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Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

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terschiedene Ursachentragt uns der Italiänische Scribent, Vincentius Cantari vor d. Imaginib. deor. pag. 325. 327. und mahlet die Virilia dabey ab/ die mitten auß der Vorder-Seiten das viereckes/ hervor gestanden.

§. 6. Hermae Pentelici wurden genennet/ absonderlich solche kleine Mercurialische Statuen oder Götzen/ die ex Marmore Pentelico gemacht/ wie Paulus Manutius (Commentar. ad Epist. 6.) auß dem Suida und Aldrovandus (lib 4. Mus. Metall. cap. 57. pag. 774.) auß Petro Crinito, lehrt; inmassen dergleichen Dinge unzehlich viel von den Heyden wurden gemacht/ bald auß lauter Marmel/ bald unten auß Marmel/ oben mit Metallinen Köpffen/ wie einige dem Ciceroni gekauffte/ und ihm deß wegen so viel angenehmer gewesen.

§. 7. Signa Megarica wurden Sie auch intituliret/ von Megara, der Griechischen Stadt / unfern von Athen gelegen/ woselbst Sie am meisten gemachet worden/ als in der Haupt-Stadt desselbigen Gebiethes/ oder Theils/ der Helladi zugehörig.

§. 8. Hermeraclae aber so viel/ als deß Mercurii und Herculis Bilder zusammen/ wie Manutius (ad Ep. 8.) gar bequam erkläret. Und dieß um so vielmehr/ weil nicht allein Mercurius, sondern viel andere Abgötter mehr/ auff eben solche viereckete Manier gebildet worden. Ja/ gedachter Cartari wil (pag. 328.) behaupten/ daß Mercurius und Hercules wol einerley gewesen; also schreibend: Se non fu Hercule il medesimo, che Mercurio, ben fu da lui poco differente.

§. 9. Ob aber und was für Delicatezzen sonst erwehnter Cicero auff seinen Land-Gütern hin und wieder/ sonderlich auf seiner Academie oder Puteolano gehabt/ welche seine Schul/ mit darzu-gehörigen Wäldlein/ Sommer-Laube/ Gallerien/ und Bibliotheck/ mittelen weges gelegen war gegen das Neapolitanische hin/ am See-Gestäde/ da man vom See Averno nach Pozzuol reiset / ja dichte am Wasser/ so daß Er vom Fenster hinab die Fische zur Lust speisen und fangen können; diß gehöret eigentlich nicht hieher/ und kan davon Herr Sandys in seiner (verdeutschten Reise-Beschreibung pag. 580. und 581.) wie auch von dem dabey Anno 1538. in einer Nacht schädlich entstandenen Aschberge/ so Mons Novus genennt wird/ Pflaumerus (part. 2. Merc. Ital. pag. 87. seq.) und nach Ihm Zeilerus (d. Ital. cap. 7. p. 169. b.) besehen werden. Unterdessen ist oben in der Figur des dritten Capitels/ unter dem litera m. ohngefehr die Situation gedachten Asch-Berges/ und Ciceronis Schul angedentet worden.

Das XV. Capitel.

Von den Vogel-Häusern Luculli, zu Frascati, ausserhalb Rom.

§. 1.

ZUletzt finde ich auch/ daß gleich wie Lucullus, im Neapolitanischen ein köstlich Land-Hauß gehabt/ davon oben gedacht; also nicht zwar inn-jedoch unfern und ausserhalb Rom/ ohngefähr 12. Italiänische/ oder zwey und eine halbe teutsche Meilen davon/ über dieses noch/ in oder an dem Städtlein Frascati, so am Fuß des Berges Apennini liegt/ ein gleich fals-berühmtes Lust-Hauß/ und in demselben allerhand Ergötzligkeiten/ absonderlich aber grosse Vogel-Häuser gehabt/ die Ornithones auß dem Griechischen/ oder Uccelliere nachgehends auff Italiänisch / etwas deutlicher aber Ornithotrophea oder Aviaria genennet werden; und diese/ nach Aussage deß Autoris deß Ritratto di Roma Antica (pag. 105.) so groß/ daß Lucullus unter eben demselbigen Dach/ da Er sein Taffel-Gemach/ und in demselben zum offtersten die schönsten Gerichte von gebratenen Vögeln gehabt/ zugleich umb die Fenster herumb fliegen und schwimmen können sehen / mancherley Arthen lebendiger so wol Lufft-als Wasser-Vögel/ wie M. Varro berichten solle/ und zu dem Ende Joh. Meursius (de Luxu Romanorum, cap. 15. fin.) conferirt werden kan.

§. 2. Der gantz-fleissige durchsucher Italiens, Joh. Henricus von Pflaumern/ gedencket auch (part. 2. Mercur. Ital. pag. 2.) dieses/ nach Frascati gehörigen/ Lucullanischen Herrn-Hofes: und sollen dergleichen Aviaria zu erst zu Brindisi (vor alters Brundusium genennt) in Calabrien von M. Laelio Strabone, Ritter-Ordens/ erfunden sein/ wie Plinius (lib. 10. c. 50.) meldung thut; dem hernach/ nach D. Casp. Schwenckselds Anzeigung (lib. I. Theriotroph. Siles. Pag. 2.) M. Varro, Lucullus, und andre gefolget haben.

ENDE.

terschiedene Ursachentragt uns der Italiänische Scribent, Vincentius Cantari vor d. Imaginib. deor. pag. 325. 327. und mahlet die Virilia dabey ab/ die mitten auß der Vorder-Seiten das viereckes/ hervor gestanden.

§. 6. Hermae Pentelici wurden genennet/ absonderlich solche kleine Mercurialische Statuen oder Götzen/ die ex Marmore Pentelico gemacht/ wie Paulus Manutius (Commentar. ad Epist. 6.) auß dem Suidâ und Aldrovandus (lib 4. Mus. Metall. cap. 57. pag. 774.) auß Petro Crinito, lehrt; inmassen dergleichen Dinge unzehlich viel von den Heyden wurden gemacht/ bald auß lauter Marmel/ bald unten auß Marmel/ oben mit Metallinen Köpffen/ wie einige dem Ciceroni gekauffte/ und ihm deß wegen so viel angenehmer gewesen.

§. 7. Signa Megarica wurden Sie auch intituliret/ von Megarâ, der Griechischen Stadt / unfern von Athen gelegen/ woselbst Sie am meisten gemachet worden/ als in der Haupt-Stadt desselbigen Gebiethes/ oder Theils/ der Helladi zugehörig.

§. 8. Hermeraclae aber so viel/ als deß Mercurii und Herculis Bilder zusammen/ wie Manutius (ad Ep. 8.) gar bequam erkläret. Und dieß um so vielmehr/ weil nicht allein Mercurius, sondern viel andere Abgötter mehr/ auff eben solche viereckete Manier gebildet worden. Ja/ gedachter Cartari wil (pag. 328.) behaupten/ daß Mercurius und Hercules wol einerley gewesen; also schreibend: Se non fù Hercule il medesimo, che Mercurio, ben fù da lui poco differente.

§. 9. Ob aber und was für Delicatezzen sonst erwehnter Cicero auff seinen Land-Gütern hin und wieder/ sonderlich auf seiner Academie oder Puteolano gehabt/ welche seine Schul/ mit darzu-gehörigen Wäldlein/ Sommer-Laube/ Gallerien/ und Bibliotheck/ mittelen weges gelegen war gegen das Neapolitanische hin/ am See-Gestäde/ da man vom See Averno nach Pozzuol reiset / ja dichte am Wasser/ so daß Er vom Fenster hinab die Fische zur Lust speisen und fangen können; diß gehöret eigentlich nicht hieher/ und kan davon Herr Sandys in seiner (verdeutschten Reise-Beschreibung pag. 580. und 581.) wie auch von dem dabey Anno 1538. in einer Nacht schädlich entstandenen Aschberge/ so Mons Novus genennt wird/ Pflaumerus (part. 2. Merc. Ital. pag. 87. seq.) und nach Ihm Zeilerus (d. Ital. cap. 7. p. 169. b.) besehen werden. Unterdessen ist oben in der Figur des dritten Capitels/ unter dem literâ m. ohngefehr die Situation gedachten Asch-Berges/ und Ciceronis Schul angedentet worden.

Das XV. Capitel.

Von den Vogel-Häusern Luculli, zu Frascati, ausserhalb Rom.

§. 1.

ZUletzt finde ich auch/ daß gleich wie Lucullus, im Neapolitanischen ein köstlich Land-Hauß gehabt/ davon oben gedacht; also nicht zwar inn-jedoch unfern und ausserhalb Rom/ ohngefähr 12. Italiänische/ oder zwey und eine halbe teutsche Meilen davon/ über dieses noch/ in oder an dem Städtlein Frascati, so am Fuß des Berges Apennini liegt/ ein gleich fals-berühmtes Lust-Hauß/ und in demselben allerhand Ergötzligkeiten/ absonderlich aber grosse Vogel-Häuser gehabt/ die Ornithones auß dem Griechischen/ oder Uccelliere nachgehends auff Italiänisch / etwas deutlicher aber Ornithotrophèa oder Aviaria genennet werden; und diese/ nach Aussage deß Autoris deß Ritratto di Roma Antica (pag. 105.) so groß/ daß Lucullus unter eben demselbigen Dach/ da Er sein Taffel-Gemach/ und in demselben zum offtersten die schönsten Gerichte von gebratenen Vögeln gehabt/ zugleich umb die Fenster herumb fliegen und schwimmen können sehen / mancherley Arthen lebendiger so wol Lufft-als Wasser-Vögel/ wie M. Varro berichten solle/ und zu dem Ende Joh. Meursius (de Luxu Romanorum, cap. 15. fin.) conferirt werden kan.

§. 2. Der gantz-fleissige durchsucher Italiens, Joh. Henricus von Pflaumern/ gedencket auch (part. 2. Mercur. Ital. pag. 2.) dieses/ nach Frascati gehörigen/ Lucullanischen Herrn-Hofes: und sollen dergleichen Aviaria zu erst zu Brindisi (vor alters Brundusium genennt) in Calabrien von M. Laelio Strabone, Ritter-Ordens/ erfunden sein/ wie Plinius (lib. 10. c. 50.) meldung thut; dem hernach/ nach D. Casp. Schwenckselds Anzeigung (lib. I. Theriotroph. Siles. Pag. 2.) M. Varro, Lucullus, und andre gefolget haben.

ENDE.

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        <p>§. 6. Hermae Pentelici wurden genennet/ absonderlich solche kleine Mercurialische Statuen       oder Götzen/ die ex Marmore Pentelico gemacht/ wie Paulus Manutius (Commentar. ad Epist. 6.)       auß dem Suidâ und Aldrovandus (lib 4. Mus. Metall. cap. 57. pag. 774.) auß Petro Crinito,       lehrt; inmassen dergleichen Dinge unzehlich viel von den Heyden wurden gemacht/ bald auß       lauter Marmel/ bald unten auß Marmel/ oben mit Metallinen Köpffen/ wie einige dem Ciceroni       gekauffte/ und ihm deß wegen so viel angenehmer gewesen.</p>
        <p>§. 7. Signa Megarica wurden Sie auch intituliret/ von Megarâ, der Griechischen Stadt /       unfern von Athen gelegen/ woselbst Sie am meisten gemachet worden/ als in der Haupt-Stadt       desselbigen Gebiethes/ oder Theils/ der Helladi zugehörig.</p>
        <p>§. 8. Hermeraclae aber so viel/ als deß Mercurii und Herculis Bilder zusammen/ wie Manutius       (ad Ep. 8.) gar bequam erkläret. Und dieß um so vielmehr/ weil nicht allein Mercurius, sondern       viel andere Abgötter mehr/ auff eben solche viereckete Manier gebildet worden. Ja/ gedachter       Cartari wil (pag. 328.) behaupten/ daß Mercurius und Hercules wol einerley gewesen; also       schreibend: Se non fù Hercule il medesimo, che Mercurio, ben fù da lui poco differente.</p>
        <p>§. 9. Ob aber und was für Delicatezzen sonst erwehnter Cicero auff seinen Land-Gütern hin und       wieder/ sonderlich auf seiner Academie oder Puteolano gehabt/ welche seine Schul/ mit       darzu-gehörigen Wäldlein/ Sommer-Laube/ Gallerien/ und Bibliotheck/ mittelen weges gelegen       war gegen das Neapolitanische hin/ am See-Gestäde/ da man vom See Averno nach Pozzuol reiset      / ja dichte am Wasser/ so daß Er vom Fenster hinab die Fische zur Lust speisen und fangen       können; diß gehöret eigentlich nicht hieher/ und kan davon Herr Sandys in seiner       (verdeutschten Reise-Beschreibung pag. 580. und 581.) wie auch von dem dabey Anno 1538. in       einer Nacht schädlich entstandenen Aschberge/ so Mons Novus genennt wird/ Pflaumerus (part.       2. Merc. Ital. pag. 87. seq.) und nach Ihm Zeilerus (d. Ital. cap. 7. p. 169. b.) besehen       werden. Unterdessen ist oben in der Figur des dritten Capitels/ unter dem literâ m. ohngefehr       die Situation gedachten Asch-Berges/ und Ciceronis Schul angedentet worden.</p>
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        <p>ZUletzt finde ich auch/ daß gleich wie Lucullus, im Neapolitanischen ein köstlich Land-Hauß       gehabt/ davon oben gedacht; also nicht zwar inn-jedoch unfern und ausserhalb Rom/ ohngefähr       12. Italiänische/ oder zwey und eine halbe teutsche Meilen davon/ über dieses noch/ in oder       an dem Städtlein Frascati, so am Fuß des Berges Apennini liegt/ ein gleich fals-berühmtes       Lust-Hauß/ und in demselben allerhand Ergötzligkeiten/ absonderlich aber grosse Vogel-Häuser       gehabt/ die Ornithones auß dem Griechischen/ oder Uccelliere nachgehends auff Italiänisch /       etwas deutlicher aber Ornithotrophèa oder Aviaria genennet werden; und diese/ nach Aussage deß       Autoris deß Ritratto di Roma Antica (pag. 105.) so groß/ daß Lucullus unter eben demselbigen       Dach/ da Er sein Taffel-Gemach/ und in demselben zum offtersten die schönsten Gerichte von       gebratenen Vögeln gehabt/ zugleich umb die Fenster herumb fliegen und schwimmen können sehen /       mancherley Arthen lebendiger so wol Lufft-als Wasser-Vögel/ wie M. Varro berichten solle/ und       zu dem Ende Joh. Meursius (de Luxu Romanorum, cap. 15. fin.) conferirt werden kan.</p>
        <p>§. 2. Der gantz-fleissige durchsucher Italiens, Joh. Henricus von Pflaumern/ gedencket auch       (part. 2. Mercur. Ital. pag. 2.) dieses/ nach Frascati gehörigen/ Lucullanischen Herrn-Hofes:       und sollen dergleichen Aviaria zu erst zu Brindisi (vor alters Brundusium genennt) in Calabrien       von M. Laelio Strabone, Ritter-Ordens/ erfunden sein/ wie Plinius (lib. 10. c. 50.) meldung       thut; dem hernach/ nach D. Casp. Schwenckselds Anzeigung (lib. I. Theriotroph. Siles. Pag. 2.)       M. Varro, Lucullus, und andre gefolget haben.</p>
        <p>ENDE.</p>
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[76/0652] terschiedene Ursachentragt uns der Italiänische Scribent, Vincentius Cantari vor d. Imaginib. deor. pag. 325. 327. und mahlet die Virilia dabey ab/ die mitten auß der Vorder-Seiten das viereckes/ hervor gestanden. §. 6. Hermae Pentelici wurden genennet/ absonderlich solche kleine Mercurialische Statuen oder Götzen/ die ex Marmore Pentelico gemacht/ wie Paulus Manutius (Commentar. ad Epist. 6.) auß dem Suidâ und Aldrovandus (lib 4. Mus. Metall. cap. 57. pag. 774.) auß Petro Crinito, lehrt; inmassen dergleichen Dinge unzehlich viel von den Heyden wurden gemacht/ bald auß lauter Marmel/ bald unten auß Marmel/ oben mit Metallinen Köpffen/ wie einige dem Ciceroni gekauffte/ und ihm deß wegen so viel angenehmer gewesen. §. 7. Signa Megarica wurden Sie auch intituliret/ von Megarâ, der Griechischen Stadt / unfern von Athen gelegen/ woselbst Sie am meisten gemachet worden/ als in der Haupt-Stadt desselbigen Gebiethes/ oder Theils/ der Helladi zugehörig. §. 8. Hermeraclae aber so viel/ als deß Mercurii und Herculis Bilder zusammen/ wie Manutius (ad Ep. 8.) gar bequam erkläret. Und dieß um so vielmehr/ weil nicht allein Mercurius, sondern viel andere Abgötter mehr/ auff eben solche viereckete Manier gebildet worden. Ja/ gedachter Cartari wil (pag. 328.) behaupten/ daß Mercurius und Hercules wol einerley gewesen; also schreibend: Se non fù Hercule il medesimo, che Mercurio, ben fù da lui poco differente. §. 9. Ob aber und was für Delicatezzen sonst erwehnter Cicero auff seinen Land-Gütern hin und wieder/ sonderlich auf seiner Academie oder Puteolano gehabt/ welche seine Schul/ mit darzu-gehörigen Wäldlein/ Sommer-Laube/ Gallerien/ und Bibliotheck/ mittelen weges gelegen war gegen das Neapolitanische hin/ am See-Gestäde/ da man vom See Averno nach Pozzuol reiset / ja dichte am Wasser/ so daß Er vom Fenster hinab die Fische zur Lust speisen und fangen können; diß gehöret eigentlich nicht hieher/ und kan davon Herr Sandys in seiner (verdeutschten Reise-Beschreibung pag. 580. und 581.) wie auch von dem dabey Anno 1538. in einer Nacht schädlich entstandenen Aschberge/ so Mons Novus genennt wird/ Pflaumerus (part. 2. Merc. Ital. pag. 87. seq.) und nach Ihm Zeilerus (d. Ital. cap. 7. p. 169. b.) besehen werden. Unterdessen ist oben in der Figur des dritten Capitels/ unter dem literâ m. ohngefehr die Situation gedachten Asch-Berges/ und Ciceronis Schul angedentet worden. Das XV. Capitel. Von den Vogel-Häusern Luculli, zu Frascati, ausserhalb Rom. §. 1. ZUletzt finde ich auch/ daß gleich wie Lucullus, im Neapolitanischen ein köstlich Land-Hauß gehabt/ davon oben gedacht; also nicht zwar inn-jedoch unfern und ausserhalb Rom/ ohngefähr 12. Italiänische/ oder zwey und eine halbe teutsche Meilen davon/ über dieses noch/ in oder an dem Städtlein Frascati, so am Fuß des Berges Apennini liegt/ ein gleich fals-berühmtes Lust-Hauß/ und in demselben allerhand Ergötzligkeiten/ absonderlich aber grosse Vogel-Häuser gehabt/ die Ornithones auß dem Griechischen/ oder Uccelliere nachgehends auff Italiänisch / etwas deutlicher aber Ornithotrophèa oder Aviaria genennet werden; und diese/ nach Aussage deß Autoris deß Ritratto di Roma Antica (pag. 105.) so groß/ daß Lucullus unter eben demselbigen Dach/ da Er sein Taffel-Gemach/ und in demselben zum offtersten die schönsten Gerichte von gebratenen Vögeln gehabt/ zugleich umb die Fenster herumb fliegen und schwimmen können sehen / mancherley Arthen lebendiger so wol Lufft-als Wasser-Vögel/ wie M. Varro berichten solle/ und zu dem Ende Joh. Meursius (de Luxu Romanorum, cap. 15. fin.) conferirt werden kan. §. 2. Der gantz-fleissige durchsucher Italiens, Joh. Henricus von Pflaumern/ gedencket auch (part. 2. Mercur. Ital. pag. 2.) dieses/ nach Frascati gehörigen/ Lucullanischen Herrn-Hofes: und sollen dergleichen Aviaria zu erst zu Brindisi (vor alters Brundusium genennt) in Calabrien von M. Laelio Strabone, Ritter-Ordens/ erfunden sein/ wie Plinius (lib. 10. c. 50.) meldung thut; dem hernach/ nach D. Casp. Schwenckselds Anzeigung (lib. I. Theriotroph. Siles. Pag. 2.) M. Varro, Lucullus, und andre gefolget haben. ENDE.

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Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/652>, abgerufen am 22.11.2024.