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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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§. 3.

Wann er eingesamlet wird/ so muß man ihn nicht so gleich einfassen und einschliessen / sondern zuvor auff dem Speicher auß einander breiten und wohl außtrucknen lassen/ sonsten/ wo nur etwas davon noch nicht recht außgedorret ist/ das übrige all angehen und gäntzlich verderben kan. Nachgehends muß man diesen Saamen vor den Ratten und Mäussen wohl verwahren / welche demselben sehr gefährlich sind/ wie beydes Pomet in seiner Material Histori pag. 18. wohl anmercket und zugleich guten Unterricht gibt/ welcher vor andern zu erkiesen/ nemblich / der noch frische/ vollkommene und dick-körnerichte/ so von allen Unreinigkeiten wohl gesäubert ist.

§. 4.

Sonsten pflegen ihn auch die Apothecker insgemein so lang/ diß er zischet und gleichsam blatzet/ in Essig zu legen und ihm den Gifft dardurch zu nehmen/ weilen von vielen davor gehalten worden/ daß er etwas böses und dem Haupt schädliches bey sich führe; welches Simon Paulli pag. 277. zwar in so weit gelten lässet/ weilen ein überflüssige Vorsorg nicht schaden könne: Allein weil eben dieser Author, wie auch andere vornehme Medici, von einer solchen Gifft-mässigen Krafft des Corianders nichts wissen wollen/ ausser daß wegen überflüssiger Feuchtigkeit das noch grüne Kraut dergleichen wiedrigen Geruch bey sich führet/ welcher doch durch das Außdörren von sich selbsten verlöschet: Der Essig auch diesem sonst vortrefflichen und Balsamischen Saamen die Kräfften nehmen kan/ so hat der in den Apothecken berühmte Zvvelferus schön längsten denen Apotheckern deßwegen eine gute correction in seinen Anmerckungen über das Augspurgische Dispensatorium pag. 410. gegeben/ welchen auch gegen andere Hn. D. Hoffmann Comment. in Schroed. p. 433. zu vertheydigen suchet/ wo von diesem Streit ein mehrers zu finden ist.

§. 5.

Im übrigen wird der Coriander vielfältig mit Nutzen gebrauchet/ indem er in der Hauß-haltung dem Bier/ Brod und Bratwüsten einen sehr annehmlichen Geschmack gibt/ in der Artzney aber den Magen und das Haupt stärcket und deßwegen entweder mit Zucker überzogen/ unter dem Confect, oder in den Magen-Treseneyen dienlich gebrauchet wird/ wie beym Schroedero pag. 50. zu ersehen. Einige machen darauß auch einen purgierenden Confect, dessen Beschreibung in des Ettmüllers Anmerckungen über je[unleserliches Material]gemeldten Schroeder pag. 553. zu finden ist.

Das XIII. Capitel
Won den Cardamömlein

[Abbildung]

§. 3.

Wann er eingesamlet wird/ so muß man ihn nicht so gleich einfassen und einschliessen / sondern zuvor auff dem Speicher auß einander breiten und wohl außtrucknen lassen/ sonsten/ wo nur etwas davon noch nicht recht außgedorret ist/ das übrige all angehen und gäntzlich verderben kan. Nachgehends muß man diesen Saamen vor den Ratten und Mäussen wohl verwahren / welche demselben sehr gefährlich sind/ wie beydes Pomet in seiner Material Histori pag. 18. wohl anmercket und zugleich guten Unterricht gibt/ welcher vor andern zu erkiesen/ nemblich / der noch frische/ vollkommene und dick-körnerichte/ so von allen Unreinigkeiten wohl gesäubert ist.

§. 4.

Sonsten pflegen ihn auch die Apothecker insgemein so lang/ diß er zischet und gleichsam blatzet/ in Essig zu legen und ihm den Gifft dardurch zu nehmen/ weilen von vielen davor gehalten worden/ daß er etwas böses und dem Haupt schädliches bey sich führe; welches Simon Paulli pag. 277. zwar in so weit gelten lässet/ weilen ein überflüssige Vorsorg nicht schaden könne: Allein weil eben dieser Author, wie auch andere vornehme Medici, von einer solchen Gifft-mässigen Krafft des Corianders nichts wissen wollen/ ausser daß wegen überflüssiger Feuchtigkeit das noch grüne Kraut dergleichen wiedrigen Geruch bey sich führet/ welcher doch durch das Außdörren von sich selbsten verlöschet: Der Essig auch diesem sonst vortrefflichen und Balsamischen Saamen die Kräfften nehmen kan/ so hat der in den Apothecken berühmte Zvvelferus schön längsten denen Apotheckern deßwegen eine gute correction in seinen Anmerckungen über das Augspurgische Dispensatorium pag. 410. gegeben/ welchen auch gegen andere Hn. D. Hoffmann Comment. in Schroed. p. 433. zu vertheydigen suchet/ wo von diesem Streit ein mehrers zu finden ist.

§. 5.

Im übrigen wird der Coriander vielfältig mit Nutzen gebrauchet/ indem er in der Hauß-haltung dem Bier/ Brod und Bratwüsten einen sehr annehmlichen Geschmack gibt/ in der Artzney aber den Magen und das Haupt stärcket und deßwegen entweder mit Zucker überzogen/ unter dem Confect, oder in den Magen-Treseneyen dienlich gebrauchet wird/ wie beym Schroedero pag. 50. zu ersehen. Einige machen darauß auch einen purgierenden Confect, dessen Beschreibung in des Ettmüllers Anmerckungen über je[unleserliches Material]gemeldten Schroeder pag. 553. zu finden ist.

Das XIII. Capitel
Won den Cardamömlein

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[124/0170] §. 3. Wann er eingesamlet wird/ so muß man ihn nicht so gleich einfassen und einschliessen / sondern zuvor auff dem Speicher auß einander breiten und wohl außtrucknen lassen/ sonsten/ wo nur etwas davon noch nicht recht außgedorret ist/ das übrige all angehen und gäntzlich verderben kan. Nachgehends muß man diesen Saamen vor den Ratten und Mäussen wohl verwahren / welche demselben sehr gefährlich sind/ wie beydes Pomet in seiner Material Histori pag. 18. wohl anmercket und zugleich guten Unterricht gibt/ welcher vor andern zu erkiesen/ nemblich / der noch frische/ vollkommene und dick-körnerichte/ so von allen Unreinigkeiten wohl gesäubert ist. §. 4. Sonsten pflegen ihn auch die Apothecker insgemein so lang/ diß er zischet und gleichsam blatzet/ in Essig zu legen und ihm den Gifft dardurch zu nehmen/ weilen von vielen davor gehalten worden/ daß er etwas böses und dem Haupt schädliches bey sich führe; welches Simon Paulli pag. 277. zwar in so weit gelten lässet/ weilen ein überflüssige Vorsorg nicht schaden könne: Allein weil eben dieser Author, wie auch andere vornehme Medici, von einer solchen Gifft-mässigen Krafft des Corianders nichts wissen wollen/ ausser daß wegen überflüssiger Feuchtigkeit das noch grüne Kraut dergleichen wiedrigen Geruch bey sich führet/ welcher doch durch das Außdörren von sich selbsten verlöschet: Der Essig auch diesem sonst vortrefflichen und Balsamischen Saamen die Kräfften nehmen kan/ so hat der in den Apothecken berühmte Zvvelferus schön längsten denen Apotheckern deßwegen eine gute correction in seinen Anmerckungen über das Augspurgische Dispensatorium pag. 410. gegeben/ welchen auch gegen andere Hn. D. Hoffmann Comment. in Schroed. p. 433. zu vertheydigen suchet/ wo von diesem Streit ein mehrers zu finden ist. §. 5. Im übrigen wird der Coriander vielfältig mit Nutzen gebrauchet/ indem er in der Hauß-haltung dem Bier/ Brod und Bratwüsten einen sehr annehmlichen Geschmack gibt/ in der Artzney aber den Magen und das Haupt stärcket und deßwegen entweder mit Zucker überzogen/ unter dem Confect, oder in den Magen-Treseneyen dienlich gebrauchet wird/ wie beym Schroedero pag. 50. zu ersehen. Einige machen darauß auch einen purgierenden Confect, dessen Beschreibung in des Ettmüllers Anmerckungen über je_ gemeldten Schroeder pag. 553. zu finden ist. Das XIII. Capitel Won den Cardamömlein [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/170>, abgerufen am 29.11.2024.