Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.hoch/ 2. 3. oder 4. Zoll breit/ und 3. 4. oder 5. Zoll lang/ nach Unterscheid der Dinge/ (gnung/ daß Sie alle einerley Höhe haben/ und in Repositoriis vorwarts als nach der Schnure stehen) und richte darinn eines von den besten Exemplaren der Specici auf/ die andern meistentheils zu boden legend; Aeusserlich aber füge Ich ein Zettelgen an/ mit Auf-Schreibung des Nahmens/ wie aus gegenwärtiger Figur bezeichnet mit diesen Worten / Coralium Rubrum Fruticescens, ist zu sehen. §. 9. Solcher Gestalt haben wir zweyerley Vortheil: erstlich kan ein jeder Ankömmling/ ohne viele Dolmetschung/ von selbsten sich wegen der meisten Dinge informirt befinden. Und fürs ander/ als solche Scatulae nicht zu compress, sondern in mäßiger distantz von einander gesetzet werden/ kan allezeit gantz bequem eine neue Scatula mit ankommender neuer Specie, da-zwischen gesetzt/ und etliche benachbahrte nur ein klein-wenig näher zusammen gerücket werden. §. 10. Wenn manche Exemplaria der Specierum gar zu klein/ also/ daß sie den obersten Rand der Schachtel kaum erreichen: und dennoch die Species soll frey gesehen werden; So brauche man diesen Vortheil: Entweder man fülle die Schachteln mit Sand/ oder man formiere ein vierkantiges/ in die voderste halbe Schachtel passendes Stücke feinen Thons (Argillae) oder Wachs/ und setze das Exemplar entweder bloß und aufgerichtet darein/ oder wenn sie als Böhmische Diamanten/ geschliffene Nordische Crystallen/ oder/ seltzam-gebildete Orientalische Perlen/ noch zu klein/ thue man dieselbige in ein subtil Confection-Gläßgen / binde es zu/ setze es in die Schachtel/ und schreibe vorwarts/ wie vorhin gezeigt/ den Nahmen dran/ so ist die Sache richtig. §. 11. Und gleich wie in dem Universal Catalogo es nöthig/ die Species nicht nach dem Alphabeth, sondern Methodice, nach ihrer Natur in richtige Classes ein zutheilen/ anfangende von Corporibus Meteoricis, und fortfahrende ad Terras, Salia, Sali. Sulfura, Sulfura simpliciora & Bitumina, Lapides primarios, & Petrefacta, Metalla, Metallica, & Metallis affinia, indeque ad Arbusculas & Herbas, Plantarumque Radices, Cortices, Ligna Ramos, & Germina, Folia Flores, Semina & Fructus, Succos, & Recrementa, biß man kommt ad Hominem Ipsum & Bruta, ac ut trorumque Partes, & partium Recrementa; porro autem ad Corpora quoque Difformia, videlicet Lapidie lantas, vel Plant. Animalia &c: Also ist auch nützlich/ und dienet sehr/ so wol zur Information der Frembden/ als allezeit frischer Erinnerung des Praefecti, eben dieselbigen Titulos, singulis Specierum Classibus voran zusetzen/ geschrieben auff ein Papier; und dieses vorangeleimet auf die eine Seite eines länglichen/ 1. Zoll-hohen/ und fein glatt-behobelten Stücklein Holtzes/ wie gleich falls aus beygefügtem Schemate, cum Titulo de Petrefactis, zu sehen.
[Abbildung]
§. 12. Und zu itzt-erwehnten Animalibus gehörten zwar auch nun etliche rare Lebendige Thiere: Aber die würden eine Raritäten-Kammer gar schlecht zurichten. Item außländische Bäume- und Kräuter gehörten auch darein; aber wer will oder kan aus einem beschlossenen Cabinet endlichen gar eine Land-schafft machen. §. 13. Deßwegen ist dieses noch letzlich zu mercken übrig/ daß lebende Thiere zwar am allerbequämsten in grosse Thier-Gärten/ Vivariis und Heldern/ wie auch groß und kleine frembde Gewächs in wol-angelegten Lust-Gärten und Pomerantzen-Häussern erhalten werden: es stünde aber einen Kunst-Kämmerer nicht übel an/ zu Perfectionirung Natürlicher Wissenschafft / und zu Completirung Seines Universal Catalogi, alles dergleichen demselbigen einzuverleiben / und beynebenst auff Unkosten der Obrigkeit/ Ein groß Raritäten-Buch/ da alle Ihm bewuste Raritäten der Welt/ in der aller accuratesten NB. NB. NB. Ordnung/ mit Wasser-Farben/ in natürlicher Grösse und Colör/ oder/ wo die Cörper zu groß / nach dem verjüngten Maaß=Stab gemahlt/ in groß Folio zu verschaffen/ mit da zwischen-gefügten Beschreibungen/ nicht allein wie alles heisse/ was es seye/ und wohin es nach Hause gehöre/ &c. sondern zugleich und fürnehmlich auch/ seiner inneren Qualitäten nach/ und fürnehmsten glaubwürdigen Fxperimenten/ die jemahls/ und in diesem Seculo voraus/ in Teutschland Italien/ Franckreich/ Dennemarck/ Holl- und Engeland / &c. in Physico-Mathematico-Sechnicis, zu nützlicher Kundschafft kommen. hoch/ 2. 3. oder 4. Zoll breit/ und 3. 4. oder 5. Zoll lang/ nach Unterscheid der Dinge/ (gnung/ daß Sie alle einerley Höhe haben/ und in Repositoriis vorwarts als nach der Schnure stehen) und richte darinn eines von den besten Exemplaren der Specici auf/ die andern meistentheils zu boden legend; Aeusserlich aber füge Ich ein Zettelgen an/ mit Auf-Schreibung des Nahmens/ wie aus gegenwärtiger Figur bezeichnet mit diesen Worten / Coralium Rubrum Fruticescens, ist zu sehen. §. 9. Solcher Gestalt haben wir zweyerley Vortheil: erstlich kan ein jeder Ankömmling/ ohne viele Dolmetschung/ von selbsten sich wegen der meisten Dinge informirt befinden. Und fürs ander/ als solche Scatulae nicht zu compress, sondern in mäßiger distantz von einander gesetzet werden/ kan allezeit gantz bequem eine neue Scatula mit ankommender neuer Specie, da-zwischen gesetzt/ und etliche benachbahrte nur ein klein-wenig näher zusammen gerücket werden. §. 10. Wenn manche Exemplaria der Specierum gar zu klein/ also/ daß sie den obersten Rand der Schachtel kaum erreichen: und dennoch die Species soll frey gesehen werden; So brauche man diesen Vortheil: Entweder man fülle die Schachteln mit Sand/ oder man formiere ein vierkantiges/ in die voderste halbe Schachtel passendes Stücke feinen Thons (Argillae) oder Wachs/ und setze das Exemplar entweder bloß und aufgerichtet darein/ oder wenn sie als Böhmische Diamanten/ geschliffene Nordische Crystallen/ oder/ seltzam-gebildete Orientalische Perlen/ noch zu klein/ thue man dieselbige in ein subtil Confection-Gläßgen / binde es zu/ setze es in die Schachtel/ und schreibe vorwarts/ wie vorhin gezeigt/ den Nahmen dran/ so ist die Sache richtig. §. 11. Und gleich wie in dem Universal Catalogo es nöthig/ die Species nicht nach dem Alphabeth, sondern Methodicè, nach ihrer Natur in richtige Classes ein zutheilen/ anfangende von Corporibus Meteoricis, und fortfahrende ad Terras, Salia, Sali. Sulfura, Sulfura simpliciora & Bitumina, Lapides primarios, & Petrefacta, Metalla, Metallica, & Metallis affinia, indeque ad Arbusculas & Herbas, Plantarumque Radices, Cortices, Ligna Ramos, & Germina, Folia Flores, Semina & Fructus, Succos, & Recrementa, biß man kommt ad Hominem Ipsum & Bruta, ac ut trorumque Partes, & partium Recrementa; porro autem ad Corpora quoque Difformia, videlicet Lapidie lantas, vel Plant. Animalia &c: Also ist auch nützlich/ und dienet sehr/ so wol zur Information der Frembden/ als allezeit frischer Erinnerung des Praefecti, eben dieselbigen Titulos, singulis Specierum Classibus voran zusetzen/ geschrieben auff ein Papier; und dieses vorangeleimet auf die eine Seite eines länglichen/ 1. Zoll-hohen/ und fein glatt-behobelten Stücklein Holtzes/ wie gleich falls aus beygefügtem Schemate, cum Titulo de Petrefactis, zu sehen.
[Abbildung]
§. 12. Und zu itzt-erwehnten Animalibus gehörten zwar auch nun etliche rare Lebendige Thiere: Aber die würden eine Raritäten-Kammer gar schlecht zurichten. Item außländische Bäume- und Kräuter gehörten auch darein; aber wer will oder kan aus einem beschlossenen Cabinet endlichen gar eine Land-schafft machen. §. 13. Deßwegen ist dieses noch letzlich zu mercken übrig/ daß lebende Thiere zwar am allerbequämsten in grosse Thier-Gärten/ Vivariis und Heldern/ wie auch groß und kleine frembde Gewächs in wol-angelegten Lust-Gärten und Pomerantzen-Häussern erhalten werden: es stünde aber einen Kunst-Kämmerer nicht übel an/ zu Perfectionirung Natürlicher Wissenschafft / und zu Completirung Seines Universal Catalogi, alles dergleichen demselbigen einzuverleiben / und beynebenst auff Unkosten der Obrigkeit/ Ein groß Raritäten-Buch/ da alle Ihm bewuste Raritäten der Welt/ in der aller accuratesten NB. NB. NB. Ordnung/ mit Wasser-Farben/ in natürlicher Grösse und Colör/ oder/ wo die Cörper zu groß / nach dem verjüngten Maaß=Stab gemahlt/ in groß Folio zu verschaffen/ mit da zwischen-gefügten Beschreibungen/ nicht allein wie alles heisse/ was es seye/ und wohin es nach Hause gehöre/ &c. sondern zugleich und fürnehmlich auch/ seiner inneren Qualitäten nach/ und fürnehmsten glaubwürdigen Fxperimenten/ die jemahls/ und in diesem Seculo voraus/ in Teutschland Italien/ Franckreich/ Dennemarck/ Holl- und Engeland / &c. in Physico-Mathematico-Sechnicis, zu nützlicher Kundschafft kommen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0594" n="18"/> hoch/ 2. 3. oder 4. Zoll breit/ und 3. 4. oder 5. Zoll lang/ nach Unterscheid der Dinge/ (gnung/ daß Sie alle einerley Höhe haben/ und in Repositoriis vorwarts als nach der Schnure stehen) und richte darinn eines von den besten Exemplaren der Specici auf/ die andern meistentheils zu boden legend; Aeusserlich aber füge Ich ein Zettelgen an/ mit Auf-Schreibung des Nahmens/ wie aus gegenwärtiger Figur bezeichnet mit diesen Worten / Coralium Rubrum Fruticescens, ist zu sehen.</p> <p>§. 9. Solcher Gestalt haben wir zweyerley Vortheil: erstlich kan ein jeder Ankömmling/ ohne viele Dolmetschung/ von selbsten sich wegen der meisten Dinge informirt befinden. Und fürs ander/ als solche Scatulae nicht zu compress, sondern in mäßiger distantz von einander gesetzet werden/ kan allezeit gantz bequem eine neue Scatula mit ankommender neuer Specie, da-zwischen gesetzt/ und etliche benachbahrte nur ein klein-wenig näher zusammen gerücket werden.</p> <p>§. 10. Wenn manche Exemplaria der Specierum gar zu klein/ also/ daß sie den obersten Rand der Schachtel kaum erreichen: und dennoch die Species soll frey gesehen werden; So brauche man diesen Vortheil: Entweder man fülle die Schachteln mit Sand/ oder man formiere ein vierkantiges/ in die voderste halbe Schachtel passendes Stücke feinen Thons (Argillae) oder Wachs/ und setze das Exemplar entweder bloß und aufgerichtet darein/ oder wenn sie als Böhmische Diamanten/ geschliffene Nordische Crystallen/ oder/ seltzam-gebildete Orientalische Perlen/ noch zu klein/ thue man dieselbige in ein subtil Confection-Gläßgen / binde es zu/ setze es in die Schachtel/ und schreibe vorwarts/ wie vorhin gezeigt/ den Nahmen dran/ so ist die Sache richtig.</p> <p>§. 11. Und gleich wie in dem Universal Catalogo es nöthig/ die Species nicht nach dem Alphabeth, sondern Methodicè, nach ihrer Natur in richtige Classes ein zutheilen/ anfangende von Corporibus Meteoricis, und fortfahrende ad Terras, Salia, Sali. Sulfura, Sulfura simpliciora &amp; Bitumina, Lapides primarios, &amp; Petrefacta, Metalla, Metallica, &amp; Metallis affinia, indeque ad Arbusculas &amp; Herbas, Plantarumque Radices, Cortices, Ligna Ramos, &amp; Germina, Folia Flores, Semina &amp; Fructus, Succos, &amp; Recrementa, biß man kommt ad Hominem Ipsum &amp; Bruta, ac ut trorumque Partes, &amp; partium Recrementa; porro autem ad Corpora quoque Difformia, videlicet Lapidie lantas, vel Plant. Animalia &amp;c: Also ist auch nützlich/ und dienet sehr/ so wol zur Information der Frembden/ als allezeit frischer Erinnerung des Praefecti, eben dieselbigen Titulos, singulis Specierum Classibus voran zusetzen/ geschrieben auff ein Papier; und dieses vorangeleimet auf die eine Seite eines länglichen/ 1. Zoll-hohen/ und fein glatt-behobelten Stücklein Holtzes/ wie gleich falls aus beygefügtem Schemate, cum Titulo de Petrefactis, zu sehen.</p> <p> <figure/> </p> <p>§. 12. Und zu itzt-erwehnten Animalibus gehörten zwar auch nun etliche rare Lebendige Thiere: Aber die würden eine Raritäten-Kammer gar schlecht zurichten. Item außländische Bäume- und Kräuter gehörten auch darein; aber wer will oder kan aus einem beschlossenen Cabinet endlichen gar eine Land-schafft machen.</p> <p>§. 13. Deßwegen ist dieses noch letzlich zu mercken übrig/ daß lebende Thiere zwar am allerbequämsten in grosse Thier-Gärten/ Vivariis und Heldern/ wie auch groß und kleine frembde Gewächs in wol-angelegten Lust-Gärten und Pomerantzen-Häussern erhalten werden: es stünde aber einen Kunst-Kämmerer nicht übel an/ zu Perfectionirung Natürlicher Wissenschafft / und zu Completirung Seines Universal Catalogi, alles dergleichen demselbigen einzuverleiben / und beynebenst auff Unkosten der Obrigkeit/ Ein groß Raritäten-Buch/ da alle Ihm bewuste Raritäten der Welt/ in der aller accuratesten</p> <p>NB. NB. NB.</p> <p>Ordnung/ mit Wasser-Farben/ in natürlicher Grösse und Colör/ oder/ wo die Cörper zu groß / nach dem verjüngten Maaß=Stab gemahlt/ in groß Folio zu verschaffen/ mit da zwischen-gefügten Beschreibungen/ nicht allein wie alles heisse/ was es seye/ und wohin es nach Hause gehöre/ &amp;c. sondern zugleich und fürnehmlich auch/ seiner inneren Qualitäten nach/ und fürnehmsten glaubwürdigen Fxperimenten/ die jemahls/ und in diesem Seculo voraus/ in Teutschland Italien/ Franckreich/ Dennemarck/ Holl- und Engeland / &amp;c. in Physico-Mathematico-Sechnicis, zu nützlicher Kundschafft kommen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0594]
hoch/ 2. 3. oder 4. Zoll breit/ und 3. 4. oder 5. Zoll lang/ nach Unterscheid der Dinge/ (gnung/ daß Sie alle einerley Höhe haben/ und in Repositoriis vorwarts als nach der Schnure stehen) und richte darinn eines von den besten Exemplaren der Specici auf/ die andern meistentheils zu boden legend; Aeusserlich aber füge Ich ein Zettelgen an/ mit Auf-Schreibung des Nahmens/ wie aus gegenwärtiger Figur bezeichnet mit diesen Worten / Coralium Rubrum Fruticescens, ist zu sehen.
§. 9. Solcher Gestalt haben wir zweyerley Vortheil: erstlich kan ein jeder Ankömmling/ ohne viele Dolmetschung/ von selbsten sich wegen der meisten Dinge informirt befinden. Und fürs ander/ als solche Scatulae nicht zu compress, sondern in mäßiger distantz von einander gesetzet werden/ kan allezeit gantz bequem eine neue Scatula mit ankommender neuer Specie, da-zwischen gesetzt/ und etliche benachbahrte nur ein klein-wenig näher zusammen gerücket werden.
§. 10. Wenn manche Exemplaria der Specierum gar zu klein/ also/ daß sie den obersten Rand der Schachtel kaum erreichen: und dennoch die Species soll frey gesehen werden; So brauche man diesen Vortheil: Entweder man fülle die Schachteln mit Sand/ oder man formiere ein vierkantiges/ in die voderste halbe Schachtel passendes Stücke feinen Thons (Argillae) oder Wachs/ und setze das Exemplar entweder bloß und aufgerichtet darein/ oder wenn sie als Böhmische Diamanten/ geschliffene Nordische Crystallen/ oder/ seltzam-gebildete Orientalische Perlen/ noch zu klein/ thue man dieselbige in ein subtil Confection-Gläßgen / binde es zu/ setze es in die Schachtel/ und schreibe vorwarts/ wie vorhin gezeigt/ den Nahmen dran/ so ist die Sache richtig.
§. 11. Und gleich wie in dem Universal Catalogo es nöthig/ die Species nicht nach dem Alphabeth, sondern Methodicè, nach ihrer Natur in richtige Classes ein zutheilen/ anfangende von Corporibus Meteoricis, und fortfahrende ad Terras, Salia, Sali. Sulfura, Sulfura simpliciora & Bitumina, Lapides primarios, & Petrefacta, Metalla, Metallica, & Metallis affinia, indeque ad Arbusculas & Herbas, Plantarumque Radices, Cortices, Ligna Ramos, & Germina, Folia Flores, Semina & Fructus, Succos, & Recrementa, biß man kommt ad Hominem Ipsum & Bruta, ac ut trorumque Partes, & partium Recrementa; porro autem ad Corpora quoque Difformia, videlicet Lapidie lantas, vel Plant. Animalia &c: Also ist auch nützlich/ und dienet sehr/ so wol zur Information der Frembden/ als allezeit frischer Erinnerung des Praefecti, eben dieselbigen Titulos, singulis Specierum Classibus voran zusetzen/ geschrieben auff ein Papier; und dieses vorangeleimet auf die eine Seite eines länglichen/ 1. Zoll-hohen/ und fein glatt-behobelten Stücklein Holtzes/ wie gleich falls aus beygefügtem Schemate, cum Titulo de Petrefactis, zu sehen.
[Abbildung]
§. 12. Und zu itzt-erwehnten Animalibus gehörten zwar auch nun etliche rare Lebendige Thiere: Aber die würden eine Raritäten-Kammer gar schlecht zurichten. Item außländische Bäume- und Kräuter gehörten auch darein; aber wer will oder kan aus einem beschlossenen Cabinet endlichen gar eine Land-schafft machen.
§. 13. Deßwegen ist dieses noch letzlich zu mercken übrig/ daß lebende Thiere zwar am allerbequämsten in grosse Thier-Gärten/ Vivariis und Heldern/ wie auch groß und kleine frembde Gewächs in wol-angelegten Lust-Gärten und Pomerantzen-Häussern erhalten werden: es stünde aber einen Kunst-Kämmerer nicht übel an/ zu Perfectionirung Natürlicher Wissenschafft / und zu Completirung Seines Universal Catalogi, alles dergleichen demselbigen einzuverleiben / und beynebenst auff Unkosten der Obrigkeit/ Ein groß Raritäten-Buch/ da alle Ihm bewuste Raritäten der Welt/ in der aller accuratesten
NB. NB. NB.
Ordnung/ mit Wasser-Farben/ in natürlicher Grösse und Colör/ oder/ wo die Cörper zu groß / nach dem verjüngten Maaß=Stab gemahlt/ in groß Folio zu verschaffen/ mit da zwischen-gefügten Beschreibungen/ nicht allein wie alles heisse/ was es seye/ und wohin es nach Hause gehöre/ &c. sondern zugleich und fürnehmlich auch/ seiner inneren Qualitäten nach/ und fürnehmsten glaubwürdigen Fxperimenten/ die jemahls/ und in diesem Seculo voraus/ in Teutschland Italien/ Franckreich/ Dennemarck/ Holl- und Engeland / &c. in Physico-Mathematico-Sechnicis, zu nützlicher Kundschafft kommen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |