Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Baden, Straßburg, erhöhte den Reiz eines Dichterlebens, dem nichts in der Welt zu fehlen schien, und das gleich¬ wohl seinen besten Gewinn noch erst finden sollte.
Im Jahre 1818 lernte er seine künftige Gattin kennen, Friederike Braun, ausgezeichnet durch bewun¬ dernswürdige Schönheit, so wie durch seltne Vorzüge des Herzens und einnehmende Geistesgaben. Robert hatte früher nie an ein Heirath gedacht; jetzt war sein Entschluß, als er seine Neigung erwiedert fand, un¬ widerruflich entschieden. Doch erst im Jahre 1822 konnte die gewünschte Verbindung erfolgen, und gleich darauf wurde eine Reise nach Norddeutschland ange¬ treten.
Er begab sich zuerst nach Dresden, wo er seine Schwester Rahel fand, welche den Aufenthalt in Karls¬ ruhe seit ein paar Jahren wieder mit dem in Berlin vertauscht hatte; auch zog der Umgang mit Ludwig Tieck ihn besonders an. Hierauf lebte er einige Jahre in Berlin, und seine dichterische Thätigkeit wurde nun mehr und mehr auch eine litterarische, wozu die schon früher angeknüpfte freundschaftliche und geschäftliche Ver¬ bindung mit Cotta reiche Gelegenheit gab. Er nahm bestimmten und geregelten Antheil an mehreren Zeit¬ schriften; besonders aber blieb die Schaubühne sein Augenmerk, für welche er nicht nur durch eigne größere und kleinere Erzeugnisse, die zum Theil, wie das Lust¬
Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Baden, Straßburg, erhoͤhte den Reiz eines Dichterlebens, dem nichts in der Welt zu fehlen ſchien, und das gleich¬ wohl ſeinen beſten Gewinn noch erſt finden ſollte.
Im Jahre 1818 lernte er ſeine kuͤnftige Gattin kennen, Friederike Braun, ausgezeichnet durch bewun¬ dernswuͤrdige Schoͤnheit, ſo wie durch ſeltne Vorzuͤge des Herzens und einnehmende Geiſtesgaben. Robert hatte fruͤher nie an ein Heirath gedacht; jetzt war ſein Entſchluß, als er ſeine Neigung erwiedert fand, un¬ widerruflich entſchieden. Doch erſt im Jahre 1822 konnte die gewuͤnſchte Verbindung erfolgen, und gleich darauf wurde eine Reiſe nach Norddeutſchland ange¬ treten.
Er begab ſich zuerſt nach Dresden, wo er ſeine Schweſter Rahel fand, welche den Aufenthalt in Karls¬ ruhe ſeit ein paar Jahren wieder mit dem in Berlin vertauſcht hatte; auch zog der Umgang mit Ludwig Tieck ihn beſonders an. Hierauf lebte er einige Jahre in Berlin, und ſeine dichteriſche Thaͤtigkeit wurde nun mehr und mehr auch eine litterariſche, wozu die ſchon fruͤher angeknuͤpfte freundſchaftliche und geſchaͤftliche Ver¬ bindung mit Cotta reiche Gelegenheit gab. Er nahm beſtimmten und geregelten Antheil an mehreren Zeit¬ ſchriften; beſonders aber blieb die Schaubuͤhne ſein Augenmerk, fuͤr welche er nicht nur durch eigne groͤßere und kleinere Erzeugniſſe, die zum Theil, wie das Luſt¬
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Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Baden,
Straßburg, erhoͤhte den Reiz eines Dichterlebens, dem
nichts in der Welt zu fehlen ſchien, und das gleich¬
wohl ſeinen beſten Gewinn noch erſt finden ſollte.
Im Jahre 1818 lernte er ſeine kuͤnftige Gattin
kennen, Friederike Braun, ausgezeichnet durch bewun¬
dernswuͤrdige Schoͤnheit, ſo wie durch ſeltne Vorzuͤge
des Herzens und einnehmende Geiſtesgaben. Robert
hatte fruͤher nie an ein Heirath gedacht; jetzt war ſein
Entſchluß, als er ſeine Neigung erwiedert fand, un¬
widerruflich entſchieden. Doch erſt im Jahre 1822
konnte die gewuͤnſchte Verbindung erfolgen, und gleich
darauf wurde eine Reiſe nach Norddeutſchland ange¬
treten.
Er begab ſich zuerſt nach Dresden, wo er ſeine
Schweſter Rahel fand, welche den Aufenthalt in Karls¬
ruhe ſeit ein paar Jahren wieder mit dem in Berlin
vertauſcht hatte; auch zog der Umgang mit Ludwig
Tieck ihn beſonders an. Hierauf lebte er einige Jahre
in Berlin, und ſeine dichteriſche Thaͤtigkeit wurde nun
mehr und mehr auch eine litterariſche, wozu die ſchon
fruͤher angeknuͤpfte freundſchaftliche und geſchaͤftliche Ver¬
bindung mit Cotta reiche Gelegenheit gab. Er nahm
beſtimmten und geregelten Antheil an mehreren Zeit¬
ſchriften; beſonders aber blieb die Schaubuͤhne ſein
Augenmerk, fuͤr welche er nicht nur durch eigne groͤßere
und kleinere Erzeugniſſe, die zum Theil, wie das Luſt¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/347>, abgerufen am 21.11.2024.
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