Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

man es fleissig mit dem Wasser/ wo das Fleisch mit gewaschen wird/ giesset/ so wird die Frucht desto eher zeitig/ doch nicht eher als im Augusto oder September.

§. 3.

Dieses Kraut samt der Frucht ist über auß balsamisch und heilsam/ weßwegen einige das Pulver von diesem Kraut sehr in den Darm-Wunden rühmen/ welche es heilen soll/ obschon die Gendärme auff beyden Seiten durchbohret seyen/ wofür ich doch keinem gut wolte seyn. Sonsten wird das Kraut selbsten innerlich nicht gebrauchet/ auch die Frucht welche doch eusserlich ingleichem ein gewisses Mittel in allen Verwundungen abgibet/ wann nemblich dieselbe entweder allein außgekernt oder mit dem Siebengezeit Saamen in Baum- oder Mandel-Oehl geleget und also das Oleum Momordicae darauß gemachet wird/ welches in einigen Apothecken auch zu finden ist. Dieses Oehl heilet alle frische Wunden/ ohne Entzündung/ in wenig Tagen: Ist vortrefflich zu allen Schrunden am Mund/ an den Brüsten/ Händen und heimlichen Oertern. Ja es sind einige / die behaupren wollen/ man könne ein gantzes Glied/ so es vom Leib abgehauen/ mit diesem Oehl wiederumb anheilen; welches ob es wohl viel gesaget zu seyn scheinet/ so finden sich doch recht wundersame Curen/ so mit diesem Oehl geschehen sind/ welche auß des Wittichii Consiliis und eigener Erfahrung von Doct. Ettmüllern in seinem Comment. in Schroederum pag. 603. beschrieben sind. So hat auch dieses letzteren Praeceptor, Doct. Michel zu Leipzig/ vor diesem die wütende Gülden-Ader damit gestillet. Andere brauchen dieses Oehl auch in den Clystiren gegen die Rothe-Ruhr/ wie auch in den Mutter-Clystiren/ wann selbige verletzet/ verwundet oder geritzet ist/ auch wann die Frucht nicht folgen will; wie bey jetzbelobten Medicis mit mehrerm zu ersehen ist.

man es fleissig mit dem Wasser/ wo das Fleisch mit gewaschen wird/ giesset/ so wird die Frucht desto eher zeitig/ doch nicht eher als im Augusto oder September.

§. 3.

Dieses Kraut samt der Frucht ist über auß balsamisch und heilsam/ weßwegen einige das Pulver von diesem Kraut sehr in den Darm-Wunden rühmen/ welche es heilen soll/ obschon die Gendärme auff beyden Seiten durchbohret seyen/ wofür ich doch keinem gut wolte seyn. Sonsten wird das Kraut selbsten innerlich nicht gebrauchet/ auch die Frucht welche doch eusserlich ingleichem ein gewisses Mittel in allen Verwundungen abgibet/ wann nemblich dieselbe entweder allein außgekernt oder mit dem Siebengezeit Saamen in Baum- oder Mandel-Oehl geleget und also das Oleum Momordicae darauß gemachet wird/ welches in einigen Apothecken auch zu finden ist. Dieses Oehl heilet alle frische Wunden/ ohne Entzündung/ in wenig Tagen: Ist vortrefflich zu allen Schrunden am Mund/ an den Brüsten/ Händen und heimlichen Oertern. Ja es sind einige / die behaupren wollen/ man könne ein gantzes Glied/ so es vom Leib abgehauen/ mit diesem Oehl wiederumb anheilen; welches ob es wohl viel gesaget zu seyn scheinet/ so finden sich doch recht wundersame Curen/ so mit diesem Oehl geschehen sind/ welche auß des Wittichii Consiliis und eigener Erfahrung von Doct. Ettmüllern in seinem Comment. in Schroederum pag. 603. beschrieben sind. So hat auch dieses letzteren Praeceptor, Doct. Michel zu Leipzig/ vor diesem die wütende Gülden-Ader damit gestillet. Andere brauchen dieses Oehl auch in den Clystiren gegen die Rothe-Ruhr/ wie auch in den Mutter-Clystiren/ wann selbige verletzet/ verwundet oder geritzet ist/ auch wann die Frucht nicht folgen will; wie bey jetzbelobten Medicis mit mehrerm zu ersehen ist.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0398" n="352"/>
man es fleissig mit dem Wasser/ wo das Fleisch mit       gewaschen wird/ giesset/ so wird die Frucht desto eher zeitig/ doch nicht eher als im       Augusto oder September.</p>
        <p> §. 3.</p>
        <p>Dieses Kraut samt der Frucht ist über auß balsamisch und heilsam/ weßwegen einige das Pulver       von diesem Kraut sehr in den Darm-Wunden rühmen/ welche es heilen soll/ obschon die Gendärme       auff beyden Seiten durchbohret seyen/ wofür ich doch keinem gut wolte seyn. Sonsten wird das       Kraut selbsten innerlich nicht gebrauchet/ auch die Frucht welche doch eusserlich ingleichem       ein gewisses Mittel in allen Verwundungen abgibet/ wann nemblich dieselbe entweder allein       außgekernt oder mit dem Siebengezeit Saamen in Baum- oder Mandel-Oehl geleget und also das       Oleum Momordicae darauß gemachet wird/ welches in einigen Apothecken auch zu finden ist.       Dieses Oehl heilet alle frische Wunden/ ohne Entzündung/ in wenig Tagen: Ist vortrefflich zu       allen Schrunden am Mund/ an den Brüsten/ Händen und heimlichen Oertern. Ja es sind einige /       die behaupren wollen/ man könne ein gantzes Glied/ so es vom Leib abgehauen/ mit diesem Oehl       wiederumb anheilen; welches ob es wohl viel gesaget zu seyn scheinet/ so finden sich doch       recht wundersame Curen/ so mit diesem Oehl geschehen sind/ welche auß des Wittichii Consiliis       und eigener Erfahrung von Doct. Ettmüllern in seinem Comment. in Schroederum pag. 603.       beschrieben sind. So hat auch dieses letzteren Praeceptor, Doct. Michel zu Leipzig/ vor diesem       die wütende Gülden-Ader damit gestillet. Andere brauchen dieses Oehl auch in den Clystiren       gegen die Rothe-Ruhr/ wie auch in den Mutter-Clystiren/ wann selbige verletzet/ verwundet       oder geritzet ist/ auch wann die Frucht nicht folgen will; wie bey jetzbelobten Medicis mit       mehrerm zu ersehen ist.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[352/0398] man es fleissig mit dem Wasser/ wo das Fleisch mit gewaschen wird/ giesset/ so wird die Frucht desto eher zeitig/ doch nicht eher als im Augusto oder September. §. 3. Dieses Kraut samt der Frucht ist über auß balsamisch und heilsam/ weßwegen einige das Pulver von diesem Kraut sehr in den Darm-Wunden rühmen/ welche es heilen soll/ obschon die Gendärme auff beyden Seiten durchbohret seyen/ wofür ich doch keinem gut wolte seyn. Sonsten wird das Kraut selbsten innerlich nicht gebrauchet/ auch die Frucht welche doch eusserlich ingleichem ein gewisses Mittel in allen Verwundungen abgibet/ wann nemblich dieselbe entweder allein außgekernt oder mit dem Siebengezeit Saamen in Baum- oder Mandel-Oehl geleget und also das Oleum Momordicae darauß gemachet wird/ welches in einigen Apothecken auch zu finden ist. Dieses Oehl heilet alle frische Wunden/ ohne Entzündung/ in wenig Tagen: Ist vortrefflich zu allen Schrunden am Mund/ an den Brüsten/ Händen und heimlichen Oertern. Ja es sind einige / die behaupren wollen/ man könne ein gantzes Glied/ so es vom Leib abgehauen/ mit diesem Oehl wiederumb anheilen; welches ob es wohl viel gesaget zu seyn scheinet/ so finden sich doch recht wundersame Curen/ so mit diesem Oehl geschehen sind/ welche auß des Wittichii Consiliis und eigener Erfahrung von Doct. Ettmüllern in seinem Comment. in Schroederum pag. 603. beschrieben sind. So hat auch dieses letzteren Praeceptor, Doct. Michel zu Leipzig/ vor diesem die wütende Gülden-Ader damit gestillet. Andere brauchen dieses Oehl auch in den Clystiren gegen die Rothe-Ruhr/ wie auch in den Mutter-Clystiren/ wann selbige verletzet/ verwundet oder geritzet ist/ auch wann die Frucht nicht folgen will; wie bey jetzbelobten Medicis mit mehrerm zu ersehen ist.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/398
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/398>, abgerufen am 22.11.2024.