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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Ergönnet mirmein Herr und Lehrer meiner Jugend / Daß ich mit wenigem/ was man von seiner Tugend An frembden Orten spricht/ erwehne: was die Welt Von seinem stetem fleiß und vielen Schrifften halt. Man redet von dem Buch/ darin Er derer Schatzen Natur und Nutzen zeigt wormit sich die ergetzen/ So GOtt in der Natur verehren mit der That / Anch samblen was darzu noch viele Kräfften hat. So laßet dann einmahl die Preße fertig machen Das rare Cabinet: die Schaubühn solcher Sachen/ Die bald Verwunderung erwecken/ bald darbey Ein Irthumb laßen stehn/ was jedes davon sey? Den allen abzuthun ist allen nicht gegeben/ Es will ein Mann darzu/ der in dem gantzen Leben Nichts anders hat gesucht/ nichts anders hat Studirt, Als was GOtt und Natur in diese Welt geführt. Das ist nun des Herrn Thun von Jugend auff gewesen/ Nachdem Sie kaum allhier des Lebens sind genesen/ Als man im vorigen Jahr hundert hat gezehlt/ Funfftzig und sieben Jahr und sie der Kirch vermählt. Man konte alsobald in dero Kinder Jahren Vorher mit Augen sehn/ was man biszher erfahren Dann was ein Häcklein gibt/ das krümmet sich bey zeit/ Die Jugend zeigetschon das Glück und Art der Leut. Kaum waren sie mit fleiß die Schulen durch gegangen / Als mit Verwunderung sie sich bald unterfangen Zu schreiben eine Schrifft/ ein Streitschrifft/ wie man sagt Da mann auff offenem Catheder sich gewagt / Da legten sie den Grund der Welt Weisheit und Tugend / Wormit man dazumahl zubrachte seine Jugend / Datz die Philosophie dem Lauff der Artzeney/ Ein festes Fundament und Grundsch blib und sey. Zwar pflegen heu[unleserliches Material] zu Tag die memste diese Sachen/ Aus einem Aberwitz und falschem Wahn verlachen/ Man gebe aber acht/ wie bald in k[unleserliches Material]rtzer Zeit/ Es mang- und fehlen wird an rechtsgelahrten Leut/ Vorhin wars nicht also lich halt es mit den Alten/ Mit welchen Er mein Herr/ es damahln hat gehalten/ RUDKAUF der klug Kopff/ der schärffte die Vernunfft/ STRAUß, WEIß und PHASIAN warn auch in dieser Zunfft. KAHLERUS lehrte sie Mathesin und die Schlüße So unbeweglich stehn/ auch die so klage Flüße / Wormit CARTESIUS erfrischt der Weisen Land / Da hat Er nicht umsonst Schwetz und Fleiß angewand. Zwar wolte man darumb Ihm alles Glück versagen Und den Carthesian gar aus dem Lande jagen: Sie aber stunden fest/ Wahrheiterhilt den Platz / Sie hielt und muste wohlerhalten ihren Satz. Doch kont das Wort gezänck Ihn weiter nicht erhalten/ Er schwunge sich empor/ was höhers zuverwalten/ Die kunst der Artzeney und was darzu gehört Hat sie HEILANDUS, TACK und ETTMÜLLER gelebrt.
Ergönnet mirmein Herr und Lehrer meiner Jugend / Daß ich mit wenigem/ was man von seiner Tugend An frembden Orten spricht/ erwehne: was die Welt Von seinem stetem fleiß und vielen Schrifften halt. Man redet von dem Buch/ darin Er derer Schatzen Natur und Nutzen zeigt wormit sich die ergetzen/ So GOtt in der Natur verehren mit der That / Anch samblen was darzu noch viele Kräfften hat. So laßet dann einmahl die Preße fertig machen Das rare Cabinet: die Schaubühn solcher Sachen/ Die bald Verwunderung erwecken/ bald darbey Ein Irthumb laßen stehn/ was jedes davon sey? Den allen abzuthun ist allen nicht gegeben/ Es will ein Mann darzu/ der in dem gantzen Leben Nichts anders hat gesucht/ nichts anders hat Studirt, Als was GOtt und Natur in diese Welt geführt. Das ist nun des Herrn Thun von Jugend auff gewesen/ Nachdem Sie kaum allhier des Lebens sind genesen/ Als man im vorigen Jahr hundert hat gezehlt/ Funfftzig und sieben Jahr und sie der Kirch vermählt. Man konte alsobald in dero Kinder Jahren Vorher mit Augen sehn/ was man biszher erfahren Dann was ein Häcklein gibt/ das krümmet sich bey zeit/ Die Jugend zeigetschon das Glück und Art der Leut. Kaum waren sie mit fleiß die Schulen durch gegangen / Als mit Verwunderung sie sich bald unterfangen Zu schreiben eine Schrifft/ ein Streitschrifft/ wie man sagt Da mann auff offenem Catheder sich gewagt / Da legten sie den Grund der Welt Weisheit und Tugend / Wormit man dazumahl zubrachte seine Jugend / Datz die Philosophie dem Lauff der Artzeney/ Ein festes Fundament und Grundsch blib und sey. Zwar pflegen heu[unleserliches Material] zu Tag die memste diese Sachen/ Aus einem Aberwitz und falschem Wahn verlachen/ Man gebe aber acht/ wie bald in k[unleserliches Material]rtzer Zeit/ Es mang- und fehlen wird an rechtsgelahrten Leut/ Vorhin wars nicht also lich halt es mit den Alten/ Mit welchen Er mein Herr/ es damahln hat gehalten/ RUDKAUF der klug Kopff/ der schärffte die Vernunfft/ STRAUß, WEIß und PHASIAN warn auch in dieser Zunfft. KAHLERUS lehrte sie Mathesin und die Schlüße So unbeweglich stehn/ auch die so klage Flüße / Wormit CARTESIUS erfrischt der Weisen Land / Da hat Er nicht umsonst Schwetz und Fleiß angewand. Zwar wolte man darumb Ihm alles Glück versagen Und den Carthesian gar aus dem Lande jagen: Sie aber stunden fest/ Wahrheiterhilt den Platz / Sie hielt und muste wohlerhalten ihren Satz. Doch kont das Wort gezänck Ihn weiter nicht erhalten/ Er schwunge sich empor/ was höhers zuverwalten/ Die kunst der Artzeney und was darzu gehört Hat sie HEILANDUS, TACK und ETTMÜLLER gelebrt.
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[0021] Ergönnet mirmein Herr und Lehrer meiner Jugend / Daß ich mit wenigem/ was man von seiner Tugend An frembden Orten spricht/ erwehne: was die Welt Von seinem stetem fleiß und vielen Schrifften halt. Man redet von dem Buch/ darin Er derer Schatzen Natur und Nutzen zeigt wormit sich die ergetzen/ So GOtt in der Natur verehren mit der That / Anch samblen was darzu noch viele Kräfften hat. So laßet dann einmahl die Preße fertig machen Das rare Cabinet: die Schaubühn solcher Sachen/ Die bald Verwunderung erwecken/ bald darbey Ein Irthumb laßen stehn/ was jedes davon sey? Den allen abzuthun ist allen nicht gegeben/ Es will ein Mann darzu/ der in dem gantzen Leben Nichts anders hat gesucht/ nichts anders hat Studirt, Als was GOtt und Natur in diese Welt geführt. Das ist nun des Herrn Thun von Jugend auff gewesen/ Nachdem Sie kaum allhier des Lebens sind genesen/ Als man im vorigen Jahr hundert hat gezehlt/ Funfftzig und sieben Jahr und sie der Kirch vermählt. Man konte alsobald in dero Kinder Jahren Vorher mit Augen sehn/ was man biszher erfahren Dann was ein Häcklein gibt/ das krümmet sich bey zeit/ Die Jugend zeigetschon das Glück und Art der Leut. Kaum waren sie mit fleiß die Schulen durch gegangen / Als mit Verwunderung sie sich bald unterfangen Zu schreiben eine Schrifft/ ein Streitschrifft/ wie man sagt Da mann auff offenem Catheder sich gewagt / Da legten sie den Grund der Welt Weisheit und Tugend / Wormit man dazumahl zubrachte seine Jugend / Datz die Philosophie dem Lauff der Artzeney/ Ein festes Fundament und Grundsch blib und sey. Zwar pflegen heu_ zu Tag die memste diese Sachen/ Aus einem Aberwitz und falschem Wahn verlachen/ Man gebe aber acht/ wie bald in k_ rtzer Zeit/ Es mang- und fehlen wird an rechtsgelahrten Leut/ Vorhin wars nicht also lich halt es mit den Alten/ Mit welchen Er mein Herr/ es damahln hat gehalten/ RUDKAUF der klug Kopff/ der schärffte die Vernunfft/ STRAUß, WEIß und PHASIAN warn auch in dieser Zunfft. KAHLERUS lehrte sie Mathesin und die Schlüße So unbeweglich stehn/ auch die so klage Flüße / Wormit CARTESIUS erfrischt der Weisen Land / Da hat Er nicht umsonst Schwetz und Fleiß angewand. Zwar wolte man darumb Ihm alles Glück versagen Und den Carthesian gar aus dem Lande jagen: Sie aber stunden fest/ Wahrheiterhilt den Platz / Sie hielt und muste wohlerhalten ihren Satz. Doch kont das Wort gezänck Ihn weiter nicht erhalten/ Er schwunge sich empor/ was höhers zuverwalten/ Die kunst der Artzeney und was darzu gehört Hat sie HEILANDUS, TACK und ETTMÜLLER gelebrt.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/21>, abgerufen am 21.11.2024.