Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Der vollständigen Natur- und Materialien-Kammer/ Drittes Buch/ Von allerhand Thieren/ Vögeln/ Fischen/ Gewürm und was davon herrühret. Das I. Capitel. Von den Mumien/ Menschen-Fett/ Hirnschale/ Gall- und Blasen-Stein.
[Abbildung]
§. I. DIe Mumien oder Mumia ist ein schwartzes/ hartes und hartzigtes Wesen/ von balsamirten Menschen-Cörpern herrührend/ eines etwas scharffen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs; kommet aus AEgypten/ allwo sie sich in sehr tieffen Gruben und weisen Stein gehauenen Begräbnüß-Gemächer/ bey den berühmten Pyramiden finden lässet/ welche beyderseits in des Malets Welt-Beschreibung Part. 3. pag. 36. und 37. beschrieben und abgemahlet worden. §. II. Auff was Art und Weise aber die AEgyptier ihre Todten-Cörper balsamiret haben/ wird in des P. Kircheri Oedipo AEgyptiaco und D. Andrea Tr. De Bals. Veterum weitldufftig erzehlet. Sie hatten nemlich 3. Stuffen oder Gradus des balsamirens/ worvon die Erste und kostbabreste ein Talent, das ist/ über 400. fl. heut zu Tag aber über 4000. fl. kosten dörffte/ indem die außgeweydete Cörper ersilich mit Palmen-Wein/ und nachmahlen 30. Tag mit den kostbarsten Balsamen gerieben/ auch endlich mit den besten Specereyen/ als Myrrhen/ Indianischen Narben / und dergleichen angefüllet worden/ welches nur hohen Stands-Personen widerfuhre; und daher rühret die Veritable AEgyptische Mumia, welche nach Benzoin und dem Opobalsamo riechet/ aber so rar ist/ daß sie Der vollständigen Natur- und Materialien-Kammer/ Drittes Buch/ Von allerhand Thieren/ Vögeln/ Fischen/ Gewürm und was davon herrühret. Das I. Capitel. Von den Mumien/ Menschen-Fett/ Hirnschale/ Gall- und Blasen-Stein.
[Abbildung]
§. I. DIe Mumien oder Mumia ist ein schwartzes/ hartes und hartzigtes Wesen/ von balsamirten Menschen-Cörpern herrührend/ eines etwas scharffen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs; kommet aus AEgypten/ allwo sie sich in sehr tieffen Gruben und weisen Stein gehauenen Begräbnüß-Gemächer/ bey den berühmten Pyramiden finden lässet/ welche beyderseits in des Malets Welt-Beschreibung Part. 3. pag. 36. und 37. beschrieben und abgemahlet worden. §. II. Auff was Art und Weise aber die AEgyptier ihre Todten-Cörper balsamiret haben/ wird in des P. Kircheri Oedipo AEgyptiaco und D. Andrea Tr. De Bals. Veterum weitldufftig erzehlet. Sie hatten nemlich 3. Stuffen oder Gradus des balsamirens/ worvon die Erste und kostbabreste ein Talent, das ist/ über 400. fl. heut zu Tag aber über 4000. fl. kosten dörffte/ indem die außgeweydete Cörper ersilich mit Palmen-Wein/ und nachmahlen 30. Tag mit den kostbarsten Balsamen gerieben/ auch endlich mit den besten Specereyen/ als Myrrhen/ Indianischen Narben / und dergleichen angefüllet worden/ welches nur hohen Stands-Personen widerfuhre; und daher rühret die Veritable AEgyptische Mumia, welche nach Benzoin und dem Opobalsamo riechet/ aber so rar ist/ daß sie <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0463" n="417"/> </div> <div> <head>Der vollständigen<lb/> Natur- und Materialien-Kammer/<lb/> Drittes Buch/<lb/> Von allerhand Thieren/ Vögeln/ Fischen/ Gewürm und was davon herrühret.<lb/> Das I. Capitel.<lb/> Von den Mumien/ Menschen-Fett/ Hirnschale/ Gall- und Blasen-Stein.</head> <p> <figure/> </p> </div> <div> <head>§. I.</head> <p>DIe Mumien oder Mumia ist ein schwartzes/ hartes und hartzigtes Wesen/ von balsamirten Menschen-Cörpern herrührend/ eines etwas scharffen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs; kommet aus AEgypten/ allwo sie sich in sehr tieffen Gruben und weisen Stein gehauenen Begräbnüß-Gemächer/ bey den berühmten Pyramiden finden lässet/ welche beyderseits in des Malets Welt-Beschreibung Part. 3. pag. 36. und 37. beschrieben und abgemahlet worden.</p> </div> <div> <head>§. II.</head> <p>Auff was Art und Weise aber die AEgyptier ihre Todten-Cörper balsamiret haben/ wird in des P. Kircheri Oedipo AEgyptiaco und D. Andrea Tr. De Bals. Veterum weitldufftig erzehlet. Sie hatten nemlich 3. Stuffen oder Gradus des balsamirens/ worvon die Erste und kostbabreste ein Talent, das ist/ über 400. fl. heut zu Tag aber über 4000. fl. kosten dörffte/ indem die außgeweydete Cörper ersilich mit Palmen-Wein/ und nachmahlen 30. Tag mit den kostbarsten Balsamen gerieben/ auch endlich mit den besten Specereyen/ als Myrrhen/ Indianischen Narben / und dergleichen angefüllet worden/ welches nur hohen Stands-Personen widerfuhre; und daher rühret die Veritable AEgyptische Mumia, welche nach Benzoin und dem Opobalsamo riechet/ aber so rar ist/ daß sie </p> </div> </body> </text> </TEI> [417/0463]
Der vollständigen
Natur- und Materialien-Kammer/
Drittes Buch/
Von allerhand Thieren/ Vögeln/ Fischen/ Gewürm und was davon herrühret.
Das I. Capitel.
Von den Mumien/ Menschen-Fett/ Hirnschale/ Gall- und Blasen-Stein.
[Abbildung]
§. I. DIe Mumien oder Mumia ist ein schwartzes/ hartes und hartzigtes Wesen/ von balsamirten Menschen-Cörpern herrührend/ eines etwas scharffen und bitterichten Geschmacks und guten Geruchs; kommet aus AEgypten/ allwo sie sich in sehr tieffen Gruben und weisen Stein gehauenen Begräbnüß-Gemächer/ bey den berühmten Pyramiden finden lässet/ welche beyderseits in des Malets Welt-Beschreibung Part. 3. pag. 36. und 37. beschrieben und abgemahlet worden.
§. II. Auff was Art und Weise aber die AEgyptier ihre Todten-Cörper balsamiret haben/ wird in des P. Kircheri Oedipo AEgyptiaco und D. Andrea Tr. De Bals. Veterum weitldufftig erzehlet. Sie hatten nemlich 3. Stuffen oder Gradus des balsamirens/ worvon die Erste und kostbabreste ein Talent, das ist/ über 400. fl. heut zu Tag aber über 4000. fl. kosten dörffte/ indem die außgeweydete Cörper ersilich mit Palmen-Wein/ und nachmahlen 30. Tag mit den kostbarsten Balsamen gerieben/ auch endlich mit den besten Specereyen/ als Myrrhen/ Indianischen Narben / und dergleichen angefüllet worden/ welches nur hohen Stands-Personen widerfuhre; und daher rühret die Veritable AEgyptische Mumia, welche nach Benzoin und dem Opobalsamo riechet/ aber so rar ist/ daß sie
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |