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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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Das XVIII. Capitel.

Von den Gelben-FUSTEL- und andern Höltzern.

[Abbildung]

§. 1

DAs gelbe Holtz/ welches einige Lignum Fustet oder FUSTEL nennen/ ist der Stamm und Wurtzel eines Strauches/ welchen die Botanici Coggyriam Theophrasti und Cotinum Plinii nennen / hat eine gelbe couleur und muß recht trucken seyn/ wann man damit bestehen soll: Wächset theils in Italien theils in der Provintz Languedoc in Franckreich/ welches besser dann der Welsche ist.

§. 2.

Der Strauch dieses Holtzes hat etwas runde und schön-grüne Blätter/ trägt eine Blume / welche anfangs wie eine Traube außsihet/ nachgehends aber sich wie ein Sonnen-Foche außtheilet/ zwischen welcher schwartze Körner/ wie ein Hertz formiret/ wachsen. Der Stamm und Wurtzeln werden von den Frantzosen und Italianern zuvor geschälet/ und ist wunderlich / daß/ da dieses Holtz in Franckreich wächset/ zu Pariß doch selbiges wohlfeiler auß Holland und Engeland zu habe/ als wann es auß der Provence selbsten beschrieben wird/ wie Pomet in seiner Histoire Generale des Drogues pag. 122. berichtet.

§. 3.

Sein Gebrauch ist den Färbern bewust/ welche dunckel-gelb und Caffe-Farb damit anstellen. So brauchen es auch zuweilen die Schreiner zum einlegen.

§. 4.

Uber dieses komt noch ein ander gelb-Holtz auß Holland und Engeland/ dessen sich die Färber auch zu der gelben Farb bedienen. Ist in grossen Stücken zu haben/ obwohlen noch nicht recht bekandt/ von welchem Baum es herkomme.

§. 5.

So kommen auch noch vielerley frembde Höltzer von andern Farben auß Ost- und West-Indien über Holland als S. LUCIEN-Holtz/ welches röthlicht/ CALAMBOURG, welches grün und sehr wohlriechend ist/ so gar/ daß es auch die Barbierer/ wie das Rosen-Holtz/ zum Bart-Wasser gebrauchen sollen: POLIXANDER-Holtz/ welches violet, das Letterhout oder LIGNUM LITERATUM, welches von roth auff violet außsihet: Schwartz/ roch- und grün EBEN-Holtz: ANIS-Holtz / worauff der Stern-Anis/ dessen Geruch und Geschmack es

Das XVIII. Capitel.

Von den Gelben-FUSTEL- und andern Höltzern.

[Abbildung]

§. 1

DAs gelbe Holtz/ welches einige Lignum Fustet oder FUSTEL nennen/ ist der Stam̃ und Wurtzel eines Strauches/ welchen die Botanici Coggyriam Theophrasti und Cotinum Plinii nennen / hat eine gelbe couleur und muß recht trucken seyn/ wann man damit bestehen soll: Wächset theils in Italien theils in der Provintz Languedoc in Franckreich/ welches besser dann der Welsche ist.

§. 2.

Der Strauch dieses Holtzes hat etwas runde und schön-grüne Blätter/ trägt eine Blume / welche anfangs wie eine Traube außsihet/ nachgehends aber sich wie ein Soñen-Foche außtheilet/ zwischen welcher schwartze Körner/ wie ein Hertz formiret/ wachsen. Der Stamm und Wurtzeln werden von den Frantzosen und Italianern zuvor geschälet/ und ist wunderlich / daß/ da dieses Holtz in Franckreich wächset/ zu Pariß doch selbiges wohlfeiler auß Holland und Engeland zu habe/ als wann es auß der Provence selbsten beschrieben wird/ wie Pomet in seiner Histoire Generale des Drogues pag. 122. berichtet.

§. 3.

Sein Gebrauch ist den Färbern bewust/ welche dunckel-gelb und Caffe-Farb damit anstellen. So brauchen es auch zuweilen die Schreiner zum einlegen.

§. 4.

Uber dieses komt noch ein ander gelb-Holtz auß Holland und Engeland/ dessen sich die Färber auch zu der gelben Farb bedienen. Ist in grossen Stücken zu haben/ obwohlen noch nicht recht bekandt/ von welchem Baum es herkomme.

§. 5.

So kommen auch noch vielerley frembde Höltzer von andern Farben auß Ost- und West-Indien über Holland als S. LUCIEN-Holtz/ welches röthlicht/ CALAMBOURG, welches grün und sehr wohlriechend ist/ so gar/ daß es auch die Barbierer/ wie das Rosen-Holtz/ zum Bart-Wasser gebrauchen sollen: POLIXANDER-Holtz/ welches violet, das Letterhout oder LIGNUM LITERATUM, welches von roth auff violet außsihet: Schwartz/ roch- und grün EBEN-Holtz: ANIS-Holtz / worauff der Stern-Anis/ dessen Geruch und Geschmack es

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[278/0324] Das XVIII. Capitel. Von den Gelben-FUSTEL- und andern Höltzern. [Abbildung] §. 1 DAs gelbe Holtz/ welches einige Lignum Fustet oder FUSTEL nennen/ ist der Stam̃ und Wurtzel eines Strauches/ welchen die Botanici Coggyriam Theophrasti und Cotinum Plinii nennen / hat eine gelbe couleur und muß recht trucken seyn/ wann man damit bestehen soll: Wächset theils in Italien theils in der Provintz Languedoc in Franckreich/ welches besser dann der Welsche ist. §. 2. Der Strauch dieses Holtzes hat etwas runde und schön-grüne Blätter/ trägt eine Blume / welche anfangs wie eine Traube außsihet/ nachgehends aber sich wie ein Soñen-Foche außtheilet/ zwischen welcher schwartze Körner/ wie ein Hertz formiret/ wachsen. Der Stamm und Wurtzeln werden von den Frantzosen und Italianern zuvor geschälet/ und ist wunderlich / daß/ da dieses Holtz in Franckreich wächset/ zu Pariß doch selbiges wohlfeiler auß Holland und Engeland zu habe/ als wann es auß der Provence selbsten beschrieben wird/ wie Pomet in seiner Histoire Generale des Drogues pag. 122. berichtet. §. 3. Sein Gebrauch ist den Färbern bewust/ welche dunckel-gelb und Caffe-Farb damit anstellen. So brauchen es auch zuweilen die Schreiner zum einlegen. §. 4. Uber dieses komt noch ein ander gelb-Holtz auß Holland und Engeland/ dessen sich die Färber auch zu der gelben Farb bedienen. Ist in grossen Stücken zu haben/ obwohlen noch nicht recht bekandt/ von welchem Baum es herkomme. §. 5. So kommen auch noch vielerley frembde Höltzer von andern Farben auß Ost- und West-Indien über Holland als S. LUCIEN-Holtz/ welches röthlicht/ CALAMBOURG, welches grün und sehr wohlriechend ist/ so gar/ daß es auch die Barbierer/ wie das Rosen-Holtz/ zum Bart-Wasser gebrauchen sollen: POLIXANDER-Holtz/ welches violet, das Letterhout oder LIGNUM LITERATUM, welches von roth auff violet außsihet: Schwartz/ roch- und grün EBEN-Holtz: ANIS-Holtz / worauff der Stern-Anis/ dessen Geruch und Geschmack es

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/324>, abgerufen am 22.11.2024.