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Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835.

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siebenten 31/2'''. An diesem Tage wird auch die erste Spur des
Embryo an der Aussenfläche der Keimhaut zuerst sichtbar (p. 36.).
Am achten und neunten Tage bilden sich Schwanz- und Kopf-
kappe (p. 37.). Das Ei überzieht sich nun mit einem pseudo-
membranösen, secundären Produkte (produit adventif pseudo-
membraneux
), das aber nicht, wie v. Bär glaubt, die äusserste
Haut des in dem Eierstocke enthaltenen Eichens ist (p. 38.). Da
die Ansicht Bärs sich auf das Chorion bezieht, so sollte man hier-
nach glauben, dass Coste anderer Meinung sey und so einen Irr-
thum (denn dafür halten wir diese Ansicht) aufgedeckt habe.
Allein an einer anderen Stelle heisst es ausdrücklich (p. 43.),
das Chorion sey die Dotterhaut. Dass diese aber schon in dem
Eichen des Eierstockes enthalten ist, wird früher ausführlich be-
richtet. -- Die Vasa omphalo-mesaraica und das Amnion er-
scheinen am neunten (p. 40.) und die Harnhaut am zehnten Tage.
Durch Letztere entsteht eine wichtige Lagenänderung des Embryo.

Der zweite Theil des Werkes behandelt die ersten Entwicke-
lungsstadien des Hühnchens und ist von Coste und Delpech ge-
meinschaftlich verfasst. Allein hier werden Dinge vorgebracht,
die das gerade Gegentheil aller Wahrheit sind. So heisst es
z. B. p. 71: "la peau se trouve donc le tissu, dans lequel
sont formes les elemens du nerf; la peau est donc la pre-
miere partie, qui s'est formee et avec elle la membrane a
tissu sereux, que nous avons dit constituer la double couche
du nuage central ou blastoderme
." -- So wird behauptet, dass
das rothe Blut zuerst dem Hühnchen fehle, dass dieses also dann,
da sein Herz schon schlage, ein weissblütiges Thier sey (p. 82.).
Einen directen Widerspruch enthält folgender Satz (p. 91.): "A
ce point vers la trente-sixieme heure, on voit naeitre le sang
rouge. Jamais il ne parait dans l'embryon, mais toujours
dans le tapis et exclusivement dans la partie opposee a celle
de la tete de l'embryon. Sa couleur est d'abord d'un jaune
orange; peu a peu elle devient plus intense, mais jamais il
n'acquiert un rouge decide, qu'apres avoir passe le corps
de l'embryon
. -- Auf interessante Weise wird Panders Idee, dass
das Terminalgefäss ein Sinus sey, ausgeschmückt (p. 94.). Auch
wird die Hypothese von Prevost und Dumas von dem Einflusse
der Leber auf die Genese des Blutes etwas geändert wiederholt
(p. 108.). Die Dotterkugeln werden als ganz weiss beschrieben

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siebenten 3½‴. An diesem Tage wird auch die erste Spur des
Embryo an der Auſsenfläche der Keimhaut zuerst sichtbar (p. 36.).
Am achten und neunten Tage bilden sich Schwanz- und Kopf-
kappe (p. 37.). Das Ei überzieht sich nun mit einem pseudo-
membranösen, secundären Produkte (produit adventif pseudo-
membraneux
), das aber nicht, wie v. Bär glaubt, die äuſserste
Haut des in dem Eierstocke enthaltenen Eichens ist (p. 38.). Da
die Ansicht Bärs sich auf das Chorion bezieht, so sollte man hier-
nach glauben, daſs Coste anderer Meinung sey und so einen Irr-
thum (denn dafür halten wir diese Ansicht) aufgedeckt habe.
Allein an einer anderen Stelle heiſst es ausdrücklich (p. 43.),
das Chorion sey die Dotterhaut. Daſs diese aber schon in dem
Eichen des Eierstockes enthalten ist, wird früher ausführlich be-
richtet. — Die Vasa omphalo-mesaraica und das Amnion er-
scheinen am neunten (p. 40.) und die Harnhaut am zehnten Tage.
Durch Letztere entsteht eine wichtige Lagenänderung des Embryo.

Der zweite Theil des Werkes behandelt die ersten Entwicke-
lungsstadien des Hühnchens und ist von Coste und Delpech ge-
meinschaftlich verfaſst. Allein hier werden Dinge vorgebracht,
die das gerade Gegentheil aller Wahrheit sind. So heiſst es
z. B. p. 71: „la peau se trouve donc le tissu, dans lequel
sont formés les élémens du nerf; la peau est donc la pre-
mière partie, qui s’est formée et avec elle la membrane à
tissu sereux, que nous avons dit constituer la double couche
du nuage central ou blastoderme
.“ — So wird behauptet, daſs
das rothe Blut zuerst dem Hühnchen fehle, daſs dieses also dann,
da sein Herz schon schlage, ein weiſsblütiges Thier sey (p. 82.).
Einen directen Widerspruch enthält folgender Satz (p. 91.): „A
ce point vers la trente-sixième heure, on voit naître le sang
rouge. Jamais il ne parait dans l’embryon, mais toujours
dans le tapis et exclusivement dans la partie opposée à celle
de la tète de l’embryon. Sa couleur est d’abord d’un jaune
orangé; peu à peu elle devient plus intense, mais jamais il
n’acquiert un rouge decidé, qu’apres avoir passé le corps
de l’embryon
. — Auf interessante Weise wird Panders Idee, daſs
das Terminalgefäſs ein Sinus sey, ausgeschmückt (p. 94.). Auch
wird die Hypothese von Prevost und Dumas von dem Einflusse
der Leber auf die Genese des Blutes etwas geändert wiederholt
(p. 108.). Die Dotterkugeln werden als ganz weiſs beschrieben

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[654/0682] Nachträge. siebenten 3½‴. An diesem Tage wird auch die erste Spur des Embryo an der Auſsenfläche der Keimhaut zuerst sichtbar (p. 36.). Am achten und neunten Tage bilden sich Schwanz- und Kopf- kappe (p. 37.). Das Ei überzieht sich nun mit einem pseudo- membranösen, secundären Produkte (produit adventif pseudo- membraneux), das aber nicht, wie v. Bär glaubt, die äuſserste Haut des in dem Eierstocke enthaltenen Eichens ist (p. 38.). Da die Ansicht Bärs sich auf das Chorion bezieht, so sollte man hier- nach glauben, daſs Coste anderer Meinung sey und so einen Irr- thum (denn dafür halten wir diese Ansicht) aufgedeckt habe. Allein an einer anderen Stelle heiſst es ausdrücklich (p. 43.), das Chorion sey die Dotterhaut. Daſs diese aber schon in dem Eichen des Eierstockes enthalten ist, wird früher ausführlich be- richtet. — Die Vasa omphalo-mesaraica und das Amnion er- scheinen am neunten (p. 40.) und die Harnhaut am zehnten Tage. Durch Letztere entsteht eine wichtige Lagenänderung des Embryo. Der zweite Theil des Werkes behandelt die ersten Entwicke- lungsstadien des Hühnchens und ist von Coste und Delpech ge- meinschaftlich verfaſst. Allein hier werden Dinge vorgebracht, die das gerade Gegentheil aller Wahrheit sind. So heiſst es z. B. p. 71: „la peau se trouve donc le tissu, dans lequel sont formés les élémens du nerf; la peau est donc la pre- mière partie, qui s’est formée et avec elle la membrane à tissu sereux, que nous avons dit constituer la double couche du nuage central ou blastoderme.“ — So wird behauptet, daſs das rothe Blut zuerst dem Hühnchen fehle, daſs dieses also dann, da sein Herz schon schlage, ein weiſsblütiges Thier sey (p. 82.). Einen directen Widerspruch enthält folgender Satz (p. 91.): „A ce point vers la trente-sixième heure, on voit naître le sang rouge. Jamais il ne parait dans l’embryon, mais toujours dans le tapis et exclusivement dans la partie opposée à celle de la tète de l’embryon. Sa couleur est d’abord d’un jaune orangé; peu à peu elle devient plus intense, mais jamais il n’acquiert un rouge decidé, qu’apres avoir passé le corps de l’embryon. — Auf interessante Weise wird Panders Idee, daſs das Terminalgefäſs ein Sinus sey, ausgeschmückt (p. 94.). Auch wird die Hypothese von Prevost und Dumas von dem Einflusse der Leber auf die Genese des Blutes etwas geändert wiederholt (p. 108.). Die Dotterkugeln werden als ganz weiſs beschrieben

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Zitationshilfe: Valentin, Gabriel Gustav: Handbuch der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit vergleichender Rücksicht der Entwicklung der Säugetiere und Vögel. Berlin, 1835, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentin_entwicklungsgeschichte_1835/682>, abgerufen am 24.11.2024.