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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Fingers lang/ so zu gleich trucken und solid sind/ werden vor die besten gehalten: muß schwartz von Couleur seyn. Vid. Pomet Histoire Simpl. Part. 3. lib. 1. cap. 10. pag. 7. Er ist sonsten sehr dienlich Fontanellen damit zu setzen/ wann man nur einer Erbsen groß auff die Haut setzet; nicht weniger etzet er das faule und wilde Fleisch in denen Wunden hinweg; wo man doch Achtung zu geben hat/ daß das gesunde Theil nicht angerühret und dem Patienten dadurch ohnnöthige Schinertzen verursachet werden. Man kan auch aller hand Figuren damit auff Marmor schreiben und mahlen/ welche so in das inwendige dringen/ wie sie von aussen anzuseben sind.

§. 8.

Letzlich hat man auch cine auß diesem Metall außgezogene Tinctur in den Apothecken/ welche man

TINCTURAM LUNAE

heisset/ ist gemeiniglich Himmel-blau oder grünlicht/ welche Farb aber entweder von dem solvirenten Spiritu oder Menstruo, als [unleserliches Material], *, oder andern dem Silber noch anhangenden Metallen / absonderlich dem Kupffer/ zuzuschreiben/ weßwegen solche nicht vor genuine gehalten wird / so lang sie diese Farb an sich hat; da hergegen das recht pure- und von andern Metallen durchauß geläutertes Silber keine Tinctur, sonder eine helle Solution, wie Wasser von sich gibet/ wie D. Bohnius in seiner Dissert. Chymico-Phys. XIV. §. 34. gezeiget: wird sonsten in der schwere Noth/ gantzen und halben Schlag/ auch andern haupt-Kranckheiten zu 15. bis 16. Tropffen gebrauchet.

§. 9.

Zur Beygab und Erlustigung der curiosen Gemüther thun wir mit wenigem noch etwas von dem

ARBORE PHILOSOPHICA

oder Philosophischen Baum melden/ welcher auch auß Silber gemachet und also zubereiter wird:

Rec. Lunae cupelatae [unleserliches Material].

[unleserliches Material] dieses solvire man.

Nachgehends Rec. [unleserliches Material] viv. j. l[unleserliches Material]sse es auch solviren /

und wann auch dieses geschehen/ so schütte beyde Solutiones zusammen und thue noch darzu

[unleserliches Material] viv. [unleserliches Material]

[unleserliches Material] font. [unleserliches Material]

Th[unleserliches Material]e alles in ein länglicht Glas/ und setze es an einen temperirten Ort/ so wird ein Bäumlein an[unleserliches Material]hiessen/ welchem man mit einem gewissen Zu[unleserliches Material]atz auch güldene Aepfflein anhängen kan/ welhes gar artlich anzusehen. Der vor etlich Jahren verstorbene Hr. Peikenkamp, ein sehr curi[unleserliches Material]ser Philosophus Experimentalis zu Marburg in Hessen/ hat ein gantzes Buch davon geschrieben/ welches des Drucks wohl werth wär: vor diesem aber hat Fabricius Bartholetus, ein glährter Italiäner in seiner Encyclopaed Medica [unleserliches Material]avon gehandelt/ welche doch rar ist; wie dann auch Hr. Kirchmayer nach diesem einen eigenen Tractat davon geschrieben hat.

Fingers lang/ so zu gleich trucken und solid sind/ werden vor die besten gehalten: muß schwartz von Couleur seyn. Vid. Pomet Histoire Simpl. Part. 3. lib. 1. cap. 10. pag. 7. Er ist sonsten sehr dienlich Fontanellen damit zu setzen/ wann man nur einer Erbsen groß auff die Haut setzet; nicht weniger etzet er das faule und wilde Fleisch in denen Wunden hinweg; wo man doch Achtung zu geben hat/ daß das gesunde Theil nicht angerühret und dem Patienten dadurch ohnnöthige Schinertzen verursachet werden. Man kan auch aller hand Figuren damit auff Marmor schreiben und mahlen/ welche so in das inwendige dringen/ wie sie von aussen anzuseben sind.

§. 8.

Letzlich hat man auch cine auß diesem Metall außgezogene Tinctur in den Apothecken/ welche man

TINCTURAM LUNAE

heisset/ ist gemeiniglich Himmel-blau oder grünlicht/ welche Farb aber entweder von dem solvirenten Spiritu oder Menstruo, als [unleserliches Material], *, oder andern dem Silber noch anhangenden Metallen / absonderlich dem Kupffer/ zuzuschreiben/ weßwegen solche nicht vor genuine gehalten wird / so lang sie diese Farb an sich hat; da hergegen das recht pure- und von andern Metallen durchauß geläutertes Silber keine Tinctur, sonder eine helle Solution, wie Wasser von sich gibet/ wie D. Bohnius in seiner Dissert. Chymico-Phys. XIV. §. 34. gezeiget: wird sonsten in der schwere Noth/ gantzen und halben Schlag/ auch andern haupt-Kranckheiten zu 15. bis 16. Tropffen gebrauchet.

§. 9.

Zur Beygab und Erlustigung der curiosen Gemüther thun wir mit wenigem noch etwas von dem

ARBORE PHILOSOPHICA

oder Philosophischen Baum melden/ welcher auch auß Silber gemachet und also zubereiter wird:

Rec. Lunae cupelatae [unleserliches Material].

[unleserliches Material] dieses solvire man.

Nachgehends Rec. [unleserliches Material] viv. j. l[unleserliches Material]sse es auch solviren /

und wann auch dieses geschehen/ so schütte beyde Solutiones zusammen und thue noch darzu

[unleserliches Material] viv. [unleserliches Material]

[unleserliches Material] font. [unleserliches Material]

Th[unleserliches Material]e alles in ein länglicht Glas/ und setze es an einen temperirten Ort/ so wird ein Bäumlein an[unleserliches Material]hiessen/ welchem man mit einem gewissen Zu[unleserliches Material]atz auch güldene Aepfflein anhängen kan/ welhes gar artlich anzusehen. Der vor etlich Jahren verstorbene Hr. Peikenkamp, ein sehr curi[unleserliches Material]ser Philosophus Experimentalis zu Marburg in Hessen/ hat ein gantzes Buch davon geschrieben/ welches des Drucks wohl werth wär: vor diesem aber hat Fabricius Bartholetus, ein glährter Italiäner in seiner Encyclopaed Medica [unleserliches Material]avon gehandelt/ welche doch rar ist; wie dann auch Hr. Kirchmayer nach diesem einen eigenen Tractat davon geschrieben hat.

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Fingers lang/ so zu gleich       trucken und solid sind/ werden vor die besten gehalten: muß schwartz von Couleur seyn. Vid.       Pomet Histoire Simpl. Part. 3. lib. 1. cap. 10. pag. 7. Er ist sonsten sehr dienlich       Fontanellen damit zu setzen/ wann man nur einer Erbsen groß auff die Haut setzet; nicht       weniger etzet er das faule und wilde Fleisch in denen Wunden hinweg; wo man doch Achtung zu       geben hat/ daß das gesunde Theil nicht angerühret und dem Patienten dadurch ohnnöthige       Schinertzen verursachet werden. Man kan auch aller hand Figuren damit auff Marmor schreiben und       mahlen/ welche so in das inwendige dringen/ wie sie von aussen anzuseben sind.</p>
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[72/0116] Fingers lang/ so zu gleich trucken und solid sind/ werden vor die besten gehalten: muß schwartz von Couleur seyn. Vid. Pomet Histoire Simpl. Part. 3. lib. 1. cap. 10. pag. 7. Er ist sonsten sehr dienlich Fontanellen damit zu setzen/ wann man nur einer Erbsen groß auff die Haut setzet; nicht weniger etzet er das faule und wilde Fleisch in denen Wunden hinweg; wo man doch Achtung zu geben hat/ daß das gesunde Theil nicht angerühret und dem Patienten dadurch ohnnöthige Schinertzen verursachet werden. Man kan auch aller hand Figuren damit auff Marmor schreiben und mahlen/ welche so in das inwendige dringen/ wie sie von aussen anzuseben sind. §. 8. Letzlich hat man auch cine auß diesem Metall außgezogene Tinctur in den Apothecken/ welche man TINCTURAM LUNAE heisset/ ist gemeiniglich Himmel-blau oder grünlicht/ welche Farb aber entweder von dem solvirenten Spiritu oder Menstruo, als _ , *, oder andern dem Silber noch anhangenden Metallen / absonderlich dem Kupffer/ zuzuschreiben/ weßwegen solche nicht vor genuine gehalten wird / so lang sie diese Farb an sich hat; da hergegen das recht pure- und von andern Metallen durchauß geläutertes Silber keine Tinctur, sonder eine helle Solution, wie Wasser von sich gibet/ wie D. Bohnius in seiner Dissert. Chymico-Phys. XIV. §. 34. gezeiget: wird sonsten in der schwere Noth/ gantzen und halben Schlag/ auch andern haupt-Kranckheiten zu 15. bis 16. Tropffen gebrauchet. §. 9. Zur Beygab und Erlustigung der curiosen Gemüther thun wir mit wenigem noch etwas von dem ARBORE PHILOSOPHICA oder Philosophischen Baum melden/ welcher auch auß Silber gemachet und also zubereiter wird: Rec. Lunae cupelatae _ . _ dieses solvire man. Nachgehends Rec. _ viv. j. l_ sse es auch solviren / und wann auch dieses geschehen/ so schütte beyde Solutiones zusammen und thue noch darzu _ viv. _ _ font. _ Th_ e alles in ein länglicht Glas/ und setze es an einen temperirten Ort/ so wird ein Bäumlein an_ hiessen/ welchem man mit einem gewissen Zu_ atz auch güldene Aepfflein anhängen kan/ welhes gar artlich anzusehen. Der vor etlich Jahren verstorbene Hr. Peikenkamp, ein sehr curi_ ser Philosophus Experimentalis zu Marburg in Hessen/ hat ein gantzes Buch davon geschrieben/ welches des Drucks wohl werth wär: vor diesem aber hat Fabricius Bartholetus, ein glährter Italiäner in seiner Encyclopaed Medica _ avon gehandelt/ welche doch rar ist; wie dann auch Hr. Kirchmayer nach diesem einen eigenen Tractat davon geschrieben hat.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/116>, abgerufen am 24.11.2024.