Nachbars nur ein kleiner, zierlich pikanter Spaß des teufelbesessenen Objekts, doch interessant als allein schon hinreichend, unsere dumme Physik zu stürzen, denn wer könnte so etwas mechanisch erklären?"
Jetzt fuhr der Fremde auf mit dem Ruf: "Es wird zuviel!" stieg mit straffen Schritten auf uns los, pflanzte sich vor A. E. auf und mit Zornblick rief er: "Mein Herr! Wissen Sie, ich bin Professor der Physik! Sie haben mir aber auch gleichsam mein Butterbrod hinuntergeworfen!"
A. E. verweilte auf dem Mann mit einem ganz gelassenen, ganz kontemplativen Blick und schwieg. Was werden sollte, wer konnte es wissen? Plötzlich stieg ihm eine flammende Röthe in's Gesicht, seine Augen funkelten, er fuhr auf und ich, da ich meinen Mann eben doch noch nicht so ganz kannte, wurde schon für den Frieden besorgt, als er mit Sturmschritten, ja mit Sätzen wie ein Panther quer über das Zimmer nach einer Ecke schoß, wo das oben zart erwähnte Geräthe stand, und nun gieng ein Husten, Niesen mit untermischtem Schlucken, seltsamen, wilden Gurgel- und Schnapptönen, ein so schreckliches Glucksen, Kollern, Fauchen, Raspeln, Schnarren, Stöhnen, schußartiges Bellen los, als hörte man die rasende Musik eines Chors von Höllengeistern. Es dauerte ziemlich lange, bis diese furchtbare Naturerscheinung vorüber war, dann richtete sich der leidende Mann matt in die Höhe, griff
Nachbars nur ein kleiner, zierlich pikanter Spaß des teufelbeſeſſenen Objekts, doch intereſſant als allein ſchon hinreichend, unſere dumme Phyſik zu ſtürzen, denn wer könnte ſo etwas mechaniſch erklären?“
Jetzt fuhr der Fremde auf mit dem Ruf: „Es wird zuviel!“ ſtieg mit ſtraffen Schritten auf uns los, pflanzte ſich vor A. E. auf und mit Zornblick rief er: „Mein Herr! Wiſſen Sie, ich bin Profeſſor der Phyſik! Sie haben mir aber auch gleichſam mein Butterbrod hinuntergeworfen!“
A. E. verweilte auf dem Mann mit einem ganz gelaſſenen, ganz kontemplativen Blick und ſchwieg. Was werden ſollte, wer konnte es wiſſen? Plötzlich ſtieg ihm eine flammende Röthe in's Geſicht, ſeine Augen funkelten, er fuhr auf und ich, da ich meinen Mann eben doch noch nicht ſo ganz kannte, wurde ſchon für den Frieden beſorgt, als er mit Sturmſchritten, ja mit Sätzen wie ein Panther quer über das Zimmer nach einer Ecke ſchoß, wo das oben zart erwähnte Geräthe ſtand, und nun gieng ein Huſten, Nieſen mit untermiſchtem Schlucken, ſeltſamen, wilden Gurgel- und Schnapptönen, ein ſo ſchreckliches Gluckſen, Kollern, Fauchen, Raſpeln, Schnarren, Stöhnen, ſchußartiges Bellen los, als hörte man die raſende Muſik eines Chors von Höllengeiſtern. Es dauerte ziemlich lange, bis dieſe furchtbare Naturerſcheinung vorüber war, dann richtete ſich der leidende Mann matt in die Höhe, griff
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Nachbars nur ein kleiner, zierlich pikanter Spaß des
teufelbeſeſſenen Objekts, doch intereſſant als allein
ſchon hinreichend, unſere dumme Phyſik zu ſtürzen,
denn wer könnte ſo etwas mechaniſch erklären?“
Jetzt fuhr der Fremde auf mit dem Ruf: „Es
wird zuviel!“ ſtieg mit ſtraffen Schritten auf uns los,
pflanzte ſich vor A. E. auf und mit Zornblick rief
er: „Mein Herr! Wiſſen Sie, ich bin Profeſſor der
Phyſik! Sie haben mir aber auch gleichſam mein
Butterbrod hinuntergeworfen!“
A. E. verweilte auf dem Mann mit einem ganz
gelaſſenen, ganz kontemplativen Blick und ſchwieg.
Was werden ſollte, wer konnte es wiſſen? Plötzlich
ſtieg ihm eine flammende Röthe in's Geſicht, ſeine
Augen funkelten, er fuhr auf und ich, da ich meinen
Mann eben doch noch nicht ſo ganz kannte, wurde
ſchon für den Frieden beſorgt, als er mit Sturmſchritten,
ja mit Sätzen wie ein Panther quer über das Zimmer
nach einer Ecke ſchoß, wo das oben zart erwähnte
Geräthe ſtand, und nun gieng ein Huſten, Nieſen mit
untermiſchtem Schlucken, ſeltſamen, wilden Gurgel-
und Schnapptönen, ein ſo ſchreckliches Gluckſen, Kollern,
Fauchen, Raſpeln, Schnarren, Stöhnen, ſchußartiges
Bellen los, als hörte man die raſende Muſik eines
Chors von Höllengeiſtern. Es dauerte ziemlich lange, bis
dieſe furchtbare Naturerſcheinung vorüber war, dann
richtete ſich der leidende Mann matt in die Höhe, griff
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Vischer, Friedrich Theodor von: Auch Einer. Eine Reisebekanntschaft. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1879, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/vischer_auch01_1879/49>, abgerufen am 22.12.2024.
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