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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Aegypten/ Asien/ das reiche Morgenland / Eröffnen willig hier die Vielheit ihrer Schätzen. Dort sieht man Wunder-Thier am Nil und Niger-Strand; Da kan Guineens Schmuck und Zeilans Frucht ergetzen / Bengala haucht uns an mit Bisem und Zibeth / Molucca zeiget was auff seinen Jnsuln steht. Malacca bringt herbey die besten Specereyen / Und wann uns China setzt sein Thee und Coffe für / Kan Banda mit Muscat- und Cocos-Nüß erfreuen. Auch lässet Ormus sehn der schönsten Perlen-Zier Sampt Steinen edler Art/ die klar'sten Diamante Und was man seltnes sind an diesen reichen Kante Ja was die Neue Welt in ihrem Umkreiß hegt Und Peru fliessen läst in seinen Balsam-Wäldern: Was gar die wilde See in ihrem Schose trägt: Was in Europa wächst auff Wiesen Berg und Feldern / Was Welschland/ Spanien/ Deutschland und Norden hat / Das alles zeiget uns hier diß gelehrte Blat. Es sollen nun nicht mehr wie vor im Dunckeln stecken / Die Gaben der Natur; woher ihr Ursprung sey / Will dieser werthe Mann uns auß dem Grund endecken / Der Perlen gantz Geschlecht legt Ihm das Zeugnüß bey / Dann dieses Muschel-Thau's nie recht erkandtes Wesen Gibt Er nicht ohne Grund in diesem Buch zu lesen. Nun prange Niederland! erhebe dich forthin! Verberge Kammern voll von vielen Seltenheiten: Seh' her wie Hessens Ruhm Herr Doctor Valentin Sie kan zu unserm Nutz und seinem Lob außbreiten. Du aber Deutsches Reich indem du solches list Vergiß nicht daß du Ihm darfür verbunden bist.

Aegypten/ Asien/ das reiche Morgenland / Eröffnen willig hier die Vielheit ihrer Schätzen. Dort sieht man Wunder-Thier am Nil und Niger-Strand; Da kan Guineens Schmuck und Zeilans Frucht ergetzen / Bengala haucht uns an mit Bisem und Zibeth / Molucca zeiget was auff seinen Jnsuln steht. Malacca bringt herbey die besten Specereyen / Und wann uns China setzt sein Thee und Coffe für / Kan Banda mit Muscat- und Cocos-Nüß erfreuen. Auch lässet Ormus sehn der schönsten Perlen-Zier Sampt Steinen edler Art/ die klar’sten Diamante Und was man seltnes sind an diesen reichen Kante Ja was die Neue Welt in ihrem Umkreiß hegt Und Peru fliessen läst in seinen Balsam-Wäldern: Was gar die wilde See in ihrem Schose trägt: Was in Europa wächst auff Wiesen Berg und Feldern / Was Welschland/ Spanien/ Deutschland und Norden hat / Das alles zeiget uns hier diß gelehrte Blat. Es sollen nun nicht mehr wie vor im Dunckeln stecken / Die Gaben der Natur; woher ihr Ursprung sey / Will dieser werthe Mann uns auß dem Grund endecken / Der Perlen gantz Geschlecht legt Ihm das Zeugnüß bey / Dann dieses Muschel-Thau's nie recht erkandtes Wesen Gibt Er nicht ohne Grund in diesem Buch zu lesen. Nun prange Niederland! erhebe dich forthin! Verberge Kammern voll von vielen Seltenheiten: Seh’ her wie Hessens Ruhm Herr Doctor Valentin Sie kan zu unserm Nutz und seinem Lob außbreiten. Du aber Deutsches Reich indem du solches list Vergiß nicht daß du Ihm darfür verbunden bist.

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[0019] Aegypten/ Asien/ das reiche Morgenland / Eröffnen willig hier die Vielheit ihrer Schätzen. Dort sieht man Wunder-Thier am Nil und Niger-Strand; Da kan Guineens Schmuck und Zeilans Frucht ergetzen / Bengala haucht uns an mit Bisem und Zibeth / Molucca zeiget was auff seinen Jnsuln steht. Malacca bringt herbey die besten Specereyen / Und wann uns China setzt sein Thee und Coffe für / Kan Banda mit Muscat- und Cocos-Nüß erfreuen. Auch lässet Ormus sehn der schönsten Perlen-Zier Sampt Steinen edler Art/ die klar’sten Diamante Und was man seltnes sind an diesen reichen Kante Ja was die Neue Welt in ihrem Umkreiß hegt Und Peru fliessen läst in seinen Balsam-Wäldern: Was gar die wilde See in ihrem Schose trägt: Was in Europa wächst auff Wiesen Berg und Feldern / Was Welschland/ Spanien/ Deutschland und Norden hat / Das alles zeiget uns hier diß gelehrte Blat. Es sollen nun nicht mehr wie vor im Dunckeln stecken / Die Gaben der Natur; woher ihr Ursprung sey / Will dieser werthe Mann uns auß dem Grund endecken / Der Perlen gantz Geschlecht legt Ihm das Zeugnüß bey / Dann dieses Muschel-Thau's nie recht erkandtes Wesen Gibt Er nicht ohne Grund in diesem Buch zu lesen. Nun prange Niederland! erhebe dich forthin! Verberge Kammern voll von vielen Seltenheiten: Seh’ her wie Hessens Ruhm Herr Doctor Valentin Sie kan zu unserm Nutz und seinem Lob außbreiten. Du aber Deutsches Reich indem du solches list Vergiß nicht daß du Ihm darfür verbunden bist.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/19>, abgerufen am 21.11.2024.