Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704.

Bild:
<< vorherige Seite

derselben auch mit wenigem gedencken/ welche nichts anderst/ als ein schwartzlichtes Ertz/ dem [unleserliches Material] nicht ungleich/ aber viel mürber und mit kleinen Streiffen begabet ist: kommet auß; Piemont/ in Stücken von unterschiedlicher Grösse/ und zwar in zwey Sorten/ deren eine grau/ welche sehr rar, die andere aber schwartzlicht/ wie ein Magnet-Stein (worvon sie auch den Nahmen hat) anzusehen ist: Muß schön gläntzend/ zart und wenig steinichtes in sich haben/ wann sie gut seyn soll/ wovon Pomet. cit. loc. pag. 64. zu sehen ist.

§. 9.

Der Gebrauch der Magnesien ist zur Reinigung des Glases gewidmet/ indem diesem die grüne und blaue Farb dadurch genommen wird/ dahero sie mit gutem Fug eine Seife/ welche das Glas reiniget/ genennet wird; dann so man von solcher Magnesie nur ein wenig mit dem geschmoltzenen Glas vermenget/ so reiniget es dasselbe von aller frembden Farbe/ und machet das Glas helle: Nimbt man aber der Magnesien zu viel/ so bekombt das Glas ein Purpur-Farbe/ worvon in D. Merrets Anmerckungen über das erste Buch des Neri Glasmacher-Kunst pag. 208. mit mehrerem verdienet gelesen zu werden.

§. 10.

In Teutschland in den Meißnischen Ertz-Gebürgen wächset auch ein Magnesie/ welche eben das jenige ist/ was die Glasmacher

Braun-Stein

nennen/ welche auch ein Seife des Glases ist. Ingleicken kommet ein andere Art auß Vöhmen; beyde umb einen sehr billichen Preiß/ ob sie schon ebenmässig und ja so wohl das ihrige/ als die Piemontesische thun/ und derowegen die Teutschen der Piemontesischen wohl entbehren könten / wie Kunckelius in seinen Anmerckungen über das erste Buch des Anthon. Neri von der Glas-Kunst pag. 55. weitläufftiger zeiget.

§. 11.

Letzlich hat man in Franckreich noch ein ander dergleichen Mineral, welches man dorten

PERIGUEUR

nennet/ welches auß einem schwartzen und schweren Stein bestehet/ und sich nicht gern zer stossen lässet: kombt auß Dauphine und Engeland/ und wird von den Häfnern und Emailleurs gebraucht/ wie Pomet davon l. c. schreibet.

Das XV. Capitel
Von den Edel-Besteinen und Jubelen.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Edel-Gesteine oder GEMMAE sind sehr harte und zum Theil durchsichtige/ zum Theil undurchsichrige/ aber doch schön-gefärbte Steine/ davon jene auß einem hellen Wasser/ diese aber zugleich auß einigen irrdischen oder metallischen Cörperlein/ von dem Stein-Geist oder [unleserliches Material] lapidifico gezeuget werden/ wie der berühmte Engelander Boyle in seinem Buch von den Edel-Gesteinen stattlich er[unleserliches Material]biesen hat. Beyde kom-

derselben auch mit wenigem gedencken/ welche nichts anderst/ als ein schwartzlichtes Ertz/ dem [unleserliches Material] nicht ungleich/ aber viel mürber und mit kleinen Streiffen begabet ist: kommet auß; Piemont/ in Stücken von unterschiedlicher Grösse/ und zwar in zwey Sorten/ deren eine grau/ welche sehr rar, die andere aber schwartzlicht/ wie ein Magnet-Stein (worvon sie auch den Nahmen hat) anzusehen ist: Muß schön gläntzend/ zart und wenig steinichtes in sich haben/ wann sie gut seyn soll/ wovon Pomet. cit. loc. pag. 64. zu sehen ist.

§. 9.

Der Gebrauch der Magnesien ist zur Reinigung des Glases gewidmet/ indem diesem die grüne und blaue Farb dadurch genommen wird/ dahero sie mit gutem Fug eine Seife/ welche das Glas reiniget/ genennet wird; dann so man von solcher Magnesie nur ein wenig mit dem geschmoltzenen Glas vermenget/ so reiniget es dasselbe von aller frembden Farbe/ und machet das Glas helle: Nimbt man aber der Magnesien zu viel/ so bekombt das Glas ein Purpur-Farbe/ worvon in D. Merrets Anmerckungen über das erste Buch des Neri Glasmacher-Kunst pag. 208. mit mehrerem verdienet gelesen zu werden.

§. 10.

In Teutschland in den Meißnischen Ertz-Gebürgen wächset auch ein Magnesie/ welche eben das jenige ist/ was die Glasmacher

Braun-Stein

nennen/ welche auch ein Seife des Glases ist. Ingleicken kommet ein andere Art auß Vöhmen; beyde umb einen sehr billichen Preiß/ ob sie schon ebenmässig und ja so wohl das ihrige/ als die Piemontesische thun/ und derowegen die Teutschen der Piemontesischen wohl entbehren könten / wie Kunckelius in seinen Anmerckungen über das erste Buch des Anthon. Neri von der Glas-Kunst pag. 55. weitläufftiger zeiget.

§. 11.

Letzlich hat man in Franckreich noch ein ander dergleichen Mineral, welches man dorten

PERIGUEUR

nennet/ welches auß einem schwartzen und schweren Stein bestehet/ und sich nicht gern zer stossen lässet: kombt auß Dauphiné und Engeland/ und wird von den Häfnern und Emailleurs gebraucht/ wie Pomet davon l. c. schreibet.

Das XV. Capitel
Von den Edel-Besteinen und Jubelen.

[Abbildung]

§. 1.

DIe Edel-Gesteine oder GEMMAE sind sehr harte und zum Theil durchsichtige/ zum Theil undurchsichrige/ aber doch schön-gefärbte Steine/ davon jene auß einem hellen Wasser/ diese aber zugleich auß einigen irrdischen oder metallischen Cörperlein/ von dem Stein-Geist oder [unleserliches Material] lapidifico gezeuget werden/ wie der berühmte Engelander Boyle in seinem Buch von den Edel-Gesteinen stattlich er[unleserliches Material]biesen hat. Beyde kom-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0085" n="41"/>
derselben auch mit wenigem gedencken/ welche       nichts anderst/ als ein schwartzlichtes Ertz/ dem <gap reason="illegible"/> nicht ungleich/ aber viel mürber und       mit kleinen Streiffen begabet ist: kommet auß; Piemont/ in Stücken von unterschiedlicher       Grösse/ und zwar in zwey Sorten/ deren eine grau/ welche sehr rar, die andere aber       schwartzlicht/ wie ein Magnet-Stein (worvon sie auch den Nahmen hat) anzusehen ist: Muß schön       gläntzend/ zart und wenig steinichtes in sich haben/ wann sie gut seyn soll/ wovon Pomet.       cit. loc. pag. 64. zu sehen ist.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 9.</head>
        <p>Der Gebrauch der Magnesien ist zur Reinigung des Glases gewidmet/ indem diesem die grüne und       blaue Farb dadurch genommen wird/ dahero sie mit gutem Fug eine Seife/ welche das Glas       reiniget/ genennet wird; dann so man von solcher Magnesie nur ein wenig mit dem geschmoltzenen       Glas vermenget/ so reiniget es dasselbe von aller frembden Farbe/ und machet das Glas helle:       Nimbt man aber der Magnesien zu viel/ so bekombt das Glas ein Purpur-Farbe/ worvon in D.       Merrets Anmerckungen über das erste Buch des Neri Glasmacher-Kunst pag. 208. mit mehrerem       verdienet gelesen zu werden.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 10.</head>
        <p>In Teutschland in den Meißnischen Ertz-Gebürgen wächset auch ein Magnesie/ welche eben das       jenige ist/ was die Glasmacher</p>
        <p> <hi rendition="#b">Braun-Stein</hi> </p>
        <p>nennen/ welche auch ein Seife des Glases ist. Ingleicken kommet ein andere Art auß Vöhmen;       beyde umb einen sehr billichen Preiß/ ob sie schon ebenmässig und ja so wohl das ihrige/ als       die Piemontesische thun/ und derowegen die Teutschen der Piemontesischen wohl entbehren könten      / wie Kunckelius in seinen Anmerckungen über das erste Buch des Anthon. Neri von der Glas-Kunst       pag. 55. weitläufftiger zeiget.</p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 11.</head>
        <p>Letzlich hat man in Franckreich noch ein ander dergleichen Mineral, welches man dorten</p>
        <p> <hi rendition="#k">PERIGUEUR</hi> </p>
        <p>nennet/ welches auß einem schwartzen und schweren Stein bestehet/ und sich nicht gern zer       stossen lässet: kombt auß Dauphiné und Engeland/ und wird von den Häfnern und Emailleurs       gebraucht/ wie Pomet davon l. c. schreibet.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das XV. Capitel<lb/>
Von den Edel-Besteinen und Jubelen.</head>
        <p>
          <figure/>
        </p>
      </div>
      <div>
        <head>§. 1.</head>
        <p>DIe Edel-Gesteine oder GEMMAE sind sehr harte und zum Theil durchsichtige/ zum Theil       undurchsichrige/ aber doch schön-gefärbte Steine/ davon jene auß einem hellen Wasser/ diese       aber zugleich auß einigen irrdischen oder metallischen Cörperlein/ von dem Stein-Geist oder       <gap reason="illegible"/> lapidifico gezeuget werden/ wie der berühmte Engelander Boyle in seinem Buch von den       Edel-Gesteinen stattlich er<gap reason="illegible"/>biesen hat. Beyde kom-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[41/0085] derselben auch mit wenigem gedencken/ welche nichts anderst/ als ein schwartzlichtes Ertz/ dem _ nicht ungleich/ aber viel mürber und mit kleinen Streiffen begabet ist: kommet auß; Piemont/ in Stücken von unterschiedlicher Grösse/ und zwar in zwey Sorten/ deren eine grau/ welche sehr rar, die andere aber schwartzlicht/ wie ein Magnet-Stein (worvon sie auch den Nahmen hat) anzusehen ist: Muß schön gläntzend/ zart und wenig steinichtes in sich haben/ wann sie gut seyn soll/ wovon Pomet. cit. loc. pag. 64. zu sehen ist. §. 9. Der Gebrauch der Magnesien ist zur Reinigung des Glases gewidmet/ indem diesem die grüne und blaue Farb dadurch genommen wird/ dahero sie mit gutem Fug eine Seife/ welche das Glas reiniget/ genennet wird; dann so man von solcher Magnesie nur ein wenig mit dem geschmoltzenen Glas vermenget/ so reiniget es dasselbe von aller frembden Farbe/ und machet das Glas helle: Nimbt man aber der Magnesien zu viel/ so bekombt das Glas ein Purpur-Farbe/ worvon in D. Merrets Anmerckungen über das erste Buch des Neri Glasmacher-Kunst pag. 208. mit mehrerem verdienet gelesen zu werden. §. 10. In Teutschland in den Meißnischen Ertz-Gebürgen wächset auch ein Magnesie/ welche eben das jenige ist/ was die Glasmacher Braun-Stein nennen/ welche auch ein Seife des Glases ist. Ingleicken kommet ein andere Art auß Vöhmen; beyde umb einen sehr billichen Preiß/ ob sie schon ebenmässig und ja so wohl das ihrige/ als die Piemontesische thun/ und derowegen die Teutschen der Piemontesischen wohl entbehren könten / wie Kunckelius in seinen Anmerckungen über das erste Buch des Anthon. Neri von der Glas-Kunst pag. 55. weitläufftiger zeiget. §. 11. Letzlich hat man in Franckreich noch ein ander dergleichen Mineral, welches man dorten PERIGUEUR nennet/ welches auß einem schwartzen und schweren Stein bestehet/ und sich nicht gern zer stossen lässet: kombt auß Dauphiné und Engeland/ und wird von den Häfnern und Emailleurs gebraucht/ wie Pomet davon l. c. schreibet. Das XV. Capitel Von den Edel-Besteinen und Jubelen. [Abbildung] §. 1. DIe Edel-Gesteine oder GEMMAE sind sehr harte und zum Theil durchsichtige/ zum Theil undurchsichrige/ aber doch schön-gefärbte Steine/ davon jene auß einem hellen Wasser/ diese aber zugleich auß einigen irrdischen oder metallischen Cörperlein/ von dem Stein-Geist oder _ lapidifico gezeuget werden/ wie der berühmte Engelander Boyle in seinem Buch von den Edel-Gesteinen stattlich er_ biesen hat. Beyde kom-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/85
Zitationshilfe: Valentini, Michael Bernhard: Museum Museorum [...] Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen. Frankfurt (Main), 1704, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentini_museum_1704/85>, abgerufen am 24.11.2024.