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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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gen Dinge / die würcklich zugegen seyn: sondern auch andere künfftige hinein gesetzet werden. Welchen letztern imutittels gut ist/ hin und wieder einen ledigen Raum zu lassen/ hiemit um eines oder zweyer neu-ankommender Stücke willen/ das gantze Werck nicht allezeit umgesetzt/ und von Fach zu Fach geändert werden darff: oder die gegenwärtige Dinge anfangs was weitläufftiger von einander zu setze: so kan das/ was ferner darzu kommt/ ohn alle Müh fein artig an seinen gehörigen Ort dazwischen gethan/ und nur etliche/ die ihm zur Rechten und Lincken die nächsten/ ein wenig fortgerücket werden.

§. 5. Aus respect des Zimmers oder Kammer-fält dieses zu bedencken: (1) Das es fein geraum / und so wol für ankommende frembde Personen zum hin- und wiedergehen/ als auch für eine viereckigte lange Taffel/ langhin in die mitten zu setzen bequäm; oben gewölbt/ und nicht getäffelt; ringsum gemauret/ und nirgend bemahlt/ es seye dann nur am obersten Mittelstein / und daran gehenden Regeln des Gewölbes; unten mit Reguliren Marmorsteinern gepflastert; und im übrigen genugsam für Mäusen/ Ratten/ Katzen/ einnistelnden Schwalben/ einbrechenden Dieben / Wind/ Staub/ Platzregen und Feuers-Gefahr verwahret; wol (doch nicht übermäßig) mir Fenstern versehen und lichte: wie sonst auch von gesunder/ reiner und trockener Lufft; und nach Erträglichkeit des Gebäudes/ gegen Süd-osten fürnehmlich/ oder zum wenigsten gegen Süd-Westen/ keines weges ader gege Norden situirt.

§. 6 (2) Das Natural-Sachen/ als das Principaliste/ darinnen mit allerhand Artificial-Dingen nicht überhäuffet werden: sondern gleich wie allenthalben Bibliotheken/ mit denen dazugehärigen Kupffer-stücken/ Land- und Seekarten/ Frembd und unterschiedener Arten Papier/ von Seiden/ Bast/ Rohr und dergleichen/ nahe bey Kunst-Kammern constituirt, und also besonders zu finden: So muß auch in Naturalien-Museis selbst/ an Artificial Sachen/ die etwan aus Europa, aus Ost- und West- Indien zusammen gebracht/ kein Uberfluß nicht seyn/ und entweder dergleichen Dinge gantz außgelassen/ und in absondere Gemächer gethan/ oder die Sachen mehr Ratione Materiae, als Ratione Artificii ac Usus, zu andern Natural-Sachen sortirt / oder/ wo gieichwol in einem absonderlichen Schranck und Ort unterschiedliche Artificialia gethan/ und in einem special Catalogo registiret/ ihre Materie jedoch/ daraus Sie fürnehmlich gemacht/ den Haupt Catalogo der gantzen Neturalien-Kammer einverleibt/ und mit den übrigen pur-Naturalien-Cörpern/ nach physicalischer Ordnung reducirt, und als so viel außerlesene Objecta einer wol-gegründeten curiösen Technico Mathematischen Experimental-Physike / in richtigster Ordnung/ gehalten werden.

§. 7. Und unter itzt-erwehnten Artificial Sachen/ mit ihren gehörigen Behältnüssen/ stehen benahmentlich diese/ nebenst schon-erwehnter Bibliothec: ([unleserliches Material]a.) Ein Antiquarium: dessen ansehnliche Exempel bey den alten Römern wir albereit umbständlich aus Plino (lib. 35. c. 2. und Alex-ab Alexandris, libr. 5. genial. dier. c. 24.) zu nehmen haben. Und kommen heutiges Tages dazu allerhand schöne Gemälde/ Monumenta, Inscriptiones, Statuen/ Heidnische Brust-Bilder/ geschnitzt- und gehauene/ oder gegossen/ mittel und kleiner grösse Statuen / von Menschen und Vieh/ die eigentlich Lateinisch Sigilla (gleichsam so viel/ als kleine Signa dola) genennet werden: Item allerhand Aschen-Töpff/ und Trähnen Gläser der Alten; überbliebene Lampen von viel-Jährig-brennenden Lichtern; Strick und Stränge von alten unverbrenlichen Leichen-kleidern/ von Amiantho oder Stein-Flachs gemacht; und dergleichen. Fürnehmlich aber / oder nicht minder/ allerhand frembde oder sonst verwahrens-würdige alt- und neue Müntzen / Madaglien, und Geprege/ von Gold/ Silber/ Ertz/ anderer Materie/ die an stat des Metalles je mahls vor Geld gebrauchet worden sind: dergleichen dinge nur allein theils asservirung in gewissen saubern Schräncken und Schub-laden/ theils gründliche Wissenschafft und kenrnüß / wackere Historicos, Genealogisten und Philologos erfodert/ und in der Hoch-Fürstl. Gottorffischen Bibliotheck daran keinen mangel hat. Wozu auch gezogen werden können seltzame alt- und neue Kleider vielerley Natione; derer etliche bald im anfang itzt gedachter Gortorffischen Kunst-Kammer der hochderühutte Herr Olearius beschrieben. Wie nicht minder eine absonderliche Dactylothec, oder Behältnis von allerhand Finger-Ringen. ([unleserliches Material]) Ein Cabinet von vielerley Mathematischen Instrumenten/ so woll Musicalischen/ als zu allerhand Abmessen und Astronomischer/ oder auch Chronodictischen opservirung und andern Sachen dienlich: als da sind groß- und kleine Perspectiven/ Micriscopia, Brenn-Gläser/ Prysmata, Polyedra, Mettallen- und Gläserne/ platt und runde/ erhoben und hohle/ Cylindrisch- und kegel-förmige Spiegel/ zu vielerley Ergötzligkeit/ steh-heng- und lauffende Schlag- und Zeiger-gemein- und Perpenticulir - Uhren; versuchte/ doch noch zur Zeit noch nirgend beständig - gaugbahre Mobilia oder Moventia Perpetua, mechanice constructa; ja der unvergleichliche grosse/ vom Wasser getriebene Erd und Himmels Globus, praesentirende gantz artlich die Erde in Convexo, und den Himmel in Concavo mit unterschiedlicher grösse der Sternen/ in welchem Globo 9. 10. biß 12. Persohnen stehen/ und dieses künstliche Firmament und ihre Köpff und Füsse sich herumb waltzen sehen können/ hat allein verdient ein eigenes/ in dem Hoch-Fürstli-

gen Dinge / die würcklich zugegen seyn: sondern auch andere künfftige hinein gesetzet werden. Welchen letztern imutittels gut ist/ hin und wieder einen ledigen Raum zu lassen/ hiemit um eines oder zweyer neu-ankommender Stücke willen/ das gantze Werck nicht allezeit umgesetzt/ und von Fach zu Fach geändert werden darff: oder die gegenwärtige Dinge anfangs was weitläufftiger von einander zu setzë: so kan das/ was ferner darzu kommt/ ohn alle Müh fein artig an seinen gehörigen Ort dazwischen gethan/ und nur etliche/ die ihm zur Rechten und Lincken die nächsten/ ein wenig fortgerücket werden.

§. 5. Aus respect des Zimmers oder Kammer-fält dieses zu bedencken: (1) Das es fein geraum / und so wol für ankommende frembde Personen zum hin- und wiedergehen/ als auch für eine viereckigte lange Taffel/ langhin in die mitten zu setzen bequäm; oben gewölbt/ und nicht getäffelt; ringsum gemauret/ und nirgend bemahlt/ es seye dann nur am obersten Mittelstein / und daran gehenden Regeln des Gewölbes; unten mit Reguliren Marmorsteinern gepflastert; und im übrigen genugsam für Mäusen/ Ratten/ Katzen/ einnistelnden Schwalben/ einbrechenden Dieben / Wind/ Staub/ Platzregen und Feuers-Gefahr verwahret; wol (doch nicht übermäßig) mir Fenstern versehen und lichte: wie sonst auch von gesunder/ reiner und trockener Lufft; und nach Erträglichkeit des Gebäudes/ gegen Süd-osten fürnehmlich/ oder zum wenigsten gegen Süd-Westen/ keines weges ader gegë Norden situirt.

§. 6 (2) Das Natural-Sachen/ als das Principaliste/ darinnen mit allerhand Artificial-Dingen nicht überhäuffet werden: sondern gleich wie allenthalben Bibliotheken/ mit denen dazugehärigen Kupffer-stücken/ Land- und Seekarten/ Frembd und unterschiedener Arten Papier/ von Seiden/ Bast/ Rohr und dergleichen/ nahe bey Kunst-Kammern constituirt, und also besonders zu finden: So muß auch in Naturalien-Musèis selbst/ an Artificial Sachen/ die etwan aus Europa, aus Ost- und West- Indien zusammen gebracht/ kein Uberfluß nicht seyn/ und entweder dergleichen Dinge gantz außgelassen/ und in absondere Gemächer gethan/ oder die Sachen mehr Ratione Materiae, als Ratione Artificii ac Usus, zu andern Natural-Sachen sortirt / oder/ wo gieichwol in einem absonderlichen Schranck und Ort unterschiedliche Artificialia gethan/ und in einem special Catalogo registiret/ ihre Materie jedoch/ daraus Sie fürnehmlich gemacht/ den Haupt Catalogo der gantzen Neturalien-Kammer einverleibt/ und mit den übrigen pur-Naturalien-Cörpern/ nach physicalischer Ordnung reducirt, und als so viel außerlesene Objecta einer wol-gegründeten curiösen Technico Mathematischen Experimental-Physike / in richtigster Ordnung/ gehalten werden.

§. 7. Und unter itzt-erwehnten Artificial Sachen/ mit ihren gehörigen Behältnüssen/ stehen benahmentlich diese/ nebenst schon-erwehnter Bibliothec: ([unleserliches Material]a.) Ein Antiquarium: dessen ansehnliche Exempel bey den alten Römern wir albereit umbständlich aus Plino (lib. 35. c. 2. und Alex-ab Alexandris, libr. 5. genial. dier. c. 24.) zu nehmen haben. Und kommen heutiges Tages dazu allerhand schöne Gemälde/ Monumenta, Inscriptiones, Statuen/ Heidnische Brust-Bilder/ geschnitzt- und gehauene/ oder gegossen/ mittel und kleiner grösse Statuen / von Menschen und Vieh/ die eigentlich Lateinisch Sigilla (gleichsam so viel/ als kleine Signa dòla) genennet werden: Item allerhand Aschen-Töpff/ und Trähnen Gläser der Alten; überbliebene Lampen von viel-Jährig-brennenden Lichtern; Strick und Stränge von alten unverbrenlichen Leichen-kleidern/ von Amiantho oder Stein-Flachs gemacht; und dergleichen. Fürnehmlich aber / oder nicht minder/ allerhand frembde oder sonst verwahrens-würdige alt- und neue Müntzen / Madaglien, und Geprege/ von Gold/ Silber/ Ertz/ anderer Materie/ die an stat des Metalles je mahls vor Geld gebrauchet worden sind: dergleichen dinge nur allein theils asservirung in gewissen saubern Schräncken und Schub-laden/ theils gründliche Wissenschafft und kenrnüß / wackere Historicos, Genealogisten und Philologos erfodert/ und in der Hoch-Fürstl. Gottorffischen Bibliotheck daran keinen mangel hat. Wozu auch gezogen werden können seltzame alt- und neue Kleider vielerley Nationë; derer etliche bald im anfang itzt gedachter Gortorffischen Kunst-Kammer der hochderühutte Herr Olearius beschrieben. Wie nicht minder eine absonderliche Dactylothec, oder Behältnis von allerhand Finger-Ringen. ([unleserliches Material]) Ein Cabinet von vielerley Mathematischen Instrumenten/ so woll Musicalischen/ als zu allerhand Abmessen und Astronomischer/ oder auch Chronodictischen opservirung und andern Sachen dienlich: als da sind groß- und kleine Perspectiven/ Micriscopia, Brenn-Gläser/ Prysmata, Polyedra, Mettallen- und Gläserne/ platt und runde/ erhoben und hohle/ Cylindrisch- und kegel-förmige Spiegel/ zu vielerley Ergötzligkeit/ steh-heng- und lauffende Schlag- und Zeiger-gemein- und Perpenticulir - Uhren; versuchte/ doch noch zur Zeit noch nirgend beständig - gaugbahre Mobilia oder Moventia Perpetua, mechanicé constructa; ja der unvergleichliche grosse/ vom Wasser getriebene Erd und Himmels Globus, praesentirende gantz artlich die Erde in Convexo, und den Himmel in Concavo mit unterschiedlicher grösse der Sternen/ in welchem Globo 9. 10. biß 12. Persohnen stehen/ und dieses künstliche Firmament und ihre Köpff und Füsse sich herumb waltzen sehen können/ hat allein verdient ein eigenes/ in dem Hoch-Fürstli-

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        <p>§. 5. Aus respect des Zimmers oder Kammer-fält dieses zu bedencken: (1) Das es fein geraum /       und so wol für ankommende frembde Personen zum hin- und wiedergehen/ als auch für eine       viereckigte lange Taffel/ langhin in die mitten zu setzen bequäm; oben gewölbt/ und nicht       getäffelt; ringsum gemauret/ und nirgend bemahlt/ es seye dann nur am obersten Mittelstein /       und daran gehenden Regeln des Gewölbes; unten mit Reguliren Marmorsteinern gepflastert; und im       übrigen genugsam für Mäusen/ Ratten/ Katzen/ einnistelnden Schwalben/ einbrechenden Dieben      / Wind/ Staub/ Platzregen und Feuers-Gefahr verwahret; wol (doch nicht übermäßig) mir       Fenstern versehen und lichte: wie sonst auch von gesunder/ reiner und trockener Lufft; und       nach Erträglichkeit des Gebäudes/ gegen Süd-osten fürnehmlich/ oder zum wenigsten gegen       Süd-Westen/ keines weges ader gegë Norden situirt.</p>
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[14/0590] gen Dinge / die würcklich zugegen seyn: sondern auch andere künfftige hinein gesetzet werden. Welchen letztern imutittels gut ist/ hin und wieder einen ledigen Raum zu lassen/ hiemit um eines oder zweyer neu-ankommender Stücke willen/ das gantze Werck nicht allezeit umgesetzt/ und von Fach zu Fach geändert werden darff: oder die gegenwärtige Dinge anfangs was weitläufftiger von einander zu setzë: so kan das/ was ferner darzu kommt/ ohn alle Müh fein artig an seinen gehörigen Ort dazwischen gethan/ und nur etliche/ die ihm zur Rechten und Lincken die nächsten/ ein wenig fortgerücket werden. §. 5. Aus respect des Zimmers oder Kammer-fält dieses zu bedencken: (1) Das es fein geraum / und so wol für ankommende frembde Personen zum hin- und wiedergehen/ als auch für eine viereckigte lange Taffel/ langhin in die mitten zu setzen bequäm; oben gewölbt/ und nicht getäffelt; ringsum gemauret/ und nirgend bemahlt/ es seye dann nur am obersten Mittelstein / und daran gehenden Regeln des Gewölbes; unten mit Reguliren Marmorsteinern gepflastert; und im übrigen genugsam für Mäusen/ Ratten/ Katzen/ einnistelnden Schwalben/ einbrechenden Dieben / Wind/ Staub/ Platzregen und Feuers-Gefahr verwahret; wol (doch nicht übermäßig) mir Fenstern versehen und lichte: wie sonst auch von gesunder/ reiner und trockener Lufft; und nach Erträglichkeit des Gebäudes/ gegen Süd-osten fürnehmlich/ oder zum wenigsten gegen Süd-Westen/ keines weges ader gegë Norden situirt. §. 6 (2) Das Natural-Sachen/ als das Principaliste/ darinnen mit allerhand Artificial-Dingen nicht überhäuffet werden: sondern gleich wie allenthalben Bibliotheken/ mit denen dazugehärigen Kupffer-stücken/ Land- und Seekarten/ Frembd und unterschiedener Arten Papier/ von Seiden/ Bast/ Rohr und dergleichen/ nahe bey Kunst-Kammern constituirt, und also besonders zu finden: So muß auch in Naturalien-Musèis selbst/ an Artificial Sachen/ die etwan aus Europa, aus Ost- und West- Indien zusammen gebracht/ kein Uberfluß nicht seyn/ und entweder dergleichen Dinge gantz außgelassen/ und in absondere Gemächer gethan/ oder die Sachen mehr Ratione Materiae, als Ratione Artificii ac Usus, zu andern Natural-Sachen sortirt / oder/ wo gieichwol in einem absonderlichen Schranck und Ort unterschiedliche Artificialia gethan/ und in einem special Catalogo registiret/ ihre Materie jedoch/ daraus Sie fürnehmlich gemacht/ den Haupt Catalogo der gantzen Neturalien-Kammer einverleibt/ und mit den übrigen pur-Naturalien-Cörpern/ nach physicalischer Ordnung reducirt, und als so viel außerlesene Objecta einer wol-gegründeten curiösen Technico Mathematischen Experimental-Physike / in richtigster Ordnung/ gehalten werden. §. 7. Und unter itzt-erwehnten Artificial Sachen/ mit ihren gehörigen Behältnüssen/ stehen benahmentlich diese/ nebenst schon-erwehnter Bibliothec: (_ a.) Ein Antiquarium: dessen ansehnliche Exempel bey den alten Römern wir albereit umbständlich aus Plino (lib. 35. c. 2. und Alex-ab Alexandris, libr. 5. genial. dier. c. 24.) zu nehmen haben. Und kommen heutiges Tages dazu allerhand schöne Gemälde/ Monumenta, Inscriptiones, Statuen/ Heidnische Brust-Bilder/ geschnitzt- und gehauene/ oder gegossen/ mittel und kleiner grösse Statuen / von Menschen und Vieh/ die eigentlich Lateinisch Sigilla (gleichsam so viel/ als kleine Signa dòla) genennet werden: Item allerhand Aschen-Töpff/ und Trähnen Gläser der Alten; überbliebene Lampen von viel-Jährig-brennenden Lichtern; Strick und Stränge von alten unverbrenlichen Leichen-kleidern/ von Amiantho oder Stein-Flachs gemacht; und dergleichen. Fürnehmlich aber / oder nicht minder/ allerhand frembde oder sonst verwahrens-würdige alt- und neue Müntzen / Madaglien, und Geprege/ von Gold/ Silber/ Ertz/ anderer Materie/ die an stat des Metalles je mahls vor Geld gebrauchet worden sind: dergleichen dinge nur allein theils asservirung in gewissen saubern Schräncken und Schub-laden/ theils gründliche Wissenschafft und kenrnüß / wackere Historicos, Genealogisten und Philologos erfodert/ und in der Hoch-Fürstl. Gottorffischen Bibliotheck daran keinen mangel hat. Wozu auch gezogen werden können seltzame alt- und neue Kleider vielerley Nationë; derer etliche bald im anfang itzt gedachter Gortorffischen Kunst-Kammer der hochderühutte Herr Olearius beschrieben. Wie nicht minder eine absonderliche Dactylothec, oder Behältnis von allerhand Finger-Ringen. (_ ) Ein Cabinet von vielerley Mathematischen Instrumenten/ so woll Musicalischen/ als zu allerhand Abmessen und Astronomischer/ oder auch Chronodictischen opservirung und andern Sachen dienlich: als da sind groß- und kleine Perspectiven/ Micriscopia, Brenn-Gläser/ Prysmata, Polyedra, Mettallen- und Gläserne/ platt und runde/ erhoben und hohle/ Cylindrisch- und kegel-förmige Spiegel/ zu vielerley Ergötzligkeit/ steh-heng- und lauffende Schlag- und Zeiger-gemein- und Perpenticulir - Uhren; versuchte/ doch noch zur Zeit noch nirgend beständig - gaugbahre Mobilia oder Moventia Perpetua, mechanicé constructa; ja der unvergleichliche grosse/ vom Wasser getriebene Erd und Himmels Globus, praesentirende gantz artlich die Erde in Convexo, und den Himmel in Concavo mit unterschiedlicher grösse der Sternen/ in welchem Globo 9. 10. biß 12. Persohnen stehen/ und dieses künstliche Firmament und ihre Köpff und Füsse sich herumb waltzen sehen können/ hat allein verdient ein eigenes/ in dem Hoch-Fürstli-

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/590>, abgerufen am 22.11.2024.