Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.Das vierde Capitel. Metallen belanget/ Der Mercurius machtthätig/ die Venus aber reitzet an vnd gibt Lust vnd Begierde/ sampt der Schönigkeit so vrsach darzu geben/ wiewol ich euch für keinen Astronomum orachte/ noch außgebe für einen dem die Rechnunge des Himli- schen Lauffs bewust/ weil ich in meinem Gotteßhauß die Zeit mit beten zu bringen sol/ doch damit die vbrige zeit auch nach ver- richtung der Andacht nicht vergeblich ab- lauffen möge/ habe ich mein Ziel in erfah- rung der natürlichen Dinge mich darinnen zu vben vnd vollent hinzubringen nicht an- gesatzt vnnd vorgenommen/ Also ist auch nicht wol außzurechnen was aus der Ve- nus entsteht/ erwechst vnd herkömpt/ oder woraus sie entstanden erwachsen oder her- kommen ist/ weil sie vberflüssig bekleidet/ was sie selbsten nicht bedarff/ vnd dargegen mangeln muß dessen sie wol bedürfftig we- re in jhrer bestendigkeit. Du solt aber berichtet sein/ das die Ve- vber-
Das vierde Capitel. Metallen belanget/ Der Mercurius machtthaͤtig/ die Venus aber reitzet an vnd gibt Luſt vnd Begierde/ ſampt der Schoͤnigkeit ſo vrſach darzu geben/ wiewol ich euch fuͤr keinen Aſtronomum orachte/ noch außgebe fuͤr einen dem die Rechnunge des Himli- ſchen Lauffs bewuſt/ weil ich in meinem Gotteßhauß die Zeit mit beten zu bringen ſol/ doch damit die vbrige zeit auch nach ver- richtung der Andacht nicht vergeblich ab- lauffen moͤge/ habe ich mein Ziel in erfah- rung der natuͤrlichen Dinge mich darinnen zu vben vnd vollent hinzubringen nicht an- geſatzt vnnd vorgenommen/ Alſo iſt auch nicht wol außzurechnen was aus der Ve- nus entſteht/ erwechſt vnd herkoͤmpt/ oder woraus ſie entſtanden erwachſen oder her- kommen iſt/ weil ſie vberfluͤſſig bekleidet/ was ſie ſelbſten nicht bedarff/ vnd dargegen mangeln muß deſſen ſie wol beduͤrfftig we- re in jhrer beſtendigkeit. Du ſolt aber berichtet ſein/ das die Ve- vber-
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Das vierde Capitel.
Metallen belanget/ Der Mercurius macht
thaͤtig/ die Venus aber reitzet an vnd gibt
Luſt vnd Begierde/ ſampt der Schoͤnigkeit
ſo vrſach darzu geben/ wiewol ich euch fuͤr
keinen Aſtronomum orachte/ noch außgebe
fuͤr einen dem die Rechnunge des Himli-
ſchen Lauffs bewuſt/ weil ich in meinem
Gotteßhauß die Zeit mit beten zu bringen
ſol/ doch damit die vbrige zeit auch nach ver-
richtung der Andacht nicht vergeblich ab-
lauffen moͤge/ habe ich mein Ziel in erfah-
rung der natuͤrlichen Dinge mich darinnen
zu vben vnd vollent hinzubringen nicht an-
geſatzt vnnd vorgenommen/ Alſo iſt auch
nicht wol außzurechnen was aus der Ve-
nus entſteht/ erwechſt vnd herkoͤmpt/ oder
woraus ſie entſtanden erwachſen oder her-
kommen iſt/ weil ſie vberfluͤſſig bekleidet/
was ſie ſelbſten nicht bedarff/ vnd dargegen
mangeln muß deſſen ſie wol beduͤrfftig we-
re in jhrer beſtendigkeit.
Du ſolt aber berichtet ſein/ das die Ve-
nus durch einen Himliſchen Sulphur beklei-
det iſt/ welcher den Glantz der Sonnen
weit vbertrifft/ demnach mehr Schwebel/
vber-
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