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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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§. 6.

Die Frucht von dem Balsam-Baum/ oder Carpo-Balsamum, hat eine aromatische Krafft und erwärmet den Magen/ macht appetit und hilfft zur Dauung/ wird auch zum Theriac genommen/ ist aber langsam in unsern Apothecken zu finden.

§. 7.

Gleicher Gestalt ist das Holtz davon/ oder Xylo-Balsamum, auch wegen seines balsamisches Hartzes nicht zu verachten und hat gleiche Kräfften mit der Frucht/ wann es nur nicht gar zu alt ist: kommet mit unter die Trochiscos Hedychroi, worvon Charas c. l. mit mehrerm handelt.

Das XX. Capitel

Von denen Americanischen Balsamen/ als Balsamo de TOLU, PERU und COPAIBA.

[Abbildung]

§. 1.

DEmnach der in vorigem Capitel beschriebene wahre Orientalische Balsam so rar und fast gar nicht mehr zu haben ist/ kan man sich an dessen statt einiger anderen/ welche auß West-Indien kommen/ bedienen/ unter welchen der Tolutanische Balsam /

oder

BALSAMUM de TOLU

dem Orientalischen am nähesten kommet/ indem er alle dessen Proben hält/ wie Thomas Bartholinus dieselbige selbsten von ihm genommen und in Actis Haffniensibus Vol. 1. pag. 5. beschrieben hat: Ist entweder ein weiser/ oder Goldgelber/ und sehr leimichter zäher Balsam / von einer mittelmäsigen Consistentz/ gutem und süssen Geschmack/ auch lieblichen und den Limonen oder Jasmin gleichendem Geruch/ wie ihn Schroederus in Pharm. Medico-Chym. pag. m. 179. beschrieben hat: kombt auß Neu-Spanien in Portugall und Engeland/ wo er auch ehe als in andern Orten zu finden ist/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 281. berichtet.

§. 2.

Der Baum/ worauß er fliesset/ soll ein Art Fichten seyn/ wie Hernandez in Hist. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 3. pag. 53. berichtet und wird auch deswegen unter den Fichten-Bäumen in des Dale Phytolog. pag. 357. verhandelt/ obwohlen die Blätter der Ceratiae gleichen sollen. Nachdem nun die Einwohner gewisse kleine Gefässe von schwartzem Wachs unten an die Stämme gehänget und diese geritzet heben/ fliesset der Balsam heraus und gerinnet alsobald/ daß er wie frisch gemachter Leim sich ziehen lässet. Muß frisch eligirt und gesucht werden.

§. 6.

Die Frucht von dem Balsam-Baum/ oder Carpo-Balsamum, hat eine aromatische Krafft und erwärmet den Magen/ macht appetit und hilfft zur Dauung/ wird auch zum Theriac genommen/ ist aber langsam in unsern Apothecken zu finden.

§. 7.

Gleicher Gestalt ist das Holtz davon/ oder Xylo-Balsamum, auch wegen seines balsamisches Hartzes nicht zu verachten und hat gleiche Kräfften mit der Frucht/ wann es nur nicht gar zu alt ist: kommet mit unter die Trochiscos Hedychroi, worvon Charas c. l. mit mehrerm handelt.

Das XX. Capitel

Von denen Americanischen Balsamen/ als Balsamo de TOLU, PERU und COPAIBA.

[Abbildung]

§. 1.

DEmnach der in vorigem Capitel beschriebene wahre Orientalische Balsam so rar und fast gar nicht mehr zu haben ist/ kan man sich an dessen statt einiger anderen/ welche auß West-Indien kommen/ bedienen/ unter welchen der Tolutanische Balsam /

oder

BALSAMUM de TOLU

dem Orientalischen am nähesten kommet/ indem er alle dessen Proben hält/ wie Thomas Bartholinus dieselbige selbsten von ihm genommen und in Actis Haffniensibus Vol. 1. pag. 5. beschrieben hat: Ist entweder ein weiser/ oder Goldgelber/ und sehr leimichter zäher Balsam / von einer mittelmäsigen Consistentz/ gutem und süssen Geschmack/ auch lieblichen und den Limonen oder Jasmin gleichendem Geruch/ wie ihn Schroederus in Pharm. Medico-Chym. pag. m. 179. beschrieben hat: kombt auß Neu-Spanien in Portugall und Engeland/ wo er auch ehe als in andern Orten zu finden ist/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 281. berichtet.

§. 2.

Der Baum/ worauß er fliesset/ soll ein Art Fichten seyn/ wie Hernandez in Hist. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 3. pag. 53. berichtet und wird auch deswegen unter den Fichten-Bäumen in des Dale Phytolog. pag. 357. verhandelt/ obwohlen die Blätter der Ceratiae gleichen sollen. Nachdem nun die Einwohner gewisse kleine Gefässe von schwartzem Wachs unten an die Stämme gehänget und diese geritzet heben/ fliesset der Balsam heraus und gerinnet alsobald/ daß er wie frisch gemachter Leim sich ziehen lässet. Muß frisch eligirt und gesucht werden.

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[404/0450] §. 6. Die Frucht von dem Balsam-Baum/ oder Carpo-Balsamum, hat eine aromatische Krafft und erwärmet den Magen/ macht appetit und hilfft zur Dauung/ wird auch zum Theriac genommen/ ist aber langsam in unsern Apothecken zu finden. §. 7. Gleicher Gestalt ist das Holtz davon/ oder Xylo-Balsamum, auch wegen seines balsamisches Hartzes nicht zu verachten und hat gleiche Kräfften mit der Frucht/ wann es nur nicht gar zu alt ist: kommet mit unter die Trochiscos Hedychroi, worvon Charas c. l. mit mehrerm handelt. Das XX. Capitel Von denen Americanischen Balsamen/ als Balsamo de TOLU, PERU und COPAIBA. [Abbildung] §. 1. DEmnach der in vorigem Capitel beschriebene wahre Orientalische Balsam so rar und fast gar nicht mehr zu haben ist/ kan man sich an dessen statt einiger anderen/ welche auß West-Indien kommen/ bedienen/ unter welchen der Tolutanische Balsam / oder BALSAMUM de TOLU dem Orientalischen am nähesten kommet/ indem er alle dessen Proben hält/ wie Thomas Bartholinus dieselbige selbsten von ihm genommen und in Actis Haffniensibus Vol. 1. pag. 5. beschrieben hat: Ist entweder ein weiser/ oder Goldgelber/ und sehr leimichter zäher Balsam / von einer mittelmäsigen Consistentz/ gutem und süssen Geschmack/ auch lieblichen und den Limonen oder Jasmin gleichendem Geruch/ wie ihn Schroederus in Pharm. Medico-Chym. pag. m. 179. beschrieben hat: kombt auß Neu-Spanien in Portugall und Engeland/ wo er auch ehe als in andern Orten zu finden ist/ wie Pomet in seiner Histoire des Drogues pag. 281. berichtet. §. 2. Der Baum/ worauß er fliesset/ soll ein Art Fichten seyn/ wie Hernandez in Hist. Rerum Med. Nov. Hispan. Lib. 3. pag. 53. berichtet und wird auch deswegen unter den Fichten-Bäumen in des Dale Phytolog. pag. 357. verhandelt/ obwohlen die Blätter der Ceratiae gleichen sollen. Nachdem nun die Einwohner gewisse kleine Gefässe von schwartzem Wachs unten an die Stämme gehänget und diese geritzet heben/ fliesset der Balsam heraus und gerinnet alsobald/ daß er wie frisch gemachter Leim sich ziehen lässet. Muß frisch eligirt und gesucht werden.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/450>, abgerufen am 22.11.2024.