überzeugt und ihm mit aller früheren Zuneigung ge¬ wogen.
Um jedoch nicht unthätig zu seyn und um ferner dem Staate zu nützen, erbot sich Bernstorff, durch be¬ sondere Umstände ihm selbst unerwartet dazu veranlaßt, im folgenden Jahre zur Uebernahme der dänischen Ge¬ sandtschaft zu Wien, die sich gerade offen fand, und ihm auch sogleich gewährt wurde. In dieser Anstellung hoffte er neben seiner amtlichen Thätigkeit einiger Ruhe und Erholung zu genießen, deren er auch nach so wech¬ selvollen und bewegten Jahren, in welchen auch seine Gesundheit sehr gelitten hatte, wohl bedurfte. Gleich das nächste Jahr aber bereitete durch Napoleons Zug nach Rußland nur neue und größere Bewegungen, von denen auch Dänemark hart berührt werden sollte.
Nach den Unglücksfällen, welche die Franzosen in Rußland erlitten, blieb Dänemark ihrer Sache durch verhängnißvolle Umstände anfangs noch verknüpft, und von der großen Verbündung gegen Napoleon ausge¬ schlossen. Bernstorff, dessen Amtsverrichtungen in Wien zufolge der Ereignisse des Jahres 1812 aufhören mu߬ ten, sah sich den Rückzug nach Dänemark durch die Kriegsheere versperrt, und wollte mit seiner Familie nach Mannheim abreisen, um hier die weitere Wendung der öffentlichen Angelegenheiten still abzuwarten. Der edle Kaiser Franz, hiervon benachrichtigt, schickte zu ihm, ließ ihm die Versicherung seiner besondern Achtung
uͤberzeugt und ihm mit aller fruͤheren Zuneigung ge¬ wogen.
Um jedoch nicht unthaͤtig zu ſeyn und um ferner dem Staate zu nuͤtzen, erbot ſich Bernſtorff, durch be¬ ſondere Umſtaͤnde ihm ſelbſt unerwartet dazu veranlaßt, im folgenden Jahre zur Uebernahme der daͤniſchen Ge¬ ſandtſchaft zu Wien, die ſich gerade offen fand, und ihm auch ſogleich gewaͤhrt wurde. In dieſer Anſtellung hoffte er neben ſeiner amtlichen Thaͤtigkeit einiger Ruhe und Erholung zu genießen, deren er auch nach ſo wech¬ ſelvollen und bewegten Jahren, in welchen auch ſeine Geſundheit ſehr gelitten hatte, wohl bedurfte. Gleich das naͤchſte Jahr aber bereitete durch Napoleons Zug nach Rußland nur neue und groͤßere Bewegungen, von denen auch Daͤnemark hart beruͤhrt werden ſollte.
Nach den Ungluͤcksfaͤllen, welche die Franzoſen in Rußland erlitten, blieb Daͤnemark ihrer Sache durch verhaͤngnißvolle Umſtaͤnde anfangs noch verknuͤpft, und von der großen Verbuͤndung gegen Napoleon ausge¬ ſchloſſen. Bernſtorff, deſſen Amtsverrichtungen in Wien zufolge der Ereigniſſe des Jahres 1812 aufhoͤren mu߬ ten, ſah ſich den Ruͤckzug nach Daͤnemark durch die Kriegsheere verſperrt, und wollte mit ſeiner Familie nach Mannheim abreiſen, um hier die weitere Wendung der oͤffentlichen Angelegenheiten ſtill abzuwarten. Der edle Kaiſer Franz, hiervon benachrichtigt, ſchickte zu ihm, ließ ihm die Verſicherung ſeiner beſondern Achtung
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uͤberzeugt und ihm mit aller fruͤheren Zuneigung ge¬
wogen.
Um jedoch nicht unthaͤtig zu ſeyn und um ferner
dem Staate zu nuͤtzen, erbot ſich Bernſtorff, durch be¬
ſondere Umſtaͤnde ihm ſelbſt unerwartet dazu veranlaßt,
im folgenden Jahre zur Uebernahme der daͤniſchen Ge¬
ſandtſchaft zu Wien, die ſich gerade offen fand, und
ihm auch ſogleich gewaͤhrt wurde. In dieſer Anſtellung
hoffte er neben ſeiner amtlichen Thaͤtigkeit einiger Ruhe
und Erholung zu genießen, deren er auch nach ſo wech¬
ſelvollen und bewegten Jahren, in welchen auch ſeine
Geſundheit ſehr gelitten hatte, wohl bedurfte. Gleich
das naͤchſte Jahr aber bereitete durch Napoleons Zug
nach Rußland nur neue und groͤßere Bewegungen, von
denen auch Daͤnemark hart beruͤhrt werden ſollte.
Nach den Ungluͤcksfaͤllen, welche die Franzoſen in
Rußland erlitten, blieb Daͤnemark ihrer Sache durch
verhaͤngnißvolle Umſtaͤnde anfangs noch verknuͤpft, und
von der großen Verbuͤndung gegen Napoleon ausge¬
ſchloſſen. Bernſtorff, deſſen Amtsverrichtungen in Wien
zufolge der Ereigniſſe des Jahres 1812 aufhoͤren mu߬
ten, ſah ſich den Ruͤckzug nach Daͤnemark durch die
Kriegsheere verſperrt, und wollte mit ſeiner Familie
nach Mannheim abreiſen, um hier die weitere Wendung
der oͤffentlichen Angelegenheiten ſtill abzuwarten. Der
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/379>, abgerufen am 21.11.2024.
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