Und was kann noch kommen. Waren Sie je in der Ju- gend so beglückt: so glücklich in der Seele? --
An Ludwig Robert, in Baden.
Berlin, Montag den 28. November 1831.
Wetter wie bei euch.
(Mit jüdischen Lettern:)
Mein einzigster Bruder! Mache mich glücklich! So sehr ich es sein kann, kannst du es machen. Nimm, wie ich sie schicke, die zweihundert rheinische Gulden zum Weih- nachten, die morgen für dich abgehen. Du sollst sie allein für dein Gutdünken haben. Ich küsse dich. Küsse du mich auch. Es ist wieder eine alte Schuld eingegangen, davon kriegst du noch mehr von mir ab! Laß mir während meinem Leben das Glück! Und kein Wort weiter darüber, bis auf Wiedersehen! Banquier Haber wird dir das Geld schicken.
(Mit deutschen Lettern:)
Nun deutsch. Vorgestern als unserer an Hrn. Braun weg war, erhielt ich deinen Brief. Du bist nun längst besser. Ich leide oft; aber, die große Krankheit ist so gut als vorbei Künftig mehr. Rike, der Spinnerin meinen Gruß. Gestern war Braun bei mir. Vergnügt: er lernt Tanzen und Englisch. Adieu.
(Wieder mit jüdischen Lettern:)
Ich will nur, daß du Herr sein kannst von dem, was ich dir sende: und nur soviel verabreichst, als dir gut dünkt: und
deiner
Und was kann noch kommen. Waren Sie je in der Ju- gend ſo beglückt: ſo glücklich in der Seele? —
An Ludwig Robert, in Baden.
Berlin, Montag den 28. November 1831.
Wetter wie bei euch.
(Mit jüdiſchen Lettern:)
Mein einzigſter Bruder! Mache mich glücklich! So ſehr ich es ſein kann, kannſt du es machen. Nimm, wie ich ſie ſchicke, die zweihundert rheiniſche Gulden zum Weih- nachten, die morgen für dich abgehen. Du ſollſt ſie allein für dein Gutdünken haben. Ich küſſe dich. Küſſe du mich auch. Es iſt wieder eine alte Schuld eingegangen, davon kriegſt du noch mehr von mir ab! Laß mir während meinem Leben das Glück! Und kein Wort weiter darüber, bis auf Wiederſehen! Banquier Haber wird dir das Geld ſchicken.
(Mit deutſchen Lettern:)
Nun deutſch. Vorgeſtern als unſerer an Hrn. Braun weg war, erhielt ich deinen Brief. Du biſt nun längſt beſſer. Ich leide oft; aber, die große Krankheit iſt ſo gut als vorbei Künftig mehr. Rike, der Spinnerin meinen Gruß. Geſtern war Braun bei mir. Vergnügt: er lernt Tanzen und Engliſch. Adieu.
(Wieder mit jüdiſchen Lettern:)
Ich will nur, daß du Herr ſein kannſt von dem, was ich dir ſende: und nur ſoviel verabreichſt, als dir gut dünkt: und
deiner
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Und was kann noch kommen. Waren Sie je in der Ju-
gend ſo beglückt: ſo glücklich in der Seele? —
An Ludwig Robert, in Baden.
Berlin, Montag den 28. November 1831.
Wetter wie bei euch.
(Mit jüdiſchen Lettern:)
Mein einzigſter Bruder! Mache mich glücklich! So ſehr
ich es ſein kann, kannſt du es machen. Nimm, wie ich
ſie ſchicke, die zweihundert rheiniſche Gulden zum Weih-
nachten, die morgen für dich abgehen. Du ſollſt ſie allein
für dein Gutdünken haben. Ich küſſe dich. Küſſe du mich
auch. Es iſt wieder eine alte Schuld eingegangen, davon
kriegſt du noch mehr von mir ab! Laß mir während meinem
Leben das Glück! Und kein Wort weiter darüber, bis auf
Wiederſehen! Banquier Haber wird dir das Geld ſchicken.
(Mit deutſchen Lettern:)
Nun deutſch. Vorgeſtern als unſerer an Hrn. Braun
weg war, erhielt ich deinen Brief. Du biſt nun längſt beſſer.
Ich leide oft; aber, die große Krankheit iſt ſo gut als vorbei
Künftig mehr. Rike, der Spinnerin meinen Gruß. Geſtern war
Braun bei mir. Vergnügt: er lernt Tanzen und Engliſch.
Adieu.
(Wieder mit jüdiſchen Lettern:)
Ich will nur, daß du Herr ſein kannſt von dem, was ich
dir ſende: und nur ſoviel verabreichſt, als dir gut dünkt: und
deiner
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Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_rahel03_1834/552>, abgerufen am 22.11.2024.
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