dünkt uns, daß in diesem Kunstgebiete es immer schwerer wird, einen wirklich freien Standpunkt und einen gro߬ artigen Ueberblick zu fassen, jemehr die technischen Kennt¬ nisse sich vervielfachen, und in Verbindung mit man¬ cherlei der Musik an sich ganz fremden, aber im Zeit¬ geiste wuchernden einseitigen Vorstellungen sich für die wahre Kunstansicht ausgeben.
Unter den Gedichten, welche jedem Bändchen zum Schlusse beigefügt sind, findet sich manche lyrische Blüthe, die den vollen Beruf des Verfassers in dieser Gattung darthut. Wir bemerken schließlich, daß ein Werk, wel¬ ches alle die hier so mannigfach zusammengestellten Ein¬ zelheiten zu einem Ganzen vereinigte, in solcher reichen Ausstattung noch vortheilhafter erscheinen müßte, als die jetzige Sammlung, und daß wir dem Verfasser alle Muße und Ruhe zu solcher größern Hervorbringung wünschen, für welche gewiß kein inneres Erforderniß ihm mangelt. --
Die Xenien aus Schiller's Musenalmanach für das Jahr 1797. Geschichte, Abdruck und Er¬ läuterung derselben. Danzig, 1833. 12.
Schillers Musenalmanach für das Jahr 1797 hat in der deutschen Litteratur Epoche gemacht, wie kein andrer vorher oder nachher. Die demselben angefügten
duͤnkt uns, daß in dieſem Kunſtgebiete es immer ſchwerer wird, einen wirklich freien Standpunkt und einen gro߬ artigen Ueberblick zu faſſen, jemehr die techniſchen Kennt¬ niſſe ſich vervielfachen, und in Verbindung mit man¬ cherlei der Muſik an ſich ganz fremden, aber im Zeit¬ geiſte wuchernden einſeitigen Vorſtellungen ſich fuͤr die wahre Kunſtanſicht ausgeben.
Unter den Gedichten, welche jedem Baͤndchen zum Schluſſe beigefuͤgt ſind, findet ſich manche lyriſche Bluͤthe, die den vollen Beruf des Verfaſſers in dieſer Gattung darthut. Wir bemerken ſchließlich, daß ein Werk, wel¬ ches alle die hier ſo mannigfach zuſammengeſtellten Ein¬ zelheiten zu einem Ganzen vereinigte, in ſolcher reichen Ausſtattung noch vortheilhafter erſcheinen muͤßte, als die jetzige Sammlung, und daß wir dem Verfaſſer alle Muße und Ruhe zu ſolcher groͤßern Hervorbringung wuͤnſchen, fuͤr welche gewiß kein inneres Erforderniß ihm mangelt. —
Die Xenien aus Schiller’s Muſenalmanach fuͤr das Jahr 1797. Geſchichte, Abdruck und Er¬ laͤuterung derſelben. Danzig, 1833. 12.
Schillers Muſenalmanach fuͤr das Jahr 1797 hat in der deutſchen Litteratur Epoche gemacht, wie kein andrer vorher oder nachher. Die demſelben angefuͤgten
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duͤnkt uns, daß in dieſem Kunſtgebiete es immer ſchwerer
wird, einen wirklich freien Standpunkt und einen gro߬
artigen Ueberblick zu faſſen, jemehr die techniſchen Kennt¬
niſſe ſich vervielfachen, und in Verbindung mit man¬
cherlei der Muſik an ſich ganz fremden, aber im Zeit¬
geiſte wuchernden einſeitigen Vorſtellungen ſich fuͤr die
wahre Kunſtanſicht ausgeben.
Unter den Gedichten, welche jedem Baͤndchen zum
Schluſſe beigefuͤgt ſind, findet ſich manche lyriſche Bluͤthe,
die den vollen Beruf des Verfaſſers in dieſer Gattung
darthut. Wir bemerken ſchließlich, daß ein Werk, wel¬
ches alle die hier ſo mannigfach zuſammengeſtellten Ein¬
zelheiten zu einem Ganzen vereinigte, in ſolcher reichen
Ausſtattung noch vortheilhafter erſcheinen muͤßte, als
die jetzige Sammlung, und daß wir dem Verfaſſer alle
Muße und Ruhe zu ſolcher groͤßern Hervorbringung
wuͤnſchen, fuͤr welche gewiß kein inneres Erforderniß
ihm mangelt. —
Die Xenien aus Schiller’s Muſenalmanach fuͤr
das Jahr 1797. Geſchichte, Abdruck und Er¬
laͤuterung derſelben. Danzig, 1833. 12.
Schillers Muſenalmanach fuͤr das Jahr 1797 hat
in der deutſchen Litteratur Epoche gemacht, wie kein
andrer vorher oder nachher. Die demſelben angefuͤgten
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/425>, abgerufen am 22.11.2024.
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