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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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steinische Schlag- oder Schlack-Mäve. Ferner / Eiß- und Paradieß-Vögel; von welchen (Paradieß-Vögeln) Pflaumerus beyfügt/ das die Weiblein auf dem Rücken der Mänlein nisten/ und beyderseits keine Füsse haben sollen; welches letzte aber nunmehr gnungsam bekant ist/ daß es falsch sey: Ein Meer-Specht mit gläntzenden rothen Federn auß America; zwey länglichte Hahnen Eyer: Allrann (Mandragorae radix) beyderley Gattung von Natur gebildet/ wers glauben wil: Magnet auß der Insul Ilva; worunter er nicht ebengemeinen Eisenzieher/ sondern den weissen Magnet, oder weissen Calamit, dessen Boethius (d. Lapid. &amp; Gem. lib. 2. cap. 255.) gedenckt/ und ich unter meinen Sachen ein Stücklein habe/ vielleicht verstehet/ gebrochen in erwehnter Insul Ilva/ die sonst Elba genendt/ in dem Tyrrhenischen oder Unter-Meer/ der Stadt Plumbino (Piombino) gleich über/ in der fronte Hetruriens, und des Kirchen-Stats/ von weiten gleichsam zwischen Rom und Pisa liegend/ von zeilero (Ital. c. I. p. 10 b.) als eine/ da Eisen/ Zinn/ Bley/ Schwefel/ und anders dergleichen zufinden sey/ gerühmet wird.

§. 3. Imgleichen und ferner berichtet Pflaumerus (l. d. p. 61.) von Imperati Raritäten-Gemach / daß daselbst von Ihm observirt worden wären; ein zwar-kleiner/ jedoch an Kräfften so viel stärckerer AEthiopischer Magnet/ an dem diß sonderlich zu mercken/ daß Er ein schwer stück Eisen (pag. 63.) nicht an sich hält/ es seye dann beyden eine halbe/ von Ertz gebildete / hole Kugel darzwischen gefüget/ sc. Papier von Schilff; wie auch ein anderes/ beyden Indianern übliches/ von Seide; item von Baum-Rinde/ mit Japanischen Buchstaben; und wiederumb ein anders von Palmen-Blättern/ mit Egytischen Characteren bezeichnet; Longobardische alte Schrifft auff Papier; eine Indianische (trockne) Tinte; gewachsen Silber; ein Erystall/ Wasser in sich haltende/ bergleichen sonst auch Cardanus (d. subtilit. lib. 7.) sol gesehen haben / sc. (pag. 63.) Ein unverbrennlicher dünner Faden von Amiantho, Asbesto, oder Stein-Flachs / davon Pflaumerus (pag. 46.) mit mit mehrern zulesen; ein stücke steinern Holtz darauß man Feur schlagen kan; ein gläntzend/ steinern Messer/ bey den Juden zur Beschneidung dienlich/ und bey den Indianern zu abhauung der Bäume gebraucht.

§. 4. Nochmehr; Ceratites oder Bocks-Horn-Stein/ (p. 64. 65.) so sonst Cornu Ammonis genenner wird; eine in Stein verwandelte höltzerne Taffel; und ebenfalls ein Krebs/ Schwamm / (Fungus) Netze/ und Nuß von Steine; dergleichen Cörper Pflaumerus [pag. 66. ] vermeynt/ daß Imperatus dieselbigen aus deme/ von Neapolis unfern gelegenen/ Fluß Silaro vielleicht bekommen haben möge.

Das X. Capitel.

Ein mehrers von Demselben; und seinem Sohn/ Francisco Imperato.

§. 1.

WIr fahren weiter fort; und wollen erwegen/ was andere glaubwürdige Scribenten mehr/ von seiner/ deß Imperati, so wol Person/ als Raritäten-Kammer/ für nachricht geben.

§. 2. Derhalben am allermeisten finde ich/ daß der Edle Herr Fabius Columna, von dessen Curiosität absonderlich und außführliche Abhandelung bereits oben/ im 6ten Capitel dieses Tractats geschehen/ ihm sehr hoch affectionirt gewesen/ und von solchem seinem lobwürdigen Beginnen/ gar rühmlich gesprochen hat. Denn/ nach dem er in dem feinen Tractat de Purpura (cap. II. §. 4.) es ein Amplissimum oder weitläufftiges Museum intitulirt, und berichtet hatte / daß daselbst vielerley Arth steinerne/ an Figur einem Ochsenhertz beykommende Conchae, Bucardia genennet/ anzutreffen seyen; nennt Er (cap. 12. §. 5.) den Imperatum einen hochgelehrten Mann/ und gedachtes Museum einen gnungsam erfülten Schatz aller natürlichen Dinge; auß welchem er auch eine Concham Anomiam oder Muschel mit ungleichen Schalen/ notirt, und abgezeichnet darstellt: dergestalt er dann auch cap. 14. sonst noch eine andere Arih von solchen irregulier-Muscheln/ eben aus demselben Museo gehabt: welches er ferner [cap. 15. §. 2. ] nennet einen reichsten Vorrath Promtuarium der Natur und darauß eine andere/ in Stein verhartete/ Concham Anomiam [fremdsprachliches Material] striatam, beybringt.

§. 3. Folgends/ cap. 16. §. 5.) nennt er ihn selbst einen reichesten Promum, oder hervorgeber natürlicher Dinge: und bringt deßhalben einen mit Crystallen durchwachsenen Steinernen Muschel-Kern/ nuter dem Nahmen Conchae Fasciatae, gemmea concretione repletae, hervor/ mit vermelden/ das viel andere dergleichen Stein-Gewächse mehr/ und allerhand steinerne Muscheln/ Schnecken/ Buccina, oder so genannte Blas-Hörner/ die Perlenmutter/ ja ein Fuß und Klau/ und andere Glieder von vierfüssigen Thieren/ daselbst gewesen sein.

steinische Schlag- oder Schlack-Mäve. Ferner / Eiß- und Paradieß-Vögel; von welchen (Paradieß-Vögeln) Pflaumerus beyfügt/ das die Weiblein auf dem Rücken der Mänlein nisten/ und beyderseits keine Füsse haben sollen; welches letzte aber nunmehr gnungsam bekant ist/ daß es falsch sey: Ein Meer-Specht mit gläntzenden rothen Federn auß America; zwey länglichte Hahnen Eyer: Allrann (Mandragorae radix) beyderley Gattung von Natur gebildet/ wers glauben wil: Magnet auß der Insul Ilva; worunter er nicht ebengemeinen Eisenzieher/ sondern den weissen Magnet, oder weissen Calamit, dessen Boëthius (d. Lapid. &amp; Gem. lib. 2. cap. 255.) gedenckt/ und ich unter meinen Sachen ein Stücklein habe/ vielleicht verstehet/ gebrochen in erwehnter Insul Ilva/ die sonst Elba genendt/ in dem Tyrrhenischen oder Unter-Meer/ der Stadt Plumbino (Piombino) gleich über/ in der fronte Hetruriens, und des Kirchen-Stats/ von weiten gleichsam zwischen Rom und Pisa liegend/ von zeilero (Ital. c. I. p. 10 b.) als eine/ da Eisen/ Zinn/ Bley/ Schwefel/ und anders dergleichen zufinden sey/ gerühmet wird.

§. 3. Imgleichen und ferner berichtet Pflaumerus (l. d. p. 61.) von Imperati Raritäten-Gemach / daß daselbst von Ihm observirt worden wären; ein zwar-kleiner/ jedoch an Kräfften so viel stärckerer AEthiopischer Magnet/ an dem diß sonderlich zu mercken/ daß Er ein schwer stück Eisen (pag. 63.) nicht an sich hält/ es seye dann beyden eine halbe/ von Ertz gebildete / hole Kugel darzwischen gefüget/ sc. Papier von Schilff; wie auch ein anderes/ beyden Indianern übliches/ von Seide; item von Baum-Rinde/ mit Japanischen Buchstaben; und wiederumb ein anders von Palmen-Blättern/ mit Egytischen Characteren bezeichnet; Longobardische alte Schrifft auff Papier; eine Indianische (trockne) Tinte; gewachsen Silber; ein Erystall/ Wasser in sich haltende/ bergleichen sonst auch Cardanus (d. subtilit. lib. 7.) sol gesehen haben / sc. (pag. 63.) Ein unverbrennlicher dünner Faden von Amiantho, Asbesto, oder Stein-Flachs / davon Pflaumerus (pag. 46.) mit mit mehrern zulesen; ein stücke steinern Holtz darauß man Feur schlagen kan; ein gläntzend/ steinern Messer/ bey den Juden zur Beschneidung dienlich/ und bey den Indianern zu abhauung der Bäume gebraucht.

§. 4. Nochmehr; Ceratites oder Bocks-Horn-Stein/ (p. 64. 65.) so sonst Cornu Ammonis genenner wird; eine in Stein verwandelte höltzerne Taffel; und ebenfalls ein Krebs/ Schwamm / (Fungus) Netze/ und Nuß von Steine; dergleichen Cörper Pflaumerus [pag. 66. ] vermeynt/ daß Imperatus dieselbigen aus deme/ von Neapolis unfern gelegenen/ Fluß Silaro vielleicht bekommen haben möge.

Das X. Capitel.

Ein mehrers von Demselben; und seinem Sohn/ Francisco Imperato.

§. 1.

WIr fahren weiter fort; und wollen erwegen/ was andere glaubwürdige Scribenten mehr/ von seiner/ deß Imperati, so wol Person/ als Raritäten-Kammer/ für nachricht geben.

§. 2. Derhalben am allermeisten finde ich/ daß der Edle Herr Fabius Columna, von dessen Curiosität absonderlich und außführliche Abhandelung bereits oben/ im 6ten Capitel dieses Tractats geschehen/ ihm sehr hoch affectionirt gewesen/ und von solchem seinem lobwürdigen Beginnen/ gar rühmlich gesprochen hat. Denn/ nach dem er in dem feinen Tractat de Purpurâ (cap. II. §. 4.) es ein Amplissimum oder weitläufftiges Musèum intitulirt, und berichtet hatte / daß daselbst vielerley Arth steinerne/ an Figur einem Ochsenhertz beykommende Conchae, Bucardia genennet/ anzutreffen seyen; nennt Er (cap. 12. §. 5.) den Imperatum einen hochgelehrten Mann/ und gedachtes Musèum einen gnungsam erfülten Schatz aller natürlichen Dinge; auß welchem er auch eine Concham Anomiam oder Muschel mit ungleichen Schalen/ notirt, und abgezeichnet darstellt: dergestalt er dann auch cap. 14. sonst noch eine andere Arih von solchen irregulier-Muscheln/ eben aus demselben Musèo gehabt: welches er ferner [cap. 15. §. 2. ] nennet einen reichsten Vorrath Promtuarium der Natur und darauß eine andere/ in Stein verhartete/ Concham Anomiam [fremdsprachliches Material] striatam, beybringt.

§. 3. Folgends/ cap. 16. §. 5.) nennt er ihn selbst einen reichesten Promum, oder hervorgeber natürlicher Dinge: und bringt deßhalben einen mit Crystallen durchwachsenen Steinernen Muschel-Kern/ nuter dem Nahmen Conchae Fasciatae, gemmea concretione repletae, hervor/ mit vermelden/ das viel andere dergleichen Stein-Gewächse mehr/ und allerhand steinerne Muscheln/ Schnecken/ Buccina, oder so genannte Blas-Hörner/ die Perlenmutter/ ja ein Fuß und Klau/ und andere Glieder von vierfüssigen Thieren/ daselbst gewesen sein.

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steinische Schlag- oder Schlack-Mäve. Ferner      / Eiß- und Paradieß-Vögel; von welchen (Paradieß-Vögeln) Pflaumerus beyfügt/ das die Weiblein       auf dem Rücken der Mänlein nisten/ und beyderseits keine Füsse haben sollen; welches letzte       aber nunmehr gnungsam bekant ist/ daß es falsch sey: Ein Meer-Specht mit gläntzenden rothen       Federn auß America; zwey länglichte Hahnen Eyer: Allrann (Mandragorae radix) beyderley Gattung       von Natur gebildet/ wers glauben wil: Magnet auß der Insul Ilva; worunter er nicht       ebengemeinen Eisenzieher/ sondern den weissen Magnet, oder weissen Calamit, dessen Boëthius       (d. Lapid. &amp;amp; Gem. lib. 2. cap. 255.) gedenckt/ und ich unter meinen Sachen ein       Stücklein habe/ vielleicht verstehet/ gebrochen in erwehnter Insul Ilva/ die sonst Elba       genendt/ in dem Tyrrhenischen oder Unter-Meer/ der Stadt Plumbino (Piombino) gleich über/ in       der fronte Hetruriens, und des Kirchen-Stats/ von weiten gleichsam zwischen Rom und Pisa       liegend/ von zeilero (Ital. c. I. p. 10 b.) als eine/ da Eisen/ Zinn/ Bley/ Schwefel/ und       anders dergleichen zufinden sey/ gerühmet wird.</p>
        <p>§. 3. Imgleichen und ferner berichtet Pflaumerus (l. d. p. 61.) von Imperati Raritäten-Gemach      / daß daselbst von Ihm observirt worden wären; ein zwar-kleiner/ jedoch an Kräfften so viel       stärckerer AEthiopischer Magnet/ an dem diß sonderlich zu mercken/ daß Er ein schwer stück       Eisen (pag. 63.) nicht an sich hält/ es seye dann beyden eine halbe/ von Ertz gebildete /       hole Kugel darzwischen gefüget/ sc. Papier von Schilff; wie auch ein anderes/ beyden       Indianern übliches/ von Seide; item von Baum-Rinde/ mit Japanischen Buchstaben; und wiederumb       ein anders von Palmen-Blättern/ mit Egytischen Characteren bezeichnet; Longobardische alte       Schrifft auff Papier; eine Indianische (trockne) Tinte; gewachsen Silber; ein Erystall/ Wasser       in sich haltende/ bergleichen sonst auch Cardanus (d. subtilit. lib. 7.) sol gesehen haben /       sc. (pag. 63.) Ein unverbrennlicher dünner Faden von Amiantho, Asbesto, oder Stein-Flachs /       davon Pflaumerus (pag. 46.) mit mit mehrern zulesen; ein stücke steinern Holtz darauß man Feur       schlagen kan; ein gläntzend/ steinern Messer/ bey den Juden zur Beschneidung dienlich/ und       bey den Indianern zu abhauung der Bäume gebraucht.</p>
        <p>§. 4. Nochmehr; Ceratites oder Bocks-Horn-Stein/ (p. 64. 65.) so sonst Cornu Ammonis       genenner wird; eine in Stein verwandelte höltzerne Taffel; und ebenfalls ein Krebs/ Schwamm /       (Fungus) Netze/ und Nuß von Steine; dergleichen Cörper Pflaumerus [pag. 66. ] vermeynt/ daß       Imperatus dieselbigen aus deme/ von Neapolis unfern gelegenen/ Fluß Silaro vielleicht       bekommen haben möge.</p>
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        <p>WIr fahren weiter fort; und wollen erwegen/ was andere glaubwürdige Scribenten mehr/ von       seiner/ deß Imperati, so wol Person/ als Raritäten-Kammer/ für nachricht geben.</p>
        <p>§. 2. Derhalben am allermeisten finde ich/ daß der Edle Herr Fabius Columna, von dessen       Curiosität absonderlich und außführliche Abhandelung bereits oben/ im 6ten Capitel dieses       Tractats geschehen/ ihm sehr hoch affectionirt gewesen/ und von solchem seinem lobwürdigen       Beginnen/ gar rühmlich gesprochen hat. Denn/ nach dem er in dem feinen Tractat de Purpurâ       (cap. II. §. 4.) es ein Amplissimum oder weitläufftiges Musèum intitulirt, und berichtet hatte      / daß daselbst vielerley Arth steinerne/ an Figur einem Ochsenhertz beykommende Conchae,       Bucardia genennet/ anzutreffen seyen; nennt Er (cap. 12. §. 5.) den Imperatum einen       hochgelehrten Mann/ und gedachtes Musèum einen gnungsam erfülten Schatz aller natürlichen       Dinge; auß welchem er auch eine Concham Anomiam oder Muschel mit ungleichen Schalen/ notirt,       und abgezeichnet darstellt: dergestalt er dann auch cap. 14. sonst noch eine andere Arih von       solchen irregulier-Muscheln/ eben aus demselben Musèo gehabt: welches er ferner [cap. 15. §.       2. ] nennet einen reichsten Vorrath Promtuarium der Natur und darauß eine andere/ in Stein       verhartete/ Concham Anomiam <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> striatam, beybringt.</p>
        <p>§. 3. Folgends/ cap. 16. §. 5.) nennt er ihn selbst einen reichesten Promum, oder       hervorgeber natürlicher Dinge: und bringt deßhalben einen mit Crystallen durchwachsenen       Steinernen Muschel-Kern/ nuter dem Nahmen Conchae Fasciatae, gemmea concretione repletae,       hervor/ mit vermelden/ das viel andere dergleichen Stein-Gewächse mehr/ und allerhand       steinerne Muscheln/ Schnecken/ Buccina, oder so genannte Blas-Hörner/ die Perlenmutter/ ja       ein Fuß und Klau/ und andere Glieder von vierfüssigen Thieren/ daselbst gewesen sein.</p>
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[72/0648] steinische Schlag- oder Schlack-Mäve. Ferner / Eiß- und Paradieß-Vögel; von welchen (Paradieß-Vögeln) Pflaumerus beyfügt/ das die Weiblein auf dem Rücken der Mänlein nisten/ und beyderseits keine Füsse haben sollen; welches letzte aber nunmehr gnungsam bekant ist/ daß es falsch sey: Ein Meer-Specht mit gläntzenden rothen Federn auß America; zwey länglichte Hahnen Eyer: Allrann (Mandragorae radix) beyderley Gattung von Natur gebildet/ wers glauben wil: Magnet auß der Insul Ilva; worunter er nicht ebengemeinen Eisenzieher/ sondern den weissen Magnet, oder weissen Calamit, dessen Boëthius (d. Lapid. &amp; Gem. lib. 2. cap. 255.) gedenckt/ und ich unter meinen Sachen ein Stücklein habe/ vielleicht verstehet/ gebrochen in erwehnter Insul Ilva/ die sonst Elba genendt/ in dem Tyrrhenischen oder Unter-Meer/ der Stadt Plumbino (Piombino) gleich über/ in der fronte Hetruriens, und des Kirchen-Stats/ von weiten gleichsam zwischen Rom und Pisa liegend/ von zeilero (Ital. c. I. p. 10 b.) als eine/ da Eisen/ Zinn/ Bley/ Schwefel/ und anders dergleichen zufinden sey/ gerühmet wird. §. 3. Imgleichen und ferner berichtet Pflaumerus (l. d. p. 61.) von Imperati Raritäten-Gemach / daß daselbst von Ihm observirt worden wären; ein zwar-kleiner/ jedoch an Kräfften so viel stärckerer AEthiopischer Magnet/ an dem diß sonderlich zu mercken/ daß Er ein schwer stück Eisen (pag. 63.) nicht an sich hält/ es seye dann beyden eine halbe/ von Ertz gebildete / hole Kugel darzwischen gefüget/ sc. Papier von Schilff; wie auch ein anderes/ beyden Indianern übliches/ von Seide; item von Baum-Rinde/ mit Japanischen Buchstaben; und wiederumb ein anders von Palmen-Blättern/ mit Egytischen Characteren bezeichnet; Longobardische alte Schrifft auff Papier; eine Indianische (trockne) Tinte; gewachsen Silber; ein Erystall/ Wasser in sich haltende/ bergleichen sonst auch Cardanus (d. subtilit. lib. 7.) sol gesehen haben / sc. (pag. 63.) Ein unverbrennlicher dünner Faden von Amiantho, Asbesto, oder Stein-Flachs / davon Pflaumerus (pag. 46.) mit mit mehrern zulesen; ein stücke steinern Holtz darauß man Feur schlagen kan; ein gläntzend/ steinern Messer/ bey den Juden zur Beschneidung dienlich/ und bey den Indianern zu abhauung der Bäume gebraucht. §. 4. Nochmehr; Ceratites oder Bocks-Horn-Stein/ (p. 64. 65.) so sonst Cornu Ammonis genenner wird; eine in Stein verwandelte höltzerne Taffel; und ebenfalls ein Krebs/ Schwamm / (Fungus) Netze/ und Nuß von Steine; dergleichen Cörper Pflaumerus [pag. 66. ] vermeynt/ daß Imperatus dieselbigen aus deme/ von Neapolis unfern gelegenen/ Fluß Silaro vielleicht bekommen haben möge. Das X. Capitel. Ein mehrers von Demselben; und seinem Sohn/ Francisco Imperato. §. 1. WIr fahren weiter fort; und wollen erwegen/ was andere glaubwürdige Scribenten mehr/ von seiner/ deß Imperati, so wol Person/ als Raritäten-Kammer/ für nachricht geben. §. 2. Derhalben am allermeisten finde ich/ daß der Edle Herr Fabius Columna, von dessen Curiosität absonderlich und außführliche Abhandelung bereits oben/ im 6ten Capitel dieses Tractats geschehen/ ihm sehr hoch affectionirt gewesen/ und von solchem seinem lobwürdigen Beginnen/ gar rühmlich gesprochen hat. Denn/ nach dem er in dem feinen Tractat de Purpurâ (cap. II. §. 4.) es ein Amplissimum oder weitläufftiges Musèum intitulirt, und berichtet hatte / daß daselbst vielerley Arth steinerne/ an Figur einem Ochsenhertz beykommende Conchae, Bucardia genennet/ anzutreffen seyen; nennt Er (cap. 12. §. 5.) den Imperatum einen hochgelehrten Mann/ und gedachtes Musèum einen gnungsam erfülten Schatz aller natürlichen Dinge; auß welchem er auch eine Concham Anomiam oder Muschel mit ungleichen Schalen/ notirt, und abgezeichnet darstellt: dergestalt er dann auch cap. 14. sonst noch eine andere Arih von solchen irregulier-Muscheln/ eben aus demselben Musèo gehabt: welches er ferner [cap. 15. §. 2. ] nennet einen reichsten Vorrath Promtuarium der Natur und darauß eine andere/ in Stein verhartete/ Concham Anomiam _ striatam, beybringt. §. 3. Folgends/ cap. 16. §. 5.) nennt er ihn selbst einen reichesten Promum, oder hervorgeber natürlicher Dinge: und bringt deßhalben einen mit Crystallen durchwachsenen Steinernen Muschel-Kern/ nuter dem Nahmen Conchae Fasciatae, gemmea concretione repletae, hervor/ mit vermelden/ das viel andere dergleichen Stein-Gewächse mehr/ und allerhand steinerne Muscheln/ Schnecken/ Buccina, oder so genannte Blas-Hörner/ die Perlenmutter/ ja ein Fuß und Klau/ und andere Glieder von vierfüssigen Thieren/ daselbst gewesen sein.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/648>, abgerufen am 22.11.2024.