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Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858.

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Zwölfte Vorlesung.
31. März 1858.
Das Nervensystem.

Die peripherischen Nervenendigungen. Die Sinnesnerven: Haut und Unterscheidung von Ge-
fäss-, Nerven- und Zellenterritorien an derselben. Riechschleimhaut. Retina. -- Die
Theilung der Nervenfasern. Das elektrische Organ. Die Muskeln. Weitere Betrachtung
der Nerventerritorien. -- Nervenplexus mit ganglioformen Knoten. Darm. -- Irrthümer
der Neuropathologen.
Die nervösen Centralorgane. Graue Substanz. Pigmentirte Ganglienzellen. Verschiedenhei-
ten der Ganglienzellen: sympathische Elemente im Rückenmark und Gehirn, motorische
und sensitive Elemente. Multipolare (polyklone) Ganglienzellen. Verschiedene Bedeutung
der Fortsätze der Ganglienzellen.



Ich komme heute, meine Herren, nochmals auf die Haut zurück.
Die Verschiedenheit der einzelnen Hautpapillen unter einander
scheint mir so wichtig zu sein, dass ich Ihre Aufmerksamkeit beson-
ders dafür in Anspruch nehmen zu müssen glaube. In der Mehr-
zahl der Papillen sieht man, wie ich schon das letzte Mal er-
wähnte, eine einzelne Gefässschlinge, hin und wieder, wenn
die Papille recht gross wird, auch verästelt. Die meisten dieser
Papillen haben keine Nerven, andere dagegen, welche Tast-
körperchen enthalten, keine Gefässe. Denkt man die Gefässe
und Tastkörperchen hinweg, so bleibt nur eine geringe Masse
an der Papille übrig, aber innerhalb derselben gibt es noch
wieder Elemente, und man überzeugt sich, dass unmittelbar
an die Zellen des Rete Malpighii Bindegewebe mit Bindege-
webskörperchen stösst, die sich nach der Injection sehr deut-

Zwölfte Vorlesung.
31. März 1858.
Das Nervensystem.

Die peripherischen Nervenendigungen. Die Sinnesnerven: Haut und Unterscheidung von Ge-
fäss-, Nerven- und Zellenterritorien an derselben. Riechschleimhaut. Retina. — Die
Theilung der Nervenfasern. Das elektrische Organ. Die Muskeln. Weitere Betrachtung
der Nerventerritorien. — Nervenplexus mit ganglioformen Knoten. Darm. — Irrthümer
der Neuropathologen.
Die nervösen Centralorgane. Graue Substanz. Pigmentirte Ganglienzellen. Verschiedenhei-
ten der Ganglienzellen: sympathische Elemente im Rückenmark und Gehirn, motorische
und sensitive Elemente. Multipolare (polyklone) Ganglienzellen. Verschiedene Bedeutung
der Fortsätze der Ganglienzellen.



Ich komme heute, meine Herren, nochmals auf die Haut zurück.
Die Verschiedenheit der einzelnen Hautpapillen unter einander
scheint mir so wichtig zu sein, dass ich Ihre Aufmerksamkeit beson-
ders dafür in Anspruch nehmen zu müssen glaube. In der Mehr-
zahl der Papillen sieht man, wie ich schon das letzte Mal er-
wähnte, eine einzelne Gefässschlinge, hin und wieder, wenn
die Papille recht gross wird, auch verästelt. Die meisten dieser
Papillen haben keine Nerven, andere dagegen, welche Tast-
körperchen enthalten, keine Gefässe. Denkt man die Gefässe
und Tastkörperchen hinweg, so bleibt nur eine geringe Masse
an der Papille übrig, aber innerhalb derselben gibt es noch
wieder Elemente, und man überzeugt sich, dass unmittelbar
an die Zellen des Rete Malpighii Bindegewebe mit Bindege-
webskörperchen stösst, die sich nach der Injection sehr deut-

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[[218]/0240] Zwölfte Vorlesung. 31. März 1858. Das Nervensystem. Die peripherischen Nervenendigungen. Die Sinnesnerven: Haut und Unterscheidung von Ge- fäss-, Nerven- und Zellenterritorien an derselben. Riechschleimhaut. Retina. — Die Theilung der Nervenfasern. Das elektrische Organ. Die Muskeln. Weitere Betrachtung der Nerventerritorien. — Nervenplexus mit ganglioformen Knoten. Darm. — Irrthümer der Neuropathologen. Die nervösen Centralorgane. Graue Substanz. Pigmentirte Ganglienzellen. Verschiedenhei- ten der Ganglienzellen: sympathische Elemente im Rückenmark und Gehirn, motorische und sensitive Elemente. Multipolare (polyklone) Ganglienzellen. Verschiedene Bedeutung der Fortsätze der Ganglienzellen. Ich komme heute, meine Herren, nochmals auf die Haut zurück. Die Verschiedenheit der einzelnen Hautpapillen unter einander scheint mir so wichtig zu sein, dass ich Ihre Aufmerksamkeit beson- ders dafür in Anspruch nehmen zu müssen glaube. In der Mehr- zahl der Papillen sieht man, wie ich schon das letzte Mal er- wähnte, eine einzelne Gefässschlinge, hin und wieder, wenn die Papille recht gross wird, auch verästelt. Die meisten dieser Papillen haben keine Nerven, andere dagegen, welche Tast- körperchen enthalten, keine Gefässe. Denkt man die Gefässe und Tastkörperchen hinweg, so bleibt nur eine geringe Masse an der Papille übrig, aber innerhalb derselben gibt es noch wieder Elemente, und man überzeugt sich, dass unmittelbar an die Zellen des Rete Malpighii Bindegewebe mit Bindege- webskörperchen stösst, die sich nach der Injection sehr deut-

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Zitationshilfe: Virchow, Rudolf: Die Cellularpathologie in ihrer Begründung auf physiologische und pathologische Gewebelehre. Berlin, 1858, S. [218]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/virchow_cellularpathologie_1858/240>, abgerufen am 21.11.2024.