von der stillen Natur der Dinge unterscheiden; der sittliche Antrieb fehlt ihr: sie kommt gleich auf Approbation, oder Abstimmung der Menschen: und das Scheidende in ihrem Geist ist auch nicht scharf.
Mittwoch, den 17. Mai 1820.
Natürliche Kinder werden die genannt, welche keine Staatskinder sind; wie Naturrecht, und Staatsrecht. Kinder sollten nur Mütter haben; und deren Namen haben; und die Mutter das Vermögen und die Macht der Familien: so be- stellt es die Natur; man muß diese nur sittlicher machen; ihr zuwider zu handeln gelingt bis zur Lösung der Aufgabe doch nie; fürchterlich ist die Natur darin, daß eine Frau gemiß- braucht werden kann, und wider Lust und Willen einen Men- schen erzeugen kann. Diese große Kränkung muß durch mensch- liche Anstalten und Einrichtungen wieder gut gemacht werden: und zeigt an, wie sehr das Kind der Frau gehört. Jesus hat nur eine Mutter. Allen Kindern sollte ein ideeller Vater kon- stituirt werden, und alle Mütter so unschuldig und in Ehren gehalten werden, wie Marie. --
Oelsner, in Paris.
Berlin, den 20. Mai 1820.
-- Von hier aus sehe ich die Welt. Der Ort in seinem geistigen und andern Zustande bedingt mir die Welt. Also bin ich ganz eitel, sie doch so anzusehn, wie Sie: es läßt sich meines
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von der ſtillen Natur der Dinge unterſcheiden; der ſittliche Antrieb fehlt ihr: ſie kommt gleich auf Approbation, oder Abſtimmung der Menſchen: und das Scheidende in ihrem Geiſt iſt auch nicht ſcharf.
Mittwoch, den 17. Mai 1820.
Natürliche Kinder werden die genannt, welche keine Staatskinder ſind; wie Naturrecht, und Staatsrecht. Kinder ſollten nur Mütter haben; und deren Namen haben; und die Mutter das Vermögen und die Macht der Familien: ſo be- ſtellt es die Natur; man muß dieſe nur ſittlicher machen; ihr zuwider zu handeln gelingt bis zur Löſung der Aufgabe doch nie; fürchterlich iſt die Natur darin, daß eine Frau gemiß- braucht werden kann, und wider Luſt und Willen einen Men- ſchen erzeugen kann. Dieſe große Kränkung muß durch menſch- liche Anſtalten und Einrichtungen wieder gut gemacht werden: und zeigt an, wie ſehr das Kind der Frau gehört. Jeſus hat nur eine Mutter. Allen Kindern ſollte ein ideeller Vater kon- ſtituirt werden, und alle Mütter ſo unſchuldig und in Ehren gehalten werden, wie Marie. —
Oelsner, in Paris.
Berlin, den 20. Mai 1820.
— Von hier aus ſehe ich die Welt. Der Ort in ſeinem geiſtigen und andern Zuſtande bedingt mir die Welt. Alſo bin ich ganz eitel, ſie doch ſo anzuſehn, wie Sie: es läßt ſich meines
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von der ſtillen Natur der Dinge unterſcheiden; der ſittliche
Antrieb fehlt ihr: ſie kommt gleich auf Approbation, oder
Abſtimmung der Menſchen: und das Scheidende in ihrem
Geiſt iſt auch nicht ſcharf.
Mittwoch, den 17. Mai 1820.
Natürliche Kinder werden die genannt, welche keine
Staatskinder ſind; wie Naturrecht, und Staatsrecht. Kinder
ſollten nur Mütter haben; und deren Namen haben; und die
Mutter das Vermögen und die Macht der Familien: ſo be-
ſtellt es die Natur; man muß dieſe nur ſittlicher machen; ihr
zuwider zu handeln gelingt bis zur Löſung der Aufgabe doch
nie; fürchterlich iſt die Natur darin, daß eine Frau gemiß-
braucht werden kann, und wider Luſt und Willen einen Men-
ſchen erzeugen kann. Dieſe große Kränkung muß durch menſch-
liche Anſtalten und Einrichtungen wieder gut gemacht werden:
und zeigt an, wie ſehr das Kind der Frau gehört. Jeſus hat
nur eine Mutter. Allen Kindern ſollte ein ideeller Vater kon-
ſtituirt werden, und alle Mütter ſo unſchuldig und in Ehren
gehalten werden, wie Marie. —
Oelsner, in Paris.
Berlin, den 20. Mai 1820.
— Von hier aus ſehe ich die Welt. Der Ort in ſeinem
geiſtigen und andern Zuſtande bedingt mir die Welt. Alſo bin
ich ganz eitel, ſie doch ſo anzuſehn, wie Sie: es läßt ſich meines
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/27>, abgerufen am 23.11.2024.
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