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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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diolis ist/ wächset in sumffichten Gräben nnd längst den Bächen/ wie Calmus und andere dergleiche scharffe/ aromatische und volarilische Wurtzeln mehr/ wie Ettmunllerus in Comment. Schroeder. p. 560. bemercket.

§. 3.

Die runde Cyper-Wurtzel

oder

CYPERUS ROTUNDUS.

ist eine aus vielen dicken Gnoden zusammen gesetzte Wurtzel/ wie ein Rosencrantz anzusehen / wann sie eben aus der Erden komt/ wie aus der Figur zuersehen: In den Material-Kammern aber sind die Knöpsfe separiret und weilen sie wie kleine Büchslein anzusehen/ so wird diese Wurtzel von den Griechen [fremdsprachliches Material] genennet/ vid. Wormius in Mus. p. 154. ist auswendigbraun/ inwendig grau/ eines aromatischen und etwas anhaltenden Geschmacks und guten Geruchs: komt über Holland und Engelland aus Syrien und AEgypten, allwo sie ebenfals an den Flüssen wächset/ und dreyeckichte harte Stengel treibt/ welche mitten unter den Blättern hervorschiesen und röthlichte Binsen-Blumen tragen/ wie aus beygesetztem Abris zu schen ist.

§. 4.

Von beyden Cyperus sind die grosse/ schwece/ harte und vollkommene Stücker am besten / müssen aber nicht schimlicht riechen/ noch wurmstichicht aussehen/ worzu sie sehr geneigt sind: und damit man nicht angeführet werde/ so warnet Pomet in seiner Historia Simpl. p. 66. daß man nicht nur die öberste Handvoll in den Säcken beschaue/ sondern tief hinunter greiffe / welches auch in anderer Sachen Einkauff in acht zunehmen ist. Sie müssen in Schachteln auffgehoben werden/ daß sie nicht verriechen.

§. 5.

An den Kräfften und Qualitäten ist die runde etwas temperirter/ als die lange/ wird auch deswegen mehr in der Artzney gebrauchet; da hergegen/ die lange den Parfumirern/ so die wohlriechende Romanische Handschuh machen/ zn gut kommet. Sie stärcken beyde den Magen / zertheilen die Winde in den Gedärmen/ und wann sie in Wein gesotten und getruncken werden / curiren sie die Colic, treiben den Urin und die Monatliche Zeit und werden deswegen von D. Schroedern die anfangende Wassersucht zuverhindern gerühmet. Sie sind auch gegen den Schwindel und werden von Palmario Tr. de morb. contag. p. 485. unter die Gifft-treibende Mittel gezehlet. Im Munde gekaüet befestigen sie die Zähne und machen einen guten Athem vid. Hermann. in Coll. Msc. de Mat. Med. &amp;amp; ex eo Dale. p. 335.

Das XXVI. Capitel

Von der Gilb-Wurtzel/ CURCUMA genandt.

[Abbildung]

diolis ist/ wächset in sumffichten Gräben nnd längst den Bächen/ wie Calmus und andere dergleiche scharffe/ aromatische und volarilische Wurtzeln mehr/ wie Ettmũllerus in Comment. Schroeder. p. 560. bemercket.

§. 3.

Die runde Cyper-Wurtzel

oder

CYPERUS ROTUNDUS.

ist eine aus vielen dicken Gnoden zusammen gesetzte Wurtzel/ wie ein Rosencrantz anzusehen / wann sie eben aus der Erden komt/ wie aus der Figur zuersehen: In den Material-Kammern aber sind die Knöpsfe separiret und weilen sie wie kleine Büchslein anzusehen/ so wird diese Wurtzel von den Griechen [fremdsprachliches Material] genennet/ vid. Wormius in Mus. p. 154. ist auswendigbraun/ inwendig grau/ eines aromatischen und etwas anhaltenden Geschmacks und guten Geruchs: komt über Holland und Engelland aus Syrien und AEgypten, allwo sie ebenfals an den Flüssen wächset/ und dreyeckichte harte Stengel treibt/ welche mitten unter den Blättern hervorschiesen und röthlichte Binsen-Blumen tragen/ wie aus beygesetztem Abris zu schen ist.

§. 4.

Von beyden Cyperus sind die grosse/ schwece/ harte und vollkommene Stücker am besten / müssen aber nicht schimlicht riechen/ noch wurmstichicht aussehen/ worzu sie sehr geneigt sind: und damit man nicht angeführet werde/ so warnet Pomet in seiner Historia Simpl. p. 66. daß man nicht nur die öberste Handvoll in den Säcken beschaue/ sondern tief hinunter greiffe / welches auch in anderer Sachen Einkauff in acht zunehmen ist. Sie müssen in Schachteln auffgehoben werden/ daß sie nicht verriechen.

§. 5.

An den Kräfften und Qualitäten ist die runde etwas temperirter/ als die lange/ wird auch deswegen mehr in der Artzney gebrauchet; da hergegen/ die lange den Parfumirern/ so die wohlriechende Romanische Handschuh machen/ zn gut kommet. Sie stärcken beyde den Magen / zertheilen die Winde in den Gedärmen/ und wann sie in Wein gesotten und getruncken werden / curiren sie die Colic, treiben den Urin und die Monatliche Zeit und werden deswegen von D. Schroedern die anfangende Wassersucht zuverhindern gerühmet. Sie sind auch gegen den Schwindel und werden von Palmario Tr. de morb. contag. p. 485. unter die Gifft-treibende Mittel gezehlet. Im Munde gekaüet befestigen sie die Zähne und machen einen guten Athem vid. Hermann. in Coll. Msc. de Mat. Med. &amp;amp; ex eo Dale. p. 335.

Das XXVI. Capitel

Von der Gilb-Wurtzel/ CURCUMA genandt.

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[188/0234] diolis ist/ wächset in sumffichten Gräben nnd längst den Bächen/ wie Calmus und andere dergleiche scharffe/ aromatische und volarilische Wurtzeln mehr/ wie Ettmũllerus in Comment. Schroeder. p. 560. bemercket. §. 3. Die runde Cyper-Wurtzel oder CYPERUS ROTUNDUS. ist eine aus vielen dicken Gnoden zusammen gesetzte Wurtzel/ wie ein Rosencrantz anzusehen / wann sie eben aus der Erden komt/ wie aus der Figur zuersehen: In den Material-Kammern aber sind die Knöpsfe separiret und weilen sie wie kleine Büchslein anzusehen/ so wird diese Wurtzel von den Griechen _ genennet/ vid. Wormius in Mus. p. 154. ist auswendigbraun/ inwendig grau/ eines aromatischen und etwas anhaltenden Geschmacks und guten Geruchs: komt über Holland und Engelland aus Syrien und AEgypten, allwo sie ebenfals an den Flüssen wächset/ und dreyeckichte harte Stengel treibt/ welche mitten unter den Blättern hervorschiesen und röthlichte Binsen-Blumen tragen/ wie aus beygesetztem Abris zu schen ist. §. 4. Von beyden Cyperus sind die grosse/ schwece/ harte und vollkommene Stücker am besten / müssen aber nicht schimlicht riechen/ noch wurmstichicht aussehen/ worzu sie sehr geneigt sind: und damit man nicht angeführet werde/ so warnet Pomet in seiner Historia Simpl. p. 66. daß man nicht nur die öberste Handvoll in den Säcken beschaue/ sondern tief hinunter greiffe / welches auch in anderer Sachen Einkauff in acht zunehmen ist. Sie müssen in Schachteln auffgehoben werden/ daß sie nicht verriechen. §. 5. An den Kräfften und Qualitäten ist die runde etwas temperirter/ als die lange/ wird auch deswegen mehr in der Artzney gebrauchet; da hergegen/ die lange den Parfumirern/ so die wohlriechende Romanische Handschuh machen/ zn gut kommet. Sie stärcken beyde den Magen / zertheilen die Winde in den Gedärmen/ und wann sie in Wein gesotten und getruncken werden / curiren sie die Colic, treiben den Urin und die Monatliche Zeit und werden deswegen von D. Schroedern die anfangende Wassersucht zuverhindern gerühmet. Sie sind auch gegen den Schwindel und werden von Palmario Tr. de morb. contag. p. 485. unter die Gifft-treibende Mittel gezehlet. Im Munde gekaüet befestigen sie die Zähne und machen einen guten Athem vid. Hermann. in Coll. Msc. de Mat. Med. &amp;amp; ex eo Dale. p. 335. Das XXVI. Capitel Von der Gilb-Wurtzel/ CURCUMA genandt. [Abbildung]

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/234>, abgerufen am 24.11.2024.