Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.§. 4. Sonsten hat man vor kurtzer Zeit eine Wurtzel auß Indien gebracht/ welche dem eusserlichen Ansehen nach der Seidelbast-Wurtzel ziemlich gleich sihet und von den Portugiesen PAREIRA BRAVA genennet wird/ welches so viel als eine wilde Weinrebe heisset/ weilen auß die ser Wurtzel eine dergleichen Rebe/ so sich an die Gemäuer und Bäume anhänget/ hervor schiessen soll/ wie Pomet solches in seiner Hist. des Drogues pag. 69. auß anderer Relation schreibet. Hermannus nennet so wohl das Kraut als die Wurtzel Botnam/ und beschreibet sie in seinem Mssc. de Mat. Med. daß es eine lange und Daumens-dicke Wurtzel sey/ etwas gewunden und gleichsam gedrehet / außwendig schwartz und mit vielen erhöheren Ringlein und Gnödlein geziret/ inwendig graulicht und circulirt/ eines scharffichten und füssen Geschmacks/ dem Süßholtz nicht ungleich / wächset in Brasilien und kostet das Pfund ohngefehr drey Gulden. §. 5. Ihre Kräffte betreffend/ hat sie ingleichem viel mit dem Süßholtz gemein/ praeserviret und curiret den Stein/ welchen sie gewaltig treiben soll; weswegen sie auch in Portugal fast in allen Apothecken zu finden und viel gebräuchlicher/ als die Ipecacuanha, seyn soll. Die Dosic davon ist [unleserliches Material] ad [unleserliches Material]. wird pulverisirt und Morgends nüchtern in Wein eingenommen. Andere infundiren sie in heiß Wasser und wann die Krafft heraus gezogen ist/ nehmen sie es wie Thee oder Coffi ein. Das VIII. Capitel Von dem Säu-Brodt und der Hermodactel-Wurtzel.
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§. 4. Sonsten hat man vor kurtzer Zeit eine Wurtzel auß Indien gebracht/ welche dem eusserlichen Ansehen nach der Seidelbast-Wurtzel ziemlich gleich sihet und von den Portugiesen PAREIRA BRAVA genennet wird/ welches so viel als eine wilde Weinrebe heisset/ weilen auß die ser Wurtzel eine dergleichen Rebe/ so sich an die Gemäuer und Bäume anhänget/ hervor schiessen soll/ wie Pomet solches in seiner Hist. des Drogues pag. 69. auß anderer Relation schreibet. Hermannus nennet so wohl das Kraut als die Wurtzel Botnam/ und beschreibet sie in seinem Mssc. de Mat. Med. daß es eine lange und Daumens-dicke Wurtzel sey/ etwas gewunden und gleichsam gedrehet / außwendig schwartz und mit vielen erhöheren Ringlein und Gnödlein geziret/ inwendig graulicht und circulirt/ eines scharffichten und füssen Geschmacks/ dem Süßholtz nicht ungleich / wächset in Brasilien und kostet das Pfund ohngefehr drey Gulden. §. 5. Ihre Kräffte betreffend/ hat sie ingleichem viel mit dem Süßholtz gemein/ praeserviret und curiret den Stein/ welchen sie gewaltig treiben soll; weswegen sie auch in Portugal fast in allen Apothecken zu finden und viel gebräuchlicher/ als die Ipecacuanha, seyn soll. Die Dosic davon ist [unleserliches Material] ad [unleserliches Material]. wird pulverisirt und Morgends nüchtern in Wein eingenommen. Andere infundiren sie in heiß Wasser und wann die Krafft heraus gezogen ist/ nehmen sie es wie Thee oder Coffi ein. Das VIII. Capitel Von dem Säu-Brodt und der Hermodactel-Wurtzel.
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§. 4. Sonsten hat man vor kurtzer Zeit eine Wurtzel auß Indien gebracht/ welche dem eusserlichen Ansehen nach der Seidelbast-Wurtzel ziemlich gleich sihet und von den Portugiesen
PAREIRA BRAVA
genennet wird/ welches so viel als eine wilde Weinrebe heisset/ weilen auß die ser Wurtzel eine dergleichen Rebe/ so sich an die Gemäuer und Bäume anhänget/ hervor schiessen soll/ wie Pomet solches in seiner Hist. des Drogues pag. 69. auß anderer Relation schreibet. Hermannus nennet so wohl das Kraut als die Wurtzel Botnam/ und beschreibet sie in seinem Mssc. de Mat. Med. daß es eine lange und Daumens-dicke Wurtzel sey/ etwas gewunden und gleichsam gedrehet / außwendig schwartz und mit vielen erhöheren Ringlein und Gnödlein geziret/ inwendig graulicht und circulirt/ eines scharffichten und füssen Geschmacks/ dem Süßholtz nicht ungleich / wächset in Brasilien und kostet das Pfund ohngefehr drey Gulden.
§. 5. Ihre Kräffte betreffend/ hat sie ingleichem viel mit dem Süßholtz gemein/ praeserviret und curiret den Stein/ welchen sie gewaltig treiben soll; weswegen sie auch in Portugal fast in allen Apothecken zu finden und viel gebräuchlicher/ als die Ipecacuanha, seyn soll. Die Dosic davon ist _ ad _ . wird pulverisirt und Morgends nüchtern in Wein eingenommen. Andere infundiren sie in heiß Wasser und wann die Krafft heraus gezogen ist/ nehmen sie es wie Thee oder Coffi ein.
Das VIII. Capitel Von dem Säu-Brodt und der Hermodactel-Wurtzel.
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