Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837.Die Brüder Warnawa in Hameln. 1806. Aufruhr schnell sich erhob weit in der verrathenen Festung, Von dem verwirrten Geschrei stehen die Feinde geschreckt; Wild durchtobte der Zorn der Verrathenen nächtliche Gassen, Ziellos sprühte die Gluth schmetternden Feuergewehrs: Warnawa dort, zwei Brüder, in zärtlicher Liebe vereinigt, Trafen sich an auf dem Markt irrend im heißen Tumult, Nicht mehr duldend die Schmach, weit schwächerem Feinde zu weichen, Setzte das tödliche Rohr jeder dem andern auf's Herz, Blitz gleichzeitig und Schlag bricht los, und es stürzen im Blute Unüberwunden die Zwei freudig umarmet dahin! Die Bruͤder Warnawa in Hameln. 1806. Aufruhr ſchnell ſich erhob weit in der verrathenen Feſtung, Von dem verwirrten Geſchrei ſtehen die Feinde geſchreckt; Wild durchtobte der Zorn der Verrathenen naͤchtliche Gaſſen, Ziellos ſpruͤhte die Gluth ſchmetternden Feuergewehrs: Warnawa dort, zwei Bruͤder, in zaͤrtlicher Liebe vereinigt, Trafen ſich an auf dem Markt irrend im heißen Tumult, Nicht mehr duldend die Schmach, weit ſchwaͤcherem Feinde zu weichen, Setzte das toͤdliche Rohr jeder dem andern auf’s Herz, Blitz gleichzeitig und Schlag bricht los, und es ſtuͤrzen im Blute Unuͤberwunden die Zwei freudig umarmet dahin! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0501" n="487"/> </div> <div n="2"> <head><hi rendition="#fr">Die Bruͤder Warnawa in Hameln</hi>.<lb/></head> <p rendition="#c"><hi rendition="#b">1806</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ufruhr ſchnell ſich erhob weit in der verrathenen Feſtung,</l><lb/> <l>Von dem verwirrten Geſchrei ſtehen die Feinde geſchreckt;</l><lb/> <l>Wild durchtobte der Zorn der Verrathenen naͤchtliche Gaſſen,</l><lb/> <l>Ziellos ſpruͤhte die Gluth ſchmetternden Feuergewehrs:</l><lb/> <l>Warnawa dort, zwei Bruͤder, in zaͤrtlicher Liebe vereinigt,</l><lb/> <l>Trafen ſich an auf dem Markt irrend im heißen Tumult,</l><lb/> <l>Nicht mehr duldend die Schmach, weit ſchwaͤcherem Feinde zu<lb/><hi rendition="#et">weichen,</hi></l><lb/> <l>Setzte das toͤdliche Rohr jeder dem andern auf’s Herz,</l><lb/> <l>Blitz gleichzeitig und Schlag bricht los, und es ſtuͤrzen im Blute</l><lb/> <l>Unuͤberwunden die Zwei freudig umarmet dahin!</l><lb/> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [487/0501]
Die Bruͤder Warnawa in Hameln.
1806.
Aufruhr ſchnell ſich erhob weit in der verrathenen Feſtung,
Von dem verwirrten Geſchrei ſtehen die Feinde geſchreckt;
Wild durchtobte der Zorn der Verrathenen naͤchtliche Gaſſen,
Ziellos ſpruͤhte die Gluth ſchmetternden Feuergewehrs:
Warnawa dort, zwei Bruͤder, in zaͤrtlicher Liebe vereinigt,
Trafen ſich an auf dem Markt irrend im heißen Tumult,
Nicht mehr duldend die Schmach, weit ſchwaͤcherem Feinde zu
weichen,
Setzte das toͤdliche Rohr jeder dem andern auf’s Herz,
Blitz gleichzeitig und Schlag bricht los, und es ſtuͤrzen im Blute
Unuͤberwunden die Zwei freudig umarmet dahin!
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