Ich glaube weder Unnützes noch Unwillkommnes zu thun, wenn ich die ferneren Kriegsereignisse, denen ich als Augenzeuge beigesellt gewesen, mit treuer Wahr¬ heit und freiem Urtheil zu schildern versuche. Denn war auch diese Kriegsbahn nicht die eines der Haupt¬ heere, noch selbst eines großen Heertheils, sondern nur einer mäßigen Truppenzahl, so darf sie doch durch die Selbstständigkeit des Anführers, und durch die Leistun¬ gen und Erfolge, welche von ihr ausgingen, an Wich¬ tigkeit und Anreiz mit mancher höheren in gleiche Reihe treten. Sie gewährt eines der eigenthümlichen Bilder, aus denen das Gesammtbild dieses ganzen Krieges sich zusammensetzt, der auf unsrer Seite kaum als eine Ein¬ heit aufgefaßt werden kann. Aber noch eine andere Wahrnehmung kommt uns hier zu Statten!
Sallustius sagt, er habe bei Betrachtung der römi¬ schen Thaten und Schicksale oft überlegt, wodurch wohl am meisten unter so großen Erschütterungen und Ge¬
Kriegszuͤge von 1813 und 1814.
Ich glaube weder Unnuͤtzes noch Unwillkommnes zu thun, wenn ich die ferneren Kriegsereigniſſe, denen ich als Augenzeuge beigeſellt geweſen, mit treuer Wahr¬ heit und freiem Urtheil zu ſchildern verſuche. Denn war auch dieſe Kriegsbahn nicht die eines der Haupt¬ heere, noch ſelbſt eines großen Heertheils, ſondern nur einer maͤßigen Truppenzahl, ſo darf ſie doch durch die Selbſtſtaͤndigkeit des Anfuͤhrers, und durch die Leiſtun¬ gen und Erfolge, welche von ihr ausgingen, an Wich¬ tigkeit und Anreiz mit mancher hoͤheren in gleiche Reihe treten. Sie gewaͤhrt eines der eigenthuͤmlichen Bilder, aus denen das Geſammtbild dieſes ganzen Krieges ſich zuſammenſetzt, der auf unſrer Seite kaum als eine Ein¬ heit aufgefaßt werden kann. Aber noch eine andere Wahrnehmung kommt uns hier zu Statten!
Salluſtius ſagt, er habe bei Betrachtung der roͤmi¬ ſchen Thaten und Schickſale oft uͤberlegt, wodurch wohl am meiſten unter ſo großen Erſchuͤtterungen und Ge¬
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Kriegszuͤge von 1813 und 1814.
Ich glaube weder Unnuͤtzes noch Unwillkommnes zu
thun, wenn ich die ferneren Kriegsereigniſſe, denen ich
als Augenzeuge beigeſellt geweſen, mit treuer Wahr¬
heit und freiem Urtheil zu ſchildern verſuche. Denn
war auch dieſe Kriegsbahn nicht die eines der Haupt¬
heere, noch ſelbſt eines großen Heertheils, ſondern nur
einer maͤßigen Truppenzahl, ſo darf ſie doch durch die
Selbſtſtaͤndigkeit des Anfuͤhrers, und durch die Leiſtun¬
gen und Erfolge, welche von ihr ausgingen, an Wich¬
tigkeit und Anreiz mit mancher hoͤheren in gleiche Reihe
treten. Sie gewaͤhrt eines der eigenthuͤmlichen Bilder,
aus denen das Geſammtbild dieſes ganzen Krieges ſich
zuſammenſetzt, der auf unſrer Seite kaum als eine Ein¬
heit aufgefaßt werden kann. Aber noch eine andere
Wahrnehmung kommt uns hier zu Statten!
Salluſtius ſagt, er habe bei Betrachtung der roͤmi¬
ſchen Thaten und Schickſale oft uͤberlegt, wodurch wohl
am meiſten unter ſo großen Erſchuͤtterungen und Ge¬
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. [382]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/394>, abgerufen am 22.11.2024.
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