Angriff mit dem Bajonett die Schanzen wegzunehmen, und wurde nochmals blutig zurückgewiesen; da jedoch seine ganze Macht nachrückte, und die Truppen zum Angriff sich stündlich vermehrten, so gelang es ihm am folgenden 19. in der Frühe des Morgens die Hart¬ näckigkeit der Unsern zu überwältigen, und er nahm die Schanzen mit Sturm, wobei wir gegen 200 Mann verloren. Auf diese Art Meister der beiden Flügel¬ punkte unsrer Stellung an der Stecknitz, drang der Feind endlich auch gegen die Mitte nach Büchen vor, wo er aber die Brücke zerstört fand, und ebenfalls auf hartnäckigen Widerstand stieß. Tettenborn hatte sich be¬ reits nach Gresse zurückgezogen, ließ aber den Ueber¬ gang noch durch den Rittmeister Grafen von Bothmer mit 50 Kosaken vertheidigen, welche der Feind durch anhaltendes Kanonenfeuer bis auf den Abend, wo sie abzuziehen Befehl hatten, vergebens zu vertreiben suchte. Nachdem die Franzosen sich nun aller Uebergänge über die Stecknitz bemeistert hatten, konnten sie ungestört und rasch vorgehen; allein Tettenborn blieb mit seinen Kosaken immer hart an ihnen, beunruhigte sie so sehr auf allen Seiten durch unaufhörliches Plänkeln, und gönnte ihnen so wenig Raum sich vorwärts aufzustel¬ len, daß sie nur in ganzer Masse, wo das Fußvolk und selbst das Geschütz an der vordersten Spitze immer zur Hand sein mußte, langsam vorzugehen wagten. Unter beständigem Geplänkel von allen Seiten, wobei
Angriff mit dem Bajonett die Schanzen wegzunehmen, und wurde nochmals blutig zuruͤckgewieſen; da jedoch ſeine ganze Macht nachruͤckte, und die Truppen zum Angriff ſich ſtuͤndlich vermehrten, ſo gelang es ihm am folgenden 19. in der Fruͤhe des Morgens die Hart¬ naͤckigkeit der Unſern zu uͤberwaͤltigen, und er nahm die Schanzen mit Sturm, wobei wir gegen 200 Mann verloren. Auf dieſe Art Meiſter der beiden Fluͤgel¬ punkte unſrer Stellung an der Stecknitz, drang der Feind endlich auch gegen die Mitte nach Buͤchen vor, wo er aber die Bruͤcke zerſtoͤrt fand, und ebenfalls auf hartnaͤckigen Widerſtand ſtieß. Tettenborn hatte ſich be¬ reits nach Greſſe zuruͤckgezogen, ließ aber den Ueber¬ gang noch durch den Rittmeiſter Grafen von Bothmer mit 50 Koſaken vertheidigen, welche der Feind durch anhaltendes Kanonenfeuer bis auf den Abend, wo ſie abzuziehen Befehl hatten, vergebens zu vertreiben ſuchte. Nachdem die Franzoſen ſich nun aller Uebergaͤnge uͤber die Stecknitz bemeiſtert hatten, konnten ſie ungeſtoͤrt und raſch vorgehen; allein Tettenborn blieb mit ſeinen Koſaken immer hart an ihnen, beunruhigte ſie ſo ſehr auf allen Seiten durch unaufhoͤrliches Plaͤnkeln, und goͤnnte ihnen ſo wenig Raum ſich vorwaͤrts aufzuſtel¬ len, daß ſie nur in ganzer Maſſe, wo das Fußvolk und ſelbſt das Geſchuͤtz an der vorderſten Spitze immer zur Hand ſein mußte, langſam vorzugehen wagten. Unter beſtaͤndigem Geplaͤnkel von allen Seiten, wobei
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Angriff mit dem Bajonett die Schanzen wegzunehmen,
und wurde nochmals blutig zuruͤckgewieſen; da jedoch
ſeine ganze Macht nachruͤckte, und die Truppen zum
Angriff ſich ſtuͤndlich vermehrten, ſo gelang es ihm am
folgenden 19. in der Fruͤhe des Morgens die Hart¬
naͤckigkeit der Unſern zu uͤberwaͤltigen, und er nahm
die Schanzen mit Sturm, wobei wir gegen 200 Mann
verloren. Auf dieſe Art Meiſter der beiden Fluͤgel¬
punkte unſrer Stellung an der Stecknitz, drang der
Feind endlich auch gegen die Mitte nach Buͤchen vor,
wo er aber die Bruͤcke zerſtoͤrt fand, und ebenfalls auf
hartnaͤckigen Widerſtand ſtieß. Tettenborn hatte ſich be¬
reits nach Greſſe zuruͤckgezogen, ließ aber den Ueber¬
gang noch durch den Rittmeiſter Grafen von Bothmer
mit 50 Koſaken vertheidigen, welche der Feind durch
anhaltendes Kanonenfeuer bis auf den Abend, wo ſie
abzuziehen Befehl hatten, vergebens zu vertreiben ſuchte.
Nachdem die Franzoſen ſich nun aller Uebergaͤnge uͤber
die Stecknitz bemeiſtert hatten, konnten ſie ungeſtoͤrt
und raſch vorgehen; allein Tettenborn blieb mit ſeinen
Koſaken immer hart an ihnen, beunruhigte ſie ſo ſehr
auf allen Seiten durch unaufhoͤrliches Plaͤnkeln, und
goͤnnte ihnen ſo wenig Raum ſich vorwaͤrts aufzuſtel¬
len, daß ſie nur in ganzer Maſſe, wo das Fußvolk
und ſelbſt das Geſchuͤtz an der vorderſten Spitze immer
zur Hand ſein mußte, langſam vorzugehen wagten.
Unter beſtaͤndigem Geplaͤnkel von allen Seiten, wobei
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 3. Mannheim, 1838, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten03_1838/419>, abgerufen am 24.11.2024.
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