Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.Villae. Lucullianae, geleget wird; wo solches Wort Marcus nnr nicht etwa ein Fehler des Kupfferstechers ist. Welche gelegenheiten der Orthe so viel deutlicher zuverstehen/ befinde ich dienlich/ aus Zeileri Itinerario Italiae (cap. 7. pag. 168) ein Stück derjenigen Land-Charte herauß zunehmen/ so wird man den unterscheid so viel besser ersehen können:
[Abbildung]
a. Villae Luculli Situs, juxta Zeilerum, qui L. Lucullum subintelligit: Villa vero M. Luculli Autorem alium. Hodie Specula in Summo; de qua confer Pflaumerum part: 2. Mercur. Ital. Pag. 98. 99. b. Theatrum Miseni. c. Circus Baulis. d. Villa Pompeji. e. Lacus Avernus. f. Mare Mortuum. g. Centum Cellae. h. Villa Caesaris. i. Piscina Mirabilis. k. Villa Luculliana, juxta dictum Autorem alium. l. Bajae. m. Situs Montis Cinerum Novi, & Academiae Ciceronis. n. Pozzuolo, vel Puteoli. o. Amphitheatrum. §. 7. Dem aber sey/ wie ihm wolle/ an welchem Orthe auch des lustigen Neapolitanischen districts, das Land- und Lust-Hauß L. Luculli mag gelegen haben; so steht zu mercken/ das Er in kurtz-vorhin-erwehnte/ von dem Meer eingeleitete/ Fisch-hälder/ welche der Plutarchus Diaetas Marinas nennet/ über dieses noch gantze Vivaria, oder grosse versammlungen Austern und Perlen-Muscheln hinein gelegt/ hiemit sie sich darin vermehrend/ seinem wollüstigen mund nie gebrechen möchten. Welche arth/ Austern zuhägen/ zu allererst Sergius Orata, nach Plinii (lib. 9. c. 54.) erzehlung/ erfunden haben soll/ ebener Massen/ als Fulvius Hirpinus (vid. Plin. ibid. c. 56.) der Anfänger gewesen/ auff grün-und trockenem Lande/ von allerhand Garten-Schnecken Vivaria, Schnecken-gehäge/ oder Schnecken-Stüttereyen zu halten; wie noch heutiges Tages/ in einigen Orthen Teutschlands/ gebräuchlich ist. §. 8. Und/ daß er nicht minder auch absonderliche Ornithotrophea oder Vogel-Häuser gehabt erscheint aus diesen Worten Plutarchi: Pompejus aegrotans, cum praecepisset Medicus ei, ut Turdo vesceretur, negarent autem servi, aestivo Tempore eos usquam, nisi in Luculli Vivariis reperiri, prohibuit inde peti; ob schon Pompeji Land-Gut nicht weit von des Luculli war gelegen. §. 9. Dahin verfügte Er sich nun/ nachdem Er der Ehren voll/ nach Glücklich-geendigtem Kriege sich entschloß/ einer sanfftern Lebensarth zugeniessen; und senckete den Rest seiner Jahre in tausend Wollüste ein/ so/ das dem Catoni, seinem sonst guten Freund/ diß thun sehr miß-gefiel. Und sol folgender Zeit/ wie Zeilerus (d. Ital. c. 7. membr. 16. p. 167. b.) anmerckung thut bey diesem/ des Luculli, Land-Gut/ ein Städtlein erbauet worden seyn/ so man daher Lucullanum genennet habe: davon aber kaum etliche Ruinae noch zu finden. Villae. Lucullianae, geleget wird; wo solches Wort Marcus nnr nicht etwa ein Fehler des Kupfferstechers ist. Welche gelegenheiten der Orthe so viel deutlicher zuverstehen/ befinde ich dienlich/ aus Zeileri Itinerario Italiae (cap. 7. pag. 168) ein Stück derjenigen Land-Charte herauß zunehmen/ so wird man den unterscheid so viel besser ersehen können:
[Abbildung]
a. Villae Luculli Situs, juxta Zeilerum, qui L. Lucullum subintelligit: Villa verò M. Luculli Autorem alium. Hodie Specula in Summo; de quâ confer Pflaumerum part: 2. Mercur. Ital. Pag. 98. 99. b. Theatrum Miseni. c. Circus Baulis. d. Villa Pompeji. e. Lacus Avernus. f. Mare Mortuum. g. Centum Cellae. h. Villa Caesaris. i. Piscina Mirabilis. k. Villa Luculliana, juxta dictum Autorem alium. l. Bajae. m. Situs Montis Cinerum Novi, & Academiae Ciceronis. n. Pozzuolo, vel Puteoli. o. Amphitheatrum. §. 7. Dem aber sey/ wie ihm wolle/ an welchem Orthe auch des lustigen Neapolitanischen districts, das Land- und Lust-Hauß L. Luculli mag gelegen haben; so steht zu mercken/ das Er in kurtz-vorhin-erwehnte/ von dem Meer eingeleitete/ Fisch-hälder/ welche der Plutarchus Diaetas Marinas nennet/ über dieses noch gantze Vivaria, oder grosse versammlungen Austern und Perlen-Muscheln hinein gelegt/ hiemit sie sich darin vermehrend/ seinem wollüstigen mund nie gebrechen möchten. Welche arth/ Austern zuhägen/ zu allererst Sergius Orata, nach Plinii (lib. 9. c. 54.) erzehlung/ erfunden haben soll/ ebener Massen/ als Fulvius Hirpinus (vid. Plin. ibid. c. 56.) der Anfänger gewesen/ auff grün-uñ trockenem Lande/ von allerhand Garten-Schnecken Vivaria, Schnecken-gehäge/ oder Schnecken-Stüttereyen zu halten; wie noch heutiges Tages/ in einigen Orthen Teutschlands/ gebräuchlich ist. §. 8. Und/ daß er nicht minder auch absonderliche Ornithotrophea oder Vogel-Häuser gehabt erscheint aus diesen Worten Plutarchi: Pompejus aegrotans, cùm praecepisset Medicus ei, ut Turdo vesceretur, negarent autem servi, aestivo Tempore eos usquam, nisi in Luculli Vivariis reperiri, prohibuit inde peti; ob schon Pompeji Land-Gut nicht weit von des Luculli war gelegen. §. 9. Dahin verfügte Er sich nun/ nachdem Er der Ehren voll/ nach Glücklich-geendigtem Kriege sich entschloß/ einer sanfftern Lebensarth zugeniessen; und senckete den Rest seiner Jahre in tausend Wollüste ein/ so/ das dem Catoni, seinem sonst guten Freund/ diß thun sehr miß-gefiel. Und sol folgender Zeit/ wie Zeilerus (d. Ital. c. 7. membr. 16. p. 167. b.) anmerckung thut bey diesem/ des Luculli, Land-Gut/ ein Städtlein erbauet worden seyn/ so man daher Lucullanum genennet habe: davon aber kaum etliche Ruinae noch zu finden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0642" n="66"/> Villae. Lucullianae, geleget wird; wo solches Wort Marcus nnr nicht etwa ein Fehler des Kupfferstechers ist. Welche gelegenheiten der Orthe so viel deutlicher zuverstehen/ befinde ich dienlich/ aus Zeileri Itinerario Italiae (cap. 7. pag. 168) ein Stück derjenigen Land-Charte herauß zunehmen/ so wird man den unterscheid so viel besser ersehen können:</p> <p> <figure/> </p> <p>a. Villae Luculli Situs, juxta Zeilerum, qui L. Lucullum subintelligit: Villa verò M. Luculli Autorem alium. Hodie Specula in Summo; de quâ confer Pflaumerum part: 2. Mercur. Ital. Pag. 98. 99.</p> <p>b. Theatrum Miseni.</p> <p>c. Circus Baulis.</p> <p>d. Villa Pompeji.</p> <p>e. Lacus Avernus.</p> <p>f. Mare Mortuum.</p> <p>g. Centum Cellae.</p> <p>h. Villa Caesaris.</p> <p>i. Piscina Mirabilis.</p> <p>k. Villa Luculliana, juxta dictum Autorem alium.</p> <p>l. Bajae.</p> <p>m. Situs Montis Cinerum Novi, &amp; Academiae Ciceronis.</p> <p>n. Pozzuolo, vel Puteoli.</p> <p>o. Amphitheatrum.</p> <p>§. 7. Dem aber sey/ wie ihm wolle/ an welchem Orthe auch des lustigen Neapolitanischen districts, das Land- und Lust-Hauß L. Luculli mag gelegen haben; so steht zu mercken/ das Er in kurtz-vorhin-erwehnte/ von dem Meer eingeleitete/ Fisch-hälder/ welche der Plutarchus Diaetas Marinas nennet/ über dieses noch gantze Vivaria, oder grosse versammlungen Austern und Perlen-Muscheln hinein gelegt/ hiemit sie sich darin vermehrend/ seinem wollüstigen mund nie gebrechen möchten. Welche arth/ Austern zuhägen/ zu allererst Sergius Orata, nach Plinii (lib. 9. c. 54.) erzehlung/ erfunden haben soll/ ebener Massen/ als Fulvius Hirpinus (vid. Plin. ibid. c. 56.) der Anfänger gewesen/ auff grün-uñ trockenem Lande/ von allerhand Garten-Schnecken Vivaria, Schnecken-gehäge/ oder Schnecken-Stüttereyen zu halten; wie noch heutiges Tages/ in einigen Orthen Teutschlands/ gebräuchlich ist.</p> <p>§. 8. Und/ daß er nicht minder auch absonderliche Ornithotrophea oder Vogel-Häuser gehabt erscheint aus diesen Worten Plutarchi: Pompejus aegrotans, cùm praecepisset Medicus ei, ut Turdo vesceretur, negarent autem servi, aestivo Tempore eos usquam, nisi in Luculli Vivariis reperiri, prohibuit inde peti; ob schon Pompeji Land-Gut nicht weit von des Luculli war gelegen.</p> <p>§. 9. Dahin verfügte Er sich nun/ nachdem Er der Ehren voll/ nach Glücklich-geendigtem Kriege sich entschloß/ einer sanfftern Lebensarth zugeniessen; und senckete den Rest seiner Jahre in tausend Wollüste ein/ so/ das dem Catoni, seinem sonst guten Freund/ diß thun sehr miß-gefiel. Und sol folgender Zeit/ wie Zeilerus (d. Ital. c. 7. membr. 16. p. 167. b.) anmerckung thut bey diesem/ des Luculli, Land-Gut/ ein Städtlein erbauet worden seyn/ so man daher Lucullanum genennet habe: davon aber kaum etliche Ruinae noch zu finden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0642]
Villae. Lucullianae, geleget wird; wo solches Wort Marcus nnr nicht etwa ein Fehler des Kupfferstechers ist. Welche gelegenheiten der Orthe so viel deutlicher zuverstehen/ befinde ich dienlich/ aus Zeileri Itinerario Italiae (cap. 7. pag. 168) ein Stück derjenigen Land-Charte herauß zunehmen/ so wird man den unterscheid so viel besser ersehen können:
[Abbildung]
a. Villae Luculli Situs, juxta Zeilerum, qui L. Lucullum subintelligit: Villa verò M. Luculli Autorem alium. Hodie Specula in Summo; de quâ confer Pflaumerum part: 2. Mercur. Ital. Pag. 98. 99.
b. Theatrum Miseni.
c. Circus Baulis.
d. Villa Pompeji.
e. Lacus Avernus.
f. Mare Mortuum.
g. Centum Cellae.
h. Villa Caesaris.
i. Piscina Mirabilis.
k. Villa Luculliana, juxta dictum Autorem alium.
l. Bajae.
m. Situs Montis Cinerum Novi, & Academiae Ciceronis.
n. Pozzuolo, vel Puteoli.
o. Amphitheatrum.
§. 7. Dem aber sey/ wie ihm wolle/ an welchem Orthe auch des lustigen Neapolitanischen districts, das Land- und Lust-Hauß L. Luculli mag gelegen haben; so steht zu mercken/ das Er in kurtz-vorhin-erwehnte/ von dem Meer eingeleitete/ Fisch-hälder/ welche der Plutarchus Diaetas Marinas nennet/ über dieses noch gantze Vivaria, oder grosse versammlungen Austern und Perlen-Muscheln hinein gelegt/ hiemit sie sich darin vermehrend/ seinem wollüstigen mund nie gebrechen möchten. Welche arth/ Austern zuhägen/ zu allererst Sergius Orata, nach Plinii (lib. 9. c. 54.) erzehlung/ erfunden haben soll/ ebener Massen/ als Fulvius Hirpinus (vid. Plin. ibid. c. 56.) der Anfänger gewesen/ auff grün-uñ trockenem Lande/ von allerhand Garten-Schnecken Vivaria, Schnecken-gehäge/ oder Schnecken-Stüttereyen zu halten; wie noch heutiges Tages/ in einigen Orthen Teutschlands/ gebräuchlich ist.
§. 8. Und/ daß er nicht minder auch absonderliche Ornithotrophea oder Vogel-Häuser gehabt erscheint aus diesen Worten Plutarchi: Pompejus aegrotans, cùm praecepisset Medicus ei, ut Turdo vesceretur, negarent autem servi, aestivo Tempore eos usquam, nisi in Luculli Vivariis reperiri, prohibuit inde peti; ob schon Pompeji Land-Gut nicht weit von des Luculli war gelegen.
§. 9. Dahin verfügte Er sich nun/ nachdem Er der Ehren voll/ nach Glücklich-geendigtem Kriege sich entschloß/ einer sanfftern Lebensarth zugeniessen; und senckete den Rest seiner Jahre in tausend Wollüste ein/ so/ das dem Catoni, seinem sonst guten Freund/ diß thun sehr miß-gefiel. Und sol folgender Zeit/ wie Zeilerus (d. Ital. c. 7. membr. 16. p. 167. b.) anmerckung thut bey diesem/ des Luculli, Land-Gut/ ein Städtlein erbauet worden seyn/ so man daher Lucullanum genennet habe: davon aber kaum etliche Ruinae noch zu finden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |