II. S. 78.) zwei Stunden nach der Begattung die Oeffnungen in den Folliculis gesehen haben, welches sicher unrich- tig ist. Denn er selbst fand (Vers. XXV. S. 88.) zugleich nach zwei und ein halb Tagen noch keine Oeffnungen in den Folliculis. Dagegen beobachtete er nach zwei Tagen und 22 Stunden (Vers. XXVIII. S. 89.) schon sehr kleine Eichen in den Tuben, die mit drei Häuten versehen gewesen seyn sollen, welche er mit den Halonen des Vogeleies vergleicht. Drei Tage nach der Begattung suchte er in einem Falle (Vers. III. S. 78.) vergeblich die Eichen in den Tuben, wiewohl die Folliculi an der Spitze ein Loch hat- ten; in einem anderen Falle (Vers. XVII. S. 84.) fanden sich die Eichen noch in den Spitzen der Folliculi; in einem dritten (Vers. XXIII. S. 87.) machte die innere Haut einen Fleck in der Mitte des in den Tuben befindlichen Eichens (ob erstes Rudiment des Embryo?). In einem vierten Falle (Vers. XXVI. S. 88.) endlich schienen die aus der Nähe des Endes der Muttertrompeten ge- nommenen Eichen aus drei Häuten zu bestehen. Am vierten Tage (Vers. XX. S. 85. 86.) waren die Eichen an der Spitze wie eingedrückt ohne deutliche Oeffnung. Auch konnte er keine Ei- chen in den Tuben auffinden. Nach 3½ Tagen (Vers. XXIV. S. 87.) konnten die Eichen in den Trompeten gesehen wer- den, obwohl man in den Folliculis keine Mündung (mehr) be- merkte. Am Ende des vierten Tages (Vers. XIX. S. 85.) fand er die Eichen in der Nähe der Mündung der Tuben angehäuft. Die innere Membran des Eichens lag der anderen näher an. Wie- wohl Cruikschank in einem Falle (Versuch IV. S. 79.) fünf Tage nach der Befruchtung keine Eichen in den Tuben oder Gebärmut- terhörnern aufgefunden hatte, so hingen diese doch in einem an- deren Falle (Vers. XV. S. 83.) locker in der Gebärmutter. Noch deutlicher zeigte sich dieses nach sechs Tagen (Vers. IX. S. 81.) Die Eichen enthielten deutlich eine Blase in ihrem Inneren und hatten an einer bestimmten Stelle einen Fleck. Am siebenten Tage (Vers. XII. S. 82.) war ein gallertartiger Stoff dicht unter- halb des Eichens (Eiweiſs des Säugethiereies s. unten), nicht aber die Spur eines Embryo zu erkennen. Nach sieben und ein halb Ta-

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/62>, abgerufen am 22.11.2024.