Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834.

Bild:
<< vorherige Seite

verehrte, liebe Freundinnen! Sie, liebste Frau von R., Sie
Fräulein Henriette und Fräulein Elise! Dem Herrn von R.
meine treusten Grüße! Nie vergesse ich wie schön aus seinem
lieben Herzen er bei der Kirche auf dem Markt von mir Ab-
schied nahm! Mögen wir uns dort wiedersehn! Varnhagen
empfiehlt sich Ihrer Gnade; legt sich den Damen zu Füßen,
und ist mein Vertrauter und Zustimmer über R's! Wünscht
nie andre, nur solche Diplomaten zu finden: diese, diese,
sage ich! Tausend schöne Grüße an Fräulein Th.! Noch gra-
tulire ich ihr, mitgereist zu sein. Es thut ihr gewiß wohl:
und bleibt für's Leben, das reichste, und durch Sie Alle, weichste
Andenken. Gott lasse Ihnen Ihr Glück! dann gönnt er auch
mir viel Freude, großen Trost. Ihre treu ergebene wahre
Freundin

Fr. Varnhagen.

Darf ich mich unterstehen Ihre Gouvernante zu grüßen,
deren Namen mir eben jetzt entgleitet? Unsre Uranie war
in Paris bei den Ihren. Wie gönnt' ich's ihr! Adieu! adieu!

Meine Nichte, die schon die Ehre hat von Ihnen gekannt
zu sein, wird so glücklich sein, Ihnen diesen Brief zu über-
reichen. Sie reist jung vermählt mit ihrem Mann. Ich em-
pfehle sie beide Ihnen. Besseres
kann ich nicht für
sie thun; da sie mein Kind ist!



verehrte, liebe Freundinnen! Sie, liebſte Frau von R., Sie
Fräulein Henriette und Fräulein Eliſe! Dem Herrn von R.
meine treuſten Grüße! Nie vergeſſe ich wie ſchön aus ſeinem
lieben Herzen er bei der Kirche auf dem Markt von mir Ab-
ſchied nahm! Mögen wir uns dort wiederſehn! Varnhagen
empfiehlt ſich Ihrer Gnade; legt ſich den Damen zu Füßen,
und iſt mein Vertrauter und Zuſtimmer über R’s! Wünſcht
nie andre, nur ſolche Diplomaten zu finden: dieſe, dieſe,
ſage ich! Tauſend ſchöne Grüße an Fräulein Th.! Noch gra-
tulire ich ihr, mitgereiſt zu ſein. Es thut ihr gewiß wohl:
und bleibt für’s Leben, das reichſte, und durch Sie Alle, weichſte
Andenken. Gott laſſe Ihnen Ihr Glück! dann gönnt er auch
mir viel Freude, großen Troſt. Ihre treu ergebene wahre
Freundin

Fr. Varnhagen.

Darf ich mich unterſtehen Ihre Gouvernante zu grüßen,
deren Namen mir eben jetzt entgleitet? Unſre Uranie war
in Paris bei den Ihren. Wie gönnt’ ich’s ihr! Adieu! adieu!

Meine Nichte, die ſchon die Ehre hat von Ihnen gekannt
zu ſein, wird ſo glücklich ſein, Ihnen dieſen Brief zu über-
reichen. Sie reiſt jung vermählt mit ihrem Mann. Ich em-
pfehle ſie beide Ihnen. Beſſeres
kann ich nicht für
ſie thun; da ſie mein Kind iſt!



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0033" n="25"/>
verehrte, liebe Freundinnen! Sie, lieb&#x017F;te Frau von R., Sie<lb/>
Fräulein Henriette und Fräulein Eli&#x017F;e! Dem Herrn von R.<lb/>
meine treu&#x017F;ten Grüße! Nie verge&#x017F;&#x017F;e ich wie &#x017F;chön aus &#x017F;einem<lb/>
lieben Herzen er bei der Kirche auf dem Markt von mir Ab-<lb/>
&#x017F;chied nahm! Mögen wir uns <hi rendition="#g">dort wieder&#x017F;</hi>ehn! Varnhagen<lb/>
empfiehlt &#x017F;ich Ihrer Gnade; legt &#x017F;ich den Damen zu Füßen,<lb/>
und i&#x017F;t mein Vertrauter und Zu&#x017F;timmer über R&#x2019;s! Wün&#x017F;cht<lb/>
nie andre, nur <hi rendition="#g">&#x017F;olche</hi> Diplomaten zu finden: <hi rendition="#g">die&#x017F;e, die&#x017F;e</hi>,<lb/>
&#x017F;age ich! Tau&#x017F;end &#x017F;chöne Grüße an Fräulein Th.! <hi rendition="#g">Noch</hi> gra-<lb/>
tulire ich ihr, mitgerei&#x017F;t zu &#x017F;ein. Es thut ihr gewiß wohl:<lb/>
und bleibt für&#x2019;s Leben, das reich&#x017F;te, und durch Sie Alle, weich&#x017F;te<lb/>
Andenken. Gott la&#x017F;&#x017F;e Ihnen Ihr Glück! dann gönnt er auch<lb/>
mir viel Freude, großen Tro&#x017F;t. Ihre treu ergebene wahre<lb/>
Freundin</p>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#et">Fr. Varnhagen.</hi> </salute>
          </closer><lb/>
          <postscript>
            <p>Darf ich mich unter&#x017F;tehen Ihre Gouvernante zu grüßen,<lb/>
deren <hi rendition="#g">Namen</hi> mir eben jetzt entgleitet? Un&#x017F;re Uranie war<lb/>
in Paris bei den Ihren. Wie gönnt&#x2019; ich&#x2019;s ihr! Adieu! adieu!</p><lb/>
            <p>Meine Nichte, die &#x017F;chon die Ehre hat von Ihnen gekannt<lb/>
zu &#x017F;ein, wird &#x017F;o glücklich &#x017F;ein, Ihnen die&#x017F;en Brief zu über-<lb/>
reichen. Sie rei&#x017F;t jung vermählt mit ihrem Mann. Ich <hi rendition="#g">em-<lb/>
pfehle &#x017F;ie beide Ihnen. Be&#x017F;&#x017F;eres</hi> kann ich nicht für<lb/>
&#x017F;ie thun; da &#x017F;ie mein Kind i&#x017F;t!</p>
          </postscript>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0033] verehrte, liebe Freundinnen! Sie, liebſte Frau von R., Sie Fräulein Henriette und Fräulein Eliſe! Dem Herrn von R. meine treuſten Grüße! Nie vergeſſe ich wie ſchön aus ſeinem lieben Herzen er bei der Kirche auf dem Markt von mir Ab- ſchied nahm! Mögen wir uns dort wiederſehn! Varnhagen empfiehlt ſich Ihrer Gnade; legt ſich den Damen zu Füßen, und iſt mein Vertrauter und Zuſtimmer über R’s! Wünſcht nie andre, nur ſolche Diplomaten zu finden: dieſe, dieſe, ſage ich! Tauſend ſchöne Grüße an Fräulein Th.! Noch gra- tulire ich ihr, mitgereiſt zu ſein. Es thut ihr gewiß wohl: und bleibt für’s Leben, das reichſte, und durch Sie Alle, weichſte Andenken. Gott laſſe Ihnen Ihr Glück! dann gönnt er auch mir viel Freude, großen Troſt. Ihre treu ergebene wahre Freundin Fr. Varnhagen. Darf ich mich unterſtehen Ihre Gouvernante zu grüßen, deren Namen mir eben jetzt entgleitet? Unſre Uranie war in Paris bei den Ihren. Wie gönnt’ ich’s ihr! Adieu! adieu! Meine Nichte, die ſchon die Ehre hat von Ihnen gekannt zu ſein, wird ſo glücklich ſein, Ihnen dieſen Brief zu über- reichen. Sie reiſt jung vermählt mit ihrem Mann. Ich em- pfehle ſie beide Ihnen. Beſſeres kann ich nicht für ſie thun; da ſie mein Kind iſt!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/33
Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/33>, abgerufen am 21.11.2024.